#070 HW 1 Etappe Messelberg – Wasserberg

#070 HW 1 Etappe Messelberg – Wasserberg

#070 HW 1 Etappe Messelberg – Wasserberg

Da ich 2024 „nur“ fünf Tage Zeit für den Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg (HW 1) hatte, sollte dies mein vorerst letzter Tag auf dem Albsteig sein. Die Route führte mich vom Albuch, meiner Heimat, über das Filstal auf die Mittlere Kuppenalb hinüber. Dieser mittlere Teil des Albtraufs, der sich von Gingen an der Fils bis Burladingen zieht, gehört mit zu den schönsten Abschnitten des HW 1. So war meine Freude groß, als ich am Morgen kurz vor Sonnenaufgang in meinem Schlafsack auf dem Messelberg erwachte.

INFO

Ich bin den Schwäbischen-Alb-Nordrandweg mit Zelt (Tarp) und Spirituskocher gelaufen. Das Ende jeder Tour war also flexibel. Der Bericht richtet sich vor allem an Wanderer, die ähnliches vorhaben. Mehr zur Planung und eine Auflistung der schönsten Biwakplätze, die ich gefunden habe findest du unter „Fernwandern am Albsteig„.

Ich fand die fünfte Etappe so schön, dass ich sie auch als Einzelwanderung empfehlen kann. Der Transfer vom Ende der Tour zurück ist etwas kompliziert, am Besten, man lässt sich hinbringen und abholen.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Messelberg (750m)

Markantes Hihglight des Messelberges ist eine beeindruckende Felsformation am Nordwestrand des Plateaus, von dem aus man bei guter Sicht den Schwarzwald sieht, den sogenannten Messelstein.

Geschlafen habe ich wenige Minuten südlich davon und machte mich nun auf in Richtung Kuchalb. Vom Drachenflieger-Startplatz westlich des Flughafens bot sich der erste tolle Ausblick des Tages, viele weitere Panoramablicke sollten heute folgen.

Messelberg

Grillstelle Messelberg / Kuchalb

Nach 1,5km entdeckte ich diese schöne Schutzhütte. Wäre ich gestern Nacht noch ein wenig weiter gelaufen, statt in der Dunkelheit über den Messelberg zu irren, hätte ich einen tollen Schlafplatz gehabt!

Grillstelle Kuchalb Messelberg

Naturfreundehaus Immenreute

Die Immenreute, ein Haus der Naturfreunde bietet auch Übernachtungen an, allerdings nur von Samstag auf Sonntag. Samstag und Sonntag kann man hier zusätzlich Getränke und einfache Speisen erwerben.

Naturfreundehaus Immenreute

Kuchalb (680m)

Die Kuchalb ist ein typischer Berg der Schwäbischen Alb mit einer ausgedehnten Hochfläche, die landwirtschaftlich genutzt wird. Das Dorf Kuchalb war jahrzehntelang für den Kuchalber Hof bekannt, eine hervorragende schwäbische Wirtschaft. Leider ist das Restaurant mittlerweile geschlossen, es gibt aber noch den Hotelbetrieb. Ab November 2024 wird der Wirt des Wasserberghauses in Kuchalb das „Mutter Franzl“ eröffnen. Von außen sieht das ganze jedenfalls schon sehr schmuck aus.

Kuchalb Dreikaiserbergblick

Von der Kuchalb hat man einen herrlichen Blick auf die hinter uns liegenden Berge und auf die Dreikaiserberge. Für mich ist es sogar der schönste Blick auf die Dreikaiserberge, der uns nach dem Dorf Kuchalb an der Traufkante erwartet!

Kuchalb Dreikaiserbergblick

Gingen an der Fils

Nach der Kuchalb erwartet uns der tiefste Abstieg der bisherigen Tour auf dem Albsteig. Es geht 300 Höhenmeter nach unten ins Filstal nach Gingen an der Fils (nicht zu verwechseln mit Giengen an der Brenz). In Gingen gibt es eine Einkaufsmöglichkeit unweit des HW1 (Netto-Markt), der hatte aber natürlich am Sonntag geschlossen. Dafür kehrte ich bei der Bäckerei Kauderer ein. Ein toller Bäcker mit reichhaltigem Angebot, einem Sitzbereich und einer großen Außenterrasse, auf der ich mein Frühstück verzehrte.

Bäckerei Kauderer Gingen

Burren (690m)

Beim Abstieg ins Filstal dachte ich schon mit Grauen daran, dass ich jeden Höhenmeter auf der anderen Seite wieder nach oben steigen musste. Der Aufstieg erwies sich aber doch als recht angenehm. Er war deutlich flacher als der Abstieg und nach dem Aufstieg bis zur Flanke des Burren sollten mich keine weiteren großen Aufstiege mehr bis zum Wasserberghaus erwarten. Die Aussicht auf die klassischen Hochtäler der Mittleren Kuppenalb waren herrlich. Man wandert zwischen Buchenmischwäldern und saftigen Wiesen hindurch und hinter jeder Biegung erwartet einen ein neuer Anblick. Toll!

Burren Blick zum Fränkel

Blick vom Fuß des Burren auf den Fränkel

Fränkel (681m)

Nachdem das erste Hochtal durchquert ist, geht es an der Flanke des Fränkel entlang. Der Blick verändert sich wieder, Dalisberg, Haarberg und Wasserberg kommen ins Blickfeld. Auch das markante Fuchseck taucht hinter dem Wasserberg auf. Dahin werde ich es auf dieser Tour nicht mehr schaffen, das wird mein erster Gipfel auf dem HW1 nächstes Jahr!

Fränkel Dreikaiserbergblick

Wie an einer Schnur aufgereiht sieht man die Gipfel des Albtraufs nach Osten (von vorne nach hinten): Burren, Kuchalb, Messelberg, Kaltes Feld mit Hornberg, Scheuelberg mit Himmelreich

Kohlheck-Hütte

Auch nach dem Fränkel durchschreiten wir wieder ein Hochtal hinüber zum Haarberg. In der Talsohle befindet sich die kleine Quelle des Talbachs direkt an einer markanten Pappel. Wenige Meter daneben findet man die Kohlheck-Hütte. Auch das wäre ein super Platz für ein Biwak, inklusive frischem Albquellwasser!

