#056 Geislinger Steige & Burg Helfenstein

#056 Geislinger Steige & Burg Helfenstein

#056 Geislinger Steige & Burg Helfenstein

Die Geislinger Steige ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, entstanden in einer Zeit, als die Menschen zuerst das Positive und dann das Negative an Technik sahen. Der Albanstieg der Eisenbahnstrecke war ein Kraftakt, den wir bei dieser Wanderung entlangwandern. Dazu gibt es die Burgruine Helfenstein und den Ödenturm als Wahrzeichen Geislingens!

Tour-Info

  • Ausdauer 70% 70%
  • Abenteuer 80% 80%
  • Spaß 60% 60%
  • Verpflegung 30% 30%

HINWEIS: Komoot markiert einen Teil der Route, vom Knoll-Denkmal bis zur Hochfläche als gefährlich. Der Teil ist nicht gefährlich. Dafür ist die Strecke oberhalb der Steige an manchen Stellen nur schmal und nicht gepflegt. Es gibt verschiedene Wege bei Komoot, ich habe sie alle getestet. Teilweise sind die 2m hoch mit Dornen zugewachsen – außerhalb der Vegetationsperiode. Meine Route ist aber gut gehbar. Festes Schuhwerk ist Pflicht, und es kann auch mal schmutzige Knie geben.

Was Kinder gefällt

Züge auf der Steige hautnah erleben, das einsame Knoll-Denkmal und dessen Geschichte, der Ödenturm und die Ruine Helfenstein. Eine tolle Wanderung!

Ideale Witterung

Bei Schnee findet man den Weg auf keinen Fall. Außerhalb der Vegetationsperiode ist die Sicht auf die Steige viel besser, dafür ist der Ödenbergturm und die Burgschenke Helfenstein geschlossen. Also am Besten einmal im Sommer und einmal im Winter laufen. Mir gefällt es im Winter besser.

Verpflegung

Die Burgschänke auf der Ruine Helfenstein hat von Ostern bis Jahresende Sonntag geöffnet. Leider keine Webseite. Ansonsten gilt: Rucksackvesper einpacken!

An- & Abreise

Es gibt einen kleinen Wanderparkplatz direkt am Einstieg in die Tour

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Die Geislinger Steige

Die Geislinger Steige bezeichnet einen alten Handelsweg auf die Schwäbische Alb zwischen Geislingen und Amstetten und bezieht sich eigentlich auf die Straße. Parallel dazu baute man zwischen 1847 und 1850 eine Eisenbahnrampe für die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen. Die Strecke Heilbronn (Endstation der Neckarschifffahrt) – Friedrichshafen am Bodensee sollte die erste Eisenbahnstrecke werden. Größtes Problem dabei: zwischen dem Heilbronner Neckartal und dem Bodensee liegt die Schwäbische Alb mit ihrem steilen Albtrauf auf der Nordseite. 

Geislinger Steige

Die Geislinger Steige wurde nach den Standards für Geirgstrassen projektiert, die Kurvenradien gehen bis auf 278 Meter herunter und die Züge überwinden auf dem 5,6 Kilometer langen Abschnitt einen Höhenunterschied von 112 Meter. Die maximale Steigung beträgt  22,5‰. Was sich für Wanderer nicht besonders anhört, ist für Eisenbahnen eine Herausforderung. Die Steige ist die steilste Eisenbahnstrecke Deutschlands und eine der steilsten Europas. Der hohe technische Aufwand bezieht sich dabei nicht nur darauf Gleise einen Hang hinaufzulegen, es musste der ganze Hang oberhalb der Strecke aufwändig gesichert werden (siehe Foto). Was dem Autofahrer auf der B10 und dem Bahnreisenden auf der Steige verborgen bleibt wollen wir erkunden.

