#068 HW 1 Etappe Aalen – Lauterburg

#068 HW 1 Etappe Aalen – Lauterburg

#068 HW 1 Etappe Aalen – Lauterburg

Die dritte Etappe führt vom Rand des Härtsfeldes auf einer tollen Route über den Langert mit Aalbäumle und den Volkmarsberg hinauf auf den Albuch. Ziel ist das kleine Dörfchen Lauterburg direkt am Albtrauf mit herrlichem Blick auf Aalen und das Remstal.

INFO

Ich bin den Schwäbischen-Alb-Nordrandweg mit Zelt (Tarp) und Spirituskocher gelaufen. Das Ende jeder Tour war also flexibel. Der Bericht richtet sich vor allem an Wanderer, die ähnliches vorhaben. Mehr zur Planung und eine Auflistung der schönsten Biwakplätze, die ich gefunden habe findest du unter „Fernwandern am Albsteig„.

Ich fand die dritte Etappe so schön, dass ich sie auch als Einzelwanderung empfehlen kann. Wenn man in Ebnat oder Waldhausen startet kommt man vom Ziel Lauterburg mit dem Bus zurück zum Ausgangsort!

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Über das Härtsfeld

Gegen 5.45 Uhr habe ich meinen Rucksack gepackt und starte im Morgengrauen von meinem Schlafplatz, der Hundshülbhütte in Richtung Aalen. Der Weg führt teilweise über Waldpfade und Wiesen, es sind zu Beginn aber wieder viele Schotterwege dabei. Trotzdem bin ich sehr motiviert, mein 20kg-Rucksack ist auf dem Rücken nicht mehr zu spüren und ich habe auch keine Schmerzen mehr. Die Füße machen automatisch was sie sollen und tragen mich durch die einsame Natur in Richtung Unterkochen.

Härtsfeld bei Brastelburg

Die Schättere (Härtsfeldbahn)

Die Härtsfeldbahn, im Volksmund „Schättere“ genannt, verkehrte ursprünglich und bis 1972 von Aalen über Neresheim bis Dillingen/Donau. Die Überreste des spektakulären Albaufstiegs der Härtsfeldbahn habe ich bereits in Tipp 053 „Kocherburg & Härtsfeldbahn“ erwandert. Auf unserer Tour kommen wir direkt am „oberen“ Westportal des Tunnels vorbei, durch den die Schättere auf das Härtsfeld fuhr. Das Portal ist vermauert, damit die Fledermäuse im ehemaligen Kocherburg-Bahntunnel ihre Ruhe haben. Das untere Portal können wir mit ca. 100m Umweg ebenfalls besichtigen. Übrigens: von Neresheim bis Katzenstein betreibt ein Verein die Schättere noch heute als Museumsbahn. Ich habe die Museumsbahn im Tipp 063 „Härtsfeldbahn & Burg Katzenstein“ beschrieben.

Schättere-Tunnel Ostportal

Vermauertes Tunnelportal

Quelle Weißer Kocher

Der Weiße Kocher vereinigt sich in Unterkochen mit dem Schwarzen Kocher zum Kocher, er ist der Kürzere der beiden Quellflüsse. Der Schwarze Kocher entspringt südlich von Oberkochen und fließt dann parallel zur B19 die Steige hinab nach Unterkochen.

In den letzten Jahren war die Schüttung der Karstquelle wenig beeindruckend. Nach den ausgiebigen Regenfällen 2024 führt die Karstquelle wieder richtig viel Wasser. Es war ein faszinierendes Naturschauspiel, wie der Berg auf einer langen Wegstrecke aus allen Rissen und Löchern Wasser in das kleine Bächlein pumpte. Dazu die herrliche Morgenstimmung kurz nach Sonnenaufgang: herrlich!

Kocherursprung

Unterkochen

Nach Bopfingen ist Unterkochen die erste Einkaufsmöglichkeit. Zeit die Vorräte im Norma direkt an der Strecke aufzufüllen, auch den Friedhof überquert man auf dem HW1 und kann seine Trinkwasservorräte wieder nachfüllen.