Schutzhütte Rohrbachquelle

Wasserberg (751m)

Der letzte Anstieg auf meiner Tour führt von diesem Tal auf den Sattel zwischen Haarberg und Wasserberg und dann hinüber zum Wasserberghaus. Das Wasserberghaus ist ein Wanderheim des Schwäbischen Albvereins in toller Lage auf der Markung der Kurstadt Bad Überkingen. Gutes Speisenangebot, viel Freifläche um im Sommer draußen zu sitzen und ein schöner Aussichtspunkt zurück auf die Ostalb. Auch Übernachtungen sind natürlich möglich (65 Betten, Einzel-, Doppel- und Mehrbettzimmer).

Wasserberghaus

Gairensattel

Nachdem mich meine Familie auf dem Wasserberghaus abgeholt hatte, ging es etwas melanchonisch hinab auf den Gairensattel. Fünf unvergessliche Tage, mein erstes Teilstück auf dem Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg, lagen hinter mir. Andererseits war ich auch froh aus den Wanderstiefeln zu kommen und ich freute mich auf meine Badewanne! Beim letzten Abstieg zeigte sich der Albsteig nochmals von seiner schönsten Seite, mit einem herrlichen Blick auf die Ostalb. 

Auf halber Strecke kamen wir noch an einem Schäferwagen vorbei, den man als Übernachtungsmöglichkeit buchen kann.

Schäferwagen am Ebele

Resümee

Streng nach Plan waren es 154km für die fünf Etappen des Albsteigs. De facto bin ich 167km gelaufen mit ein paar kleinen Abstechern hier und da.

Etappe Strecke Aufstieg
Nach Christgarten 40,3km 620m
Nach Hülben 37,3km 670m
Nach Lauterburg 26,7km 580m
Zum Messelberg 30,3km 830m
Zum Gairensattel 19,2km 460m
Insgesamt 153,8km 3.160m

Ich fand den ersten Teil des Absteigs gigantisch! Die Natur sowieso, aber auch für fünf Tage ganz alleine zu sein, den größten Teil des Tages keinen Menschen um mich zu haben und einfach total zu entschleunigen, das war eine tolle Erfahrung. Für mich steht fest: nächstes Jahr geht es weiter in Richtung Tuttlingen!

Der Ostalbwanderer
Markus Weber | ostalbwanderer.de

von

Markus Weber, der "Ostalbwanderer" bloggt seit 2023 über das Wandern mit Kindern auf der Schwäbischen Alb und dem Schwäbisch-Fränkischen Wald. 2024 wurde er vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg und den Baden-Württembergischen IHK als "Tourismusheld 2024" ausgezeichnet.

HW1: Schutzhütten

HW1: Schutzhütten

Wer auf dem HW 1 biwakieren möchte, freut sich über Schutzhütten. Hier findet ihr eine Liste der Schtzhütten auf dem Albsteig.

HW 1: Der Alb-Nordrand-Weg

HW 1: Der Alb-Nordrand-Weg

Was ist der HW1, wie sind seine empfohlen Etappen? Ein Überblick über den „Albsteig“ genannten Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg des Albvereins.

HW1: Meine Planung

HW1: Meine Planung

Alleine mit Zelt und Spirituskocher auf dem Albsteig: meine Planung und meine Vorbereitung im detaillierten Überblick.

Fernwandern am Albsteig

Fernwandern am Albsteig

Alleine mit Zelt und Spirituskocher auf dem Albsteig: meine Planung und meine Vorbereitung im detaillierten Überblick.

HW1: Biwakieren

HW1: Biwakieren

Darf ich draußen schlafen? Darf ich wild zelten? Der Ostalbwanderer geht der Frage nach wie es mit dem Biwakieren am HW1 aussieht.

HW1: Meine Packliste

HW1: Meine Packliste

Schlafen, kochen, wandern: was muss ich auf dem Albsteig im Rucksack dabei haben? Meine persönliche Packliste und meine Gedanken dazu.

HW 1: Unterwegs Feuer machen

HW 1: Unterwegs Feuer machen

Feuer & Kochen gehört für mich dazu, wenn ich eine Fernwanderung unternehme. Was es dabei zu beachten gilt habe ich hier zusammengefasst.

#069 HW 1 Etappe Lauterburg – Messelberg

#069 HW 1 Etappe Lauterburg – Messelberg

#069 HW 1 Etappe Lauterburg – Messelberg

Die vierte Etappe führt in einer attraktiven Route von Lauterburg über den Rosenstein und den Scheuelberg auf das Himmelreich, über das Beurener Kreuz schließt sich ein weniger schöner Teil über Falkenberg und Zwerenberg an, bevor die Etappe sich von der Lützelalb über Weißenstein auf den Messelberg noch einmal von seiner schönen Seite zeigt. 

INFO

Ich bin den Schwäbischen-Alb-Nordrandweg mit Zelt (Tarp) und Spirituskocher gelaufen. Das Ende jeder Tour war also flexibel. Der Bericht richtet sich vor allem an Wanderer, die ähnliches vorhaben. Mehr zur Planung und eine Auflistung der schönsten Biwakplätze, die ich gefunden habe findest du unter „Fernwandern am Albsteig„.

Ich fand die vierte Etappe so schön, dass ich sie auch als Einzelwanderung empfehlen kann. Der Transfer vom Ende der Tour zurück ist etwas kompliziert, am Besten, man lässt sich hinbringen und abholen.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Rosenstein

Den Schlüssel zu meinem Schlaf-Fass auf dem Campingplatz Hirtenteich konnte ich erst um 8.00 Uhr abgeben. Außerdem wollte ich in der Waldschenke Rosenstein, einem meiner Lieblings-Biergärten Mittag essen. Ich hatte also viel Zeit und mir nur ca. 20km vorgenommen (aus denen dann am Ende 32 wurden). Nach einem sehr entspannten Aufstieg von Lauterburg aus umrundet der HW 1 den Rosenstein einmal und nimmt dabei fast alle großen Highlights des Berges mit. Die Höhlen Finsteres Loch, Haus, Große Scheuer, Kleine Scheuer liegen direkt oder nahe am Weg, man kommt an der Ruine vorbei und geht über die schmiedeeiserne Brücke und man kommt direkt an der Waldschenke vorbei. Dazu kommen die zahlreichen Aussichtspunkte wie den Sedelfelsen oder den Lärmfelsen. Unverständlich ist, dass der SAV auf dem Rosenstein eine Hütte betreibt, seinen HW 1 aber nicht direkt an dieser Hütte vorbeiführt. Aber auch dorthin sind es nur ca. 100m Umweg. Der Rosenstein bietet Potential sich einen ganzen Tag aufzuhalten, ausführliche Infos zu allen Highlights gibt es im Artikel 013 „Große Rosenstein-Runde“.

