#006 Orchideenweg am Kalten Feld

Der Orchideenweg am Kalten Feld ist ein bezaubernder, etwas abgelegener Wanderweg mit einer herrlichen Blütenpracht im Frühjahr und Frühsommer. Wenn das Kalte Feld an schönen Tagen total überlaufen ist, dann findet man auf dem Orchideenweg immer noch eine ruhige Alblandschaft mit herrlichem Weitblick. Das besondere ist definitiv die Blütenpracht und die Schmetterlinge, die man entdecken kann.

Tour-Info

  • Ausdauer 50% 50%
  • Abenteuer 80% 80%
  • Spaß 70% 70%
  • Verpflegung 70% 70%

HINWEIS: Gutes Schuhwerk ist Pflicht.

Was Kindern gefällt

Blumen & Schmetterlinge auf dem Orchideenpfad und die Holzfiguren auf dem Kalten Feld. Am Franz-Keller-Haus kann man eine Wurst grillen.

Ideale Witterung

Im Frühjahr und Frühsommer, wenn der Orchideenpfad blüht. Ideal für heißere Tage, da wir viel im Schatten des Waldes unterwegs sind.

Verpflegung

Wir kehren auf dem Franz-Keller-Haus ein. Mit einem kleinen Abstecher ist auch das Knörzerhaus möglich – dort gibt es auch Eis! Wir haben oft ein Rucksackvesper dabei und gönnen uns am Franz-Keller-Haus nur ein Getränk und ein Hanuta für die Kids.

An- & Abreise

Start- und Zielpunkt ist der Wanderparkplatz zwischen Tannweiler und Wißgoldingen (Sonn- und Feiertags keine Zufahrt von Wißgoldingen her erlaubt!)

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Das Kalte Feld mit dem Hornberg und dem Galgenberg ist so vielschichtig, dass man es auf einer Tour gar nicht erwandern kann. Es wird deshalb auf ostalbwanderer.de sicher noch einige Touren hier hinauf geben. Beginnen möchte ich mit einem kleinen Geheimtipp abseits ausgetretener Pfade: dem Orchideenweg.

Orchideenweg am Kalten Feld

Anstieg zum Reiterles Kapelle

Wir starten am Wanderparkplatz zwischen Tannweiler und Wißgoldingen und betreten direkt auf dem Parkplatz den Trampelpfad, der uns im sanften Anstieg am Waldrand entlang zum Christentalpass hinaufführt. Der Blick geht hinüber zum Kalten Feld, dahinter das Himmelreich, das Bargauer Horn und der Scheuelberg. Unter uns liegt Tannweiler, links von uns die Wacholderheide auf dem kahlen Schönbergle, im Volksmund „Zuckerhütle“ genannt, schräg hinter uns das Schwarzhorn.

Aufstieg zum Reiterles Kapelle

Reiterles Kapelle

Am Christentalpass treten wir auf ein freies Plateau, auf dem das Wahrzeichen Waldstettens, das Reiterles Kapelle, liegt. Der Sage nach erbaut vom reichen Tannweiler Bauern Reiterle, der nach einer durchzechten Nacht in Winzingen hier dem kopflosen verstorbenen Ritter vom Roth, hoch zu Ross und umgeben von einer Meute kopfloser Hunde, begegnete. Zum Dank, dass er dieses furchtbare Erlebnis überlebt hat, lies er dieses Kapelle 1607 erbauen.

Die Sagen

Das Christental, dass sich von hier aus nach Nenningen hinunterzieht ist von vielen Sagen umgeben. Der Holzbrockler, der angeblich am Heldenberg sein Unwesen treibt. Die zerstrittenen Brüder, die auf dem Schwarzhorn und auf Graneggle residierten. Ein goldenes Kegelspiel, dass angeblich am Graneggle vergraben ist und viele andere. Diese Sagen werde ich in einem eigenen Ausflugstipp näher beleuchten.

Die Kapelle

Heute belassen wir es dabei die kleine Kapelle, die dem Heiligen Leonhard geweiht ist, zu besuchen und steigen dann auf der anderen Seite der asphaltierten Passstraße zum Kalten Feld hinauf.

Reiterles Kapelle
Reiterles Kapelle
Reiterles Kapelle

Orchideenweg

Wir wenden uns nicht dem Hauptweg zu, der direkt auf das Plateau des Kalten Feldes führt, sondern bleiben auf halber Höhe und laufen die Traufkante des Kalten Feldes entlang. Unter uns liegt das Christental. Der Weg erinnert an eine Wanderung in den Alpen, wir laufen auf romantischen Trampelpfaden mit herrlicher Sicht auf den Heldenberg und die Schwäbische Alb, am Ende auch auf den Galgenberg, der über einen Grat mit dem Kalten Feld verbunden ist.

