#071 BIFORA Museum

#071 BIFORA Museum

#071 BIFORA Museum

BIFORA war eine Uhrenmarke mit weltweiter Bekanntheit aus der Gold- und Silberstadt Schwäbisch Gmünd. Der BIFORA Freundeskreis e.V. bewahrt die Geschichte der großen Uhrenmarke und unterhält ein Museum in der alten Bidlingmaier’schen Uhrenfabrik in Schwäbisch Gmünd. Ein Museum, dass die Geschichte der Uhrenindustrie auf der Ostalb lebendig werden lässt und auch für Kinder spannend ist!

Das BIFORA-Werk

Josef Bidlingmaier, Jahrgang 1870, erlernte in Schwäbisch Gmünd das Handwerk des Goldschmiedes und machte sich nach verschiedenen Stationen in der Schweiz, in Pforzheim und den USA mit seinem Bruder und einem Angestellten selbstständig. Es wurden Goldringe für Uhrketten und Glasanhänger für Taschenuhrketten, später auch Gold-Zieharmbänder gefertigt.

Bis zum Ende des 1. Weltkrieges wuchs die Belegschaft auf 60 Mitarbeiter an. Durch rückläufigen Umsatz blieb die Firma auf einem größeren Posten fertiger Armbänder sitzen. Aus der Not heraus entschloss man sich zu den Armbändern auch Gehäuse zu fertigen und sie mit Schweizer Uhrwerken auszustatten – die erste Bidlingmaier-Uhr war geboren! 

Die Firma war damit erfolgreich und wuchs ständig, im Jahre 1928 zog man von den zu klein gewordenen Räumen in der Charlottenstraße in das neu gebaute Werk in der Hauffstraße am Bahnhof, wo heute das BIFORA-Museum sitzt.

BIFORA Uhrenmuseum Schwäbisch Gmünd

Zeit & Zeitmessung

Das Museum beginnt seine Erzähl-Reise aber lange bevor der schwäbische Tüftler auf der Ostalb das Licht der Welt erblickte. Es erzählt anhand ausgewählter Exponate die Geschichte der Zeitmessung. Sonnenuhren, Wasseruhren, Öl-, Sand- und Kerzenuhren zeigen die frühen Versuche der Menschheit, die Zeit möglichst exakt zu bestimmen.

BIFORA Uhrenmuseum Schwäbisch Gmünd

Schließlich zeigt man an verschiedenen Uhren die Entwicklung und Minitaturisierung der modernen Räderuhren von der Turm- über die Wand- bis zur Taschenuhr und dann zur Taschenuhr. An laufenden Uhrwerken erlebt man einen ersten Einblick in die faszinierende Mechanik, die auf den ersten Blick völlig unverständlich erscheint.

Räderwerk Uhr

Firmengeschichte

Im selben Jahr, in dem man in das neue Werk zog, 1928, präsentierte Bidlingmaier das erste selbstproduzierte Uhrwerk. Damit war man unabhängiger von den Schweizer Zulieferern.

Dies war ein großer Meilenstein für die Firma und auch in der deutschen Uhrengeschichte! Das sogenannte Kaliber 2025 war ein Handaufzugwerk, dass über die Krone täglich aufgezogen werden musste. Es war das erste in Deutschland gefertigte Formuhrwerk speziell für Armbanduhren und das erste deutsche Armbanduhrwerk mit Ankerhemmung. 

BIFORA Uhrenmuseum Schwäbisch Gmünd

Aus diesen Besonderheiten entstand auch der Firmenname: BIdlingmaier FORmwerk Ankerhemmung. Dieser Name wurde allerdings erst ab 1934 verwendet. Die Fertigungstiefe der Uhren war sehr hoch, fast alle Teile wurden im eigenen Werk in Schwäbisch Gmünd hergestellt, selbst die Lagerrubine. Nur die Federn wurden von einem Zulieferer gekauft. Die Firma J. Bidlingmaier entwickelte sich zu einem führenden deutschen Uhrenhersteller.

Auch während des Krieges ging die Produktion von Armbanduhren weiter, daneben wurden Zeitzünder für Bomben hergestellt, die ebenfalls im Museum bewundert werden können.

Nach dem Krieg, im Jahre 1951, stellte BIFORA das erste deutsche Autmatikuhrwerk, das Kaliber 103 SA, vor. Bei diesen Uhren wird die Feder über die Bewegung am Handgelenk aufgezogen. Die patentrechtlich geschützten „BIMAG-Werke“ entwickelten sich zu einem Verkaufsschlager. 

1955 präsentierte man mit UNIMA den ersten Bifora Chronometer. Ein Chronometer ist eine besonders ganggenaue Uhr, die sich nur so nennen darf, wenn sie von einem offiziellen Observatorium nach einem genau festgelegten Messprotokoll geprüft wurde. In der Blütezeit, den 1960er Jahren bis Anfang der 1970er-Jahre beschäftigte BIFORA über 1.000 Mitarbeiter und stellte täglich bis zu 400 Armbanduhren her.

BIFORA Uhr

Wer nicht gerade Uhrenliebhaber oder Uhrmacher ist, für den ist dieser Teil der Ausstellung erst einmal recht kompliziert. Unruh, Ankerhemmung, Kaliber, Federhaus -was ist das alles? Dafür gibt es im BIFORA-Museum einen kostelosen Audioguide und sehr engagierte ehrenamtliche Museumsmitarbeiter.

Bei meinem Besuch habe ich den Audioguide irgendwann abgesetzt und mich von einem Mitarbeiter durch die Ausstellung führen lassen, der in den 70ern noch selbst bei BIFORA arbeitete und mir wunderbare Einblicke in die Welt der Uhren gab.

Bifora Werke

Quarzkrise & Konkurs

In den 1960er-Jahren kam es weltweit zum größten je dagewesenen Umbruch in der Geschichte der Uhrenherstellung: die Quarzuhr kam auf. Diese Uhren hatten keine mechanischen Teile mehr und übertrafen die damaligen mechanischen Uhren in der Ganggenauigkeit um drei Zehnerpotenzen und sie waren unempfindlicher gegen mechanische Einflüsse. 

Anfangs waren die Quarzuhren noch sehr teuer, die erste Quarzuhr, die Seiko Astron kostete so viel wie ein Kleinwagen, aber bald überschwemmten billige asiatische Quarzuhren den Markt. 

Auch BIFORA baute Quarzwerke, mit der flat-line (siehe Bild) sogar die damals flachste Quarzuhr der Welt, die vom Design her an die noch heute erhältlichen Ceramica des Schweizer Herstellers RADO erinnert.

Bifora Quartzwerk

Gegen die asiatische Übermacht konnte man sich aber nicht erwehren. 1.000 der 1.600 Schweizer Uhrenhersteller verschwanden. Auch die deutsche Uhrenindustrie befand sich im Niedergang. Im Zentrum der DDR-Uhrenindustrie überlebten die Volkseigenen Betriebe (VEB) in Ruhla und Glashütte, „geschützt“ durch den Eisernen Vorhang. Im zweiten deutschen Zentrum der Uhrenindustrie, auf der Alb und im Schwarzwald überlebte nur Junghans dank der Funkuhr diese Krise.

1977 musste BIFORA mit damals 270 Mitarbeitern Konkurs anmelden und die Geschichte der Armbanduhren aus Schwäbisch Gmünd endete vorerst. Doch die Zeiten haben sich geändert und die Zahl der Liebhaber hochwertiger mechanischer Uhren wächst. Inzwischen gibt es auch in Gmünd wieder zwei Uhrenhersteller: Biegert und Funk stellt mit QLOCKTWO hochwertige und moderne Wanduhren her und es gibt wieder eine BIFORA Uhren-Manufaktur GmbH, die in den alten Fabrikgebäuder der BIFORA alte BIFORA-Werke aus Lagerbeständen generalüberholt und in neue Gehäuse einsetzt. Aktuell kann man dort sechs Uhrenmodelle mit Handaufzugwerk Made in Schwäbisch Gmünd kaufen.

Bifora Quarzwerk

Uhrenherstellung

Im Bereich Uhrenherstellung werden alte Maschinen präsentiert und erklärt. Hier macht es besonders Spass mit Zeitzeugen, die selbst an diesen Maschinen saßen zu sprechen und sich die Funktion erklären zu lassen. Besonders beeindruckt hat mich ein Apparat zur Vergrößerung der winzigen Bauteile. Mit aus heutiger Sicht einfacher Mechanik konnte man mit diesem Gerät kleinste Abweichungen in der Fertigung erkennen.

BIFORA Uhrenmuseum Schwäbisch Gmünd

Modellvielfalt

Einen großen Raum nimmt natürlich die Ausstellung der verschiedenen Uhrmodelle von den Anfangstagen der BIFORA bis in die 1970er Jahre ein. Hübsch präsentiert findet man ganz verschiedene Zeitmesser, die in Schwäbisch Gmünd gebaut und in alle Welt exportiert wurden. Die 1972er Olympia-Uhr für die Sommerspiele in München, Taucheruhren, die vom Design an die legendäre Rolex Submariner erinnert und viele weitere! 

BIFORA Uhrenmuseum Schwäbisch Gmünd
BIFORA Uhrenmuseum Schwäbisch Gmünd

Eine Taucheruhr von 1978 mit Datumskomplikation, zentraler Sekunde und drehbarer Lünette in einem Design, dass auch heute noch wettbewerbsfähig wäre.

BIFORA Uhrenmuseum Schwäbisch Gmünd

Werbung im Wandel der Zeit

Neu gestaltet wurde ein Bereich zum Marketing der BIFORA. Ich fand es sehr spannend, die Veränderung der Anzeigen über die Jahrzehnte zu studieren. Das Merchandising zu Ereignissen wie der Olympischen Spiele von München oder das Sponsoring von Segelflugzeugen auf dem Hornberg.

BIFORA Uhrenmuseum Schwäbisch Gmünd
BIFORA Uhrenmuseum Schwäbisch Gmünd

Kinderprogramm „Die Zeitreise“

Ein Highlight ist „Die Zeitreise“ ein Programm für Kinder. Das Programm ist für Gruppen und nur nach Voranmeldung möglich. Es eignet sich für Schulklassen oder auch Kindergeburtstage. Als Teil des Programms baut jedes Kind seine eigene mechanische Uhr, die am Ende für 15€ auch erworben werden kann.  Die Pendeluhr funktioniert nach dem Zusammenbau und durch das transparente Gehäuse kann man den Zahnrädern bei der Arbeit zusehen.

Wir haben jedenfalls unseren Kindergeburtstag im BIFORA-Museum schon gebucht und unser Großer freut sich schon riesig!

BIFORA Uhrenmuseum Schwäbisch Gmünd

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#062 Kreuzweg am Hohenrechberg

#062 Kreuzweg am Hohenrechberg

#062 Kreuzweg am Hohenrechberg

In eindrucksvoller Weise stellt die italienischsprachige katholische Gemeinde San Giovanni Bosco Schwäbisch Gmünd jedes Jahr an Karfreitag den Leidensweg Jesu auf dem Kreuzweg am Hohenrechberg nach. Eine Alternative zum „Gmünder Klassiker“, dem Kreuzweg auf den St. Salvator.

Tour-Info

  • Ausdauer 30% 30%
  • Abenteuer 50% 50%
  • Spaß 10% 10%
  • Verpflegung 100% 100%

HINWEIS: 

Was Kindern gefällt

Den Leidensweg Jesu so plastisch zu erleben ist sehr eindrücklich. Außerdem ist die barocke Kirche, die Ruine und die Aussicht vom Gipfel toll!

Ideale Witterung

Es ist Karfreitag. Also gehen wir den Kreuzweg, egal wie das Wetter ist.

Verpflegung

An Feiertagen ist sowohl das Haus Rechberg neben der Kirche als auch die Burgschenke auf der Ruine geöffnet.

An- & Abreise

Start- und Zielpunkt ist der Parkplatz in der Graf-Ulrich-Straße in Rechberg

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Das normale Programm für den Gmünder am Karfreitag, den Pilgerweg auf den St. Salvator, habe ich bereits letztes Jahr im Ausflugstipp #005 St. Salvator | Pilgerweg zum Karfreitag beschrieben.

Dieses Jahr habe ich einen Geheimtipp für euch. Die italienische Gemeinde San Giovanni Bosco stellt den Leidensweg Jesu auf dem Kreuzweg am Hohenrechberg dar.

Treffpunkt ist am 29.03.2024 um 15.30 Uhr an der Abzweigung zur Ruine, ca. 500m oberhalb des Parkplatzes. 

Kreuzweg Hohenrechberg San Giovanni Bosco

Es handelt sich nicht um ein Schauspiel mit Unterhaltungsfaktor, sondern eine Darstellung der Leiden Jesu. Entsprechendandächtig läuft die Prozession ab. Die Gebete sind auf italienisch, es gibt aber an jeder Station eine kurze Einführung auf deutsch.

Kreuzweg Hohenrechberg San Giovanni Bosco

Nach dem Kreuzweg und dem Besuch der wunderbaren barocken Wallfahrtskirche kann man entweder im „Haus Rechberg“ neben der Kirche einkehren, oder denselben Weg zurück nehmen und die Burg besichtigen

St. Maria Hohenrechberg

Mein Vorschlag ist der Abstieg über den Rittersteig hinter dem Haus Rechberg. Egal für welchen Weg ihr Euch entscheidet: der Rechberg an sich ist immer eine Wanderung wert, der Kreuzweg mit der Gemeinde San Giovanni Bosco ein ganz besonderes Erlebnis.

Kriegerdenkmal Rechberg
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#061 Großdeinbacher Osterweg

#061 Großdeinbacher Osterweg

#061 Großdeinbacher Osterweg

Der Großdeinbacher Osterweg der Evangelischen Kirche existiert seit 2021. An 13 Stationen ist das Passions- und Ostergeschehen dargestellt. An den Stationen des insgesamt 1,5 Kilometer langen Osterwegs finden sich Erläuterungstexte aus der Bibel für Erwachsene und Kinder. Zudem kann mit dem Handy ein QR-Code abgelesen werden – so gibt’s die Audioversion zum Hören. Ein bisschen Zeit sollte man also in den Spaziergang investieren. Der Großdeinbacher Osterweg ist geöffnet von Sonntag 17. März 2024 bis Sonntag 7. April 2024.

Tour-Info

  • Ausdauer 10% 10%
  • Abenteuer 10% 10%
  • Spaß 70% 70%
  • Verpflegung 0% 0%

HINWEIS: Weitere Infos finden sich auf der Webseite der Evangelischen Kirche Großdeinbach

Was Kindern gefällt

Die Stationen sind individuell und kreativ gestaltet, die Kinder werden eingebunden.

Ideale Witterung

Es ist Ostern, das Fest der Auferstehung des Gottessohnes. Also gehen wir den Osterweg, egal wie das Wetter ist.

Verpflegung

Länge und Anspruch sind eher ein Spaziergang, daher ist keine Verpflegung notwendig.

An- & Abreise

Start- und Zielpunkt ist der Parkplatz hinter der Grundschule Großdeinbach.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Der Osterweg in Großdeinbach jedes Jahr neu gestaltet. Evangelische Kirche, Katholische Kirche, die Grundschule und Großdeinbacher Bürger arbeiten jedes Jahr neue Ideen aus. Aktuelle Informationen gibt es auf der Seite der Seelsorgeeinheit Limeshöhe.

Großdeinbacher Osterweg

Der Osterweg

Eine genaue Beschreibung der Tour, wie man sie vom Ostalbwanderer kennt macht für den Osterweg keinen Sinn. Man muss sich selbst darauf einlassen, deshalb soll es an dieser Stelle genügen einige Impressionen der letzten Jahre vorzustellen.

Großdeinbacher Osterweg
Großdeinbacher Osterweg
Großdeinbacher Osterweg
Großdeinbacher Osterweg
Großdeinbacher Osterweg
Großdeinbacher Osterweg
Großdeinbacher Osterweg

Fazit

Ein schöner Spaziergang, ein liebevoll gestalteter Weg, der einlädt mit seinen Kindern über Ostern und was wir dort feiern zu sprechen.

Großdeinbacher Osterweg
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#051 Neujahrsgottesdienst auf dem Kalten Feld

#051 Neujahrsgottesdienst auf dem Kalten Feld

#051 Neujahrsgottesdienst auf dem Kalten Feld

Traditionell findet am 1. Januar der Neujahrsgottesdienst beim Franz-Keller-Haus auf dem Kalten Feld statt. Ein toller Wander-Gottesdienst und ein guter Einstieg in das Wanderjahr. Nach dem Gottesdienst gibt es die erste Rote des Jahres am Franz-Keller-Haus und einen Kalte-Feld-Tee zum Aufwärmen.