Auf dem Sedelfelsen

Waldschenke

Die Waldschenke Rosenstein ist ein toller Biergarten mit großzügigen Öffnungszeiten, der zum Pflichtprogramm gehört, wenn man auf dem Rosenstein ist. Gute, bodenständige Schwäbische Küche und kalte Getränke direkt am Gipfelplateau! Direkt neben der Waldschenke gibt es eine Schutzhütte mit Grillstelle und einen Spielplatz. Außerdem ist, etwas versteckt südlich der Hütte ein Denkmal für den „Rosensteindoktor“ Franz Keller.

Waldschenke Rosenstein

Heubach

Über steile Serpentinenpfade geht es vom Rosenstein hinab ins Städtchen Heubach. Dort gibt es zwar einen Rewe, EDEKA und einen Aldi, die liegen aber weit entfernt von der Route. Dafür kann man in mehreren Gaststätten einkehren. Ich empfehle den Biergarten im Alten Sudhaus oder das Eiscafé San Marco.

Heubach

Scheuelberg

Direkt hinter Heubach geht es wieder hinauf auf den Scheuelberg. Der ist wie der Rosenstein geprägt durch seine Höhlen und die Aussichtsfelsen. Die Highlights habe ich im Tipp 011 „Scheuelbergüberschreitung“ ausführlich beschrieben. Ich habe die Befahrung der Falkenhöhle ausgelassen und mich nur an den Aussichtsfelsen des Scheuelberg an der wunderschönen Gegend sattgesehen, bevor es durch ein kleines Hochtal ins Himmelreich hinüber ging.

Scheuelberg

Himmelreich

Das Himmelreich ist ein Nebengipfel des Scheuelberges. Auf der langgezogenen Hochebene bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf den westlich davon gelegenen Albtrauf: Bernhardus, das Kalte Feld mit dem langgezogenen Hornberg davor und die Dreikaiserberge Stuifen, Rechberg und Hohenstaufen. Ein phänomenaler Blick, den man auf mehreren Bänken genißen kann, bevor es die Südflanke hinabgeht zum Naturfreundehaus Himmelreich einige Höhenmeter unter dem Gipfel.

Himmelreich

Naturfreundehaus

Das Naturfreundehaus Himmelreich bietet Übernachtungsplätze und ein Wirtshaus mit Biergarten. Es wird von Ehrenamtlichen bewirtschaftet, und ist daher nicht immer geöffnet. Ich hatte das Glück, dass das Haus geöffnet war und war froh meinen Flüssigkeitshaushalt nach der Scheuelbergüberschreitung auffüllen zu können. Ich traf auch eine Bekannte, und vor lauter ratschen vergas ich meine Wasserflaschen dort zu füllen. Das bemerkte ich zu spät und hat mir am Ende des Tages zu ein paar Extra-Kilometern verholfen.

Naturfreundehaus

Beurener Kreuz

Nach diesem ersten Teil der Wanderung, der wirklich landschaftlich toll ist, kam nun der langweiligere Abschnitt der Wanderung. Über einen Schotterweg ging es steil hinauf zum Beurener Kreuz, einem Feldkreuz mit mehreren Sitzbänken. Dort stellte ich dann auch fest, dass der Rucksack zwar schön leicht war, dass das aber daran lag, dass mir 3 Kilogramm Wasser fehlten. Meine Flaschen waren leer, und die nächste Möglichkeit zum Auffüllen war Weißenstein. Dort wollte ich eigentlich erst morgen früh sein. Es war 30°C heiß, meine Kehle schon wieder trocken und Weißenstein noch 10km entfernt. Keine Chance die Wanderung vorher abzubrechen, ich musste nach Weißenstein.

Bargauer Kreuz

Falkenberg & Zwerenberg

Zwischen mir und Weißenstein lagen 10km flache Schotterwege, der Falkenberg und der Zwerenberg, die kaum als „Berg“ entlang der Strecke erkennbar waren, und ein steiler Abstieg hinab ins Tal. Ich schritt also fleißig aus, denn in Weißenstein konnte ich auch nicht bleiben, ich musste definitiv direkt auf der anderen Seite wieder den Berg hoch um einen Biwakplatz zu finden.

Freunde von Windkraftanlagen sollten diese Strecke übrigens einmal gehen. Entlang des Weges stehen einige der Anlagen im Wald und es ist erstaunlich, was diese für Geräusche verursachen. Nicht nur das dumpfe rauschen der drehenden Rotoren, dass die Anlagen schon aus der Ferne erkennbar macht. Jede Anlage gab gab individuelle Geräusche von sich. Quietschende, scharrende und klappernde Windkraftanlagen. Ein „Highlight“ auf diesem öden Weg ist eine neu errichtete Schutzhütte des SAV und der gräflich rechberg’schen Forstverwaltung. Dieses Jahr hat sie auch noch eine Bank außen spendiert bekommen und lädt zur Rast ein. Der Aufenthalt in der Nacht und das Schlafen in der Hütte ist allerdings explizit verboten.

Zwerenberg - Falkenberg

Lützelalb

Die 747m hohe Lützelalb ist, wie am Nordrand der Alb üblich ein Berg mit einem weitläufigen Hochplateau, dass im Fall der Lützelalb überwiegend landwirtschaftlich genutzt wird. Die Straße ist weiterhin ein Feldweg, teilweise asphaltiert. Tieffliegende Radfahrer ohne Klingel stellen auf diesem Abschnitt eine echte Gefahr dar. Da ich durstig und ohne Wasser unterwegs war versuchte ich, diesen Abschnitt so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Sonderlich schön ist ein Großteil des Weges nicht. Erst am Ende, wenn es steil hinab geht nach Weißenstein wird der Weg anspruchsvoller und schöner. An einigen Stellen kann man einen tollen Blick auf das Dorf am Fuße des Berges werfen.

Lützelalb

Weißenstein

Weißenstein bietet keinen großen Supermarkt, aber zwei Bäcker, einen davon mit einem kleinen Spar-Laden und den Landgasthof Linde in der Nähe des HW 1. Da die Bäcker am Samstag Abend schon geschlossen hatten, kehrte ich in der Linde ein um etwas zu trinken. Meine Flaschen wurden mir in diesem Zuge anstandslos aufgefüllt. Die servierten Speisen aus der bürgerlichen Küche sahen allesamt lecker aus, Der Landgasthof verfügt über eine Terrasse mit Blick auf das Weißensteiner Schloss.