Kaltes Feld Orchideenpfad
Kaltes Feld Orchideenpfad
Kaltes Feld Orchideenpfad

Fauna & Flora

Das Kalte Feld steht unter Naturschutz. Die Landschaft hier oben ist besonders vielfältig mit großflächigen Wacholderheiden, kleinen Heideflächen, naturnahen Waldflächen und Wiesen; ein hochwertiger Biotopverbund für wärme- und trockenheitliebende Pflanzen- und Tierarten; ein Lebensraum für eine große Anzahl von bedrohten Arten.

Auf dem Orchideenweg begnen uns im Frühjahr- und Sommer eine große Zahl von Blütenpflanzen, darunter geschützte Orchideen, aber auch Seidelbast, Lupinenarten oder gar die Alpen-Akelei oder der Klappertopf.

Pl@ntNet-App 

 

Pl@ntNet-App

Wer Lust hat Pflanzen zu bestimmen, dem lege ich die App Pl@ntNet ans Herz. Foto machen, absenden, Ergebnis erhalten. Internetempfang sollte da sein, man kann die Fotos aber auch später an die App senden.

Kaltes Feld Orchideenpfad
Kaltes Feld Orchideenpfad
Kaltes Feld Orchideenpfad
Kaltes Feld Orchideenpfad
Kaltes Feld Orchideenpfad

Holzfiguren auf dem Kalten Feld

Ein besonderes Highlight erwartet uns, nachdem wir vom Orchideenpfad einen letzten Blick auf Nenningen geworfen haben und dann auf die Hochfläche des Kalten Feldes gestiegen sind: der Holzfigurenpfad. 

Auf einigen hundert Meter haben Künstler Holzfiguren am Wegesrand aufgestellt. Die Kinder haben eine große Freude daran die Figuren am Wegesrand zu suchen.

Kaltes Feld Holzfiguren
Kaltes Feld Holzfiguren
Kaltes Feld Holzfiguren
Kaltes Feld Holzfiguren
Kaltes Feld Holzfiguren

Franz-Keller-Haus

Nach dem Holzfigurenpfad erreichen wir schnell das nach dem „Rosensteindoktor“ Franz Keller benannte Franz-Keller-Haus. Es wird vom Schwäbischen Albverein ehrenamtlich bewirtschaftet. Das Wanderheim ist das ganze Jahr an allen Wochenenden, an allen Feiertagen außer Weihnachten und täglich während der Schulferien geöffnet.

Der Klassiker ist es sich eine rohe Rote Wurst zu kaufen und an einer der Grillstellen rund um die Hütte selbst zu grillen. Unbedingt probieren sollte man auch den Kalte-Feld-Tee, der aus 7 heimischen Kräutern nach einem alten Rezept hergestellt wird.

Franz-Keller-Haus
Franz-Keller-Haus - Postkarte von 1932
Franz-Keller-Haus - Villa Maus
Franz-Keller-Haus Grillstelle
Kaltes Feld Holzfiguren

Aussichtsfels & Christentalfels

Frisch gestärkt verlassen wir das Wanderheim und laufen in Richtung Nordwest bis zur Traufkante. Dort finden wir sehr versteckt einen schmalen Pfad auf einen kleinen Felsvorsprung der uns (außerhalb der Vegetationszeit einen besseren) Blick hinüber auf den Stuifen bietet.

Weiter am Trauf entlang erreichen wir schließlich den Christentalfelsen. Von hier können wir noch einmal hinab ins Christental und hinüber auf den Heldenberg blicken.

Aussichtsfels Franz-Keller-Haus
Am Christentalfels

Abstieg zum Reiterles Kapelle

Anschließend steigen wir hinab, zurück zum Reiterles Kapelle. Der Pfad ist steinig, auf halber Höhe erreichen wir eine Freifläche, die zu einer letzten Rast einlädt.

Dann taucht auch schon das Kapelle auf, im Frühjahr umrahmt von einer bunten Blütenpracht. An der Kapelle vorbei geht es zurück zu unserem Parkplatz.

Aufstieg zum Kalten Feld
Reiterles Kapelle

Fazit

An Tagen, an denen das Kalte Feld überlaufen ist, ist man auf dem Orchideenpfad noch relativ ungestört unterwegs. Die Natur und der Ausblick ist wunderbar, für mich eine meiner Lieblingstouren am Kalten Feld!

Franz-Keller-Haus
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