#063 Härtsfeldbahn & Burg Katzenstein
Eine Fahrt mit der Museumsbahn „Härtsfeldbahn“von Neresheim mit dem herrlichen Kloster oberhalb der Stadt zum Härtsfeldsee ist für sich alleine schon ein tolles Erlebnis. Ich habe dieses Abenteuer für die ganze Familie um eine Wanderung zur Burg Katzenstein und zurück nach Neresheim zu einem tollen Tagesevent gemacht!
Tour-Info
- Ausdauer 50%
- Abenteuer 70%
- Spaß 80%
- Verpflegung 100%
HINWEIS:
Was Kindern gefällt
Die Bahnfahrt, die Burg und der Härtsfeldsee, an dem man gerade im Frühsommer abertausende Amphibien entdecken kann, und natürlich der tolle Spielplatz / Wasserspielplatz direkt am See.
Ideale Witterung
Die Wanderung ist eindeutig eine Tour für sonnige Tage!
Verpflegung
Das Restaurant auf Burg Katzenstein und der Kiosk am Härtsfeldsee bieten eine reiche Auswahl an Speisen & Getränken.
An- & Abreise
Start- und Zielpunkt ist der Parkplatz am historischen Bahnhof von Neresheim, Dischinger Str. 11, 73450 Neresheim
GPX-Datei
Tour 063 "Härtsfeldbahn & Burg Katzenstein"
Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.
Die Härtsfeldbahn
Unser Abenteuer beginnt am altehrwürdigen Bahnhof Neresheim, heute der Beginn der Museumsbahn „Härtsfeldbahn“. Die Härtsfeldbahn, im Volksmund „Schättere“ genannt, verkehrte ursprünglich und bis 1972 von Aalen über Neresheim bis Dillingen/Donau. Die reste des spektakulären Albaufstiegs der Härtsfeldbahn habe ich bereits in Tipp 053 „Kocherburg & Härtsfeldbahn“ erwandert.
Da es keinen Vorverkauf gibt, empfiehlt es sich zeitig da zu sein. Das gibt uns auch die Möglichkeit, uns am Bahnhof umzuschauen. Die Museumsbahn verfügt über verschiedene Loks, die auf Abstellgleisen und im Lokschuppen stehen.
Wir können die ehrenamtlichen Bahnmitarbeiter bei Ihrem Tagwerk beobachten. Es wird rangiert, gekuppelt und gerade die Dampfloks brauchen eine längere Vorbereitungszeit. Kohle muss gebunkert werden und das Wasser muss aufgefüllt werden. Schon diese Vorbereitungen sind sehr spannend. Im Hauptgebäude ist ein Museum untergebracht, dass wir aus Zeitgründen nicht besucht haben. Dort bekommt man auch die altertümlichen Billetts, wie ich sie noch aus meiner Jugend kenne.
Die Härtsfeldbahn fährt aktuell von Neresheim Bf über Steinmühle (Kilometer 1,452), Sägmühle (Kilometer 2,865), Iggenhausen (Kilometer 4,300) bis Katzenstein (Kilometer 5,600). Eine Reaktivierung der Strecke Katzenstein – Dischingen ist bereits geplant. Die Fahrt durch die zauberhafte Landschaft des Härtsfeldes in beschaulicher Geschwindigkeit ist ein tolles Erlebnis.
Die Fahrt verläuft dabei stilecht, von den alten Billetts, die der Schaffner abknipst über dessen Uniform bis zur Taschenuhr mit der an jedem Unterwegshalt die genaue Abfahrtszeit kontrolliert wird.
Jede Fahrt wird mit anderen Lokomotiven durchgeführt, wir entschieden uns für die erste Fahrt des Tages mit dem Triebwagen T33. Der T33 kam 1956 als Gebrauchtfahrzeug von der stillgelegten Kleinbahn Bremen-Tarmstedt auf die Ostalb und versah dort seinen Dienst. 1964 wurde er bei Auwärter in Möhringen komplett modernisiert und neu aufgebaut. Nachdem er 1973 an die Schmalspurbahn Amstetten-Laichingen abgegeben wurde und dort schließlich als Ersatzteilspender auf den Schrotthändler wartete holte ihn der Verein zurück auf das Härtsfeld.
An der Endstation Katzenstein verlassen wir den Zug und stehen direkt am Härtsfeldsee.