Über Weißenstein thront das Schloss. Es entstand aus einer vor 1241 erbauten Burg der Herren von Weißenstein. Später ging die Anlage in das Eigentum der Grafen von Rechberg über. Die heutige Anlage stammt aus dem 15. Jahrhundert. Eine Besonderheit des Schlosses ist der überdachte Gang zwischen der Stadtkirche und dem Schloss. Heute ist das Schloss Weißenstein in Privatbesitz und kann nur zu besonderen Ereignissen besichtigt werden.

Weißenstein

Messelberg

Der Aufstieg zum Messelberg direkt am Schloss vorbei ist nicht so schlimm, wie er von unten aussieht. Am Anfang geht es über Treppen nach oben, ab dem Schloss windet sich ein Schotterweg durch den Wald bis auf die Hochfläche des Messelberges. 

Markantes Hihglight des Messelberges ist eine markante Felsformation am Nordwestrand des Plateaus, von dem aus man bei guter Sicht den Schwarzwald sieht, den sogenannten Messelstein.

Um dorthin zu gelangen umrundet der HW 1 den halben Berg immer an der Traufkante entlang. Der Weg durch den Wald ist Größtenteils ein Trampelpfad. Immer wieder bieten sich Ausblicke hinab ins Tal.

Mittlerweile war die Nacht hereingebrochen, ich wollte den Berg aber noch umrunden um am Messelstein zu kampieren. Leider war der Messelstein bereits von der Dorfjugend besetzt, die sich dort versammelt hatte. Ebenso alle weiteren Stellen mit schönem Talblick an diesem Samstagabend in den Sommerferien. Ich irrte noch eine Weile in der Dunkelheit über den Messelberg, bevor ich mich neben einer kleinen Hütte zum Schlafen ins Gras legte. 

Blick vom Messelberg

Resümee

Endlich eine Tour wie ich mir den Albsteig vorgestellt hatte! Schöne Pfade, herrliche Aussichten, viele einsame Abschnitte aber auch tolle Einkehrmöglichkeiten. So macht der Albsteig richtig Spaß!

Bei der Kleinen Scheuer
Markus Weber | ostalbwanderer.de

von

Markus Weber, der "Ostalbwanderer" bloggt seit 2023 über das Wandern mit Kindern auf der Schwäbischen Alb und dem Schwäbisch-Fränkischen Wald. 2024 wurde er vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg und den Baden-Württembergischen IHK als "Tourismusheld 2024" ausgezeichnet.

HW1: Schutzhütten

HW1: Schutzhütten

Wer auf dem HW 1 biwakieren möchte, freut sich über Schutzhütten. Hier findet ihr eine Liste der Schtzhütten auf dem Albsteig.

HW 1: Der Alb-Nordrand-Weg

HW 1: Der Alb-Nordrand-Weg

Was ist der HW1, wie sind seine empfohlen Etappen? Ein Überblick über den „Albsteig“ genannten Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg des Albvereins.

HW1: Meine Planung

HW1: Meine Planung

Alleine mit Zelt und Spirituskocher auf dem Albsteig: meine Planung und meine Vorbereitung im detaillierten Überblick.

Fernwandern am Albsteig

Fernwandern am Albsteig

Alleine mit Zelt und Spirituskocher auf dem Albsteig: meine Planung und meine Vorbereitung im detaillierten Überblick.

HW1: Biwakieren

HW1: Biwakieren

Darf ich draußen schlafen? Darf ich wild zelten? Der Ostalbwanderer geht der Frage nach wie es mit dem Biwakieren am HW1 aussieht.

HW1: Meine Packliste

HW1: Meine Packliste

Schlafen, kochen, wandern: was muss ich auf dem Albsteig im Rucksack dabei haben? Meine persönliche Packliste und meine Gedanken dazu.

HW 1: Unterwegs Feuer machen

HW 1: Unterwegs Feuer machen

Feuer & Kochen gehört für mich dazu, wenn ich eine Fernwanderung unternehme. Was es dabei zu beachten gilt habe ich hier zusammengefasst.

#056 Geislinger Steige & Burg Helfenstein

#056 Geislinger Steige & Burg Helfenstein

#056 Geislinger Steige & Burg Helfenstein

Die Geislinger Steige ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, entstanden in einer Zeit, als die Menschen zuerst das Positive und dann das Negative an Technik sahen. Der Albanstieg der Eisenbahnstrecke war ein Kraftakt, den wir bei dieser Wanderung entlangwandern. Dazu gibt es die Burgruine Helfenstein und den Ödenturm als Wahrzeichen Geislingens!

Tour-Info

  • Ausdauer 70% 70%
  • Abenteuer 80% 80%
  • Spaß 60% 60%
  • Verpflegung 30% 30%

HINWEIS: Komoot markiert einen Teil der Route, vom Knoll-Denkmal bis zur Hochfläche als gefährlich. Der Teil ist nicht gefährlich. Dafür ist die Strecke oberhalb der Steige an manchen Stellen nur schmal und nicht gepflegt. Es gibt verschiedene Wege bei Komoot, ich habe sie alle getestet. Teilweise sind die 2m hoch mit Dornen zugewachsen – außerhalb der Vegetationsperiode. Meine Route ist aber gut gehbar. Festes Schuhwerk ist Pflicht, und es kann auch mal schmutzige Knie geben.

Was Kinder gefällt

Züge auf der Steige hautnah erleben, das einsame Knoll-Denkmal und dessen Geschichte, der Ödenturm und die Ruine Helfenstein. Eine tolle Wanderung!

Ideale Witterung

Bei Schnee findet man den Weg auf keinen Fall. Außerhalb der Vegetationsperiode ist die Sicht auf die Steige viel besser, dafür ist der Ödenbergturm und die Burgschenke Helfenstein geschlossen. Also am Besten einmal im Sommer und einmal im Winter laufen. Mir gefällt es im Winter besser.

Verpflegung

Die Burgschänke auf der Ruine Helfenstein hat von Ostern bis Jahresende Sonntag geöffnet. Leider keine Webseite. Ansonsten gilt: Rucksackvesper einpacken!