Unterkochen

Wallfahrtskirche St. Maria

Bevor man allerdings vom Friedhof in die Stadtmitte hinabwandert, um seine Einkäufe zu erledigen sollte man unbedingt der Wallfahrtskirche einen Besuch abstatten. Der Fuß des Kirchturmes ist moch romanisch, der Chor gotisch, das Kirchenschiff wurde aufgrund der wachsenden Zahl der Pilger im 18. Jahrhundert im barocken Stil neu errichtet und vergrößert. Die Kirche ist schön anzuschauen und lädt zu einer besinnlichen Rast ein. Die beiden Reliquienschreine auf den Seitenaltären stammen aus dem säkularisierten Franziskanerinnenkloster St. Ludwig (heute Klösterlesschule).

St. Maria Unterkochen

Langert & Aalbäumle

Von Unterkochen geht es steil hinauf auf den langgezogenen Langert. Dort oben steht das „Aalbäumle“, DAS Aalener Ausflugsziel.

Mitte des 18. Jahrhunderts, als das Wandern in Mode kam pflanzte man auf dem damals noch kahlen Langert eine Fichte, die an dem Aussichtspunkt dem Wanderer Schatten spendete. Im Volksmund wurde der Baum bald Aalbäumle genannt.

Im Juni 1898 weihten Aalener Bürger den ersten Aussichtsturm „Aalbäumle“ ein, damals nur 10m hoch. Die mittlerweile gepflanzten Bäume wucherten den Turm bald ein, sodass die Aussicht getrübt war. 1934 und 1952 wurden Erhöhungen auf 12,5m und 15m notwendig. 

1964 wurde der mittlerweile baufällige Turm erneuert und durch eine 17m hohe Konstruktion aus Douglasienholz ersetzt. Durch Konstruktionsfehler faulte das Holz aber schnell, sodass 1992 das jetztige Aalbäumle errichtet wurde, dass knapp 21m hoch ist. Auf 123 Stufen gelangt man auf die Plattform in Höhe von 702m NN. 

Der Biergarten am Aalbäumle ist nur am Wochenende geöffnet, wenn die Fahne auf dem Turm gehisst ist, der Turm kann aber auch außerhalb der Öffnungszeit bestiegen werden. Zumindest war er an diesem Tag geöffnet.

Aalbäumle

Wolfertstal

Vom Langert geht es hinüber auf den Volkmarsberg, dazu muss man das Wolfertstal durchqueren. Es handelt sich um ein typisches Trockental der Schwäbischen Alb mit kargen Wiesen und Wacholderheideflächen. Ab- und Aufstieg erfolgen jeweils zur Hälfte in der Sonne, was es an diesem heißen Augusttag anstrengend machte, aber das Tal bietet eine tolle Natur und war fast menschenleer. 

Wolferttal

Volkmarsberg

Der Aufstieg zum Volkmarsberg ist kürzer als auf den Langert und auch weniger steil. Oben angekommen bietet der abgeflachte Berge eine weite Ebene, die mit einer klassischen Wacholderheide bewachsen ist. In deren Mitte findet man die Volkmarsberghütte und daneben den Volkmarsbergturm.

Die Hütte, die der SAV OG Oberkochen seit 1923 betreibt, wurde 1962 abgebrochen und neu erbaut, brannte aber schon 1974 ab und musste nochmals neu aufgebaut werden. Sie hat nur am Wochenende geöffnet, sodass ich leider nicht einkehren konnte.

Ab 1912 stand auf dem Volkmarsbergturm ein zur Aussichtsplattform umgebautes Vermessungsgerüst. Der heutige Betonturm wurde 1930 erbaut. Im Inneren des Betonturms führen breite Treppen auf die Aussichtsplattform, die einen Blick in alle Himmelsrichtungen ermöglicht. Die umliegenden Berge sind komplett bewaldet und dieses Meer aus Bäumen kann man von dort oben bestaunen. Am imposantesten ist der Ausblick im Herbst, wenn die Wälder bunt sind. Auch bei guter Fernsicht ist der Weg zum Turm besonders lohnenswert, hat man doch bei guter Sicht sogar die Möglichkeit die Alpen am Horizont zu sehen. Leider ist der Turm nur geöffnet, wenn auch die SAV-Hütte auf ist.