Tour-Info

  • Ausdauer 50% 50%
  • Abenteuer 60% 60%
  • Spaß 60% 60%
  • Verpflegung 100% 100%

HINWEIS: Ich habe für diesen Ausflugstipp keine Tour vorgegeben. Stattdessen werden im Artikel „Wege auf das Kalte Feld“ viele verschiedene Routenvorschläge für jeden Geschmack vorgestellt.

Kaltes Feld Holzfiguren

Der Gottesdienst

Am 1. Januar ist im Wanderkalender des Ostalbwanderers ein Termin fest eingetragen: um 14 Uhr ist am Franz-Keller-Haus ökumenischer Neujahrsgottesdienst. Wie du dorthin kommst überlasse ich dir. Probiere doch mal etwas neues, und such dir aus den Routen im Artikel „Wege auf das Kalte Feld“ einen aus, den du noch nicht kennst!

Neujahrsgottesdienst Franz-Keller-Haus-Kaltes Feld

Franz-Keller-Haus

Die Villa Maus dient den Pfarrern als Kanzel. Daher bietet es sich an die Wanderung mit einer Einkehr auf dem Kalten Feld zu verbinden. Je nach Witterung steht die erste Bratwurst des neuen Jahres oder ein Kalter-Feld-Tee ganz oben auf dem Speiseplan. Zum Jahreswechsel 2022/2023 war der Gottesdienst bei frühlingshaften 14°C wirklich gut besucht, das Team vom Kalten Feld hatte die Besuchermassen trotzdem gut im Griff.

Kalte-Feld-Tee

Was ist Dein Lieblings-Weg auf das Kalte Feld? Habe ich Dich inspiriert mal etwas anderes auszuprobieren? Schreib es mir in die Kommentare!

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EXTRA: Wege auf das Kalte Feld

EXTRA: Wege auf das Kalte Feld

EXTRA: Wege auf das Kalte Feld

Viele Wege führen auf den höchsten Berg der Ostalb. Es gibt schnelle Wege mit nur wenigen Höhenmetern und ausgedehnte Tagestouren. Als Anregung, einmal etwas Neues zu versuchen gibt es hier eine Übersicht der Touren mit Zeit-, Längen und Höhenangaben.

Dreikaiserbergblick

Hier gibt es eine Übersicht der Touren. Weiter unten findet ihr eine Kurzinfo zu den einzelnen Routen, wie gewohnt mit einer Komoot-Karte zu jeder Wanderung. Zielpunkt ist immer das Franz-Keller-Haus.

Alle .gpx-Dateien der Touren findest du am Ende des Artikels zum Download.

Tour Länge Höhenmeter
Hornberg-Route 1,86km 100m
Tannweiler-Route 2,08km 170m
Bertholdsteig 3,94km 310m
Staatswald-Route 6,42km 410m
Waldstetter Au 5,27km 400m
Über den Sauren 3,89km 360m
Über die Sprungschanzen 3,00km 180m
Christental-Route 3,94km 280m
Zick-Zack-Weg 3,08km 280m
Hochleite 5,17km 360m

 

Hornberg-Route

Die kürzeste Tour mit dem kleinsten Anstieg, sie eignet sich auch für einen kleinen Sonntagsspaziergang. Parkplätze gibt es direkt am Flughafen. Der Weg führt am Fluggelände vorbei. Vom Trauf des Kalten Feldes hat man einen schönen Blick zurück auf die Start- und Landebahn des Flughafens.

Fliegerfest Hornberg

Tannweiler-Route

Ein wenig länger und einige Höhenmeter mehr ist diese Tour ab dem Wanderparkplatz am Tanzbödele kein Spaziergang mehr. Man benötigt mindestens festes Schuhwerk für den Aufstieg ab dem Christentalpass.

Wir wandern um das Schwarzhorn herum, vorbei am Reiterleskapelle auf das Kalte Feld. Wahlweise kann man sich beim Aufstieg etwas weiter rechts halten und die Ruine Graneggle besuchen. Oben angekommen lockt der Christentalfels mit einem schönen Ausblick auf Heldenberg und Christental.

Reiterles Kapelle

Bertholdsteig

Ein steiler Steig führt uns von Herdtlinsweiler auf das Kalte Feld, der großteils im Wald verläuft und daher auch im Sommer angenehm zu gehen ist. 

In Herdtlinsweiler lockt das Hofcafé zu einer Einkehr und wir können die Christi-Himmelfahrts-Kapelle besuchen. 

Mit wenigen Metern Umweg können wir auch der Skihütte Weiler i.d.B. einen Besuch abstatten. Ab Flugplatz verläuft der Weg wie oben beschrieben.

Blick auf den Bernhardus

Staatswald-Route

Ab Bettringen ist man mit Hin- und Rückweg schon bei einer Tagestour, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Dafür bekommt man aber auch einiges geboten. Wir durchwandern das Naturschutzgebiet Lindenfeld, entdecken auf dem Staatswald alte US-Bunker. Mit einem kleinen Umweg kann man noch das Naturschutzgebiet Tannrutschung durchstreifen bevor es hinüber auf den Hornberg geht. Nach der steilen Hornbergsteige gibt es den schönsten Aussichtspunkt auf der Ostalb, den Dreikaiserbergsblick.

Bunker 856 "Gas Chamber"

Diese Route habe ich im Artikel „#004 Bunkerwald Waldstetten“ näher beschrieben.

Waldstetter Au

Fast so lange wie ab Bettringen und von den Höhenmetern vergleichbar ist dieser Weg doch wesentlich weniger anstrengend. In meist sanftem Anstieg führt er uns zum Flughafen auf dem Hornberg und dann weiter hinauf auf das Kalte Feld.

Alternativ kann man auch hier das Rutschgebiet Tannrutschung und die US-Bunker mit einbauen, was den Weg aber wesentlich länger und steiler macht.

Blick vom Flugplatz Hornberg

Diese Route habe ich im Artikel „#016 Fliegerberg Hornberg“ näher beschrieben.

Über den Sauren

Der kürzeste Weg von Waldstetten führt über den „Sauren“, vorbei am Saurenhof zum Flugplatz. Ich mag ihn nicht, er ist größtenteils asphaltiert und steil. Alternativ kann man von Weilerstoffel starten und kommt oberhalb des Saurenhofs auf diesen Weg.

Diese Variante ab Weilerstoffel habe ich im Artikel „#016 Fliegerberg Hornberg“ näher beschrieben.

Über die Sprungschanzen

Von Degenfeld aus sind es „nur“ 180 Höhenmeter und auch nur 3km. Der Weg beginnt am Fuß der Skisprungschanzen und führt uns an den Schanzen vorbei hinauf auf den Grat zwischen Galgenberg und Kaltem Feld. Es bietet sich an die Tour um eine Runde an der Traufkante des Galgenbergs entlang zu erweitern. Am Kalten Feld führt uns der Weg an vielen Holzfiguren entlang, die im Wald versteckt sind.

Aufstieg Kaltes Feld

Diesen Weg habe ich im Artikel „#039 Durch das Degenfelder Tal“ näher beschrieben.

Durch das Christental

Wer die Sagenlandschaft des Christentals erwandern will kann am Wanderparkplatz in Nenningen starten und durch das Tal zur Reiterleskapelle und dann weiter über die Ruine Graneggle und den Christentalfels auf das Kalte Feld wandern. Als Rückweg bietet sich der Zick-Zack-Weg (nächste Route unten) an. 

Christentalstausee

Zick-Zack-Weg

Ein knackiger Anstieg, der alpin anmutet, ist der Zick-Zack-Weg ab Nenningen. Es bietet sich an, den Weg als Rückweg für die Christental-Route zu wählen um einen schönen Rundweg zu bekommen.

Zick-Zack-Weg vom Kalten Feld ins Christental

Diese Route habe ich im Artikel „#032 Sagenhaftes Christental“ näher beschrieben.

Hochleite

Wer noch mehr alpinen Flair sucht als über den Zick-Zack-Weg, der sollte die Hochleite wählen. Es geht von Weißenstein her steil hinauf auf den Kreuzberg und dann mit ein paar Steigungen über den Grat zum Kalten Feld. Es gibt neben alpinen Aufstiegen herrliche Ausblicke nach Nenningen,

Am Christentalfels

GPX-Dateien

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Was ist Dein Lieblings-Weg auf das Kalte Feld? Habe ich Dich inspiriert mal etwas anderes auszuprobieren? Schreib es mir in die Kommentare!

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#049 Mitternächtliche Christmette auf Hohenrechberg

#049 Mitternächtliche Christmette auf Hohenrechberg

#049 Mitternächtliche Christmette auf Hohenrechberg

Für mich ist Weihnachten, wenn der Musikverein Wißgoldingen in der verdunkelten barocken Wallfahrtskirche am Ende der Christmette das ‚Stille Nacht‘ spielt. Es ist für mich zu einem festen Ritual geworden, meinen gut gefüllten Magen am Heiligen Abend gegen 23 Uhr auf den Rechberg zu schleppen und um Mitternacht die Christmette zu genießen.

Tour-Info

  • Ausdauer 10% 10%
  • Abenteuer 70% 70%
  • Spaß 80% 80%
  • Verpflegung 20% 20%

HINWEIS: Der Gottesdienst beginnt immer um Mitternacht, Inos gibt es bei der Seelsorgeeinheit unterm Hohenrechberg.

Was Kinder gefällt

Lange aufbleiben und eine Nachtwanderung auf den Rechberg machen ist toll. Die barocke Kirche mit dem Weihnachtsschmuck und die musikalische Umrahmung durch den Musikverein Wißgoldingen.

Ideale Witterung

Heilig Abend ist Christmette, das Wetter ist egal. Vor Jahren habe ich die Messe wegen überfrierendem Regen mal ausfallen lassen, ansonsten geht die kurze Wanderung immer.

Verpflegung

Im „Haus Rechberg“ direkt neben der Kirche kann man sich vor und nach der Messe mit Getränken versorgen. Verkaufsschlager sind Tee und Glühwein. 

An- & Abreise

Wir parken direkt am Wanderparkplatz in Rechberg und laufen über asphaltierte Wege nach oben.

GPX-Datei

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Die Tour

Die Tour an sich ist kurz und wenig spektakulär, denn es ist tiefe Nacht, wenn wir gegen 23 Uhr vom Wanderparkplatz loslaufen. Vor allem am Kreuzweg, wenn wir nach der Ruine an der Nordflanke unterwegs sind, pfeift oft ein eisiger Wind. Warme Kleidung und, falls man den Weg nicht gut kennt, eine Taschenlampe sind empfehlenswert. 

Christmette um Mitternacht auf dem Rechberg

Heilige Messe

Die Christmette auf dem Rechberg ist eine sehr besondere Messe für mich. Die letzten Jahre war ich alleine auf dem Hohenrechberg, da meine Kinder noch zu klein waren. Der Marsch auf den Wallfahrtsberg zur Christmette ist eine innere Einkehr nach dem Trubel der Vorweihnachtszeit und dem Heiligen Abend – außerdem ist es ein netter Verdauungsspaziergang!

Die Christmette wird umrahmt vom Musikverein Wißgoldingen und es ist einfach nur schön, wenn am Ende der Messe die Kirche verdunkelt wird und man gemeinsam mit dem Orchester im Schein der Christbäume das „Stille Nacht“ singt.

Christmette um Mitternacht auf dem Rechberg

Ausblick

Leider hat man nicht immer das Glück, aber wenn am Heiligen Abend genug Fernsicht herrscht um ins Tal zu blicken, dann bietet sich ein toller Blick auf die beleuchtete Stadt. 2022 war es wieder einmal so weit. Vom Nordfels an der Kirche konnte man Straßdorf, Waldstetten, Schwäbisch Gmünd und das Remstal bei Nacht bewundern.

Christmette um Mitternacht auf dem Rechberg

Christmette

Habe ich Deine Lust geweckt? Sehen wir uns am Heiligen Abend um Mitternacht zur Christmette? Schreib es mir in die Kommentare!

In jedem Fall wünsche ich Dir und Deiner Familie von Herzen eine gesegnete und friedliche Weihnacht!

Christmette um Mitternacht auf dem Rechberg
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#048 Krippendorf Herdtlinsweiler

#048 Krippendorf Herdtlinsweiler

#048 Krippendorf Herdtlinsweiler

Das Krippendorf Herdtlinsweiler am Fuße des Hornbergs ist eine Attraktion für Kinder und Erwachsene. Die Herdtlinsweiler Bürger bauen jedes Jahr in ihrem kleinen Dorf viele Krippen aus aller Welt auf. Die Bushaltestelle wird umfunktioniert, eine alte Scheune und das ehemalige Backhäusle des Dorfes. Es gilt viele Krippen im Dorf zu entdecken!

Tour-Info

  • Ausdauer 10% 10%
  • Abenteuer 80% 80%
  • Spaß 80% 80%
  • Verpflegung 50% 50%

HINWEIS: Die Lamba-Schuir (Lampen-Scheune ist nur zwischen den Jahren geöffnet, im Advent besteht keine Einkehrmöglichkeit. Das Hofcafé Mangold ist nur Mittwoch (14-22 Uhr), Donnerstag und Freitag von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Zusätzlich am 1. Sonntag des Monats von 12 bis 22 Uhr.

Was Kinder gefällt

Ganz klar: durch das Dorf rennen und die Krippen entdecken!

Ideale Witterung

Es ist mehr ein Spaziergang als eine Wanderung, daher ideal für Tage an denen das Wetter für eine „richtige“ Wanderung zu ungemütlich ist. Die Strecke ist kinderwagentauglich.

Verpflegung

Zwischen den Jahren in der Lamba-Schuir, Mittwoch bis Freitag im Hofcafé Mangold.

An- & Abreise

Im Wohngebiet am Ortsausgang von Weiler in den Bergen.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Die Tour

Wir laufen nur ein kurzes Stück von Weiler nach Herdtlinsweiler. Wenn das Krippendorf viel besucht ist, ist leider auch die Straße für herdtlinsweiler’sche Verhältnisse vielbefahren.

TERMINE IM ÜBERBLICK

Adventsandachten Kapelle 03./10./17. Dezember, jeweils 14 Uhr
Krippendorf geöffnet bis Lichtmeß (02. Februar)
Lamba-Schuir 01.01 und 04.01 bis 06.01 von 11 – 20 Uhr
Hofcafé Mangold Öffnungszeiten
Krippendorf Herdtlinsweiler

Hadlaburg

Herdtlinsweiler, im Schwäbischen „Hadlaburg“, ist ein beschaulicher Teilort von Weiler in den Bergen. Das Bauerndorf hat einen ganz besonderen Reiz, insbesondere, wenn es sich im Advent zum „Krippendorf“ herausgeputzt hat.

Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler

Krippen

Die erste Krippe in Herdtlinsweiler wurde von Stephan Kirchenbauer-Arnold aufgestellt. Heute leitet Frank Messerschmidt ein Team, dass ab November vier Wochen damit beschäftigt ist die Krippen aus aller Herren Länder ins richtige Licht zu setzen.

Darunter sind Krippen aus Bananenblättern aus Südamerika, aus Ton, Krippen die einst von einer Gmünder Spielzeugfirma aus „Flüssigholz“ gefertigt wurden und eine Krippe vom Berg Tabor in Galiläa. Daneben erzgebirgische Holzkunst und das Highlight im Backhäusle: über 1 Meter große Figuren sind im ehemaligen Backhäusle zu einer wunderschönen Krippe gruppiert.

Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler

Christi-Himmelfahrts-Kapelle

2013 gründete sich in Herdtlinsweiler der Verein „Kapelle in Herdtlinsweiler e.V.“ unter der Federführung von Stephan Kirchenbauer-Arnold, den Gmündern als Erfinder, Autor und Regisseur der Staufersaga bekannt. 2015 schließlich begann der Bau, der im Mai 2016 eingeweiht wurde. Kirchenbauer-Arnold hatte von seinen Reisen viele Teile der Innenausstattung mitgebracht.

Zwei Fenster der Kapelle im Krippendorf Herdtlinsweiler stammen aus Portugal, von den Philippinen kommt die Holzdecke, bei einer von einem Antiquariat gekauften Madonna aus dem 17. Jahrhundert ist die Herkunft nicht klar. Herzogin Diane von Württemberg, deren persönlicher Sekretär Kirchenbauer-Arnold war, malte die drei Fenster in der nördlichen Apsis. Der Lorcher Maler Hans Kloss, bekannt durch sein Stauferrundbild im dortigen Kloster, steuerte den Heiland an der ochsenblutfarbenen Fassade bei.