Geislinger Steige

Oberhalb der Bahnlinie im Outback

Ich hatte einen tollen Wanderweg erwartet, handelt es sich doch um eines der bedeutensten Industriedenkmale Württembergs. Pustekuchen. Von den Strecken die Open Street Map / Komoot kennt, ist ein Teil absolut nicht mehr zu begehen, auch nicht im Winter, zumindest nicht ohne Machete. Meterhohe Brombeerhecken haben alles zugewuchert. Nach einiger Sucherei habe ich aber einen Rundweg gefunden, der funktioniert und uns zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten führt. Wir sehen viele Befestigungsbauwerke, teils 100m oberhalb der Gleisanlagen, stehen aber auch direkt neben der Strecke. Dazu kommen sagenhafte Ausblicke ins Filstal.

Geislinger Steige

Fußgängerbrücke über die Gleise

Ich hasse es, in eine Sackgasse zu laufen, und daher sollte der Weg eigentlich anders laufen, aber es funktioniert nur dieser Zugang zur Fußgängerbrücke. Wir steigen also einige Meter hinab, mit dem Wissen wieder hinaufsteigen zu müssen. Belohnt werden wir mit einem tollen Blick direkt auf die Gleise von der alten Fußgängerbrücke.

Geislinger Steige

Michael Knoll & das Knoll-Denkmal

Von der Brücke aus schlagen wir uns auf schmalen, dafür einsamen Pfaden oberhalb der Steige durch. Begleitet werden wir von großen Stützbauwerken längs der Steige. Nach dem (fast) anstrengendsten Teil der Wanderung kommen wir genau an der Mitte der Steige an. Hier machten die Arbeiter beim Bau der Steige ihre Brotzeitpause und errichteten nach der Fertigstellung ein Denkmal für den Oberbaurat Michael Knoll (1805-1852). Knoll war für den Bau des Abschnitts Plochingen-Ulm der Filstalbahn, also auch der Geislinger Steige, verantwortlich. Im Winter ist der große Springbrunnen in der Mitte des Denkmals leider abgeschaltet.

Knoll-Denkmal

Knoll war gebürtiger Geislinger, sein Vater war Elfenbeindrechsler und Feldvermesser. Das Handwerk der „Boidrecher“ (Knochendrechsler) war damals weit verbreitet auf der Ostalb. Seine Mutter, eine geborene Straub, stammte von der Straubmühle (Schimmelmühle), die wir später noch im Tal unterhalb der Steige sehen werden. Er studierte in Stuttgart an der Berufsfachschule von Gottlieb Christian Eberhard von Etzel. Er baute an der Neuen Weinsteige in Stuttgart mit und erwarb dort viele praktische Kenntnisse. Danach legte er eine steile Karriere im Innenministerium hin und bekam schließlich den schwierigsten Bauabschnitt der Bahnstrecke zur Ausführung zugeteilt. Zwei Jahre nach Eröffnung der Steige starb er nach mehreren Schlaganfällen.

Oberbaurat Michael Knoll

Das Denkmal ist nur durch einen Zaun von der Bahnstrecke getrennt und so kann man von hier die Züge beim Vorbeifahren aus nächster Nähe beobachten. Da die Strecke ein Tempolimit von 60km/h hat ist das sogar vergleichsweise angenehm.

Geislinger Steige

Albaufstieg im Trockental

Es gibt zum Denkmal nur einen Weg. Da ich, siehe oben, nicht gerne Sackgassen laufe steigen wir an dieser Stelle in dem kleinen trockengefallenen Bachlauf direkt hinter dem Denkmal steil den Berg hinauf. Das ist zwar einigermaßen anstrengend, aber ansonsten angenehmer zu gehen als der Trampelpfad, den wir bisher gelaufen sind. Oben angekommen wartet dafür ein schön ausgebauter Forstweg und wir haben die Steigungen des Tages abgearbeitet!

Geislinger Steige

Galgenbergfels

Nun geht es ebenerdig dahin, wir laufen kurz unter der Traufkante im Wald und sind daher gegen den pfeifenden Wind ein wenig geschützt. Immer wieder bieten sich tolle Ausblicke ins Tal der Fils hinab. Den spektakulärsten davon gibt es auf dem Galgenbergfelsen.

Wer sich auf den schmalen Grat auf dem Fels nach vorne wagt wird mit einem grandiosen Ausblick über Geislingen das Filstal hinab nach Kuchen und Süßen belohnt.