Volkmarsberg

Auf dem Albuch

Nach einem kurzen Abstieg vom Volkmarsberg geht es den Rest der Wanderung eben dahin. Anfangs noch auf kleinen Pfaden, später wieder auf gut ausgebauten Fahrrad-Autobahnen, die dazu auch noch gut frequentiert sind und daher wenig Spaß machen.

Pfad nach Tauchenweiler

Tauchenweiler & Weiherwiesen

Unbedingt empfehlenswert ist eine Einkehr in der Gastwirtschaft Tauchenweiler. Solide schwäbische Küche unter weit ausladenden Bäumen oder in der Gaststätte. Direkt hinter der Wirtschaft beginnt das Naturschutzgebiet Weiherwiesen, für mich das schönste Naturschutzgebiet der Ostalb. Leider, und völlig unverständlich, läuft der HW1 200m weiter über eine Fahrrad-Autobahn-Schotterpiste durch den Wald, statt durch das Naturschutzgebiet. Ich habe es zu spät bemerkt und bin deshalb außen herum gelaufen, empfehle aber dringend den Weg durch das Naturschutzgebiet. Wer sich einen Eindruck verschaffen will: ich habe das NSG im Tipp 017 „Runde durch die Weiherwiesen“ beschrieben.

Gasthaus Tauchenweiler

Lauterburg

Nachdem man den Wald um die Weiherwiesen durchquert hat, tritt man hinaus auf das offene Feld bei Lauterburg. Am Albtrauf entlang geht bei herrlicher Aussicht auf Aalen und das Remstal vorbei am Skilift Hirtenteich zum kleinen Dörfchen am Albrand. Ein toller Abschluss einer eindrucksvollen Tour!

Blick von Lauterburg auf Aalen

Campingplatz Hirtenteich

Auf meine Übernachtung freute ich mich schon seit dem ersten Abend der Wanderung. Auf dem Campingplatz Hirtenteich erwartete mich eine Dusche! Ich hatte wenig Hoffnung mitten in den Sommerferien als Spontanbucher ein Schlaf-Fass zu ergattern und ging davon aus, dass ich mein Tarp auf der Zeltwiese aufstellen musste. Ich hatte aber Glück! Eine Stunde vorher hatte jemand sein Fass storniert und so kam ich in den Genuss in einem echten Bett zu schlafen! Als ich ankam war das Fass total aufgeheizt, aber bei offener Türe vorne und offenem Fenster hinten war es nach zwei Stunden angenehm. Das Fass verfügt über ein Doppelbett und einen ausziehbaren Tisch mit zwei Bänken im vorderen Bereich.

Der Campingplatz an sich ist sehr gepflegt. Die Sanitärbereiche sehr sauber. Duschen kostet nichts extra und ich habe sowohl am Abend als auch am Morgen vor der nächsten Etappe ausgiebig geduscht. Ein herrliches Gefühl, nachdem ich drei Tage von morgens bis abends geschwitzt hatte und die Körperhygiene sehr „feldmäßig“ war. Zum Campingplatz gehört das Gasthaus Pfaffensturz. Ich habe dort nur etwas getrunken und mich mit meinem Trangia selbst bekocht, aber was ich so gesehen habe ist das Essen dort sehr ordentlich.

Schlaffass Campingplatz Hirtenteich

Resümee

Endlich eine Tour wie ich mir den Albsteig vorgestellt hatte! Schöne Pfade, herrliche Aussichten, viele einsame Abschnitte aber auch tolle Einkehrmöglichkeiten. So macht der Albsteig richtig Spaß!

Blick von Lauterburg auf Aalen
Markus Weber | ostalbwanderer.de

von

Markus Weber, der "Ostalbwanderer" bloggt seit 2023 über das Wandern mit Kindern auf der Schwäbischen Alb und dem Schwäbisch-Fränkischen Wald. 2024 wurde er vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg und den Baden-Württembergischen IHK als "Tourismusheld 2024" ausgezeichnet.

HW1: Schutzhütten

HW1: Schutzhütten

Wer auf dem HW 1 biwakieren möchte, freut sich über Schutzhütten. Hier findet ihr eine Liste der Schtzhütten auf dem Albsteig.

HW 1: Der Alb-Nordrand-Weg

HW 1: Der Alb-Nordrand-Weg

Was ist der HW1, wie sind seine empfohlen Etappen? Ein Überblick über den „Albsteig“ genannten Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg des Albvereins.