Während des Krippendorfes dient die Kapelle als Ausstellungsort für einige Krippen. Am 1., 2. und 3. Advent findet jeweils um 14 Uhr eine Adventsandacht in der Kapelle statt, anschließend gibt es Glühwein.

Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler

Lamba-Schuir

Das Wohnhaus und der elterliche Bauernhof von Oberbürgermeister Arnold – „der einzige OB Deutschlands der eine Kuh melken kann“ (Arnold über Arnold) – war das erste Haus in Herdtlinsweiler, dass an die Elektrizitätsversorgung angeschlossen wurde. Daher bekam das Gebäude den Beinamen „Lamba Schuir“ (Lampenscheune). An ausgewählten Tagen ist die Lamba-Schuir geöffnet, neben weiteren Krippen in der bunt beleuchteten Scheune wird dort auch Punsch und Glühwein ausgeschenkt. 

Dieses Jahr ist die Lamba-Schuir vom 23.12 – 06.01 täglich von 11-20 Uhr geöffnet.

Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler
Krippendorf Herdtlinsweiler

Habe ich dich in Adventsstimmung versetzt? Besuchst du dieses Jahr das Krippendorf oder hast du einen anderen vorweihnachtlichen Tipp? Schreib es in die Kommentare!

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EXTRA: Schlittenfahrt XXL

EXTRA: Schlittenfahrt XXL

EXTRA: Schlittenfahrt XXL

Auf einem Schlitten einen Hügel hinunterrutschen kann jeder. Mich als Vater hat es früher genervt mit meinen Kindern Schlittenfahren zu gehen. Zig mal hintereinander einen (oder zwei, drei) Schlitten einen Hügel hochziehen war nicht meines.  Irgendwann kam mir eine Idee: wenn der Berg lange genug ist muss man den Schlitten nur einmal hochziehen. Seitdem haben wir deutlich mehr Spaß! Die schönsten Schlittentouren um Schwäbisch Gmünd gibt es hier!

Tour-Info

  • Ausdauer 90% 90%
  • Abenteuer 100% 100%
  • Spaß 100% 100%
  • Verpflegung 25% 25%

HINWEIS: Teilweise führen die Schlittenrouten über Wege auf denen Fahrzeuge, Radler und Wanderer auftauchen können. Ihr seid groß und selbst verantwortlich für euer tun!

Schlittenhügel Schwäbisch Gmünd

Was Kinder gefällt

Durch den Schnee stapfen, einen Schneemann bauen und natürlich am Ende mit einem Schlitten ins Tal zurück flitzen!

Ideale Witterung

Schnee. Je mehr desto besser! 

Verpflegung

Variante 1 benötigt ein Rucksackvesper, Variante 2 enden am Hofcafé Mangold.  Variante 2 bietet zusätzlich die Möglichkeit am Franz-Keller-Haus oder am Knörzerhaus einzukehren. Variante 3 hat keine Einkehrmöglichkeit und  Variante 4 endet in Weilerstoffel mit den Gaststätten Veit und Hölzle.

An- & Abreise

Alle Varianten starten am Wanderparkplatz Furtlepass. Da wir mit dem Schlitten ins Tal fahren sollte man sich dort absetzen und anschließend wieder abholen lassen. Natürlich kann man auch vom Tal aus laufen.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Die Idee

Statt immer denselben Hügel heraufzulaufen und wieder hinunterzufahren unternehmen wir eine Wanderung bis zum Gipfel und fahren dann eine lange Piste hinunter. Ich habe euch vier verschiedene Varianten rund um das Kalte Feld zusammengestellt wo das prima geht.

Schlittenhügel Schwäbisch Gmünd

Das geht übrigens auch mit Snowboards, und speziell in Coronazeiten haben auch viele Skifahrer ihre Bretter aufs Kalte Feld geschleppt um sich ein wenig Spaß im Tiefschnee zu gönnen.

Schlittenfahren auf der Ostalb

Die Ausrüstung

Anfangs war ich noch viel mit der Kraxe unterwegs. Den Dreijährigen Huckepack und drei Plastikrutscher hinten dran ging es zuerst auf den Berg und dann hinunter ins Tal. Zuletzt haben wir die Holzschlitten dabei. „Moderne“ Plastik-Bobs gehen natürlich auch haben aber die Felsen auf der Alb nicht so gerne. Solange genug Schnee liegt sind sie gut, da leichter.

Auf jeden Fall sollte man sich warm genug einpacken und eine Thermoskanne Tee mitnehmen.

Schlittenfahren auf der Ostalb

Variante 1 Bernhardus – Herdtlinsweiler

Das ist die längste und schönste Variante. Vom Furtlepass steigen wir über den Trampelpfad zum Bernhardus und fahren dann mit dem Schlitten den Wirtschaftsweg hinunter. Nachdem wir den Furtlepass überquert haben kommt der zweite Teil der Abfahrt nach Herdtlinsweiler. Zum Abschluss dann eine Einkehr im Hofcafé Mangold.

Schlittenfahren auf der Ostalb

Alleine die Winterstimmung am Bernharduskapelle rechtfertigt es einen Schlitten über den Steig nach oben zu schleppen.

Schlittenfahren auf der Ostalb

Für kleinere Kinder eine gute Sache: unser Dreijähriger hat den Marsch durch den Schnee auf den Bernhardus schon etwas mitgenommen. Zwischendurch kann man die Kleinen auch ein Stück ziehen. Das spart die Muckibude.

Variante 2 Kaltes Feld – Herdtlinsweiler

Fast ähnlich lang ist die Abfahrt vom Kalten Feld. Wir wandern westlich des Flughafens nach oben zum Franz-Keller-Haus und genießen einen Kalte-Feld-Tee. Anschließend geht es über das Knörzerhaus zum Wirtschaftsweg östlich des Flughafens. Von dort startet der erste Teil der Abfahrt bis zum Flughafen.

Nach einem kleinen Fußmarsch fahren wir dann vom Furtepass über die Wiesen nach Herdtlinsweiler.

Schlittenfahren auf der Ostalb

Der beste Moment: vor Papa auf dem Schlitten sitzen, vor uns die letzte Abfahrt von 1,5km von der Weilermer Skihütte nach Herdtlinsweiler.

Schlittenfahren auf der Ostalb

Variante 3 Hornberg – Waldstetten

Die Variante für Faule: direkt am Hornberg über den Sauren vorbei am Saurenhof bis zum Wanderparkplatz südöstlich von Waldstetten. Die Abfahrt ist steil und macht Laune, endet aber im Nirgendwo.

Schlittenfahren auf der Ostalb

An diesem Tag sind wir von Bettringen über das Lindenfeld, Staatswald und Hornbergsteige auf den Hornberg. Von dort haben wir die Variante 3 nach Waldstetten genommen. Der Aufstieg hat es in sich für die Kinder, aber auch das ist möglich. Einfacher ist es natürlich ab dem Furtlepass.

Variante 4 Hornberg Weilerstoffel

Auch diese Variante ist etwas für Faule. Wir starten Richtung Sauren biegen dann aber  auf halbem Weg links ab nach Weilerstoffel. Die Abfahrt ist weniger steil, dafür hat man am Ende mit dem Hölzle und dem Veit zwei Einkehrmöglichkeiten.

Schlittenfahren auf der Ostalb

Weitere Ideen…

Diese vier Varianten sind natürlich nicht abschließend. Während Corona war z.B. die Strecke entlang des alten Degenfelder Skilifts sehr populär. 

Schlittenfahren auf der Ostalb

Ehemalige Bergstation des Sessellifts am Kalten Feld.

Was ist dein Schlittenhügel der Wahl? Hab ich deine Lust auf eine XXL-Schlittentour geweckt? Schreib es in die Kommentare!

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#043 Martinsgans auf dem Rechberg

#043 Martinsgans auf dem Rechberg

#043 Martinsgans auf dem Rechberg

Martini ist der klassische Tag für einen Gänsebraten. Eine ganze Gans plus eine schöne Wanderung gibt es auf dem Rechberg! Wir laufen über den Pfefferweg, von Waldstetten die Ostflanke des Rechbergs hinauf und essen im „Haus Rechberg“ auf dem Gipfel den Martini-Klassiker.

Tour-Info

  • Ausdauer 70% 70%
  • Abenteuer 30% 30%
  • Spaß 60% 60%
  • Verpflegung 100% 100%

HINWEIS: Die Gans muss unbedingt vorbestellt werden. Am Besten frühzeitig bei Familie Mila vom Haus Rechberg anmelden! Übrigens: Gans gibt es dort nicht nur zu Martini.

Was Kinder gefällt

Eine tolle Wanderung über kleine Trampelpfade und das Essen auf dem Rechberg.

Ideale Witterung

An Martini kann man sich das Wetter nicht immer aussuchen, aber die Tour passt zu (fast) jedem Wetter. Wer es weniger schlammig möchte kann über die Asphaltstraße ab Rechberg zum Gipfel laufen.

Verpflegung

Das ist in diesem Fall selbsterklkärend: Gänsebraten! Eine Gans macht 4 Erwachsene satt. Wir sind mit einem befreundeten Paar gewandert, die Kinder aßen Kinderschnitzel. Inkl. Getränke mit insgesamt 4 Erwachsenen und vier Kindern, eine Gans, Kinderessen und Getränken ~120€ pro Paar (2022)

An- & Abreise

Wir parken am Friedhof Waldstetten in der Rechbergstraße.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Die Tour

Wir laufen einen Rundkurs mit immerhin 300 Höhenmetern hoch/runter auf 6km. Auch wenn die Tour nicht sehr lange ist, ist sie nicht ohne. Einen Großteil des Aufstieges geht es zudem über kleine Trampelpfade durch den Wald nach oben.

Rechberg

Pfefferweg

Nach einem kurzen Marsch durch das Wohngebiet und eine kleine Wiese betreten wir auf einem Trampelpfad den Wald. Der Pfad führt uns über gut 2km fast auf der Luftline die 300 Höhenmeter hinauf auf den Rechberg. 

Der Pfad ist wenig begangen, wir kreuzen nur vier Waldwege und oberhalb der Häge die Straße Straßdorf – Rechberg. Ansonsten sind wir recht alleine unterwegs, gut möglich dass wir bis zum Gipfel keiner Menschenseele begegnen.

Rechberg

Rechberg

Der Rechberg bietet mit der barocken Wallfahrtskirche, mit dem Kriegerdenkmal, dem Friedhof, einem kleinen Spielplatz und den Ausblicken in verschiedenen Richtungen die Möglichkeit sich eine Stunde zu beschäftigen. Ich reserviere den Tisch im Gasthaus eher spät und plane eine Stunde Puffer ein. Wenn wir den Puffer nicht benötigen besichtigen wir den Gipfel vor dem Essen, ansonsten danach.

Rechberg
Rechberg

Haus Rechberg

Die Gans wird mit einer Wunderkerze serviert, die die Kinder schwer beeindruckt hat und wird direkt am Tisch tranchiert. Sie schmeckte vorzüglich und kommt Klassisch mit Blaukraut und Klößen.

Gänsebraten Haus Rechberg
Gänsebraten Haus Rechberg
Gänsebraten Haus Rechberg

Rückweg über den Klausenhof

Für den Rückweg laufen wir eine leichte Kurve, steigen über den „Rittersteig“ direkt hinter dem Gasthaus ins Dorf Rechberg ab und wandern von dort über den Klausenhof ins Tal. Die Hälfte der Strecke laufen wir auf freiem Feld und es bietet sich uns ein toller Ausblick auf Waldstetten und die Berge der Ostalb.

Rechberg

Hat dich die Beschreibung der Tour angesprochen? Sehen wir uns demnächst auf dem Rechberg? Schreib es mir in die Kommentare!

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#042 Heimatmuseum Waldstetten

#042 Heimatmuseum Waldstetten

#042 Heimatmuseum Waldstetten

Das Heimatmuseum Waldstetten ist ein Sammelsurium der Heimatgeschichte. Es werden große Geschichten erzählt im Museum, aber aus der Sicht von unten. Das bietet spannende Perspektiven aus Handwerk, Industrie, Krieg und Verfolgung aber auch Archäologie. Der Ausflugstipp der Woche führt uns nach Waldstetten!

Das Museum ist jeden 1. und 3. Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr geöffnet, es ist kostenlos, um eine Spende wird gebeten. 

Wäldenbauers Haus

Das Museum war der Herzenswunsch des Waldstetter Alt-Bürgermeisters Rainer Barth. In der letzten Legislaturperiode seiner langjährigen Amtszeit gründete er mit anderen Waldstettern 1995 den Heimatverein Waldstetten / Wißgoldingen mit dem Ziel das Natur- und Kulturerbe der Gemeinde zu bewahren und letztlich auch ein Heimatmuseum zu eröffnen.

Fünf Jahre später, im Jahr 2000, kaufte man „Wäldenbauers Haus“. Die vorigen Besitzer hießen nicht wirklich Wäldenbauer, vielmehr handelt es sich um einen Hausnamen wie es sie in Waldstetten noch viele gibt. Die Kenntnis der Hausnamen zieht die Grenze zwischen denen, die dazugehören im Ort und den Rei’gschmeckten (Zugezogenen). Erst wer weiß, wer der Schuhbauer, der Gallabauer oder der Broidakapper ist, ist wirklich angekommen.

Aber zurück zum Museum: es zeigte sich, dass das Haus nicht zu renovieren war, so wurde es 2001 abgebrochen, neu aufgebaut und schließlich 2007 als Museum eröffnet.

Heimatmuseum Waldstetten

Das Museum

Das Museum beherbergt eine Dauerausstellung mit den sieben Themenbereichen Perlenstickerei, Beindreherei, Pfeifenmacherei, Sakrales & Volksfrömmigkeit, Erd- & Urgeschichte, Ortsgeschichte und Zeitgeschichte.

Daneben gibt es wechselnde Sonderausstellungen in zwei Räumen. Als Uhrenliebhaber denke ich gerne an die Ausstellung über die Gmünder Uhrenmanufaktur BIFORA zurück, als Ostalbwanderer waren die Sonderausstellungen zu Waldstetten als ehemals überregional bedeutsames  Skizentrum, zur Geschichte des Segelfluges auf dem Hornberg und die Sonderausstellung zu den Bunkern im Staatswald besonders spannend. 

Blick aus dem Museumsfenster auf St. Laurentius

Blick aus dem Museumsfenster auf St. Laurentius

Archäologie & Frühgeschichte

Waldstetten liegt an der Albnordrand-Verwerfung, die genau zwischen dem (aktuell abgerissenene) Rathaus und der St. Laurentiuskirche verläuft (Schwäbisches Lineament). Dort, wo ich aufgewachsen bin findet, auf den Schlattfeldern oberhalb Waldstettens findet man unzählige Fossilien und 2015 fand man dort eine 15.000 Jahre alte Frauenskulptur, ein rares Kunstwerk aus der Eiszeit.

Die Fossilien von Waldstetten sind für mich eng mit dem Namen von Josef Rothgerber. Der inzwischen verstorbene Hobbygeologe hatte im Keller seines Hauses, dass unweit meines Elternhauses stand, unzählige Fossilien gesammelt und präpariert. Es gab keine Baugrube in der Gegend, in der er nicht auf der Suche nach neuen Funden war. Es war für uns als Kinder das Größte, wenn wir seine Sammlung besichtigen durften!

Inzwischen sind Teile der Sammlung im Heimatmuseum der Öffentlichkeit zugänglich, für Kinder sicher der spannendste Teil des Museumsbesuches.

Heimatmuseum Waldstetten

Die geologische Sammlung

Handwerkskunst

Waldstetten lebte, wie weite Teile der Alb von der Textilindustrie. In meiner Jugend stand an der Straßdorfer Straße noch die „Schnäddre“, das ehemalige Werk des Heubacher Wäscheherstellers Triumph. Darüber hinaus gab es aber, zumindest aus heutiger Sicht exotischeres, für das Waldstetten berühmt war. Die Boi-Dreher („Boiner“ schwäbisch für Knochen), fertigten aus Rinderknochen filigrane Kunstwerke an, die man im Museum bewundern kann. 

Ab 1817 kam die Perlenstickerei auf, Frauen und Kinder strickten in Heimarbeit aus winzigen Perlen Taschen und Täschchen die bis in die Niederlande und die USA exportiert wurden. Die Technik brachte man Kindern eigens in Kinder-Industrie-Anstalten bei.