An- & Abreise

Es gibt einen kleinen Wanderparkplatz direkt am Einstieg in die Tour

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Die Geislinger Steige

Die Geislinger Steige bezeichnet einen alten Handelsweg auf die Schwäbische Alb zwischen Geislingen und Amstetten und bezieht sich eigentlich auf die Straße. Parallel dazu baute man zwischen 1847 und 1850 eine Eisenbahnrampe für die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen. Die Strecke Heilbronn (Endstation der Neckarschifffahrt) – Friedrichshafen am Bodensee sollte die erste Eisenbahnstrecke werden. Größtes Problem dabei: zwischen dem Heilbronner Neckartal und dem Bodensee liegt die Schwäbische Alb mit ihrem steilen Albtrauf auf der Nordseite. 

Geislinger Steige

Die Geislinger Steige wurde nach den Standards für Geirgstrassen projektiert, die Kurvenradien gehen bis auf 278 Meter herunter und die Züge überwinden auf dem 5,6 Kilometer langen Abschnitt einen Höhenunterschied von 112 Meter. Die maximale Steigung beträgt  22,5‰. Was sich für Wanderer nicht besonders anhört, ist für Eisenbahnen eine Herausforderung. Die Steige ist die steilste Eisenbahnstrecke Deutschlands und eine der steilsten Europas. Der hohe technische Aufwand bezieht sich dabei nicht nur darauf Gleise einen Hang hinaufzulegen, es musste der ganze Hang oberhalb der Strecke aufwändig gesichert werden (siehe Foto). Was dem Autofahrer auf der B10 und dem Bahnreisenden auf der Steige verborgen bleibt wollen wir erkunden.

Geislinger Steige

Oberhalb der Bahnlinie im Outback

Ich hatte einen tollen Wanderweg erwartet, handelt es sich doch um eines der bedeutensten Industriedenkmale Württembergs. Pustekuchen. Von den Strecken die Open Street Map / Komoot kennt, ist ein Teil absolut nicht mehr zu begehen, auch nicht im Winter, zumindest nicht ohne Machete. Meterhohe Brombeerhecken haben alles zugewuchert. Nach einiger Sucherei habe ich aber einen Rundweg gefunden, der funktioniert und uns zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten führt. Wir sehen viele Befestigungsbauwerke, teils 100m oberhalb der Gleisanlagen, stehen aber auch direkt neben der Strecke. Dazu kommen sagenhafte Ausblicke ins Filstal.

Geislinger Steige

Fußgängerbrücke über die Gleise

Ich hasse es, in eine Sackgasse zu laufen, und daher sollte der Weg eigentlich anders laufen, aber es funktioniert nur dieser Zugang zur Fußgängerbrücke. Wir steigen also einige Meter hinab, mit dem Wissen wieder hinaufsteigen zu müssen. Belohnt werden wir mit einem tollen Blick direkt auf die Gleise von der alten Fußgängerbrücke.

Geislinger Steige

Michael Knoll & das Knoll-Denkmal

Von der Brücke aus schlagen wir uns auf schmalen, dafür einsamen Pfaden oberhalb der Steige durch. Begleitet werden wir von großen Stützbauwerken längs der Steige. Nach dem (fast) anstrengendsten Teil der Wanderung kommen wir genau an der Mitte der Steige an. Hier machten die Arbeiter beim Bau der Steige ihre Brotzeitpause und errichteten nach der Fertigstellung ein Denkmal für den Oberbaurat Michael Knoll (1805-1852). Knoll war für den Bau des Abschnitts Plochingen-Ulm der Filstalbahn, also auch der Geislinger Steige, verantwortlich. Im Winter ist der große Springbrunnen in der Mitte des Denkmals leider abgeschaltet.

Knoll-Denkmal

Knoll war gebürtiger Geislinger, sein Vater war Elfenbeindrechsler und Feldvermesser. Das Handwerk der „Boidrecher“ (Knochendrechsler) war damals weit verbreitet auf der Ostalb. Seine Mutter, eine geborene Straub, stammte von der Straubmühle (Schimmelmühle), die wir später noch im Tal unterhalb der Steige sehen werden. Er studierte in Stuttgart an der Berufsfachschule von Gottlieb Christian Eberhard von Etzel. Er baute an der Neuen Weinsteige in Stuttgart mit und erwarb dort viele praktische Kenntnisse. Danach legte er eine steile Karriere im Innenministerium hin und bekam schließlich den schwierigsten Bauabschnitt der Bahnstrecke zur Ausführung zugeteilt. Zwei Jahre nach Eröffnung der Steige starb er nach mehreren Schlaganfällen.

Oberbaurat Michael Knoll

Das Denkmal ist nur durch einen Zaun von der Bahnstrecke getrennt und so kann man von hier die Züge beim Vorbeifahren aus nächster Nähe beobachten. Da die Strecke ein Tempolimit von 60km/h hat ist das sogar vergleichsweise angenehm.

Geislinger Steige

Albaufstieg im Trockental

Es gibt zum Denkmal nur einen Weg. Da ich, siehe oben, nicht gerne Sackgassen laufe steigen wir an dieser Stelle in dem kleinen trockengefallenen Bachlauf direkt hinter dem Denkmal steil den Berg hinauf. Das ist zwar einigermaßen anstrengend, aber ansonsten angenehmer zu gehen als der Trampelpfad, den wir bisher gelaufen sind. Oben angekommen wartet dafür ein schön ausgebauter Forstweg und wir haben die Steigungen des Tages abgearbeitet!

Geislinger Steige

Galgenbergfels

Nun geht es ebenerdig dahin, wir laufen kurz unter der Traufkante im Wald und sind daher gegen den pfeifenden Wind ein wenig geschützt. Immer wieder bieten sich tolle Ausblicke ins Tal der Fils hinab. Den spektakulärsten davon gibt es auf dem Galgenbergfelsen.

Wer sich auf den schmalen Grat auf dem Fels nach vorne wagt wird mit einem grandiosen Ausblick über Geislingen das Filstal hinab nach Kuchen und Süßen belohnt.

Ödenturm

Einsam steht er da oben auf seinem Bergsporn, ein riesiger Turm. Der Ödenturm (öde geht auf das Wort einsam zurück). Der Zweck des Bauwerks ist nicht abschließend erforscht, man vermutet, dass mit dem Turm verhindert werden sollte, dass vom Bergsporn aus die benachbarte Burg Helfenstein beschossen werden konnte. Der Ödenturm ist von Mai bis Oktober an allen Sonn- und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Aber auch vom Fuße des Berges aus hat man einen tollen Ausblick.