HW1: Meine Planung

HW1: Meine Planung

Alleine mit Zelt und Spirituskocher auf dem Albsteig: meine Planung und meine Vorbereitung im detaillierten Überblick.

Fernwandern am Albsteig

Fernwandern am Albsteig

Alleine mit Zelt und Spirituskocher auf dem Albsteig: meine Planung und meine Vorbereitung im detaillierten Überblick.

HW1: Biwakieren

HW1: Biwakieren

Darf ich draußen schlafen? Darf ich wild zelten? Der Ostalbwanderer geht der Frage nach wie es mit dem Biwakieren am HW1 aussieht.

HW1: Meine Packliste

HW1: Meine Packliste

Schlafen, kochen, wandern: was muss ich auf dem Albsteig im Rucksack dabei haben? Meine persönliche Packliste und meine Gedanken dazu.

HW 1: Unterwegs Feuer machen

HW 1: Unterwegs Feuer machen

Feuer & Kochen gehört für mich dazu, wenn ich eine Fernwanderung unternehme. Was es dabei zu beachten gilt habe ich hier zusammengefasst.

#055 Volkmarsberg & Kocherursprung

#055 Volkmarsberg & Kocherursprung

#055 Volkmarsberg & Kocherursprung

Eine tolle Wanderung rund um Oberkochen mit den beiden großen Highlights des Ortes. Es geht vom Kocherursprung, einer beeindruckenden Karstquelle auf den Albtrauf hinauf zum Volkmarsberg. Dort oben erwartet uns die Schutzhütte des Schwäbischen Albvereins, die Volkmarsberghütte und ein ebenfalls vom SAV Oberkochen betriebener Aussichtsturm mit herrlichem Rundblick.

Tour-Info

  • Ausdauer 50% 50%
  • Abenteuer 80% 80%
  • Spaß 60% 60%
  • Verpflegung 70% 70%

HINWEIS: Unbedingt vorab die Öffnungszeit der Volkmarsberghütte beim SAV Oberkochen prüfen.

Was Kinder gefällt

Die Kocherquelle ist eine der schönsten Quellen der Region, der Volkmarsbergturm ist natürlich die Sensation des Ausflugs.

Ideale Witterung

Bei schönem Wetter ist der Volkmarsberg sehr gut besucht. Wir waren im November bei Regenwetter fast alleine unterwegs, haben die ersten (und einzigen) Menschen auf unserer Wanderung am Volkmarsbergturm getroffen. Prinzipiell geht die Tour bei jedem Wetter.

Verpflegung

Die Volkmarsberghütte und der Aussichtsturm werden vom SAV Oberkochen betrieben und sind an den Wochenenden meist geöffnet. Informationen dazu auf deren Webseite.

An- & Abreise

Wir parken am Wanderparkplatz beim Kocherursprung in Oberkochen.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Kocherursprung

Vom Parkplatz sind es nur wenige Schritte bis zum Kocherursprung. Der Kocherursprung liegt sehr nahe an der Europäischen Wasserscheide. Zwei Kilometer entfernt entspringt der Ziegelbach, der über die Brenz in die Donau fließt. 

Der Schwarze Kocher, der hier entspringt vereinigt sich wenige Kilometer weiter mit dem Weißen Kocher zum Kocher. Die Quelle des Weißen Kochers haben wir bereits bei der Wanderung #053 Kocherburg & Härtsfeldbahn besucht.

Kocherursprung

Die Quelle des Schwarzen Kochers ist die beeindruckendste Quelle auf der Ostalb. Auf einer recht großen Fläche strömen im Mittel 680L/s Wasser aus den Schichten der Wohlgeschichteten Kalke des Weißen Jura. Von 1551 bis 1644 stand hier direkt am Kocherursprung ein Eisenhüttenwerk, bis Mitte des 18. Jahrhunderts wurde noch eine Schlackenwäsche betrieben. Dessen Rückstände im Flussbett sollen dem Fluss den Namen „Schwarzer Kocher“ gegeben haben.