Daneben widmet sich ein Teil der Ausstellung auch der Pfeifenmacherei, die ein wichtiges Standbein der heimischen Wirtschaft wurde, als das Tabakrauchen in Mode kam.

Heimatmuseum Waldstetten

Werkstatt eines Beindrehers

Sakrales und Volksfrömmigkeit

Waldstetten war bis die Flüchtlinge 1945 kamen streng katholisch. Der Ausstellungsteil zeigt Objekte aus diesem Zusammenhang. So gab es in Waldstetten wie an vielen anderen Orten eine Rosenkranz-Bruderschaft, die gemeinsam täglich den Rosenkranz betete. Einzigartig ist, dass die Rosenkranzbruderschaft 15 Täfeles-Männer hatte, die an Fronleichnam und anderen Prozessionen 15 Blechtafeln vor der Prozession hertrugen.

Angesehene Bürger der Gemeinde waren es, die in Frack und Zylinder ihr Amt versahen und beim Tod eines Mit-Bruders einen Nachfolger wählten. Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts verstarb der letzte Täfeles-Mann, Johannes Abele, der „Herz-​Jesu-​Beck“. Auch diese Geschichte erzählt das Heimatmuseum. Ebenso existierte in Waldstetten die letzte Rosenkranz-Fabrik Baden-Württembergs. Zu meiner Erstkommunion durfte ich mir dort noch einen Rosenkranz aussuchen, den meine Großtante dann beim Chef und letztem gelernten Rosenkranzmacher Württembers, Thomas Albrecht, erwarb.

Heimatmuseum Waldstetten

Statuen, Rosenkränze und Devotionalien, made in Waldstetten.

Orts- und Zeitgeschichte

Es sind die vielen kleinen Geschichten, die das Museum ausmachen. Dabei ist es gleich, ob man selbst aus Waldstetten kommt. Wie Waldstetten als Bauern- und Handwerksdorf im 19. Jahrhundert aussah, oder wie es die Flüchtlinge nach dem Krieg erlebte ist für einen Bettringer oder Heubacher genauso spannend!

Ich würde mit Kindern für den Besuch eine Stunde einplanen, ohne Kinder etwas mehr. Danach einkehren im Museums-Café und vielleicht noch eine Runde durch Waldstetten laufen. Das Museum ist einen Besuch wert!

Heimatmuseum Waldstetten

Statuen, Rosenkränze und Devotionalien, made in Waldstetten.

Wirst Du das Waldstetter Heimatmuseum besuchen? Was hältst du davon, dass es hier nicht nur die klassischen Wanderungen sondern Ausflugstipps gibt? Schreib es in die Kommentare!

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weitere Tipps der Woche
Das Magazin
HW1: Schutzhütten

HW1: Schutzhütten

Wer auf dem HW 1 biwakieren möchte, freut sich über Schutzhütten. Hier findet ihr eine Liste der Schtzhütten auf dem Albsteig.

HW 1: Der Alb-Nordrand-Weg

HW 1: Der Alb-Nordrand-Weg

Was ist der HW1, wie sind seine empfohlen Etappen? Ein Überblick über den „Albsteig“ genannten Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg des Albvereins.

HW1: Meine Planung

HW1: Meine Planung

Alleine mit Zelt und Spirituskocher auf dem Albsteig: meine Planung und meine Vorbereitung im detaillierten Überblick.

#039 Rund um das Degenfelder Tal

#039 Rund um das Degenfelder Tal

#039 Rund um das Degenfelder Tal

Das Degenfelder Tal, dass sich vom Furtlespass bis zur Fils erstreckt ist im oberen Teil ein tiefer Einschnitt zwischen Bernhardus und Eierberg im Osten und Kaltem Feld und Galgenberg im Westen. 

Tour-Info

  • Ausdauer 90% 90%
  • Abenteuer 50% 50%
  • Spaß 50% 50%
  • Verpflegung 70% 70%

HINWEIS: 

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Was Kinder gefällt

Selbst eine Wurst grillen am Franz-Keller-Haus, die Holzfiguren auf dem Kalten Feld und die tollen Ausblicke vom Albtrauf.

Ideale Witterung

Die Gegend um das Kalte Feld bieten bei jedem Wetter ein ganz eigenes Erlebnis. Egal ob bei strahlendem Sonnenschein, an diesigen Nebeltagen oder im Schnee!

Verpflegung

Eine Einkehr am Franz-Keller-Haus ist Pflicht. Entweder man kauft sich dort etwas zu essen, oder noch besser: man kauft eine rohe Rote und grillt sie selbst an einer Feuerstelle rund um die Hütte.

An- & Abreise

Wir parken direkt an den Degenfelder Skisprungschanzen auf dem Wanderparkplatz

Die Tour

Wir gehen „richtig“ wandern. 15 Kilometer, 500 Höhenmeter. Mit Kindern ist das definitiv eine Tagestour. Die Anstiege verteilen sich auf zwei Etappen, es geht gleich zu Beginn von den Skisprungschanzen auf das Kalte Feld. Nach einem Abstieg auf den Hornberg folgt noch ein weiterer Aufstieg zum Bernhardus. Die Tour ist kein Spaziergang, aber sie bietet einen sehr tollen Einblick in die Naturlandschaft der Ostalb.

Teusenberg

Sprungschanzen

Direkt zu Beginn der Wanderung wartet die erste Attraktion auf uns, wir laufen direkt an den Degenfelder Schanzen entlang. Mit etwas Glück können wir den Skispringern beim Training zusehen. Es ist sehr beeindruckend, wie schon kleine Stepke mutig von der Schanze springen!

Skisprungschanze Degenfeld
Skisprungschanze Degenfeld

Holzfiguren auf dem Kalten Feld

Ein besonderes Highlight erwartet uns, nachdem wir auf die Hochfläche des Kalten Feldes gestiegen sind: der Holzfigurenpfad. 

Auf einigen hundert Meter haben Künstler Holzfiguren am Wegesrand aufgestellt. Die Kinder haben eine große Freude daran die Figuren am Wegesrand zu suchen.

Holzfigurenweg
Kaltes Feld Holzfiguren

Franz-Keller-Haus

Nach dem Holzfigurenpfad erreichen wir schnell das nach dem „Rosensteindoktor“ Franz Keller benannte Franz-Keller-Haus. Es wird vom Schwäbischen Albverein ehrenamtlich bewirtschaftet. Das Wanderheim ist das ganze Jahr an allen Wochenenden, an allen Feiertagen außer Weihnachten und täglich während der Schulferien geöffnet.

Der Klassiker ist es sich eine rohe Rote Wurst zu kaufen und an einer der Grillstellen rund um die Hütte selbst zu grillen. Unbedingt probieren sollte man auch den Kalte-Feld-Tee, der aus 7 heimischen Kräutern nach einem alten Rezept hergestellt wird.

Franz-Keller-Haus
Franz-Keller-Haus Grillstelle

Segelflugplatz Hornberg

Wenn wir weiter marschieren erreichen wir nach wenigen Minuten den Segelflugplatz Hornberg. Den ersten Blick auf den Flugplatz haben wir noch von der Traufkante des Kalten Feldes direkt auf die Startbahn.  Wie die Witterung dort oben ist und ob Flugbetrieb ist kann man übrigens vorab über die Webcam der Segelflieger prüfen.

Familienausflug zum Aalbäumle
Flugplatz Hornberg

Furtlespass & Weg der Besinnung

Vom Flugplatz wandern wir über den Furtlespass zum Bernhardus hinüber. Nach dem Furtlespass steigt der Weg bis zu einer Hochfläche steil an. Dort oben befinden sich Skulpturen und Stelen entlang des Weges, der sogenannte „Weg der Besinnung“.

Im leichten Anstieg geht es bis an den Waldrand. Hier verlassen wir wieder den Hauptweg und nutzen den Trampelpfad rechts der Pilgerstraße. Nach einem Drittel des Weges überqueren wir einmal den Hauptweg und finden schräg links etwas versteckt unseren Trampelpfad wieder. Auf halbem Weg zum Gipfel finden wir rechts vom Trampelpfad eine interessante Felsformation, vielleicht ein alter Steinbruch?

Gegen Ende wird der Weg flacher und wenn wir uns immer hart am Trauf links halten erreichen wir den Gipfel am Aussichtspunkt mit dem Gipfelkreuz. Vor uns liegt Weiler in den Bergen, rechts unter uns das Bargauer Horn und das Himmelreich. Links können wir unseren Weg über die Kriegsebene von oben betrachten, dahinter die weite Ebene des Schwäbisch-Fränkischen Waldes.

Wege der Besinnung

Bernhardus

Die Legende besagt, dass sich im frühen 18. Jahrhundert an einer Statue des Heiligen Bernhard in einer Kapelle auf dem damals noch „Spitzkopf“ genannten Berg mehrere wundersame Heilungen ereigneten.

Wie heute noch eine Tafel an der Kapelle bezeugt, fand am Bernhardustag 1728 die erste „Heilige Messe solemniter“ (festlich) im Rahmen einer Wallfahrt statt. 1730, zwei Jahre nach Beginn der Wallfahrten, wurde mit dem Bau einer großen Wallfahrtskirche auf dem Bernhardus begonnen.

In den Jahren 1770 bis 1772 wütete eine große Hungersnot in Europa. Es war eine Periode einer der extremsten Wetteränderungen der Neuzeit und es folgten drei Missernten aufeinander. Im Nachgang dieser Hungersnot stiftete Maximilian Emanuel von Rechberg die Wallfahrtskirche auf dem Rechberg. 1806 litt diese neue Pfarrei auf dem Rechberg unter Geldnot und die Grafen von Rechberg verlegten kurzerhand die Statue des Bernhard mitsamt der Wallfahrt in ihre neue Kirche auf ihrem Hausberg. 1809 ließen sie die Kirche auf dem Bernhardus samt mehrerer benachbarter Häuser, einem Gasthaus und zwei Wohnhäusern abtragen.

1880 stiftete Graf Otto von Rechberg und Rothenlöwen die heutige Wallfahrtskapelle, sie wurde an der Stelle erbaut, an der sich der Hochaltar der alten Wallfahrtskirche befand.

Die Kapelle und der Aussichtspunkt daneben laden uns zu einer Rast ein.

Bernhardus-Kapelle

Eierberg

Eierberg? Kennt keine Sau! Genau das macht den Berg so interessant: Der südliche Gipfel des Bernhardus wird kaum von Wanderern frequentiert. Das bedeutet, dass wir vom Bernharduskapelle an alleine und auf einsamen Pfaden über die Hochfläche Richtung Degenfeld marschieren.

Hörschbachschlucht

Glasenbachquelle

Nach einer Runde über die Hochfläche des Eierberges steigen wir durch die Glasklinge hinab nach Degenfeld. Hier hat sich der Glasenbach tief in den Jura gegraben. Der Bach entspringt am oberen Ende der Klinge im Oberjura. Für Kinder eine spannende Entdeckung zu erleben wie das Wasser einfach aus dem Boden strömt!

Glasenbach-Quelle

Abstieg

Im unteren Teil des Eierbergs stehen die Chancen gut auf die Landschaftspfleger zu treffen, die dort täglich die Wacholderheide pflegen und sehr zutraulich sind. 

Eierberg

Geschafft!

Zum Abschluss geht es durch Degenfeld zurück zu den Schanzen. Von der Anhöhe haben wir einen tollen Blick durch das Tal, dass wir heute umwandert haben. Eine super Tour!

Eierberg

Hat dich die Beschreibung der Tour angesprochen? Sehen wir uns demnächst rund um Degenfeld? Schreib es mir in die Kommentare!

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#034 Schwäbisch Gmünd – Türme & Kirchen

#034 Schwäbisch Gmünd – Türme & Kirchen

#034 Schwäbisch Gmünd – Türme & Kirchen

Schwäbisch Gmünd, die älteste Stauferstadt, ist die Stadt der Klöster und Kirchen im Remstal. Die vielen Klöster haben der Stadt den Spitznamen „Schwäbisch Nazareth“ eingebracht. Wir erwandern uns die Stadtgeschichte, lernen die Baustile der Romanik, der Gotik und des Barocks kennen, tauchen aber auch in die jüngere Stadtgeschichte ein. Viel Spaß beim Wandern in Schwäbisch Gmünd!

Tour-Info

  • Ausdauer 40% 40%
  • Abenteuer 60% 60%
  • Spaß 80% 80%
  • Verpflegung 100% 100%

HINWEIS: Auch wenn es "nur" 9km sind: wir werden eine Vielzahl von Gebäuden, Türmen und Museen besuchen. Für die komplette Tour sollte man einen Tag einplanen! 

Was Kinder gefällt

Die Besteigung des Kirchturmes an der Johanniskirche und des Königsturms. Die Parkanlage entlang des Josefsbachs mit dem Wasserspielplatz und die Eisdiele am Marktplatz.

Ideale Witterung

Regen in der Stadt ist nicht schön. Es sollte trocken und nicht zu heiß sein.

Verpflegung

In Gmünd gibt es für jeden Geschmack das passende Restaurant. Mehr dazu unten.

An- & Abreise

Wir parken am Bahnhof und fahren mit dem Stadtbus Linie 5 Zimmern bis zur Haltestelle TG-Platz. Von dort laufen wir zurück zum Bahnhof.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Die Tour

Klassische Stadtführungen beginnen in der Nähe des Marktplatzes und beschränken sich auf die Kernstadt innerhalb der Stadtmauer. Da dies ein Wanderblog ist machen wir die Runde etwas Größer und beginnen in der Oststadt. Ab Bahnhof fahren wir mit dem Bus zur Haltestelle TG-Platz (Linie5) und starten dort mit der neueren Geschichte der Stadt, bevor wir den mittelalterlichen Stadtkern durchstreifen um am Bahnhof zu enden.

Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen

Bismarckkaserne

Als Napoleon Europa neu sortierte wurde die Freie Reichsstadt Gmünd 1802 Teil Württembergs und die württembergische Regierung errichte sogleich eine Garnision in der Stadt.In den Jahren 1911-14 wurde der erste Teil der Bismarck-Kaserne am damaligen Stadtrand für das X. württembergische Infanterie-Regiment erbaut und in den Jahren 1935-37 wesentlich erweitert.

Bismarck-Kaserne 1925

Die Bismarck-Kaserne 1925

Kalter Krieg

Ab 1951 nutzte die United States Army die weiter als solche benannte Bismarckkaserne. Ab 1964 diente die Kaserne als Hauptquartier des 56. Feldartillerie-Kommandos, welches infolge des NATO-Doppelbeschlusses ab 1983 unter anderem für die Pershing-II-Raketen auf der nahen Mutlanger Heide verantwortlich war. 1991 zogen die US-Truppen ab und das sieben Hektar große Gelände der Bismarckkaserne wurde durch die Stadt erworben.

Das Campusmuseum des heute dort ansässigen Landesgymnasiums für Hochbegabte dokumentiert diese Zeit. Ebenso entsteht dort auf Privatinitiative derzeit das US Cold War Museum. Beide Museen sind derzeit nicht frei besuchbar. Zum US Cold War Museum erscheint demnächst etwas. Es ist aber auf jeden Fall interessant das Gelände zu durchstreifen.

Bismarck-Kaserne 1963

Die Bismarck-Kaserne während der Übung „Big Lift“ im Jahre 1963. Weitere Informationen zu dieser Operation, bei der 45.000 Mann in 72h von Texas nach Deutschland verlegt wurden im folgenden Video:

Brücke mit Tunnelblick

Noch einen Schritt weiter in die Gegenwart führt uns die nächste „Attraktion“. Über die geschwungene Fahrradbrücke wandern wir über die Rems und die Lebensader des Ostalbkreises, die B29. 

Die B29 verschwindet dort im Einhorntunnel, Deutschlands teuerster Ortsumfahrung. Bei der Eröffnung wollte die Stadt sich modern zeigen und veranstaltete 2011 eine Online-Abstimmung zum zukünftigen Tunnelnamen. Allerdings war das Ergebnis nicht ganz im Sinne der Stadtväter. Der Erwin-Rommel-Tunnel holte eine respektable Anzahl an Stimmen, auf Platz 1 kam aber der Bud-Spencer-Tunnel, weit vor den favorisierten Optionen der Stadtoberen „Salvator-Tunnel“, „Staufer-Tunnel“ und „Einhorntunnel“. 