Burgruine Helfenstein

Die Grafen von Helfenstein sind ein altes schwäbisches Adelsgeschlecht mit weitreichenden Besitztümern im Filstal, auf der Schwäbischen Alb, in Heidenheim, in Blaubeuren sowie um Sigmaringen. Die Burg wurde vom Stammvater der Helfensteiner, Graf Eberhard von Helfenstein, um 1100 herum erbaut. 1382 fiel sie als Pfand an die Freie Reichsstadt Ulm. Im Zweiten Markgrafenkrieg eroberte Markgraf Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach 1552 die Burg. Noch im gleichen Jahr gelang es den Ulmern durch mehrtägigen Beschuss mit schweren Steinkugeln die Eroberer zu vertreiben, anschließend schleiften die Ulmer ihre eigene Festung.

Die Ruine ist weitläufig und durch mehrere Brücken erschlossen. Es gibt viele Sitzbänke und einen herrlichen Ausblick auf Geislingen. Der schwere Geschützturm kann bestiegen werden. Weht dort oben eine Fahne, die bereits von Geislingen aus zu sehen ist, dann ist die Burgschenke geöffnet (Ostern bis Silvester an allen Sonntagen)

Burgruine Helfenstein

Abstieg

Nach dem letzten Highlight des Tages geht es nur noch abwärts! Wir verlassen die Ruine über einen kurzen Tunnel und kehren in wenigen Minuten über steile Serpentinenpfade zu unserem Parkplatz zurück.

Burgruine Helfenstein

Aussichtspunkt Lindle

Auch auf dem Weg nach unten ist uns noch einmal eine tolle Aussicht vergönnt. Auf dem Bild sehen wir einen Teil der weitläufigen Gleisanlagen am Geislinger Bahnhof. Aufgrund der steilen Steigung ist es nach wie vor notwendig bei Bergfahrten Güterzüge zusätzlich zu schieben. Personenzüge fahren seit der Einführung des ICE ohne Unterstützung auf der Steige. Daher werden in Geislingen Schiebelokomotiven vorgehalten und daher sind die Bahnhöfe Amstetten und Geislingen ungewöhnlich groß. Auf dem Bild sehen wir eine Schiebelokomotive der Baureihe BR 185 (Bombardier Traxx, rot) auf einem Abstellgleis und daneben einen Regionalexpress von GoAhead (Stadtler Flirt 3XL, gelb) bei der Bergfahrt auf der Steige.

Geislingen Bahnhof

Hat dich die Beschreibung der Tour angesprochen? Sehen wir uns demnächst auf dem Albuch? Schreib es mir in die Kommentare!

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#032 Wunderbares Wental

#032 Wunderbares Wental

#032 Wunderbares Wental

Die bizarren Felsformationen im Wental auf dem Albuch locken an schönen Tagen hunderte Wanderer an. Das Tal zergliedert sich in das Untere und das Obere Wental, die Grenze bildet die Straße mit dem Landgasthof Wental in der Mitte. Hier gibt es den Rundkurs durch das obere und das untere Tal!

Tour-Info

  • Ausdauer 90% 90%
  • Abenteuer 70% 70%
  • Spaß 90% 90%
  • Verpflegung 70% 70%

HINWEIS: Der Rundkurs ist mit 16km kein Sonntagsspaziergang. Wahlweise kann man auch nur das obere Wental (diese Tour ab Parkplatz Landgasthof) oder das untere Wental (am Landgasthof umkehren) machen. Das Wental ist aber so faszinierend und im oberen und unteren Teil so unterschiedlich, dass man beide machen sollte!

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Was Kinder gefällt

Das Klettern auf den Weißjurafelsen, der Spielplatz am Landgasthof und das dortige Essen – inklusive dem Eis zum Nachtisch.

Ideale Witterung

Bei nassem Fels ist das Klettern schwierig bis unmöglich. Es sollte also trocken sein, ansonsten hat das Wental bei jeder Witterung seinen besonderen Reiz.

Verpflegung

Auf halbem Weg nach oben und unten kommen wir am Landgasthof Wental vorbei. Gutbürgerliche schwäbische Küche und ein Biergarten!

An- & Abreise

Start und Ziel ist der Parkplatz Hirschtal bei Steinheim am Albbuch (Klösterlesstraße, 89555 Steinheim am Albuch)

Die Tour

Ich habe einen Rundkurs gewählt, bei dem wir zuerst parallel zum Wental bergwärts laufen und dann durch das eigentliche Tal zurückwandern. Dadurch laufen wir fast keinen Weg doppelt und wir erwandern das ganze Tal. Der Weg ist dafür recht lang und man sollte definitiv früh anfangen und den ganzen Tag einplanen um nicht in Hektik zu geraten. Es lohnt aber!

Wental

Feldinsel Klösterle

Wir umwandern das Wental, im unteren Teil bewegen wir uns westlich davon durch die Wälder des Albbuchs. Auf halbem Weg durch das untere Wental überqueren wir freies Feld, das Naturschutzgebiet „Feldinsel Klösterle“, dass direkt mit dem Wental verbunden ist. 

Wir bewegen uns aber weiter nordwärts, überqueren eine zweite Feldinsel die „Bibersohl“ bevor wir am Landgasthof die Grenze zwischen oberem und unteren Wental erreichen. Eine Einkehr hier lohnt in jedem Fall, wir kommen aber nochmal am Gasthaus vorbei.

feldinsel klösterle

Wälder am Albuch

Am Landgasthof wechseln wir die Seite und lassen nun das Wental westlich von uns liegen. Durch die Wälder des Albbuchs geht es zum höchsten Punkt der Reise, dem oberen Eingang zum Wental, welches wir nach insgesamt 8km erreichen.

Bibersohl

Oberes Wental

Von nun an geht es in leichtem Gefälle zurück bis zum Ursprung durch das Wental. Das Wental ist ein ca. 10km langes Trockental, dass kurz hinter dem Albtrauf beginnt und sich dann bis Steinheim zieht, wo es im Steinheimer Becken endet. Letzteres entstand durch einen Meteoriteneinschlag.

Wental

Typisch für das obere Wental sind die Magerrasenfläche, teilweise als Wacholderheide und die freistehenden Felsen, im letzten Abschnitt treten sie derart massiv auf, dass man die Gegend „Felsenmeer“ nennt.

Wental
Wental

Landgasthof

Nun kommen wir wieder an die Straße Bartholomä – Steinheim und an den Landgasthof. Nun haben wir uns eine Einkehr redlich verdient und laben uns an gutbürgerlich schwäbischer Küche. Danach geht es noch eine Runde auf den hauseigenen Spielplatz, bevor wir weiter das Tal hinab wandern.