Kocherursprung

Aufstieg Brunnenebene (713m)

Direkt hinter der Karstquelle beginnen wir den Aufstieg zur Brunnenebene. Die langgezogene Hochebene bildet die westliche Traufseite des jungen Kochertals. Der erste Teil des Aufstieges ist ein wenig beschwerlich, danach geht es auf gut ausgebauten Wirtschaftswegen nach Norden an der Traufkante entlang.

Aufstieg Brunnenhalde
Brunnenhalde

Schmiedestein (Schmiede-Stoile)

Auf unserem Weg entlang der Traufkante erreichen wir das Schmied-Stoile, ein markanter Felsvorsprung in Form eines Amboss mit guter Sicht hinunter nach Oberkochen. Am Fuß des Felsen befindet sich eine kleine Höhle, man muss ein wenig kraxeln um dorthin zu gelangen.

Schmiedestoile

Brunnensturz

Nach kurzer Zeit erreichen wir den Brunnensturz. Hier ist ein Stück Wald am sonst dicht bewaldeten Berg gerodet um einen Startplatz für Gleitschirmflieger zu schaffen. Dadurch hat man von hier einen wirklich beeindruckenden Blick nach Oberkochen und auf die gegenüberliegende Bergseite mit Kahlenbühl und Zwerenberg

Brunnensturz

Skihütte Oberkochen

Nach einem kurzen Marsch geht es nun mit einem kurzen Anstieg hinauf zum Volkmarsberg. Auf halber Höhe erreichen wir die Oberkochener Skihütte am Wegesrand. Die Hütte ist außerhalb der Saison geschlossen, das Vordach bietet aber Schutz und Rastmöglichkeit bevor wir das letzte Stück auf den Volkmarsberg steigen.

Skihütte Oberkochen

Volkmarsberghütte

Auf dem Volkmarsberg betreibt der Schwäbische Albverein, Ortsgruppe Oberkochen, seit 1923 eine bewirtschaftete Schutzhütte. Die Hütte wurde 1962 abgebrochen und neu erbaut, brannte aber schon 1974 ab und musste nochmals neu aufgebaut werden. 

Volkmarsberg

Die Schutzhütte ist geräumig und verfügt über einen gemütlichen Kachelofen an dem man nasse Kleider trocknen kann während man sich an den kalten und warmen Speisen der Küche stärkt.

Volkmarsberg

Volkmarsbergturm

Ab 1912 stand auf dem Volkmarsbergturm ein zur Aussichtsplattform umgebautes Vermessungsgerüst. Der heutige Betonturm wurde 1930 erbaut. Im Inneren des Betonturms führen breite Treppen auf die Aussichtsplattform, die einen Blick in alle Himmelsrichtungen ermöglicht. Die umliegenden Berge sind komplett bewaldet und dieses Meer aus Bäumen kann man von dort oben bestaunen. Am imposantesten ist der Ausblick im Herbst, wenn die Wälder bunt sind. Auch bei guter Fernsicht ist der Weg zum Turm besonders lohnenswert, hat man doch bei guter Sicht sogar die Möglichkeit die Alpen am Horizont zu sehen.

Volkmarsberg
Volkmarsberg
Volkmarsberg

Hochfläche am Volkmarsberg (738m)

Nach der Einkehr in der Hütte und der Besteigung des Turmes lädt die Wacholderheide auf der Kuppe des Volkmarsberges zum Verweilen ein. Eine herrliche Landschaft, wie sie für die Ostalb urtümlich und typisch ist.

Volkmarsberg

Zick-Zack-Weg

Zurück laufen wir über den Zick-Zack-Weg auf relativ direktem Weg den Berg hinunter. Beim Einstieg sollte man genau die Karte prüfen, damit man den richtigen Weg erwischt, weil an der Stelle drei oder vier Wege abgehen.

Zick-Zack-Weg Oberkochen

Durch Oberkochen

Unten angekommen laufen wir über lange Treppen durch Oberkochen bis zum Schwarzen Kocher und folgen dem jungen Fluss stromaufwärts bis zum Parkplatz. Kurz vor dem Ziel kommen wir linker Hand an der Forellenzucht Oberkochen vorbei und können uns noch direkt mit frischen Forellen eindecken.

Schwarzer Kocher

Hat dich die Beschreibung der Tour angesprochen? Sehen wir uns demnächst auf dem Volkmarsberg? Schreib es mir in die Kommentare!