Die Stadt erklärte daraufhin, man habe ja „nur ein Meinungsbild eingeholt“, die Entscheidung über eine so wichtige Frage könne man selbstverständlich nicht diesen Leuten im Internet überlassen. Allerdings war die Sache mittlerweile viral gegangen und der Tunnel war mittlerweile im Spiegel, in der Süddeutschen und allen anderen überregionalen deutschen Medien. Um sich aus der Affäre zu ziehen wurde daraufhin das Schwimmbad in Gmünd in „Bud-Spencer-Bad“ umbenannt. Der Star hatte dort 1951 als Schwimmer die 100m Freistil gewonnen.

Fahrradsteg mit Tunnelblick

Leonardsfriedhof

Seit ich vor 25 Jahren einen Freund auf dem Wiener Zentralfriedhof zur letzten Ruhe begleiten durfte, faszinieren mich Friedhöfe und bei Städtereisen gehört ein Besuch des Friedhofes zum festen Programm. Sei es der Cimetière du Père-Lachaise in Paris, der Friedhof von St. Sebastian in Salzburg oder der Cimitero acattolico mit der Pyramide des Caius Cestius in Rom, Friedhöfe sind nicht nur Orte der Erinnerung und der Trauer, sie bestechen auch oft durch eine morbide Schönheit. 

Lange war mir nicht bewußt, dass wir auch in Gmünd ein solches Kleinod haben, aber der Friedhof von St. Leonhard gehört auf jeden Fall zu einer Stadtbesichtigung in Gmünd dazu.

Leonhardsfriedhof

Grabmale & Gräberfelder

Wenn man den Friedhof besucht kann man einfach die teilweise monumentalen Gräber bestaunen und die Inschriften studieren. Vom Eingang an der Kapelle aus betrachtet sollte man auf jeden Fall nach links gehen, wo man zuerst auf die Gräber der Franziskanerinnen mit ihren einheitlichen weißen Holzkreuzen trifft.

Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen
Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen

Kriegsgräber

Wenn man von dort aus weiter zur rückwärtigen Seite des Friedhofes läuft kommt man zu den Kriegsgräbern, die für die Gefallenen 1939-45 aus ebenfalls einheitlichen grauen Steinkreuzen  und für die gefallenen 1914-18 aus schmucklosen grauen Grabsteinen bestehen.

Leonhardsfriedhof Schwäbisch Gmünd

In der Nähe befinden sich auch die Grabmale von 16 verstorbenen russischen Zwangsarbeitern. Insgesamt 480 Frauen und 525 Männer holte man aus Russland und der Ukraine als Zwangsarbeiter nach Schwäbisch Gmünd. Sie stellten die größte Gruppe unter den Zwangsarbeitern. Die meisten von ihnen wohnten im Lager „Freudental 24“ und arbeiteten bei den großen Gmünder Betrieben, den Leichtgusswerken Schenk oder der ZF. Aber auch viele kleinere Betriebe beschäftigten Zwangsarbeiter. 

14 der Gräber tragen ein orthodoxes Kreuz mit drei Querbalken und bezeugen den russisch-orthodoxen Glauben der Verstorbenen, zwei Grabsteine tragen den muslimischen Halbmond.

Leonhardsfriedhof, Gräber von russischen Zwangsarbeitern

Ebenfalls in diesem Bereich befindet sich das Kriegerdenkmal und das „Franzosenkreuz“ für die Gefallenen im deutsch-französischen Krieg 1870/71.

Leonhardsfriedhof, Kriegerdenkmal

Wenn wir dann zur stadtzugewandten Seite des Friedhofes kommen sehen wir die Gräber der Gmünder Bürger. Der Friedhof wurde um das Jahr 1477 eröffnet, als mit den Neubau des Münsters der Friedhof auf dem heutigen Münsterplatz weichen musste. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Dreifaltigkeitsfriedhof eröffnet, die meisten Gräber datieren daher aus dem 19. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Erhalten sind mondäne Grabanlagen wohlhabender Gmünder Bürger und es ist sehr spannend die Grabinschriften zu lesen und unter den hohen Kastanienbäumen durch die Reihen zu gehen.

Leonhardsfriedhof

Grabmal der Kaufmannsgemahlin Ernestine Benner (1793-1833) in Form einer Pyramide.

St. Leonhard & Herrgottsruhkapelle

Alle Gmünder kennen die beiden Kirchen am Rande des Friedhofes vom vorbeifahren. Die wenigsten Gmünder waren je in den beiden Kirchen. Leider sind beide auch die meiste Zeit verschlossen, was eine Schande ist, handelt es sich doch um beeindruckende architektonische Meisterleistungen. Die Leonhardskirche (umgangssprachlich „Leonhardskapelle“ wird dem Gmünder Münsterbaumeister Peter Parler zugeschrieben.

Herrgottsruhkapelle

Herrgottsruhkapelle

Leonhardskapelle

Die Kapelle datiert auf das Jahr 1340/41. Es handelt sich um eine erstaunlich große Friedhofskapelle im typischen Stil der Gothik mit hohen, spitz zulaufenden Fenstern.

Sie dient der Kirchengemeinde St. Franziskus als Friedhofskapelle. Da sie meist verschlossen ist kann man das sehenswerte Innere nur selten bewundern. Im Spätbarock wurde die Kirche durch Stadtbaumeister Johann Michael Keller barockisiert und ist ein sehenswertes Kleinod des württembergischen Barocks.

Leonhardskapelle
Leonhardskapelle

Herrgottsruhkapelle

Die Herrgottsruhkapelle wurde als Einstieg in den Wallfahrtsweg auf den St. Salvator erbaut. Siehe hierzu meinen Wandertipp „Gmünder Kreuzweg“. Die Kapelle wurde 1622 im nachgotischen Stil an Stelle einer älteren Kapelle errichtet. Seit 1978 befindet sich die Kapelle im Besitz des Arbeitskreises Alt Gmünd. Als letztes Großprojekt des Vereins sanierte er die Kapelle 2021 bevor er aus Nachwuchsmangel die Tätigkeit mehr oder weniger einstellte.

Herrgottsruhkapelle

Stadtmauer an der Honiggasse

Wir verlassen den Friedhof, überqueren die vielbefahrene Straße und tauchen ein in das Mittelalter. Begrüßt werden wir von einem Rest der äußeren Stadtmauer, errichtet vor 1350. 

Der Befestigungsring umschloß die Altstadt und wurde von 24 Türmen beschützt. Im 19. Jahrhundert wurde der Mauerring größtenteils abgebrochen, Sechs der 24 Türme blieben erhalten, die wir auf unserer Wanderung besuchen werden: Faulturm, Wasserturm, Rinderbacher Torturm, Schmiedturm, Königsturm und Fünfknopfturm.

Stadtmauer an der Honiggasse Schwäbisch Gmünd

Honiggasse

Nachdem wir die Stadtmauer außen entlang gelaufen sind und deren Unüberwindbarkeit festgestellt haben laufen wir direkt nach der Stadtmauer rechts in die Honiggasse.

In dem schmalen Gäßchen können wir uns vorstellen wie Schwäbisch Gmünd im Mittelalter ausgesehen haben mag. Die Häuser trennen sich dicht an dicht, mit dem Rücken direkt an der Stadtmauer. Wir sehen viel Fachwerk, enge Türen und schmale Fenster, ein Schaufenster in das mittelalteralterliche Leben einer Reichsstadt.

Honiggasse Schwäbisch Gmünd
Honiggasse Schwäbisch Gmünd

Faulturm

Am Ende der Honiggasse versteckt sich der unscheinbarste Turm der Stadtmauer hinter den Häusern. Nur durch einen schmalen Weg kommen wir zu ihm und der eilige Passant, der seinen Blick nicht nach oben richtet, kann ohne weiteres an ihm vorbeilaufen ohne ihn zu bemerken. Der Turm wurde vor 1350 errichtet, eine genauere Datierung ist unmöglich, da der 20m hohe Turm 1969 komplett ausbrannte. Besonders ist, dass es sich um einen Schalenturm handelt. Er besteht nur an drei Seiten aus Mauerwerk, die vierte, zur Stadt gerichtete Seite ist hohl und wurde mit Holz ausgebaut. Seit 1952 beherbergt der Turm die St. Georgs-Pfadfinder von Schwäbisch Gmünd.

Faulturm Schwäbisch Gmünd

Schmiedturm

Weil man die Honiggasse mit Blick in beide Richtungen genießen sollte laufen wir den gleichen Weg zurück und folgen dem Verlauf der Stadtmauer dann in die andere Richtung, bis wir auf den Schmiedturm stoßen. Der Turm markiert den Eingang zu den Schmiedgassen und grüßt die von Osten kommenden Besucher mit seinem bunt eingedeckten Dach. Auch der Schmiedturm wurde vor 1350 errichtet und ist 32m hoch. Das oberste Geschoss mit einer Türmerwohnung wurde 1498 aufgesetzt.

Schmiedturm Schwäbisch Gmünd

Wasserturm

Der Wasserturm hat seinen Namen vom Höferlesbach, der früher unter dem Turm hindurch in die Stadt floss. Auch er wurde vor 1350 erbaut, die Dachbalken datieren auf das Jahr 1409 und 1489, er ist 26m hoch. Der Wasserturm ist das Heim des Pfadfinderstamms Einhorn.

Wasserturm Schwäbisch Gmünd

Rinderbacher Torturm

35m hoch bildet der Rinderbacher Torturm die südöstliche Ecke der Stadtbefestigung. Die hellen Steine in der Fassade zeugen davon, dass Türme durchaus einen wehrhaften Zweck erfüllten. Hier schlugen während einer Belagerung der Reichsstadt Gmünd im Schmalkaldischen Krieg Kanonenkugeln ein. 

Hoch oben sind zwei steinerne Wappen angebracht, die mittlerweile teilweise zerstört sind. Links der Adler für das Heilige Römische Reich und rechts das Einhorn für Schwäbisch Gmünd.

Rinderbacher Torturm Schwäbisch Gmünd

Königsturm

Nun laufen wir durch die Rinderbacher Gasse zum höchsten der Stadttürme, dem Königsturm. Im Gegensatz zu den vorher besuchten Stadttürmen kann man den Königsturm besteigen.

Der Königsturm ist jünger als die anderen Türme, er wurde zwischen 1405 und 1407 erbaut und ist über 40m hoch.

Im 17. und 18. Jahrhundert wurde er als Gefängnis genutzt, im Untergeschoss zeugen noch Einritzungen an den Steinen aus dieser Zeit. Der Aufstieg lohnt sich, aufgrund der exponierten Lage am Fuße des Zeiselberges hat man aus der ehemaligen Wohnung auf der Turmspitze einen herrlichen Blick über Schwäbisch Gmünd. Der Turm ist Sonntags von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet und kann bestiegen werden. Er bietet eine tolle Aussicht auf Gmünd!

Königsturm Schwäbisch Gmünd
Königsturm 1864

Der Königsturm 1864, dort wo auf dem Bild die Stadtmauer an den Turm stößt, an der heutigen Rosenstraße, sieht man noch heute an den Steinen der Fassade wie hoch und dick die Stadtmauer war.

Schwäbisch Nazareth

Nachdem wir nun die mittelalterliche Stadtbefestigung ausführlich erkundet haben widmen wir uns nun dem geistlichen Leben in Schwäbisch Gmünd. Wir werden nicht alle Klöster der Freien Reichstadt besuchen, dafür sind es zu viele und für ein ehemaliges Kloster braucht es sogar eine Verurteilung, mag man heute hineinkommen.

Die Liste der Gmünder Klöster ist lang:

  • Augustinerkloster (1284-1803, heute Finanzamt und Ev. Augustinuskirche)
  • Dominikanerinnenkloster (1240-1803, heute Frauenjustizvollzugsanstalt Gotteszell)
  • Dominikanerkloster (1294-1802, heute Prediger, Museum und Veranstaltungsraum)
  • Franziskanerinnenkloster St. Ludwig (um 1400 – nach 1838, heute Klösterlesschule und Volkshochschule)
  • Franziskanerkloster (1222-1822, heute katholisches Gemeinde- und Verwaltungszentrum Franziskaner)
  • Fulradszelle (um 782, Lokalisierung unbekannt)
  • Heiliggeistsspital (schwäbisch: „Spitäle“, Brüder vom Orden des Heiligen Geistes, seit 1269)
  • Kapuzinerkloster (1644-1810, heute Institut für soziale Berufe St. Loreto)
  • Kollegiatstift Unserer Lieben Frau (1761-1803, heute „Kapitelshaus“, Münsterplatz 7, Münsterarchiv)
  • Franziskanerinnen der ewigen Anbetung (in Nachfolge der Vinzentinerinnen von Untermarchtal 1902 – heute, ehemals im „Canisiushaus“, jetzt im Klosterneubau zwischen Margaritenheim und Bahntrasse
Prediger Schwäbisch Gmünd

Franziskaner

Das Franziskanerkloster wurde vermutlich vor 1250 gegründet und war in den ersten Jahrhunderten seines Bestehens ein bedeutendes Kloster. 1495 fand hier das Provinzkapitel der süddeutschen Franziskanerprovinz statt. Die Bedeutung ging aber bereits im beginnenden 16. Jahrhundert zurück, das Kloster besaß damals „nur“ noch 135 Hektar, die Fläche zweier durchschnittlicher heutiger Landwirtschaftlicher Betriebe. Dazu kam, dass der protestantische Schmalkaldische Bund 1546 nicht nur die Stadt, sondern auch das Kloster plünderte.

Mit dem Ende der Freien Reichsstadt endete auch die Zeit des Klosters, das klösterliche Gymnasium wurde staatlich, das Kloster geschlossen. 13 Franziskaner lebten noch bis 1822 als Genossenschaft in der Stadt. Alle Prozessionen, mit Ausnahme der an Karfreitag, wurden den Franziskanern verboten, ebenso das Lesen der Messe und karitative Aufgaben wie die Gabe von Almosen und die Pflege von Alten und Kranken. Der letzte Gmünder Franziskaner starb 1858 als Pensionär in Ellwangen.

Das Kloster beherbergt heute verschiedene katholische Verwaltungseinrichtungen. Besucht werden kann die Kirche, die einen bunten Streifzug durch die Baugeschichte ermöglicht. Von außen ist das Gebäude mit den engen Fenstern mit Rundbögen klar als romanisch zu erkennen, allerdings wurde das Innere mit spitzen Kreuzbögen in den Stil der Gotik versetzt. Um 1723 barockisierte man die Kirche um dann schlussendlich 1751 einen Hochaltar im Stil des Rokoko einzubauen. Dieser Altar gilt bis heute als eines der bedeutendsten Zeugnisse des Rokoko in Süddeutschland. Eine tolle Kirche, deren Inneres man nicht erwartet, wenn man durch von außen auf die dicken Steinwände schaut.

St. Franziskus Schwäbisch Gmünd

Ott-Pauser’sche Fabrik

Wir machen auf der Zeitachse einen Sprung in die Gegenwart und kommen im Zeitalter der Industrialisierung an. Der Gmünder Goldschmied Nikolaus Ott eröffnete 1820 eine Werkstatt für „Bijouteriewaren“. Nach den Statuten der Zünfte durfte er als Goldschmied lediglich 3 Geseelen beschäftigten, doch die Zünfte waren im Niedergang und 1836 beschäftigte er bereits zwölf Arbeiter. Er sah in der industriellen und damit günstigen Fertigung einen Ausweg aus einer schweren Wirtschaftskrise durch wegbrechende Auslandsmärkte infolge der napoleonischen Kriege und der Konkurrenz aus der zweiten süddeutschen Gold- und Silberstadt Pforzheim.

1845 eröffnete er das heutige Gebäude und damit tatsächlich eine Fabrik des 19. Jahrhunderts mit einer Dampfmaschine als zentraler Kraftmotor.

Ott-Pauser'sche Fabrik Schwäbisch Gmünd

Die Ott’sche Silberwarenfabrik erlebte ihre Blütezeit. Alleine nach Kuba (!) exportierte man 1860 Goldwaren im Wert von 200.000 fl., was einer heutigen Kaufkraft von ca. drei Mio. Euro entspricht. Man nahm an den großen Weltausstellungen in London, Paris, München und Wien teil

Ott-Pauser'sche Fabrik Schwäbisch Gmünd

1928 übernimmt Joseph Pauser die Fabrik, was zum heutigen Namen führt. Allerdings übernahm er sie in schwerer Zeit. Die Weltwirtschaftskrise setzte der Firma zu und schließlich brachte das Geschäft am Ende des 2. Weltkrieges vollständig zum Erliegen. Auch das firmeneigene Gaswerk, mit dem aus Holz Gas erzeugt wurde brach als Umsatzbringer weg, nachdem die Stadt 1862 ein eigenes Gaswerk baute. Richtig erholt hat sich die Firma nie wieder und 1979 stellt man den Betrieb der völlig veralteten Fabrik ein.