Ödenturm

Einsam steht er da oben auf seinem Bergsporn, ein riesiger Turm. Der Ödenturm (öde geht auf das Wort einsam zurück). Der Zweck des Bauwerks ist nicht abschließend erforscht, man vermutet, dass mit dem Turm verhindert werden sollte, dass vom Bergsporn aus die benachbarte Burg Helfenstein beschossen werden konnte. Der Ödenturm ist von Mai bis Oktober an allen Sonn- und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Aber auch vom Fuße des Berges aus hat man einen tollen Ausblick.

Burgruine Helfenstein

Die Grafen von Helfenstein sind ein altes schwäbisches Adelsgeschlecht mit weitreichenden Besitztümern im Filstal, auf der Schwäbischen Alb, in Heidenheim, in Blaubeuren sowie um Sigmaringen. Die Burg wurde vom Stammvater der Helfensteiner, Graf Eberhard von Helfenstein, um 1100 herum erbaut. 1382 fiel sie als Pfand an die Freie Reichsstadt Ulm. Im Zweiten Markgrafenkrieg eroberte Markgraf Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach 1552 die Burg. Noch im gleichen Jahr gelang es den Ulmern durch mehrtägigen Beschuss mit schweren Steinkugeln die Eroberer zu vertreiben, anschließend schleiften die Ulmer ihre eigene Festung.

Die Ruine ist weitläufig und durch mehrere Brücken erschlossen. Es gibt viele Sitzbänke und einen herrlichen Ausblick auf Geislingen. Der schwere Geschützturm kann bestiegen werden. Weht dort oben eine Fahne, die bereits von Geislingen aus zu sehen ist, dann ist die Burgschenke geöffnet (Ostern bis Silvester an allen Sonntagen)

Burgruine Helfenstein

Abstieg

Nach dem letzten Highlight des Tages geht es nur noch abwärts! Wir verlassen die Ruine über einen kurzen Tunnel und kehren in wenigen Minuten über steile Serpentinenpfade zu unserem Parkplatz zurück.

Burgruine Helfenstein

Aussichtspunkt Lindle

Auch auf dem Weg nach unten ist uns noch einmal eine tolle Aussicht vergönnt. Auf dem Bild sehen wir einen Teil der weitläufigen Gleisanlagen am Geislinger Bahnhof. Aufgrund der steilen Steigung ist es nach wie vor notwendig bei Bergfahrten Güterzüge zusätzlich zu schieben. Personenzüge fahren seit der Einführung des ICE ohne Unterstützung auf der Steige. Daher werden in Geislingen Schiebelokomotiven vorgehalten und daher sind die Bahnhöfe Amstetten und Geislingen ungewöhnlich groß. Auf dem Bild sehen wir eine Schiebelokomotive der Baureihe BR 185 (Bombardier Traxx, rot) auf einem Abstellgleis und daneben einen Regionalexpress von GoAhead (Stadtler Flirt 3XL, gelb) bei der Bergfahrt auf der Steige.

Geislingen Bahnhof

Hat dich die Beschreibung der Tour angesprochen? Sehen wir uns demnächst auf dem Albuch? Schreib es mir in die Kommentare!

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#032 Wunderbares Wental

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Die bizarren Felsformationen im Wental auf dem Albuch locken an schönen Tagen hunderte Wanderer an. Das Tal zergliedert sich in das Untere und das Obere Wental, die Grenze bildet die Straße mit dem Landgasthof Wental in der Mitte. Hier gibt es den Rundkurs durch das obere und das untere Tal!

Tour-Info

  • Ausdauer 90% 90%
  • Abenteuer 70% 70%
  • Spaß 90% 90%
  • Verpflegung 70% 70%

HINWEIS: Der Rundkurs ist mit 16km kein Sonntagsspaziergang. Wahlweise kann man auch nur das obere Wental (diese Tour ab Parkplatz Landgasthof) oder das untere Wental (am Landgasthof umkehren) machen. Das Wental ist aber so faszinierend und im oberen und unteren Teil so unterschiedlich, dass man beide machen sollte!