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#047 explorhino

#047 explorhino

#047 explorhino

Das Experimente-Museum explorhino in Aalen wurde von der Familie Grimminger, Inhaber von Kessler & Co. in Abtsgmünd, initiert und von der Dr. Albert Grimminger-Stiftung finanziert. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche an die Naturwissenschaften heranzuführen und sie dafür zu begeistern.

Das Museum

Das explorhino Science Center ist ein Museum voller Experimente.

Ziel ist es, durch eigenständiges und spielerisches experimentieren Begeisterung für technische und naturwissenschaftliche Zusammenhänge und Phänomene zu wecken. Ein Science Center ist eine Mitmachausstellung. Anfassen und Ausprobieren sind ausdrücklich erwünscht. naturwissenschaftliche Phänomene kann man hier direkt erleben und be-greifen.

explorhino Science Center

Hier werden Naturwissenschaften direkt erfahrbar: Zum Beispiel, indem man in überdimensionale Seifenblasen schlüpft, Elektrizität in den Fingerspitzen spürt, das Prinzip des Seilzuges mit eigener Kraft erfährt, seinen Schatten einfrieren lässt, sich mit kniffligen Knobelspielen auseinandersetzt oder am großen plastischen 3D-Relief die Entstehung und Vielfalt der Schwäbischen Alb aus einer besonderen Perspektive erlebt.

explorhino Science Center

Kinder haben einen riesigen Spaß an den Experimenten. Selbst in einem Alter in dem sie die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge noch nicht begreifen können.

explorhino Science Center

Eine ausholende Beschreibung des Museums ist nicht nötig, man muss einfach hingehen und spielerisch an den 120 Stationen auf 1.200m² ausprobieren wie faszinierend Wissenschaft ist!

explorhino Science Center

Wirst Du das explorhino besuchen? Was hältst du davon, dass es hier nicht nur die klassischen Wanderungen sondern Ausflugstipps gibt? Schreib es in die Kommentare!

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#038 Von Essingen zum Aalbäumle

#038 Von Essingen zum Aalbäumle

#038 Von Essingen zum Aalbäumle

Das Aalbäumle ist ein bekannter Aussichtsturm und ein sehr beliebtes Ausflugsziel, da es von Aalen aus in einem Spaziergang zu erreichen ist. Wir laufen von Essingen los, was den Vorteil hat, dass wir die meiste Zeit auf einsamen Wegen unterwegs sind und die Tour ein echter Familienausflug und nicht nur ein Spaziergang wird. Es geht über Teusenberg, den Falkenberg mit dem Aussichtspunkt Falkensturz auf den langgezogenen Langert, wo oberhalb von Aalen das Aalbäumle steht.

Tour-Info

  • Ausdauer 70% 70%
  • Abenteuer 90% 90%
  • Spaß 90% 90%
  • Verpflegung 70% 70%

HINWEIS: 

Die Öffnungszeiten des Aalbäumles werden sehr kurzfristig festgelegt. Leider verfügt das Aalbäumle über keine Webseite. Ob es geöffnet ist, sieht man von Aalen aus. Wenn die Fahne auf dem Aalbäumle weht, dann ist es geöffnet. Auch über die Facebookseite des Turms wird kommuniziert ob der Turm geöffnet ist.

GPX-Datei

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Was Kinder gefällt

Highlight ist natürlich die Besteigung des Aussichtsturm und die Einkehr im Biergarten am Fuß des Turmes.

Ideale Witterung

Bei schönem Wetter ist der Turm sehr überlaufen, bei Regen ist er geschlossen. Es bietet sich an die Tour an einem trockenen Tag, aber nicht bei bestem „Wanderwetter“ zu gehen.

Verpflegung

Am Fuß des Turmes gibt es einen Biergarten.

An- & Abreise

In der Straße „Steige“ in Essingen gibt es einen Wanderparkplatz, von dort aus starten wir.

Die Tour

Ich habe einen Rundkurs gewählt, bei dem wir zuerst nicht zu steil aufwärts gehen (ca. 6%, max. 8%) und den Rest der Wanderung fast nur in der Ebene unterwegs sind. Lediglich direkt vor dem Aalbäumle erwartet uns noch ein 500m langer Anstieg.

