#031 Bauern- & Technikmuseum
Das Bauern- & Technikmuseum Kiemele Seifertshofen ist das verrückteste Museum, dass ich kenne und unbedingt einen Besuch wert! Auf 12.000m² hat Eugen Kiemele eine Sammlung von 90.000 Objekten zusammengetragen. Vom Bügeleisen bis zum Kampfpanzer, vom ausgestopften Biber bis zum Düsenjäger ist alles dabei. In Zeiten von kuratierten Ausstellungen und Museumspädagogen verzichtet das Schwäbische Bauern- & Technikmuseum auf eben dies. Es gibt einfach alles, sehr viel davon und das mit einer kaum vorhandenen Ordnung in jedem Gebäude des Museums. Eine faszinierende Reise in die Welt der Technik!
Dr‘ Kiemele
Wenn man es im Schwäbischen geschafft hat, dass überregional nur der Nachname genannt wird und jeder davon ausgeht, dass der Genannte dem Gegenüber bekannt ist, dann ist man zur lokalen Berühmtheit geworden.
Dr‘ Kiemele, der „schnellste Schrotthändler der Welt“, ist definitiv eine solche Person. Eugen Kiemele wurde 1937 als Bauernsohn in Seifertshofen geboren. In der Nachkriegszeit begann er einen Handel mit gebrauchten Militärgütern der „Amis“. Daraus entstand auf dem elterlichen Bauernhof eine Gebrauchtwarenhandlung.
Eugen Kiemele war „nebenher“ als Rennfahrer in der Formel V auf Porsche unterwegs und begann Technik zu sammeln. Daraus entstand das Schwäbische Bauern- & Technikmuseum. Sammeln tut er bis heute, dr‘ Kiemele.
Das Bauernhaus
Der Rundgang startet im Bauernhaus, das Elternhaus von Eugen Kiemele. Alle Stockwerke, alle Zimmer, alle Gänge sind mit Exponaten gefüllt, die nur einer groben thematischen Ordnung unterliegen.
Da findet sich ein Gemälde von Kaiser Wilhelm II unter einem vergoldeten Buddha-Schrein und ein ausgestopfter Elchkopf trohnt an der Wand neben einem Sportwagen aus den 70ern und einer Dampfmaschine. Ein Raum ist überfüllt mit allen Pokalen, die Eugen Kiemele als Porsche-Rennfahrer und mit seinem Museums-Gigant beim Tractor Pulling errang.
Man kann jeden Raum lange anschauen, jeder Einzelne mutet wie ein 3D-Wimmelbild an.
Die Hallen
Auf dem Gelände befinden sich die alten Ställe des Bauernhofs neben neu errichteten Hallen. Auch hier bietet sich dem Besucher dasselbe Bild wie im Bauernhaus: grob thematisch sortiert findet sich dort alles, was zu groß für das Bauernhaus ist. PKW, Motorräder, Traktoren, landwirtschaftliche Maschinen, Feuerwehrautos, LKW, Panzer, Flugzeuge.
Ein besonderes Schmuckstück ist die 140-Tonnen-Dampflok der deutschen Bundesbahn aus der Baureihe 50 (50 2613 mit Kabinentender). Mit dieser hat das Museum seinen Anfang genommen. 1981 hat Kiemele sie gekauft und von der Endstation in Untergröningen über Land nach Seifertshofen geschafft. Anschließend wurde die große Museumshalle um die Lok herumgebaut.
Freigelände
Um die Hallen herum ist alles drapiert, was in den Hallen keinen Platz mehr findet. Die Märchengarten-Häuschen vom Schurrenhof, riesige Plastiktiere, Hubschrauber, eine Pionierbrücke, Panzer, Flugzeuge, Hubschrauber, Traktoren. Es ist eine riesige Entdeckungsreise!
Museums-Stüble
Zum Museum gehörte eine Gaststätte, das Museums Stüble. Leider hat es Corona nicht überlebt und ist seit Januar 2021 geschlossen. Auch der Geheimtipp der Region, die legendäre Schnitzelfabrik (Gasthaus Rößle) von Adolf Wolf in Rotenhar ist bereits lange Geschichte. Seit 2022 ist auch der Stern in Mittelbronn geschlossen. Ein dramatischer Verlust der Wirtshauskultur auf der Frickenhofer Höhe! Also besser ein Rucksackvesper einpacken!
Fazit
„Der Kiemele“ ist das verrückteste Museum, dass ich kenne, und es ist unbedingt einen Besuch wert! Der Papa ist davon genauso begeistert wie die Kinder!
Wirst Du das Schwäbische Bauern- und Technikmuseum besuchen? Was hältst du davon, dass es hier in den Sommerferien nicht die klassischen Wanderungen sondern Ausflugstipps gibt? Schreib es in die Kommentare!
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Das ist ein toller Tipp und macht wirklich Lust auf einen Ausflugstag mit der Familie. Danke!!
Gerne geschehen!