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Was Kinder gefällt

Das Klettern auf den Weißjurafelsen, der Spielplatz am Landgasthof und das dortige Essen – inklusive dem Eis zum Nachtisch.

Ideale Witterung

Bei nassem Fels ist das Klettern schwierig bis unmöglich. Es sollte also trocken sein, ansonsten hat das Wental bei jeder Witterung seinen besonderen Reiz.

Verpflegung

Auf halbem Weg nach oben und unten kommen wir am Landgasthof Wental vorbei. Gutbürgerliche schwäbische Küche und ein Biergarten!

An- & Abreise

Start und Ziel ist der Parkplatz Hirschtal bei Steinheim am Albbuch (Klösterlesstraße, 89555 Steinheim am Albuch)

Die Tour

Ich habe einen Rundkurs gewählt, bei dem wir zuerst parallel zum Wental bergwärts laufen und dann durch das eigentliche Tal zurückwandern. Dadurch laufen wir fast keinen Weg doppelt und wir erwandern das ganze Tal. Der Weg ist dafür recht lang und man sollte definitiv früh anfangen und den ganzen Tag einplanen um nicht in Hektik zu geraten. Es lohnt aber!

Wental

Feldinsel Klösterle

Wir umwandern das Wental, im unteren Teil bewegen wir uns westlich davon durch die Wälder des Albbuchs. Auf halbem Weg durch das untere Wental überqueren wir freies Feld, das Naturschutzgebiet „Feldinsel Klösterle“, dass direkt mit dem Wental verbunden ist. 

Wir bewegen uns aber weiter nordwärts, überqueren eine zweite Feldinsel die „Bibersohl“ bevor wir am Landgasthof die Grenze zwischen oberem und unteren Wental erreichen. Eine Einkehr hier lohnt in jedem Fall, wir kommen aber nochmal am Gasthaus vorbei.

feldinsel klösterle

Wälder am Albuch

Am Landgasthof wechseln wir die Seite und lassen nun das Wental westlich von uns liegen. Durch die Wälder des Albbuchs geht es zum höchsten Punkt der Reise, dem oberen Eingang zum Wental, welches wir nach insgesamt 8km erreichen.

Bibersohl

Oberes Wental

Von nun an geht es in leichtem Gefälle zurück bis zum Ursprung durch das Wental. Das Wental ist ein ca. 10km langes Trockental, dass kurz hinter dem Albtrauf beginnt und sich dann bis Steinheim zieht, wo es im Steinheimer Becken endet. Letzteres entstand durch einen Meteoriteneinschlag.

Wental

Typisch für das obere Wental sind die Magerrasenfläche, teilweise als Wacholderheide und die freistehenden Felsen, im letzten Abschnitt treten sie derart massiv auf, dass man die Gegend „Felsenmeer“ nennt.

Wental
Wental

Landgasthof

Nun kommen wir wieder an die Straße Bartholomä – Steinheim und an den Landgasthof. Nun haben wir uns eine Einkehr redlich verdient und laben uns an gutbürgerlich schwäbischer Küche. Danach geht es noch eine Runde auf den hauseigenen Spielplatz, bevor wir weiter das Tal hinab wandern.

Wental

Unteres Wental

Der Charakter des Tales ändert sich, wir haben die Magerrasenflächen hinter uns gelassen und laufen nun durch einen Mischwald aus dem links und rechts des Weges die Felsen ragen. 

Wental
Wental
Wental

Hammerfelsen

Im unteren Wental laufen wir noch einen kleinen Umweg, um den Hammerfelsen zu bewundern, einen der berühmten Felsenspitzen, die aus der Erde ragen. Seinen Namen hat er von der Form eines Hammers. Anschließend kehren wir auf die Straße zurück, die uns weiter das Tal hinab führt.

Wental
Wental

Gnannental

Plötzlich enden die Felsformationen und wir finden uns in einem grasbewachsenen Tal wieder, dessen Seiten dunkle Nadelwälder säumen, das Gnannental. Die Wanderung durch die Wiesenlandschaft ist besonders im Sommer wunderbar.