Wental

Unteres Wental

Der Charakter des Tales ändert sich, wir haben die Magerrasenflächen hinter uns gelassen und laufen nun durch einen Mischwald aus dem links und rechts des Weges die Felsen ragen. 

Wental
Wental
Wental

Hammerfelsen

Im unteren Wental laufen wir noch einen kleinen Umweg, um den Hammerfelsen zu bewundern, einen der berühmten Felsenspitzen, die aus der Erde ragen. Seinen Namen hat er von der Form eines Hammers. Anschließend kehren wir auf die Straße zurück, die uns weiter das Tal hinab führt.

Wental
Wental

Gnannental

Plötzlich enden die Felsformationen und wir finden uns in einem grasbewachsenen Tal wieder, dessen Seiten dunkle Nadelwälder säumen, das Gnannental. Die Wanderung durch die Wiesenlandschaft ist besonders im Sommer wunderbar.

Wental

Im unteren Teil des Gnannentals treffen wir auf einen kleinen Kletterspielplatz im Schatten hoher Tannen. Er lädt uns zu einer letzten Rast ein. 

Kurz darauf treffen wir auf die Staumauer des Regenrückhaltebeckens Wental, dass das ganze Tal durchschneidet und die Stadt Steinheim vor Hochwassern schützt. Wir erklimmen die Staumauer und werfen einen letzten Blick zurück ins Tal.

Dann marschieren noch einen knappen Kilometer das Tal hinab, wobei wir schon nach kurzer Zeit auf den Wanderweg treffen, den wir am Morgen genommen haben.

Wental
Wental

Geschafft!

Eine tolle Wanderung durch eine beeindruckende Naturlandschaft. Am Ende fühlt es sich nach weniger als die 16km an, die wir zurückgelegt haben. Für mich der schönste Flecken am Albuch!

Wental
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#017 Runde durch die Weiherwiesen

#017 Runde durch die Weiherwiesen

#017 Runde durch die Weiherwiesen

Eine weite Lichtung, umschlossen von dichten Wäldern, bei Tauchenweiler beherbergt das Naturschutzgebiet Weiherwiesen, einer der schönsten Fleckchen auf dem Albuch. Wir erleben eine wunderbare Blütenbracht, viele Lebewesen des Moores auf der Alb, lernen etwas über die Eisenherstellung im frühen Mittelalter und kehren in ein zünftiges Wirtshaus ein.

Tour-Info

  • Ausdauer 30% 30%
  • Abenteuer 80% 80%
  • Spaß 80% 80%
  • Verpflegung 60% 60%

HINWEIS: Die Weiherwiesen sind gut besucht und das einzige Gasthaus auf dem Weg, die Gastwirtschaft Tauchenweiler, bei gutem Wetter in der Regel voll. Man kann reservieren, ist aber dann an die Zeit gebunden. Ich nehme eher ein wenig Wartzeit in Kauf, ansonsten sollte man 2,5h vom Parkplatz bis zum Gasthaus planen (Kind 2,5 Jahre, teilweise in der Kraxe, und Kind 4,5 Jahre)

Was Kinder gefällt

Der Fokus sind ganz klar die Tiere. Es gibt Unmengen an Reptilien, daher ist die Zeit Mitte Mai – Ende Juni ideal, wenn das Viehzeug unterwegs ist.

Ideale Witterung

Ein Sommertag auf den Weiherwiesen ist toll. Idealerweise nicht zu heiß, da wir nur die Hälfte des Weges im und am Wald unterwegs sind.

Verpflegung

Das einzige Gasthaus auf dem Weg, die Gastwirtschaft Tauchenweiler, bei gutem Wetter in der Regel voll. Man kann reservieren, ist aber dann an die Zeit gebunden, da das Gasthaus am Ende der Tour liegt. Oder man geht gleich zu Beginn hin. Plätze für ein Vesper in der Natur finden sich überall.

An- & Abreise

Mit dem Auto in Essingen rechts weg Richtung Tauchenweiler. Direkt vor dem „Dorf“ gibt es kostenlose Parkplätze.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen

Das Moor „Weiherwiesen“ ist der Überrest des Quellgebietes des urzeitlichen Wentalflusses. Das Zentrum des Moores bilden zwei Weiher, der Obere Weiher und der Untere Weiher. 

Die Hülbe

Gespeist werden die Seen aus einer Hülbe, die wir im Verlauf der Wanderung besuchen. Hülben sind künstlich von Menschenhand angelegte Seen als Wasserresorvoir, und ein einzigartiges kulturgeschichtliches Zeugnis des vorzeitlichen Lebens auf der Schwäbischen Alb. Hülben werden entweder mit Regenwasser gespeist oder sie befinden sich auf natürlichen Vernässungsflächen, haben aber keinen Zulauf, was sie von Seen und Weihern unterscheidet.

Die Doline

Eine weitere Besonderheit in Karstgebirgen wie der Schwäbischen Alb stellen Dolinen dar, Karsttrichter die durch unterirdische, geologische Vorgänge wie Trichter in der Landschaft wirken. In einer Doline unterhalb der Weiherwiesen versickert der Abfluss des Unteren Weihers im Weißjura der Schwäbischen Alb.

Die Natur

Die Vielfalt der Fauna und Flora sucht auf dem Albuch seinesgleichen. Es blüht, kreucht und fleucht an jeder Ecke, ein wirklich wunderbarer Streifzug durch die Natur!

Naturschutzgebiet Weiherwiesen
Naturschutzgebiet Weiherwiesen

Zu den Bohnerzgruben

Wir besuchen heute zwei nicht weit voneinander entfernt liegende Lichtungen. Auf der ersten liegt Tauchenweiler, dort starten wir mit der Tour, die zweite Lichtung sind die Weiherwiesen. Dorthin wandern wir, umrunden die halbe Lichtung und laufen dann auf geradem Weg wieder zurück, einmal quer durch die Weiherwiesen.

Auf dem Weg zu den Weiherwiesen durchqueren wir ein Waldstück in dem lange vor dem Bergbau bei Aalen im 10.-12. Jahrhundert Bohnerzgruben zur Eisenerzgewinnung angelegt wurden. Dazu später mehr.

Jetzt genießen wir erst einmal den Weg dahin, hier zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite, im Wald und am Waldrand hat sie ein wahres Blütenmeer für uns ausgelegt.