Eine Bürgerinitiative und die Stadt Schwäbisch Gmünd richten ein Museum ein. Das Museum ist täglich außer Montags geöffnet, jeden Sonntag um 14 Uhr gibt es eine Führung.

Der Gmünder UNIMOG

Ausgestellt ist auch ein UNIMOG. Der wurde nämlich nicht in Stuttgart erfunden, sondern bei Erhard & Söhne in Schwäbisch Gmünd. Der ehemalige Leiter der Flugzeugmotorenkonstruktion bei Daimler-BenzHeinrich Rößler, kam ausgebombt nach dem Krieg auf einem Bauernhof in Radelstetten unter wo er der Kriegswitwe bei der Arbeit half. Albert Friedrich, ebenfalls Stuttgarter Flugzeugmotoren-Konstrukteur brachte die Idee auf, einen Allzwecktraktor für den Wiederaufbau des zerstörten Landes zu entwickeln.

Rößler kritzelt die Neukonstruktion auf ein Stück Papier: vier gleichgroße Räder, Rahmenträger, Frontlenker, Pritsche: ein Mythos war geboren.

Nachdem man die Prototypen bei Erhard & Söhne gebaut hatte, lagerte man die Serienfertigung aus Platzmangel zur Firma Böhringer nach Göppingen aus. Für eine wirtschaftliche Produktion musste man aber mindestens 41 Fahrzeuge im Monat herstellen. Die damit verbundene gewaltige finanzielle Investition wollte man in Göppingen nicht eingehen und so wurde man sich 1950 mit Mercedes einig und die Unimog rollten fortan im Gaggenauer LKW-Werk vom Band.

Ott-Pauser'sche Fabrik Schwäbisch Gmünd
Ott-Pauser'sche Fabrik Schwäbisch Gmünd
Der Gmünder Unimog

Kornhaus

Wenn wir aus dem Fabrikmuseum treten blicken wir auf das 1507 errichtete Kornhaus. Es diente der gesetzlich geregelten Pflicht der Freien Reichsstätte Getreide in Friedens- und Kriegszeiten zu bevorraten. Es ist neben der Grät (neben dem Rathaus am Marktplatz) und dem Amtshaus des Spitals, ebenfalls am Marktplatz eines der drei großen Fachwerkhäuser der Stadt. Es eignet sich wunderbar dazu Kindern die Fachwerkbauweise zu erklären.

feldinsel klösterle

Zeiselberg

Wow, was für eine Wanderung! Es wird dringend Zeit für einen Biergarten! Wir steigen ein paar Meter hinauf auf den Zeiselberg, wo ein ebensolcher zur Rast einlädt. Die Kinder können auf einer riesigen Rutsche toben und gemeinsam kann man von einer Aussichtsplattform die Innenstadt überblicken.

Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen
Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen
Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen
Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen

Josefsbach

Der Name Gmünd leitet sich von „Gemünde“, der Mündung vieler Bäche in die Rems ab. Zwei davon haben wir heute schon kennengelernt: der Höferlesbach, der unter dem Wasserturm in die Stadt floss und der der Rinderbach, der das unter dem Rinderbacher Torturm tat.

Nun lernen wir einen weiteren kennen, der Josefsbach, der aus dem Zusammenfluss des Bettringer und Waldstetter Bachs entsteht begleitet uns bis zur Rems hin. Wie ein grünes Band beginnt er gleich unterhalb des Zeiselbergs und bietet einen wunderschönen Spazierweg mitten durch die Stadt. 

Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen

Josefsanlage & Josefskapelle

Gleich zu Beginn überqueren wir den Josefsbach über eine Seilbrücke um auf der anderen Seite einen kleinen Abstecher zur Josefskapelle zu machen. Sie wurde nach dem Vorbild der Herrgottsruhkapelle am Leonardsfriedhof geschaffen, ist im Gegensatz zu dieser aber in der Regel geöffnet.

Seilbrücke am Josefsbach
Josefskapelle
Josefskapelle

Zurück am Josefsbach

Das Grüne Band wandern wir weiter bachabwärts. Rechter Hand kommen wir an den Gärten der Partnerstädte Gmünds vorbei, die einen kurzen Besuch abgestattet bekommen. Der Barnsley Garden der britischen Partnerstadt ist mit dem roten Telefonhäuschen am Eingang schon von Weitem zu erkennen.

Auf unserem Weg kommen wir auch an zwei tollen Spielplätzen vorbei. Es gibt einen Wasserspielplatz und ein wirklich großes Klettergerüst in der Köhleranlage, dass man gesichert durch Netze besteigen kann.

Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen
Barnsley Garden
Spielplatz Josefsbach Schwäbisch Gmünd

Stadtgarten

Auf Höhe der Bocksgasse überqueren wir über den Kroatensteg den Josefsbach ein weiteres Mal und kommen nach wenigen Schritten in den Stadtgarten mit dem Rokoko-Schlößchen. Die Rasenflächen laden zum toben oder zu einer Rast ein, der Park ist ein wunderschönes Kleinod!

Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen
Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen

Remsstrand am Forum

Über eine Brücke überqueren wir die Rems und werfen einen Blick auf den „Goldwürfel“, das architektonisch moderne „Forum Gold & Silber“ am Remsstrand. Am Remsstrand selbst laden Strandkörbe und Bänke zum Verweilen ein, die aber meist sehr belagert sind.

Wir überqueren daher die Rems noch einmal und laufen am Forum Gold & Silber vorbei auf der anderen Seite des Josefsbachs zum letzten Wehrturm der Stadtmauer.

Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen
Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen

Fünfknopfturm

Der Fünfknopfturm ist der jüngste der erhaltenen Stadttürme und wurde zwischen 1423 und 1425 erbaut. Er ist fünfeckig, auf der Stadtseite gerade, während er sich auf der stadtabgewandten Seite wie ein Schiffsbug von der Stadt abwendet. Seinen Namen hat er von den fünf knopfartigen Aufsätzen, drei auf der stadtabgewandten Seite auf kleinen Erkern und zwei auf der Stadtseite auf dem Walmdach.

Bis 2003 war der Turm als Wohnung vermietet, seitdem können Besuchergruppen den Turm besteigen, seit 2023 auch wieder ohne Voranmeldung Sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr!

Fünfknopfturm

Augustiner

Wir laufen weiter den Josefsbach entlang und biegen dann in die Bocksgasse ab. Nach kurzer Zeit geht es rechts in die Augustinusstraße und wir sind im nächsten Kloster des Stadtrundgangs, dem „Augustiner“. Das Kloster beherbergt heute das Finanzamt, welches sich leider nicht mehr mit dem Zehnten zufrieden gibt, weshalb wir diesen Teil des Klosters meiden. Einen Besuch statten wir hingegen der ehemaligen Klosterkirche ab.

Die ursprüngliche Klosterkirche des Augustiner-Emeritenordens entstand vermutlich kurz nach 1308. Im Jahr 1432 wurde der Chor neu erbaut, die Kirche war zu dieser Zeit ein spätgotischer Bau von dem heute keine Merkmale mehr zu erkennen sind. Ab 1756 wurde die Kirche umgebaut und dabei teilweise abgebrochen. In dieser Form sehen wir sie noch heute. Die barocken Fresken zeigen hauptsächlich Szenen aus dem Leben des Hl. Augustinus. 

1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisierung aufgehoben und musste geräumt werden. 1806 wurde die bis dahin katholische Kirche per Dekret zur evangelischen Garnisionskirche und ab 1817 zur evangelischen Stadtkirche.

Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen
Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen

Heilig-Kreuz-Münster

In direkter Nachbarschaft zur evangelischen Stadtkirche steht „das Münster“, offiziell Heilig-Kreuz-Münster, die größte Gmünder Kirche. Sie wurde ab 1320 als gotischer Kirchenbau errichtet und ist das Ausgangswerk der bedeutenden europäischen Baumeisterfamilie der Parler (Ulmer Münster, Freiburger Münster, Basler Münster, Straßburger Münster, Veitsdom und Karlsbrücke Prag, Dom der Heiligen Barbara Kuttenberg, Stephansdom Wien, Krakauer Rathaus, St. Sebaldus Nürnberg, etc.).

Das Langhaus des Münsters war bereits nach 21 Jahren, 1341 fertig. Jedoch stürzten die beiden Türme des Münsters ein und der Bau zog sich schließlich bis ins Jahr 1521 hin.

Der Bau

Das Münster war nicht die erste Kirche an dieser Stelle. Zuvor stand an dieser Stelle eine romanische Kirche mit Zwillingstürmen, von Größe und Anordnung der Gmünder Johanniskirche wohl ähnlich.

Nach dem Bau des Langhauses von ca. 1325 bis 1341 wurde 10 Jahre später, am 17. Juli 1351 mit dem Bau des Chors zwischen den bestehenden Zwillingstürmen begonnen. Der Bau des Chores war 1381 abgeschlossen. Bis ca. 1410 dauerte der Innenausbau des Chores an. Das Münster verfügte damals über eine Holzdecke.

Das steinerne Gewölbe, die Einwölbung, erfolgte erst in den Jahren 1491-1504. Dabei entfernte man einen Bogen, der die Zwillingstürme verband, aber die Sicht in den Turm versperrte. In der Karfreitagsnacht 1497, am 24. März, geschah das Unglück: beide Türme stürzten ein. Für einen Wiederaufbau der Türme fehlte der Wille, daher wird bis heute ein Glockenturm verwendet der neben dem Münster steht und wesentlich niedriger ist als das Langhaus.

Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen
Glockenturm des Münsters

Glockenturm des Münsters

Die Kirche

Die Kirche ist als Hallenumgangschor gebaut. Alle drei Schiffe, Hauptschiff und Seitenschiffe, sind gleich hoch und man kann im Seitenschiff den Chor umrunden. Das Chorgestühl stammt aus dem Jahr 1550, leider nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil durch einen modernen „Volksaltar“ aus einem Baumstamm verschandelt.

Neben dem Hauptaltar befinden sich im Umgang weitere Altäre von denen einige kunsthistorisch wertvoll sind. Die zweite Kapelle im südlichen Kapellenkranz (Blick zum Altar links) beherbergt seit 1850 den Sebaldusaltar aus der Werkstatt Albrecht Dürers

Heilig-Kreuz-Münster Schwäbisch Gmünd
Sebaldusaltar Münster Schwäbisch Gmünd

Der Sebaldusaltar mit den Bildtafeln aus der Werkstatt Albrecht Dürers

Chorscheitelkapelle

An der Spitze der Kirche, hinter dem Hochaltar befindet sich die Chorscheitelkapelle mit einer Darstellung des Heiligen Grabes aus der Hütte der Familie Parler von etwa 1350. Genau gegenüber befindet sich an der Rückseite des Hochaltars eine Ölbergdarstellung. Am Heiligen Grab findet übrigens zur Osternacht immer frühmorgens eine Andacht statt, die sehr wenig besucht, aber sehr schön ist. Den Großteil der Besucher stellen die Vinzentinerinnen vom Heiligen Paul.

Heiliges Grab von Parler im Münster Schwäbisch Gmünd
Rückseite des Hochaltars - Ölbergdarstellung, Münster Schwäbisch Gmünd

Kollegiatstift Unserer Lieben Frau

Der Gmünder Komplex des Zentralismus ist kein neuer, er bestand offenbar schon im 18. Jahrhundert. Damals war der Klerus in Gmünd und Umgebung im Landkapitel Schwäbisch Gmünd, einer genossenschaftlichen Organisation, zusammengefasst. 1753 wurde dann der Schechinger Dorfpfarrer zum Dekan gewählt. Das wiederum kränkte die Gmünder Seele offenbar so sehr, dass man sich vom Landkapitel lossagte, eine Priesterbruderschaft, den Kollegiatsstift gründete, die Stadtkirche in eine Stiftskirche umwandelte und fortan wieder selbst der Herr im Hause war. 

Dieses Vorgehen stieß bei der Dorfbevölkerung auf massiven Widerstand, die Stadt stellte sich jedoch hinter ihre Kirche, erwartete man doch auch eine Aufwertung der Reichsstadt. UND WIR LASSEN UNS DOCH NICHT VOM SCHECHINGER DORFPFARRER REGIEREN!!!!!! Schließlich musste sogar der Augsburger Bischof anreisen um den Streit zu schlichten. Am Ende setzten die Gmünder ihren Willen durch und bekamen ihren Stift. Dieser blieb bis zur Säkularisierung 1803 bestehen.

Kollegienstift Schwäbisch Gmünd (rechts)

Ehemaliges Kollegiatstift Schwäbisch Gmünd (rechts) am Münsterplatz

Entdeckungen

Neben den kunsthistorisch und architektonisch wertvollen Dingen bietet das Gmünder Münster aber auch Raum für eine große Entdeckungsreise, die man natürlich einem Gotteshaus angemessen leise durchführen sollte.

Kinder entdecken unzählige Kleinigkeiten und man kann viele Dinge bestaunen. Das Lichtspiel der Sonne in den Bleiglasfenstern, die behauenen Steine und die Frage wie sie wohl damals nach oben in das Gewölbe kamen. Viele kleine Figuren, Details der Steinmetzarbeiten und eine der wunderbarsten Orgeln Deutschlands.

Da wir als nächstes die Johanniskirche besuchen eignet sich der abschließende Rundgang um die Kirche gut dazu den Kindern den Unterschied zwischen Romanik und Gotik näherzubringen.

Spickzettel Romanik vs. Gotik

Romanik Gotik
ca. 1000 – 1250 n. Chr. 1140 – ca. 1550 n. Chr.
dicke, massive Gebäude, wirken sehr „erdverbunden“ hoch aufstrebende Gebäude, strecken sich dem Himmel entgegen
Tonnengewölbe Kreuzrippengewölbe
Dicke Säulen Dünne Säulen
Massive, dicke Türme Hohe, spitze Türme
Runde Fenster und Türen Spitze Fenster und Türen
Klosterartig Schlossartig
Schlicht, einfache Figuren, oft zweidimensional Reich verziert, viele Bilder und Figuren
Heilig
Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen
Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen

Prediger

Nachdem wir das Münster zum Abschluss umrundet haben und den kleinen Glockenturm der großen Kirche gefunden haben wandern wir hinüber zum Johannisplatz. Vor wir die romanische Johanniskirche betreten können wir noch dem Prediger einen Besuch abstatten. Das ehemalige Dominikanerkloster beherbergt unter anderem das städtische Museum. Dieses bietet einen Rundgang durch die Stadtgeschichte. Römer, Staufer, Mittelalter, daneben die Kirchenschätze des Franziskaner und des Münsters bis hin zu Gegenwartskunst. 

Prediger Schwäbisch Gmünd

Ausstellungen

Es gibt drei verschiedene Bereiche, für die man sich entscheiden kann: die Dauerausstellung, die Schatzkammer und die Sonderausstellung. 

Die Sonderausstellung würde ich mit Kindern weglassen. Aktuell wird „Stadt – Land – Akt. Der Maler Hans Bucher aus dem Donautal“ gezeigt.

Die „Schatzkammer“ zieht alleine des Namens wegen, zumindest bei meinen Kindern. Man darf aber nicht zu viel erwarten, es handelt sich „lediglich“ um eine Kopie der Reichsinsignien des Heiligen Römen Reiches Deutscher Nation, deren Originale in Wien verwahrt werden. Sie bestehen aus dem Krönungsmantel, der Kaiserkrone, dem Reichsapfel, den Reichshandschuhen und dem Reichsschwert.

Schatzkammer Prediger Schwäbisch Gmünd

Dauerausstellung

Was man in jedem Fall besuchen muss ist die Dauerausstellung. Die Sammlung führt über zwei Etagen in einem chronologisch angelegten Rundgang durch alle Epochen der Stadtgeschichte Schwäbisch Gmünds und ermöglicht eine Zeitreise durch Kunst und Kultur: von einer Replik der Figur des „Löwenmenschen“ und Funden der Römerzeit über eine staufische Madonna bis zu Grafik von Albrecht Dürer und Hans Baldung Grien; von Elfenbeinarbeiten Johann Michael Mauchers und Porträts des spätbarocken Malers Johann Georg Strobel bis zum Kirchenschatz des Heilig-Kreuz-Münsters; von der Malerei und Skulptur des 19. Jahrhunderts bis zur Kunst der Gegenwart. 