Teusenberg

Ochsenhilbe

Die Schwäbische Alb ist eine Karstlandschaft in der Niederschlag schnell versickert. Bereits in der Bronzezeit, als die Schwäbische Alb besiedelt wurde lösten die Bewohner dieses Problem indem sie Hilben (Hülben) anlegten, um Ackerbau und Viehzucht betreiben zu können. Auch die Ochsenhilbe oberhalb von Essingen wurden künstlich angelegt und diente früher den Schäfern als Tränkestelle für ihre Herden.

Ochsenhilbe

Falkensturz

Auf dem Falkenberg erreichen wir über einen Trampelpfad den Falkensturz. Ein Kreuz trohnt über der Aussichtstelle, die einen weiten Blick auf die westliche Ostalb bietet.

Falkensturz
Falkensturz

Osterbuchhütte

Die Ochsenhütte gehört dem Staatsforst ForstBW, auf der Veranda hat man aber zwei Holztische für Wanderer aufgestellt. Im Schatten des riesigen Feldkreuzes kann man hier eine letzte Rast einlegen, bevor es zum Aalbäumle geht.

Osterbuchhütte

Aalbäumle

Mitte des 18. Jahrhunderts kam das Wandern in Mode. Auf dem damals noch kahlen Langert pflanzte man eine Fichte, die an dem Aussichtspunkt dem Wanderer Schatten spendete. Im Volksmund wurde der Baum bald Aalbäumle genannt.

Im Juni 1898 weihten Aalener Bürger das erste Aalbäumle ein, damals nur 10m hoch. Die mittlerweile gepflanzten Bäume wucherten den Turm bald ein, sodass die Aussicht getrübt war. 1934 und 1952 wurden Erhöhungen auf 12,5m und 15m notwendig. 

1964 wurde der mittlerweile baufällige Turm erneuert und durch eine 17m hohe Konstruktion aus Douglasienholz ersetzt. Durch Konstruktionsfehler faulte das Holz aber schnell, sodass 1992 das jetztige Aalbäumle errichtet wurde, dass knapp 21m hoch ist. Auf 123 Stufen gelangt man auf die Plattform in Höhe von 702m NN. 

Aalbäumle-Geschichte
Familienausflug zum Aalbäumle
Familienausflug zum Aalbäumle

Rückweg

Um die Tour abwechslungsreicher zu gestalten laufen wir nicht denselben Weg zurück, sondern steigen vom Aalbäumle über den Aalener Skilift hinab zum Waldtrauf. Dort geht es, mit herrlicher Sicht auf Aalen und Essingen, zurück zum Ausgangspunkt.

Hörschbachschlucht

Hat dich die Beschreibung der Tour angesprochen? Sehen wir uns demnächst auf dem Aalbäumle? Schreib es mir in die Kommentare!

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#030 Römerspuren in Aalen

#030 Römerspuren in Aalen

#030 Römerspuren in Aalen

Das Limesmuseum Aalen erklärt das UNESCO-Weltkulturerbe Obergermanisch-Rätischer Limes mit Schwerpunkt auf dem teilweise ausgegrabenen Kastell am Standort des Museums. Die Ausgrabungen können im Außenbereich des Museums besichtigt werden.

Tour-Info

  • Ausdauer 10% 10%
  • Abenteuer 70% 70%
  • Spaß 30% 30%
  • Verpflegung 30% 30%

HINWEIS: Eine gute Ergänzung zum Museumsbesuch ist eine Limeswanderung in Gmünd. Eine Idee dazu gibt es im Ausflugstipp „Römerspuren in Gmünd

Was Kindern gefällt

Römer sind zumindest bei meinen Kindern ein Riesenthema. Das Kastell im Außenbereich macht die Größe der Anlage auch für Kinder begreifbar. Eine Führung wird leider nur für Schulklassen angeboten, schade, ich konnte eine am Rande belauschen und fand sie toll! Einen Audioguide gab es zu meinem Besuch noch nicht, er soll aber 2023 kommen.

Ideale Witterung

Man sollte sich mindestens 1h draußen aufhalten können um das Außengelände zu erkunden!

Verpflegung

Die Stadt Aalen bietet für jeden Geschmack die passende Einkehrmöglichkeit im Anschluss an einen Museumsbesuch.