Wir schreiten eine Zeit lang durch den Wald, bis uns ein Holzschild nach rechts auf einen kleinen Forstweg führt, der mehr und mehr zu einem Trampelpfad wird und schließlich ganz verschwindet. An diesem Forstweg beginnen die Bohnerzgruben.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen
Naturschutzgebiet Weiherwiesen

Historische Bonerzgruben

Das Bohnerz

Bohnerz ist ein Eisenerz mit Eisenanteil bis 76%, was sehr hoch ist. Es ist oft erbsen- oder bohnenförmig, daher stammt auch der Name.  Meist haben die kleinen Erzkügelchen einen Durchmesser von 9 bis 15 Millimeter. Im Wald findet man noch die Gruben, in denen die Menschen vor 1.000 Jahren dieses Erz abgebaut haben in Form kleiner Senken. Diese sind nicht sonderlich spektakulär, und ohne dieses Wissen würde der unaufmerksame Wanderer daran vorbei gehen.

Man kann aber zum Einen die Natur genießen und zum anderen mit den Kindern auf die Suche nach Bohnerz gehen und ihnen die frühe Eisenverhüttung erklären. Wir sind darüber in lange Gespräche über Eisen und die Entwicklung der menschlichen Kultur gekommen.

Der Weg ist eine Sackgasse und so kehren wir nach unserem Streifzug zurück auf den Hauptweg und setzen die Wanderung fort in Richtung Naturschutzgebiet Weiherwiesen.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Bonerzgruben

Zu den Weiherwiesen

Auf der Asphaltstraße im Wald hatten wir bei unserer Tour 2021 die erste Begegnung mit Amphibien. Abertausende von kleinen Kröten haben die Straße überquert. Es war keine Kunst eine Kröte zu sehen, es war eine Kunst einen Platz für den nächsten Schritt zu finden ohne eine Kröte zu zertreten. Der Wahnsinn!

Sobald wir aus dem Wald treten, überblicken wir einen großen Teil des Naturschutzgebietes Weiherwiesen. Linker Hand sehen wir den unteren Weiher, den wir heute auch noch besuchen wollen, vorerst laufen wir aber weiter am Nordrand der Weiherwiesen bis zu deren Ende, um dann scharf links abzubiegen und der Lichtung zu folgen.

Auf halber Strecke durchqueren wir ein kleines Wäldchen, wir folgen dem Weg weiter nach Süden bis wir in einem Dickicht auf die Hülbe stoßen.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Krötenwanderung
Naturschutzgebiet Weiherwiesen

Die Hülbe

Die Hülben auf der Alb haben zum Teil natürlichen Ursprung, wenn sich wasserundurchlässige Böden in Dolinen gebildet haben, z.B. durch Tonablagerungen, sie hatten aber häufig menschlichen Ursprung. Auf dem Karstboden der Schwäbischen Alb versickert das Wasser schnell, für die vorindustriellen Menschen ein echtes Problem.

Die Dolinen dienten als Wasserreservoir, in diesem Fall zur Speisung der beiden Weiher, die hauptsächlich zum Waschen der Schafe vor dem Scheren benutzt wurden. Die Schafhaltung war ein wichtiges Standbein für die Menschen auf der Alb, die Schafe kamen mit den mageren Gräsern und den Wachholderheiden der Alb gut zurecht. In früheren Zeiten wurden zur Schafschur 20.000 Schafe auf den Weiherwiesen gewaschen. Zum Glück gab es damals noch keine Grünen, die eine Bürgerinitiative gegen Massentierhaltung starten konnten!

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Hülbe

Der Obere Weiher

Der Obere Weiher ist der Ältere der beiden Seen im Naturschutzgebiet Weiherwiesen, und nahezu komplett verwachsen. Ein tolles Refugium für Wildenten, die Ralle (eine Kranichart), für Insekten wie Schmetterlinge und Libellen und natürlich Amphibien. Letztere bekommt man hier aber schwerlich zu Gesicht, weil der See stark verwachsen ist. Ein paar Frösche haben wir aber doch gefunden, die das sonntägliche Treiben an ihrem See aus dem Wasser heraus beobachtet haben.

Wir laufen den Damm auf der Ablaufseite des Sees halb hinauf und biegen dann in einen Trampelpfad ein, der uns am Waldrand entlang zum unteren Weiher führt.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Oberer Weiher
Naturschutzgebiet Weiherwiesen Oberer Weiher

Der Untere Weiher

Der Untere Weiher ist nicht so stark zugewachsen und man hat insbesondere auf dem Damm gute Chancen Amphibien im Wasser zu beobachten.

Nach ausgiebiger Erkundung wandern wir auf dem Trampelpfad weiter, bis wir auf den Hauptweg kommen. 

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Unterer Weiher
Naturschutzgebiet Weiherwiesen Unterer Weiher

Zur Doline &  nach Tauchenweiler

Bevor wir im Gasthaus einkehren biegen wir auf dem Hauptweg noch kurz rechts ab und laufen ein Stück weit, bis wir den Weiherbach wieder sehen, der die Weiher entwässert. Rechts der Straße ist es noch ein kleines Bächlein, links der Straße verschwindet er in einer Senke – die Doline von Tauchenweiler. 

Nachdem wir uns dieses Schauspiel der Natur angesehen haben kehren wir um und laufen durch den Wald zum Gasthaus Tauchenweiler. 

Sobald wir den Wald verlassen haben taucht der kleine Flecken am Horizont auf und in wenigen Minuten erreichen wir dieses Gehöft das im Prinzip aus einem großen Biergarten mit zugehörigem Wirtshaus besteht.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Weg nach Tauchenweiler
Naturschutzgebiet Weiherwiesen Weg nach Tauchenweiler

Gastwirtschaft Tauchenweiler

Die Gastwirtschaft Tauchenweiler bietet eine abwechslungsreiche Tageskarte, die auch auf der Facebookseite der Wirtschaft veröffentlicht wird (keine Webseite). Gekocht wird schwäbisch und jugoslawisch. Forelle vom Grill, Maultaschen mit Speck & Zwiebelschmelze, Pfannengyros, Rindergulasch, Schweinebraten. Die Karte ist abwechslungsreich, das Essen gut.

Nach der Einkehr im Biergarten sind wir in wenigen Minuten am Parkplatz. Geschafft!

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Gasthaus Tauchenweiler

Bist Du die Weiherwiesenrunde schon gegangen? Oder habe ich Dich angefixt? Was ist dein Lieblings-Naturschutzgebiet auf der Ostalb? Schreib es in die Kommentare!

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