Erwachsenen lernen etwas und Kinder finden es sehr spannend, ich empfehle den Besuch in jedem Fall!

Museum im Prediger

Johanniskirche

Die Johanniskirche wird nicht mehr als Kirche genutzt, sie dient als Lapidarium (Skulpturensammlung) für das Münster. Die Bauzeit lag vermutlich zwischen 1210 und 1230. Der Turm mit seinen bunten Dachziegeln wurde vermutlich zwischen 1240 und 1250 gebaut und fällt damit in die Frühgotik. Er wurde erst später, Ende des 19. Jahrhunderts, mit der Kirche verbunden. Er ist mit 48m das höchste Gebäude Schwäbisch Gmünds. Der Turm ist schief und neigt sich einen Meter aus seiner Längsachse. Von der Aussichtsplattform auf dem Zeiselberg ist das gut zu erkennen. Der Eintritt in die Kirche ist frei, gegen eine kleine Gebühr kann der Turm der Johanniskirche bestiegen werden.

Die steinernen Wasserspeier aus dem Münster in den Seitenschiffen sind neben der Turmbesteigung die Attraktion für Kinder.

Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen
Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen
Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen
Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen

Marktplatz

Nach den vielen Kirchen und Klöstern schauen wir uns den Marktplatz an. Ein tolles Ensemble mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Baukunst.

Grät

Bemerkenswert ist die Grät, ein Fachwerkhaus neben dem Rathaus, dass im Mittelalter als Kaufhaus diente. An der Fassade findet man ein Relief zum Gedenken an die Staufer und das Dreikönigsrelief, dass daran erinnert, dass die Gebeine bei der Überführung von Mailand in den Hohen Dom zu Köln eine Nacht in der Stauferstadt gelagert wurden. Es stammt um die Zeit von 1500.

In der Grät befindet sich das Panoramamuseum (Eintritt frei), in dem man das Stauferrundbild von Hans Kloss besichtigen kann. Zur Aufführung der Staufersage 2012 porträtierte Kloss über 850 Gmünder Laienschauspieler und arbeitete sie in ein Rundbild zur Geschichte der Staufer mit den beeindruckenden Maßen von 17 x 2,8m ein.

Hans Kloss

Der „Gmünder Stadtmaler“ Hans Kloss (1938-2018) widmete einen bedeutenden Teil seines Schaffens der Stadt Gmünd. Neben dem Staufer-Rundbild kann man im Museum in der Grät das „Schwäbisch Gmünder Epos“ mit fünfzehn großformatigen Bildern, die Kloss anlässlich des 850. Stadtjubiläums im Jahre 2012 malte bestaunen. Daneben das „Irene-Triptychon“ zum Gedenken an den 800. Todestag von Königin Irene von Byzanz im Jahre 2008 im ehemaligen, original erhaltenen Atelier des Künstlers und „Die Heiligen Drei Könige“ gegenüber des Eingangs in einem tresorartigen Raum, die mit dem Schwäbisch Gmünder Epos entstanden. Ergänzt wird die Gmünder Sammlung durch „Ein Raum voller Bilder“ mit achtzig Bildern, Drucken und Grafiken von Hans Kloss im Vorraum des Museums, der 2022 neu gestaltet wurde.

Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen

Die Grät (links), eines der drei großen Gmünder Fachwerkhäuser mit einer beeindruckenden Geschichte

Grät Panoramamuseum

Ein Ausschnitt aus einem der 15 Bilder des „Schwäbisch Gmünd Epos“ zum 850. Stadtjubiläum mit der Remsbahn vor dem Salvator

Staufer-Rundbild Hans Kloss Panoramamuseum

Das Staufer-Rundbild von Hans Kloss

Staufer-Rundbild Hans Kloss Panoramamuseum

Fast jeder Gmünder dürfte jemanden der 850 Gmünder kennen, die Hans Kloss hier portraitiert hat.

Mohren-Apotheke

Ebenfalls anschauen sollte man sich die (ehemalige) Mohren-Apotheke mit den beeindruckenden Fassadenmalereien

Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen

Spitäle

Das dritte große Fachwerkhaus auf unserer Rundwanderung ist das Amtshaus des Hospital zum Heiligen Geist, im schwäbischen kurz „Spitäle“ genannt. Bis zu seiner Schließung 1984 galt das 1269 gegründete Krankenhaus als das älteste bestehende Krankenhaus Deutschlands.

Im 16. Jahrhundert war das Spital der Brüder vom Orden des Heiligen Geistes der größte Grundbesitzer der Stadt und der Einfluss der katholischen Brüder so groß, dass Gmünd in der Reformationszeit katholisch blieb.

Das Krankenhaus war durch seinen Grundbesitz bis 1951 Selbstversorger, zu diesem Zweck behielt man bis in die 1950er-Jahre die Spitalscheuer auf dem Gelände. Die Spitalmühle existiert noch heute im Innenhof des Komplexes.

Man sollte auf jeden Fall einen Blick in die Stadtbücherei werfen, die im ehemaligen Amtshaus untergebracht ist und in den 1990er Jahren wunderbar renoviert wurde.

Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen

Fehrle-Steg

Die Rems mit dem Wehr und einer Bailey-Behelfsbrücke war jahrzehntelang ein Schandfleck zwischen der „Bierakademie“ (um die es wirklich Schade ist!) und dem Bahnhofshotel nebst der vielspurigen B29 Ortsumfahrung (um die es gar nicht Schade ist). Zur Gartenschau in Gmünd baute das die Fachgruppe Brückenbau des THW Pfedelbach die Behelfsbrücke ab. Ersetzt wurde sie durch eine geschwungene Hängebrücke, die uns zurück zum Bahnhof bringt. Die Rems wurde renaturiert und man kann in diesem Bereich Enten und Schwäne bei ihrem Tagwerk beobachten.

Bailey-Brücke Fehrlesteg in Schwäbisch Gmünd
Fehrlesteg in Schwäbisch Gmünd

Bahnhof

Wie es Bahnhöfe dieser Tage so an sich haben ist auch der Gmünder Bahnhof hinter seiner schicken Fassade kein besonders toller Ort, aber für die Entwicklung der Industriekultur in unserer Region maßgeblich. Erst durch die Remsbahn, die 1858 Gmünd erreichte und das Remstal bis Wasseralfingen an Stuttgart anband wurde die Industrialisierung möglich.  Daran erinnert der Bahnhof im Neoklassizistischen Stil noch heute. 

Bahnhof Schwäbisch Gmünd

Geschafft!

Wow, was für eine Wanderung! Wer es bis hierher geschafft hat, hat wirklich einen Großteil von Gmünd an einem Tag gesehen. Es gäbe da noch ein paar Orte, die ich teilweise auch in anderen Ausflugstipps beschreibe, aber wir haben wirklich die meisten Sehenswürdigkeiten der altehrwürdigen Stauferstadt abgeklappert. Wie hat es Dir gefallen? Schreib es in die Kommentare!

Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen
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EXTRA: Museum im Prediger

EXTRA: Museum im Prediger

EXTRA: Museum im Prediger

Das Museum im Prediger ist alleine vom Gebäude, eine ehemaligens Dominikanerkloster, sehenswert. Neben Sonderschauen, die in der Regel für Kinder uninteressant sind führt die Schausammlung auf zwei Etagen in einem chronologisch angelegten Rundgang durch alle Epochen der Stadtgeschichte Schwäbisch Gmünds und ermöglicht eine Zeitreise durch Kunst und Kultur. Es ist wirklich sehenswert und sehr günstig dazu!

Das Museum im Prediger ist Teil der Tour „#034 Gmünder Türme & Kirchen„. Da aber auch ein Besuch zwischendurch lohnt gibt es hierzu einen Extra-Bericht.

Prediger

Nachdem wir das Münster zum Abschluss umrundet haben und den kleinen Glockenturm der großen Kirche gefunden haben wandern wir hinüber zum Johannisplatz. Vor wir die romanische Johanniskirche betreten können wir noch dem Prediger einen Besuch abstatten. Das ehemalige Dominikanerkloster beherbergt unter anderem das städtische Museum. Dieses bietet einen Rundgang durch die Stadtgeschichte. Römer, Staufer, Mittelalter, daneben die Kirchenschätze des Franziskaner und des Münsters bis hin zu Gegenwartskunst. 

Prediger Schwäbisch Gmünd

Ausstellungen

Es gibt drei verschiedene Bereiche, für die man sich entscheiden kann: die Dauerausstellung, die Schatzkammer und die Sonderausstellung. 

Die Sonderausstellung würde ich mit Kindern weglassen. Aktuell wird „Stadt – Land – Akt. Der Maler Hans Bucher aus dem Donautal“ gezeigt.

Die „Schatzkammer“ zieht alleine des Namens wegen, zumindest bei meinen Kindern. Man darf aber nicht zu viel erwarten, es handelt sich „lediglich“ um eine Kopie der Reichsinsignien des Heiligen Römen Reiches Deutscher Nation, deren Originale in Wien verwahrt werden. Sie bestehen aus dem Krönungsmantel, der Kaiserkrone, dem Reichsapfel, den Reichshandschuhen und dem Reichsschwert.

Schatzkammer Prediger Schwäbisch Gmünd

Dauerausstellung

Was man in jedem Fall besuchen muss ist die Dauerausstellung. Die Sammlung führt über zwei Etagen in einem chronologisch angelegten Rundgang durch alle Epochen der Stadtgeschichte Schwäbisch Gmünds und ermöglicht eine Zeitreise durch Kunst und Kultur: von einer Replik der Figur des „Löwenmenschen“ und Funden der Römerzeit über eine staufische Madonna bis zu Grafik von Albrecht Dürer und Hans Baldung Grien; von Elfenbeinarbeiten Johann Michael Mauchers und Porträts des spätbarocken Malers Johann Georg Strobel bis zum Kirchenschatz des Heilig-Kreuz-Münsters; von der Malerei und Skulptur des 19. Jahrhunderts bis zur Kunst der Gegenwart. 

Erwachsenen lernen etwas und Kinder finden es sehr spannend, ich empfehle den Besuch in jedem Fall!

Museum im Prediger
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EXTRA: Panoramamuseum Hans Kloss

EXTRA: Panoramamuseum Hans Kloss

EXTRA: Panoramamuseum Hans Kloss

Das Panoramamuseum Hans Kloss ist alleine vom Gebäude her, einem der großen Gmünder Fachwerkhäuser, sehenswert. Hans Kloss bildete wie kein anderer Maler unser Zeit die Stadt ab. Berühmt wurde er durch sein Stauferrundbild.

Das Museum ist Teil der Wanderung „#034 Gmünder Türme & Kirchen„, es eignet sich aber auch für einen kurzen Besuch zwischendurch. Daher gibt es hier einen Extra-Bericht.

Marktplatz

Nach den vielen Kirchen und Klöstern schauen wir uns den Marktplatz an. Ein tolles Ensemble mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Baukunst.

Grät

Bemerkenswert ist die Grät, ein Fachwerkhaus neben dem Rathaus, dass im Mittelalter als Kaufhaus diente. An der Fassade findet man ein Relief zum Gedenken an die Staufer und das Dreikönigsrelief, dass daran erinnert, dass die Gebeine bei der Überführung von Mailand in den Hohen Dom zu Köln eine Nacht in der Stauferstadt gelagert wurden. Es stammt um die Zeit von 1500.

In der Grät befindet sich das Panoramamuseum (Eintritt frei), in dem man das Stauferrundbild von Hans Kloss besichtigen kann. Zur Aufführung der Staufersage 2012 porträtierte Kloss über 850 Gmünder Laienschauspieler und arbeitete sie in ein Rundbild zur Geschichte der Staufer mit den beeindruckenden Maßen von 17 x 2,8m ein.

Hans Kloss

Der „Gmünder Stadtmaler“ Hans Kloss (1938-2018) widmete einen bedeutenden Teil seines Schaffens der Stadt Gmünd. Neben dem Staufer-Rundbild kann man im Museum in der Grät das „Schwäbisch Gmünder Epos“ mit fünfzehn großformatigen Bildern, die Kloss anlässlich des 850. Stadtjubiläums im Jahre 2012 malte bestaunen. Daneben das „Irene-Triptychon“ zum Gedenken an den 800. Todestag von Königin Irene von Byzanz im Jahre 2008 im ehemaligen, original erhaltenen Atelier des Künstlers und „Die Heiligen Drei Könige“ gegenüber des Eingangs in einem tresorartigen Raum, die mit dem Schwäbisch Gmünder Epos entstanden. Ergänzt wird die Gmünder Sammlung durch „Ein Raum voller Bilder“ mit achtzig Bildern, Drucken und Grafiken von Hans Kloss im Vorraum des Museums, der 2022 neu gestaltet wurde.

Schwäbisch Gmünd - Türme & Kirchen

Die Grät (links), eines der drei großen Gmünder Fachwerkhäuser mit einer beeindruckenden Geschichte

Grät Panoramamuseum

Ein Ausschnitt aus einem der 15 Bilder des „Schwäbisch Gmünd Epos“ zum 850. Stadtjubiläum mit der Remsbahn vor dem Salvator

Staufer-Rundbild Hans Kloss Panoramamuseum

Das Staufer-Rundbild von Hans Kloss

Staufer-Rundbild Hans Kloss Panoramamuseum

Fast jeder Gmünder dürfte jemanden der 850 Gmünder kennen, die Hans Kloss hier portraitiert hat.

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EXTRA: Silberwarenmuseum Ott-Pauser’sche Fabrik

EXTRA: Silberwarenmuseum Ott-Pauser’sche Fabrik

EXTRA: Silberwarenmuseum Ott-Pauser’sche Fabrik

Im Silberwarenmuseum Ott-Pauser’sche Fabrik kann der Besucher nacherleben, wie ein Gmünder Gold- und ­Silberarbeiter in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gearbeitet hat. Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass die Fabrikationsanlagen in allen wesentlichen Teilen noch heute bestehen. Zu sehen sind Friktionsspindelpressen, Drahtziehbänke, Fall- und Krafthämmer und Walzwerke, die über eine Transmissionsanlage von einem großen Gasmotor angetrieben wurden. Ein solcher Gasmotor ist in ­einem Nebengebäude der Fabrik zu besich­tigen.

Das Museum ist Teil der Wanderung „#034 Gmünder Türme und Kirchen„, es bietet sich aber auch an, dass Museum „einfach so“ zu besuchen, daher hier ein Extra-Bericht.

Ott-Pauser’sche Fabrik

Wir machen auf der Zeitachse einen Sprung in die Gegenwart und kommen im Zeitalter der Industrialisierung an. Der Gmünder Goldschmied Nikolaus Ott eröffnete 1820 eine Werkstatt für „Bijouteriewaren“. Nach den Statuten der Zünfte durfte er als Goldschmied lediglich 3 Geseelen beschäftigten, doch die Zünfte waren im Niedergang und 1836 beschäftigte er bereits zwölf Arbeiter. Er sah in der industriellen und damit günstigen Fertigung einen Ausweg aus einer schweren Wirtschaftskrise durch wegbrechende Auslandsmärkte infolge der napoleonischen Kriege und der Konkurrenz aus der zweiten süddeutschen Gold- und Silberstadt Pforzheim.

1845 eröffnete er das heutige Gebäude und damit tatsächlich eine Fabrik des 19. Jahrhunderts mit einer Dampfmaschine als zentraler Kraftmotor.

Ott-Pauser'sche Fabrik Schwäbisch Gmünd

Die Ott’sche Silberwarenfabrik erlebte ihre Blütezeit. Alleine nach Kuba (!) exportierte man 1860 Goldwaren im Wert von 200.000 fl., was einer heutigen Kaufkraft von ca. drei Mio. Euro entspricht. Man nahm an den großen Weltausstellungen in London, Paris, München und Wien teil

Ott-Pauser'sche Fabrik Schwäbisch Gmünd

1928 übernimmt Joseph Pauser die Fabrik, was zum heutigen Namen führt. Allerdings übernahm er sie in schwerer Zeit. Die Weltwirtschaftskrise setzte der Firma zu und schließlich brachte das Geschäft am Ende des 2. Weltkrieges vollständig zum Erliegen. Auch das firmeneigene Gaswerk, mit dem aus Holz Gas erzeugt wurde brach als Umsatzbringer weg, nachdem die Stadt 1862 ein eigenes Gaswerk baute. Richtig erholt hat sich die Firma nie wieder und 1979 stellt man den Betrieb der völlig veralteten Fabrik ein.

Eine Bürgerinitiative und die Stadt Schwäbisch Gmünd richten ein Museum ein. Das Museum ist täglich außer Montags geöffnet, jeden Sonntag um 14 Uhr gibt es eine Führung.