Wental

Im unteren Teil des Gnannentals treffen wir auf einen kleinen Kletterspielplatz im Schatten hoher Tannen. Er lädt uns zu einer letzten Rast ein. 

Kurz darauf treffen wir auf die Staumauer des Regenrückhaltebeckens Wental, dass das ganze Tal durchschneidet und die Stadt Steinheim vor Hochwassern schützt. Wir erklimmen die Staumauer und werfen einen letzten Blick zurück ins Tal.

Dann marschieren noch einen knappen Kilometer das Tal hinab, wobei wir schon nach kurzer Zeit auf den Wanderweg treffen, den wir am Morgen genommen haben.

Wental
Wental

Geschafft!

Eine tolle Wanderung durch eine beeindruckende Naturlandschaft. Am Ende fühlt es sich nach weniger als die 16km an, die wir zurückgelegt haben. Für mich der schönste Flecken am Albuch!

Wental
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#017 Runde durch die Weiherwiesen

#017 Runde durch die Weiherwiesen

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Eine weite Lichtung, umschlossen von dichten Wäldern, bei Tauchenweiler beherbergt das Naturschutzgebiet Weiherwiesen, einer der schönsten Fleckchen auf dem Albuch. Wir erleben eine wunderbare Blütenbracht, viele Lebewesen des Moores auf der Alb, lernen etwas über die Eisenherstellung im frühen Mittelalter und kehren in ein zünftiges Wirtshaus ein.

Tour-Info

  • Ausdauer 30% 30%
  • Abenteuer 80% 80%
  • Spaß 80% 80%
  • Verpflegung 60% 60%

HINWEIS: Die Weiherwiesen sind gut besucht und das einzige Gasthaus auf dem Weg, die Gastwirtschaft Tauchenweiler, bei gutem Wetter in der Regel voll. Man kann reservieren, ist aber dann an die Zeit gebunden. Ich nehme eher ein wenig Wartzeit in Kauf, ansonsten sollte man 2,5h vom Parkplatz bis zum Gasthaus planen (Kind 2,5 Jahre, teilweise in der Kraxe, und Kind 4,5 Jahre)

Was Kinder gefällt

Der Fokus sind ganz klar die Tiere. Es gibt Unmengen an Reptilien, daher ist die Zeit Mitte Mai – Ende Juni ideal, wenn das Viehzeug unterwegs ist.

Ideale Witterung

Ein Sommertag auf den Weiherwiesen ist toll. Idealerweise nicht zu heiß, da wir nur die Hälfte des Weges im und am Wald unterwegs sind.

Verpflegung

Das einzige Gasthaus auf dem Weg, die Gastwirtschaft Tauchenweiler, bei gutem Wetter in der Regel voll. Man kann reservieren, ist aber dann an die Zeit gebunden, da das Gasthaus am Ende der Tour liegt. Oder man geht gleich zu Beginn hin. Plätze für ein Vesper in der Natur finden sich überall.

An- & Abreise

Mit dem Auto in Essingen rechts weg Richtung Tauchenweiler. Direkt vor dem „Dorf“ gibt es kostenlose Parkplätze.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen

Das Moor „Weiherwiesen“ ist der Ãœberrest des Quellgebietes des urzeitlichen Wentalflusses. Das Zentrum des Moores bilden zwei Weiher, der Obere Weiher und der Untere Weiher. 

Die Hülbe

Gespeist werden die Seen aus einer Hülbe, die wir im Verlauf der Wanderung besuchen. Hülben sind künstlich von Menschenhand angelegte Seen als Wasserresorvoir, und ein einzigartiges kulturgeschichtliches Zeugnis des vorzeitlichen Lebens auf der Schwäbischen Alb. Hülben werden entweder mit Regenwasser gespeist oder sie befinden sich auf natürlichen Vernässungsflächen, haben aber keinen Zulauf, was sie von Seen und Weihern unterscheidet.