Burg Katzenstein
Der Bahnhof Katzenstein liegt unterhalb des Dorfes. Wir machen uns auf nach oben dem Dorf und der Burg entgegen. Unter uns liegt malerisch der Härtsfeldsee in den sanft geschwungenen Hügeln des Härtsfeldes.
Bereits nach einem kurzen Aufstieg taucht die Burg am Horizont auf und kommt rasch näher. Die hochmittelalterliche Höhenburg ist eine der ältesten Stauferburgen und nahezu vollständig erhalten. Das Geschlecht derer von Katzenstein wurde 1095 erstmals urkundlich erwähnt. Wie viele andere Burgen entlang des Albtraufs fiel auch die Burg Katzenstein dem 30jährigen Krieg zum Opfer. Franzosen und Schweden brannten sie 1648 nieder. 1669 lies Graf Friedrich Wilhelm von Baldern-Oettingen die Burg instandsetzen und nutzte sie als Sommerresidenz.
Blick vom Bergfried über die Anlage. Am Horizont der Dischinger Ortsteil Frickingen.
Die Burg Katzenstein ist toll eingerichtet und der Rundgang nimmt einige Zeit in Anspruch. Natürlich müssen wir den Bergfried „Katzenturm“ besteigen, daneben gibt es aber eine Vielzahl weiterer Räume zu erkunden, der Staufersaal, ein romanischer Palas mit Mosaiken an den Wänden. Die Waffenkammer, die Brunnenstube, das Jagdzimmer oder die Burgkapelle, die dem Heiligen Laurentius geweiht ist.
Über das Härtsfeld
Nach der Burgbesichtigung geht es in einem Bogen zurück an den Härtsfeldsee. Der See, offiziell „Hochwasserrückhaltebecken Egautal“ exisitert seit 1972. Er ist ein tolles Naherholungsgebiet und Lebensraum unzähliger Amphibien. Gerade im Frühsommer kann man tausende von Fröschen am Ufer quacken hören und auch beobachten.
Am Südufer des Härtsfeldsees kommen wir zum Kiosk am Härtsfeldsee. Im Wirtshaus und auf der großen Terrasse gibt es einfache kalte und warme Speisen.
Oberhalb des Kiosk findet sich ein nette Spielplatz mit Kletterturm, Seilbahn, Rutsche und Schaukel.
Am Ufer vor dem Kiosk wurde ein keliner Wasserspielplatz eingerichtet, der an warmen Tagen zum Spielen einlädt. Wer mit Kinder unterwegs ist sollte entsprechend Badeklamotten einpacken!
Nachdem wir den See umrundet haben folgen wir fast die ganze Strecke ungefähr dem Verlauf der Bahnlinie. Man sollte dabei den Fahrplan der Härtsfeldbahn im Auge behalten, damit man nicht gerade durch ein Wäldchen läuft, wenn einer der tollen Züge über das Härtsfeld dampft. Hier im Bild die Heißdampflok WN 11, gebaut von der Maschinenfabrik Esslingen im Jahr 1913.
Härtsfeldwerke
Die Härtsfeldwerke Neresheim wurden 1904 von der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft, gegründet, um die wirtschaftlichen Rentabilität der Härtsfeldbahn zu erhöhen. Das Kalkwerk beschäftigte rund 50 Mitarbeiter und sorgten mit Kalk-, Zement- und Kohletransporten tatsächlich für viel Betrieb auf der Nebenbahn. 1965 verließen die letzten Transporte mit Kalk das Lager, der Betrieb wurde geschlossen. Einige Gebäude der Härtsfeldwerke sind noch vorhanden. Imposant sind die Terrassen, die man im stillgelegten Steinbruch angelegt hat, als man den Kalkstein des Weißen Jura abgebaut hat.
Neresheim
Je näher wir Neresheim kommen, desto imposanter erhebt sich die Benediktinerabtei Neresheim auf dem Ulrichsberg über uns. Die Kirche, ein Werk des bedeutendsten Künstlers des süddeutschen Barocks, Balthasar Neumann, zählt zu den bedeutendsten Kirchenbauten des Spätbarocks. Meine Tourbeschreibung belässt es bei einer Wanderung unterhalb des Klosters, wer möchte, kann der Abtei aber zum Abschluss auch noch einen Besuch abstatten. Für den Rest endet die Wanderung am Bahnhof in Neresheim.
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