Der Gmünder UNIMOG

Ausgestellt ist auch ein UNIMOG. Der wurde nämlich nicht in Stuttgart erfunden, sondern bei Erhard & Söhne in Schwäbisch Gmünd. Der ehemalige Leiter der Flugzeugmotorenkonstruktion bei Daimler-BenzHeinrich Rößler, kam ausgebombt nach dem Krieg auf einem Bauernhof in Radelstetten unter wo er der Kriegswitwe bei der Arbeit half. Albert Friedrich, ebenfalls Stuttgarter Flugzeugmotoren-Konstrukteur brachte die Idee auf, einen Allzwecktraktor für den Wiederaufbau des zerstörten Landes zu entwickeln.

Rößler kritzelt die Neukonstruktion auf ein Stück Papier: vier gleichgroße Räder, Rahmenträger, Frontlenker, Pritsche: ein Mythos war geboren.

Nachdem man die Prototypen bei Erhard & Söhne gebaut hatte, lagerte man die Serienfertigung aus Platzmangel zur Firma Böhringer nach Göppingen aus. Für eine wirtschaftliche Produktion musste man aber mindestens 41 Fahrzeuge im Monat herstellen. Die damit verbundene gewaltige finanzielle Investition wollte man in Göppingen nicht eingehen und so wurde man sich 1950 mit Mercedes einig und die Unimog rollten fortan im Gaggenauer LKW-Werk vom Band.

Ott-Pauser'sche Fabrik Schwäbisch Gmünd
Ott-Pauser'sche Fabrik Schwäbisch Gmünd
Der Gmünder Unimog
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#029 Zum Heiligen Bernhard (2024)

#029 Zum Heiligen Bernhard (2024)

#029 Zum Heiligen Bernhard (2024)

Am 20. August feiern katholische, protestantische und anglikanische Christen den Gedenktag des Heiligen Bernhard. Seit dem frühen 18. Jahrhundert sind auf dem nach ihm benannten Bernhardus Wallfahrten nachgewiesen. Die Bernhardus-Wallfahrt am 20. August lockt jedes Jahr tausende Pilger auf den Berg. Eine Einladung.

Tour-Info

  • Ausdauer 70% 70%
  • Abenteuer 60% 60%
  • Spaß 30% 30%
  • Verpflegung 80% 80%

HINWEIS: 

Was Kinder gefällt

Ich erinnere mich noch an eine Bernhardus-Wallfahrt mit dem Kindergarten. Es hat mich sehr fasziniert. Ich war 2022 und 2023 noch ohne Kinder unterwegs, aber ich glaube dass es für Kinder ein spannendes Erlebnis ist.

Ideale Witterung

Die Bernhardus-Wallfahrt ist kein Wunschkonzert. Ob Regen, Nebel oder Hochsommertag, am 20. August ist Bernhardustag. Wenn der 20. August auf einen Sonntag fällt ist die Wallfahrt bereits am Samstag, 19. August. Im Jahr 2024 findet die Wallfahrt am Dienstag 20.08.2024 statt.

Verpflegung

Der TV Weißenstein sorgt nach der Messe direkt an der Kapelle für das leibliche Wohl. Ich empfehle aber, direkt nach der Messe zum Furtlespass abzusteigen und in der Skihütte des TV Weiler einzukehren. Traditionell gibt es Schlachtschüssel, aber auch andere Speisen.

An- & Abreise

Meine Tour startet in Unterbettringen, wer mit dem Auto anreist und dort starten möchte, sollte in der Nähe der Versöhnungskirche, Breslauer Str. 35, 73529 Bettringen parken und dort in meine Route einsteigen. Man kann auch bis zum Furtlepass fahren und dort, an der Abzweigung zum Flugplatz Hornberg, parken. Möchte man die komplette Tour laufen sollte man um 06.30 Uhr starten, ab dem Furtlespass um 08.00 Uhr.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

El camino comienza en su casa (spanisch für „der Weg beginnt in Deinem Haus“) ist eine in Spanien geläufige Antwort auf die Frage, wo der Jakobsweg beginnt. Darum beginnt auch diese Reise an meiner Haustüre. Es steht natürlich jedem frei einen anderen Startpunkt zu wählen. Unterbettringen hat aber drei entscheidende Vorteile:

  1. man kann den Hin- und Rückweg so gestalten, dass man fast einen Rundweg schafft.
  2. man kann so mehr interessante Orte in eine Wanderung packen: das Naturschutzgebiet Lindenfeld und die Kriegsebene mit den amerikanischen Bunkeranlagen und dem Naturschutzgebiet Tannenrutschung.
  3. Am Zielpunkt der Reise findet man mit dem Kapperle eine hervorragende Gastwirtschaft und die Möglichkeit für den Wallfahrer zum Abschluss einzukehren.

 

Geschichte der Wallfahrt

Die Legende besagt, dass sich im frühen 18. Jahrhundert an einer Statue des Heiligen Bernhard in einer Kapelle auf dem damals noch „Spitzkopf“ genannten Berg mehrere wundersame Heilungen ereigneten.

Wie heute noch eine Tafel an der Kapelle bezeugt, fand am Bernhardustag 1728 die erste „Heilige Messe solemniter“ (festlich) im Rahmen einer Wallfahrt statt.

Diss ist der Ortt All wo

der Hl. Vatter Bernardus

nach seinem Verbott zu Clarenthal

Anno D. MDCCXXVII

sich wiederum das erste mahl

hat wunderthätig gezeigt

und Ihne zu Ehren das folgende Jahr

MDCCVIII den XX August

die Erste Hl. Messe solemniter

gehalten worden

MMII

Steintafel an der Kapelle

1730, zwei Jahre nach Beginn der Wallfahrten, wurde mit dem Bau einer großen Wallfahrtskirche auf dem Bernhardus begonnen. An der Stelle der ursprünglichen Kapelle wurde neben der neuen Wallfahrtskirche 1739 ein Standbild des Heiligen Nepomuk errichtet. Das Logo der „Glaubenswege“ zeigt stilisiert diese ehemalige Wallfahrtskirche auf dem Bernhardus. 

Glaubenswege - St. Bernhardus

In den Jahren 1770 bis 1772 wütete eine große Hungersnot in Europa. Es war eine Periode einer der extremsten Wetteränderungen der Neuzeit und es folgten drei Missernten aufeinander. Im Nachgang dieser Hungersnot stiftete Maximilian Emanuel von Rechberg die Wallfahrtskirche auf dem Rechberg. 1806 litt diese neue Pfarrei auf dem Rechberg unter Geldnot und die Grafen von Rechberg verlegten kurzerhand die Statue des Bernhard mitsamt der Wallfahrt in ihre neue Kirche auf ihrem Hausberg. 1809 ließen sie die Kirche auf dem Bernhardus samt mehrerer benachbarter Häuser, einem Gasthaus und zwei Wohnhäusern abtragen.

1880 stiftete Graf Otto von Rechberg und Rothenlöwen die heutige Wallfahrtskapelle, sie wurde an der Stelle erbaut, an der sich der Hochaltar der alten Wallfahrtskirche befand.

Du musst nicht über Meere reisen,
musst keine Wolken durchstoßen
und musst nicht die Alpen überqueren.
Der Weg, der dir gezeigt wird, ist nicht weit.
Du musst deinem Gott nur
bis zu dir selbst entgegengehen.

Bernhard von Clairvaux

Kirchenlehrer

Stadtbus Schwäbisch Gmünd

Sonderbusse zum Bernhardus (2024)

2024 fahren KEINE SONDERBUSSE zum Bernhardus! Der erste reguläre Bus zum Hornberg trifft werktags 7.02 Uhr am Furtlepass ein, ein weiterer um 8.12 Uhr.

Die Linie 2 fährt ab ZOB Schwäbisch Gmünd über Unterbettringen – Lindenfeld – Weiler i.d.B zum Furtlepass. Alle Haltestellen und den Fahrplan gibt es bei Stadtbus Gmünd.

Sehr schade, selbst im letzten Jahr hat man es trotz Sperrung am Furtlepass geschafft einen Busverkehr einzurichten.

 

Die Wanderung

Zur Kriegsebene

Mit dem Läuten der Kirchenglocken um 6 Uhr brechen wir in Unterbettringen auf und wandern am Schapfenbach entlang bis zum Ortsrand. Rechter Hand lädt ein Feldkreuz zu einer kurzen Pause und einem Gebet ein, links davon beginnt direkt hinter den ersten Häusern das Naturschutzgebiet Lindenfeld mit der für die Alb typischen Magerrasen-Wiesen. Hier und da, wo das Wasser aus dem Berg drückt oder die amerikanischen Panzer bis in die 80er Jahre tiefe Spuren hinterließen, haben sich kleine Tümpel und Feuchtwiesen gebildet.

Wir folgen dem Trampelpfad bergauf dem Waldrand zu. Wenn wir zurückblicken liegen Bargau, Bettringen und weiter hinten im Remstal die Stadt Gmünd vor uns. An feuchten Tagen sieht man zu dieser Stunde Gmünd im Nebel liegen.

Durch den Wald

Am Waldrand angekommen beginnt hinter Bäumen ein Trampelpfad, der uns weiter aufwärts führt. Schon nach kurzer Zeit erreichen wir einen kleinen Schotterplatz im Wald. Wir überqueren ihn und finden am anderen Ende einen weiteren Trampelpfad, der weiter bergauf führt. Am Ende wird er steiler und bei nassem Grund zu einer kleinen Kraxelei. Kurz darauf stehen wir am Gipfel der Kriegsebene, die den ersten Sporn des Kalte Feld-Massiv bildet.

Übrigens: wenn man von der Kriegsebene, dem offiziellen Namen der Anhöhe, redet erntet man meist verständnislose Blicke. Umgangssprachlich heißt der Berg nur „Staatswald“.

 

Naturschutzgebiet Lindenfeld
Naturschutzgebiet Lindenfeld

Über den Staatswald

Wir halten uns immer in südlicher Richtung und überqueren in kurzer Zeit das langgezogenen Bergeplateau. Am Wegesrand tauchen, zu dieser Jahreszeit dicht überwucherte, Bunker direkt am Weg auf.Diese insgesamt 28 Bunker wurden zwischen 1954 und 1958 durch die US Army errichtet wurden.

Ob die Bunker durch die Einheiten aus Schwäbisch Gmünd oder Göppingen genutzt wurden, darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen. Bis zum Abzug der Streitkräfte wußten die Bürger am Fuße des Berges nicht, was dort vor sich ging und auch heute ist die Quellenlage dünn.

Kalter Krieg

Der rege Fahrzeugverkehr, auch in der Nacht, sorgte für allerlei Spekulation. Geschichten, dass die Pershing II-Mittelstreckeraketen zu Zeiten der Mutlanger Friedensdemo in den Staatswald verlegt wurden machten die Runde, sind aber unbestätigt. Bestätigt ist, dass auf dem Gipfel eine größere gerodete Fläche ist, die als Hubschrauberlandeplatz dienen konnte, oder eben auch als Aufstellungsort für mobile Abschußrampen.

Am Bernhardustag steht uns aber der Sinn nach Anderem und die Erkundung wird auf den Rückweg verschoben. Am Ende der Kriegsebene, am ehemaligen Gate 1 des Geländes, sehen wir eine Informationstafel zu den Bunkeranlagen. Von dort richten wir uns nach Südwest und folgen dem Weg auf einem breiten Grat in Richtung Hornberg. Wer auf der Suche nach einer Wanderung ist, bei der wir uns näher mit diesen Bunkern beschäftigen, sollte sich die Wanderung „Kalter Krieg in Waldstetten“ ansehen.

Bunker 856
Infotafel Bunker Staatswald

Auf den Hornberg

Nach einem eintönigen Waldweg, der uns eben hinüber zum Hornberg führt, biegen wir links ab in die Hornbergsteige. Der Weg wird steiler und nach 40 Höhenmeter verlassen wir die breite Hornbergsteige und biegen rechts ab in Richtung Dreikaiserberge-Blick. Das ist zwar ein kleiner Umweg, aber er wird uns zum schönsten Ausblick der Ostalb führen, wo wir uns eine Pause verdient haben.

Zuvor steht uns aber noch der steilste Anstieg der Tour bevor. Über Wurzeln und Felsen des weißen Jura windet sich der schmale Trampelpfad nach oben auf den Hornberg. Durch das dichte Blätterdach des Buchenmischwaldes am Trauf lässt sich der Ausblick schon erahnen, den wir gleich genießen wollen.

Dreikaiserberge-Blick

Plötzlich wird das Gelände ebener und nach kurzer Zeit treffen wir auf einen gemütlichen Holztisch mit einer Infotafel und einem Ausblick nach Westen. Unter uns im Tal liegt Weilerstoffel. Dahinter mit einer ungewohnten Silhouette die Ostflanke des Stuifens mit dem bewaldeten Urengarten. Rechts davon, gut zu erkennen, der Rechberg mit der Wallfahrtskirche und dazwischen der kegelförmige Hohenstaufen am Horizont.

Bevor wir weiter auf der Bernhardus-Wallfahrt pilgern bietet sich hier eine Rast an, bei der wir den Ausblick genießen. Um die frühe Stunde hat man den Berg für sich und wenn der Bernhardustag nicht gerade auf einen Sonntag fällt stehen die Chancen gut, dass uns bisher noch niemand begegnet ist, seit wir Bettringen hinter uns gelassen haben.

Alternativ können wir dem Trampelpfad noch etwa hundert Meter folgen und sehen dort einen zweiten Aussichtspunkt mit einer Bank. Von hier aus geht der Blick etwas mehr nach Südwesten. Von hier aus ist der Stuifen ganz rechts zu sehen, daneben die Hochebene von Wißgoldingen mit dem kleinen Schönbergle („Zuckerhütle“) und dem Schwarzhorn. Links davon blicken wir auf die Nordflanke des Kalten Felds.

Dreikaiserberge-Blick
Dreikaiserberge-Blick

Über den Hornberg

Kurz nach dem zweiten Aussichtspunkt treten wir aus dem Wald heraus und stehen auf der offenen, flachen Wacholderheide am Hornberg. Vor uns taucht der Segelflugplatz auf, den wir heute aber rechts liegen lassen. Wir laufen parallel zur Nordostflanke des Hornbergs bis vor uns das Ziel der Wallfahrt, der Bernhardus, als langgezogener bewaldeter Berg auftaucht.

Über die ebenen Wiesen geht es flott voran, das oft stark bevölkerte Ausflugsziel liegt zur Morgenstunde ruhig da, und wir genießen die Einsamkeit und Stille der Alb.

Am Ende des Hornbergs geht es wenige Meter hinab zum Furtlespass. Hier überqueren wir die Straße von Weiler i.d.B. nach Degenfeld und wir finden uns in belebter Umgebung wieder. Der Wanderparkplatz am Bernhardus wird schon von den Einweisern des Ordnungsamtes beherrscht und die ersten Pilger parken ihre Autos.

Blick auf den Bernhardus

Die Bernhardus-Wallfahrt

Für viele Pilger beginnt die Bernhardus-Wallfahrt erst hier am Wanderparkplatz. Um dem Trubel zu entgehen nehmen wir am oberen Ende des Parkplatzes den Trampelpfad rechts neben der Straße und steigen in fast gerader Linie durch den Wald nach oben bis wir die freie Hochebene unterhalb des Bernhardus betreten. Hier bleibt uns keine Wahl als den asphaltierten Pilgerweg mit dem Rest der Wallfahrer zu teilen.

Weg der Besinnung

Entlang des Weges befinden sich Skulpturen und Stelen, der sogenannte „Weg der Besinnung“. Im leichten Anstieg geht es bis an den Waldrand. Hier verlassen wir wieder den Hauptweg und nutzen den Trampelpfad rechts der Pilgerstraße. Nach einem Drittel des Weges überqueren wir einmal den Hauptweg und finden schräg links etwas versteckt unseren Trampelpfad wieder. Auf halbem Weg zum Gipfel finden wir rechts vom Trampelpfad eine interessante Felsformation, vielleicht ein alter Steinbruch? Gegen Ende wird der Weg flacher und wenn wir uns immer hart am Trauf links halten erreichen wir den Gipfel am Aussichtspunkt mit dem Gipfelkreuz. Vor uns liegt Weiler in den Bergen, rechts unter uns das Bargauer Horn und das Himmelreich. Links können wir unseren Weg über die Kriegsebene von oben betrachten, dahinter die weite Ebene des Schwäbisch-Fränkischen Waldes.