Die Doline

Eine weitere Besonderheit in Karstgebirgen wie der Schwäbischen Alb stellen Dolinen dar, Karsttrichter die durch unterirdische, geologische Vorgänge wie Trichter in der Landschaft wirken. In einer Doline unterhalb der Weiherwiesen versickert der Abfluss des Unteren Weihers im Weißjura der Schwäbischen Alb.

Die Natur

Die Vielfalt der Fauna und Flora sucht auf dem Albuch seinesgleichen. Es blüht, kreucht und fleucht an jeder Ecke, ein wirklich wunderbarer Streifzug durch die Natur!

Naturschutzgebiet Weiherwiesen
Naturschutzgebiet Weiherwiesen

Zu den Bohnerzgruben

Wir besuchen heute zwei nicht weit voneinander entfernt liegende Lichtungen. Auf der ersten liegt Tauchenweiler, dort starten wir mit der Tour, die zweite Lichtung sind die Weiherwiesen. Dorthin wandern wir, umrunden die halbe Lichtung und laufen dann auf geradem Weg wieder zurück, einmal quer durch die Weiherwiesen.

Auf dem Weg zu den Weiherwiesen durchqueren wir ein Waldstück in dem lange vor dem Bergbau bei Aalen im 10.-12. Jahrhundert Bohnerzgruben zur Eisenerzgewinnung angelegt wurden. Dazu später mehr.

Jetzt genießen wir erst einmal den Weg dahin, hier zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite, im Wald und am Waldrand hat sie ein wahres Blütenmeer für uns ausgelegt.

Wir schreiten eine Zeit lang durch den Wald, bis uns ein Holzschild nach rechts auf einen kleinen Forstweg führt, der mehr und mehr zu einem Trampelpfad wird und schließlich ganz verschwindet. An diesem Forstweg beginnen die Bohnerzgruben.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen
Naturschutzgebiet Weiherwiesen

Historische Bonerzgruben

Das Bohnerz

Bohnerz ist ein Eisenerz mit Eisenanteil bis 76%, was sehr hoch ist. Es ist oft erbsen- oder bohnenförmig, daher stammt auch der Name.  Meist haben die kleinen Erzkügelchen einen Durchmesser von 9 bis 15 Millimeter. Im Wald findet man noch die Gruben, in denen die Menschen vor 1.000 Jahren dieses Erz abgebaut haben in Form kleiner Senken. Diese sind nicht sonderlich spektakulär, und ohne dieses Wissen würde der unaufmerksame Wanderer daran vorbei gehen.

Man kann aber zum Einen die Natur genießen und zum anderen mit den Kindern auf die Suche nach Bohnerz gehen und ihnen die frühe Eisenverhüttung erklären. Wir sind darüber in lange Gespräche über Eisen und die Entwicklung der menschlichen Kultur gekommen.

Der Weg ist eine Sackgasse und so kehren wir nach unserem Streifzug zurück auf den Hauptweg und setzen die Wanderung fort in Richtung Naturschutzgebiet Weiherwiesen.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Bonerzgruben

Zu den Weiherwiesen

Auf der Asphaltstraße im Wald hatten wir bei unserer Tour 2021 die erste Begegnung mit Amphibien. Abertausende von kleinen Kröten haben die Straße überquert. Es war keine Kunst eine Kröte zu sehen, es war eine Kunst einen Platz für den nächsten Schritt zu finden ohne eine Kröte zu zertreten. Der Wahnsinn!

Sobald wir aus dem Wald treten, überblicken wir einen großen Teil des Naturschutzgebietes Weiherwiesen. Linker Hand sehen wir den unteren Weiher, den wir heute auch noch besuchen wollen, vorerst laufen wir aber weiter am Nordrand der Weiherwiesen bis zu deren Ende, um dann scharf links abzubiegen und der Lichtung zu folgen.