An- & Abreise

Parkplätze gibt es direkt am Museum.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Kastell Aalen

Das Kastell Aalen war zwischen 150 und 260 n. Chr. die größte Garnision am Rätischen Limes. Die 277 x 214m (6,07 Hektar) große Anlage wurde für eine berittene Eliteeinheit (Ala miliaria) erbaut. Der Name Aalen leitet sich vermutlich von diesem Ala ab.

Die 1.000 Mann starke berittene Truppe  Ala II Flavia milliaria sollte die kleineren Kastelle entlang des Limes unterstützen, falls es zu Kämpfen oder Aufständen kam (Welzheim, Lorch, Gmünd, Böbingen, Rainau-Buch, etc.). Eine berittene Einheit konnte am Limes Strecken von 40km pro Tag zurücklegen.

Solche Auseinandersetzungen sind für unseren Raum aber nicht belegt. Vielmehr trieb man offenbar einen für beide Seiten lukrativen Handel mit den Barbaren jenseits des Limes.

Limesmuseum Aalen Rekonstruktion Kastell Aalen

Digitale Rekonstruktion des römischen Kastell in Aalen (Quelle: Carole Raddato, Wikipedia, CC BY-SA 2.0)

St. Johann Friedhof

Nachdem wir unser Auto am Museum geparkt haben, beginnen wir mit einem kleinen Spaziergang über den St. Johann-Friedhof. Der Friedhof liegt auf dem Gelände des ehemaligen Kastells. Teilweise finden sich dort noch Spuren des Kastells die auch auf mehreren Informationstafeln erklärt werden.

St. Johann Friedhof Limesmuseum

Dazu kommt, dass gerade im oberen Teil des Friedhofes viele schöne Grabanlagen der „Aalener Oberschicht“ aus früheren Tagen zu sehen sind.

St. Johann Friedhof Limesmuseum

Limesmuseum

Betritt man das Museum, steht man in der Dauerausstellung „Der Limes – eine Grenze für Rom“. Hier geht es um die weltgeschichtliche Einordnung, die Entwicklung des Römischen Reiches, die römische Herrschaftsideologie, das römische Verständnis von Grenzen und ihr Verhältnis zu ihren Nachbarn.

Limesmuseum Aalen

Das römische Aalen

Im Bereich „Das römische Aalen – Militärbasis am Limes“ werden anhand von liebevoll gestalteten Bildern sieben Charaktere vorgestellt, die im römischen Aalen gelebt haben und die anhand konkreter archäologischer Funde konstruiert wurden. Anschließend begleitet man diese sieben Charaktere in ihrem jeweiligen Lebensbereich, am Limes, im Kastelldorf oder im Kastell.

Limesmuseum Aalen

Der Limes – UNESCO Weltkulturerbe

Im Obergeschoss begibt man sich auf eine archäologische Entdeckungsreise entlang des 164km langen Limes in Baden Württemberg.

Limesmuseum Aalen

Man schreitet einen L-förmigen Raum entlang, der den abgeknickten Limes nachvollzieht. Auf einzelnen Tischen entlang des Rundweges wird jeder Ort entlang des Limes mit einer Informationstafel und archäologischen Funden beschrieben. 

Limesmuseum Aalen

Der Römerpark

Der Römerpark ist das Freigelände des Museums. Hier kann man die Ausmaße des Geländes realisieren und auf den Schautafeln des Rundweges die verschiedenen Gebäude und deren Funktion kennenlernen.

Ich finde diesen Teil wirklich sehr gelungen und die 1.800 Jahre alte Geschichte des Kastells wird wirklich lebendig!

Limesmuseum Aalen
Limesmuseum Aalen
Limesmuseum Aalen

Ein Teil eines Kasernengebäudes wurde wieder aufgebaut, der Teil ist auf der zugehörigen Infotafel rot markiert. So kann man sich die Dimensionen der Anlage tatsächlich vorstellen.

Limesmuseum Aalen

Fazit

Es ist schade, dass es keine Führungen für Familien gibt. Das würde einen Besuch noch interessanter machen. Aber auch so lohnt ein Besuch in jedem Fall. Je nachdem wie alt und interessiert die Kinder sind sollte man zwei bis dreieinhalb Stunden kalkulieren.

Limesmuseum Aalen
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