Auf halber Strecke durchqueren wir ein kleines Wäldchen, wir folgen dem Weg weiter nach Süden bis wir in einem Dickicht auf die Hülbe stoßen.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Krötenwanderung
Naturschutzgebiet Weiherwiesen

Die Hülbe

Die Hülben auf der Alb haben zum Teil natürlichen Ursprung, wenn sich wasserundurchlässige Böden in Dolinen gebildet haben, z.B. durch Tonablagerungen, sie hatten aber häufig menschlichen Ursprung. Auf dem Karstboden der Schwäbischen Alb versickert das Wasser schnell, für die vorindustriellen Menschen ein echtes Problem.

Die Dolinen dienten als Wasserreservoir, in diesem Fall zur Speisung der beiden Weiher, die hauptsächlich zum Waschen der Schafe vor dem Scheren benutzt wurden. Die Schafhaltung war ein wichtiges Standbein für die Menschen auf der Alb, die Schafe kamen mit den mageren Gräsern und den Wachholderheiden der Alb gut zurecht. In früheren Zeiten wurden zur Schafschur 20.000 Schafe auf den Weiherwiesen gewaschen. Zum Glück gab es damals noch keine Grünen, die eine Bürgerinitiative gegen Massentierhaltung starten konnten!

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Hülbe

Der Obere Weiher

Der Obere Weiher ist der Ältere der beiden Seen im Naturschutzgebiet Weiherwiesen, und nahezu komplett verwachsen. Ein tolles Refugium für Wildenten, die Ralle (eine Kranichart), für Insekten wie Schmetterlinge und Libellen und natürlich Amphibien. Letztere bekommt man hier aber schwerlich zu Gesicht, weil der See stark verwachsen ist. Ein paar Frösche haben wir aber doch gefunden, die das sonntägliche Treiben an ihrem See aus dem Wasser heraus beobachtet haben.

Wir laufen den Damm auf der Ablaufseite des Sees halb hinauf und biegen dann in einen Trampelpfad ein, der uns am Waldrand entlang zum unteren Weiher führt.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Oberer Weiher
Naturschutzgebiet Weiherwiesen Oberer Weiher

Der Untere Weiher

Der Untere Weiher ist nicht so stark zugewachsen und man hat insbesondere auf dem Damm gute Chancen Amphibien im Wasser zu beobachten.

Nach ausgiebiger Erkundung wandern wir auf dem Trampelpfad weiter, bis wir auf den Hauptweg kommen. 

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Unterer Weiher
Naturschutzgebiet Weiherwiesen Unterer Weiher

Zur Doline &  nach Tauchenweiler

Bevor wir im Gasthaus einkehren biegen wir auf dem Hauptweg noch kurz rechts ab und laufen ein Stück weit, bis wir den Weiherbach wieder sehen, der die Weiher entwässert. Rechts der Straße ist es noch ein kleines Bächlein, links der Straße verschwindet er in einer Senke – die Doline von Tauchenweiler. 

Nachdem wir uns dieses Schauspiel der Natur angesehen haben kehren wir um und laufen durch den Wald zum Gasthaus Tauchenweiler. 

Sobald wir den Wald verlassen haben taucht der kleine Flecken am Horizont auf und in wenigen Minuten erreichen wir dieses Gehöft das im Prinzip aus einem großen Biergarten mit zugehörigem Wirtshaus besteht.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Weg nach Tauchenweiler
Naturschutzgebiet Weiherwiesen Weg nach Tauchenweiler

Gastwirtschaft Tauchenweiler

Die Gastwirtschaft Tauchenweiler bietet eine abwechslungsreiche Tageskarte, die auch auf der Facebookseite der Wirtschaft veröffentlicht wird (keine Webseite). Gekocht wird schwäbisch und jugoslawisch. Forelle vom Grill, Maultaschen mit Speck & Zwiebelschmelze, Pfannengyros, Rindergulasch, Schweinebraten. Die Karte ist abwechslungsreich, das Essen gut.

Nach der Einkehr im Biergarten sind wir in wenigen Minuten am Parkplatz. Geschafft!

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Gasthaus Tauchenweiler

Bist Du die Weiherwiesenrunde schon gegangen? Oder habe ich Dich angefixt? Was ist dein Lieblings-Naturschutzgebiet auf der Ostalb? Schreib es in die Kommentare!

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