Der Holzbrockler vom Heldenberg
Hauptmann von Roth, bekannt als kopfloser Reiter vom Reiterleskapelle, aus der Sage zur Entstehung des Reiterleskapelle, soll heute noch sein Unwesen als Holzbrockler (Holzsammler) am Heldenberg treiben.
Der Heldenberg
Gar ungemütlich geht es am Winzinger Heldenberg her, wo der Geist Hauptmann Roths selbst am hellichten Tage sein Unwesen treibt. Oft wurden Holzleser, Kinder und Erwachsene verschreckt und eilten heulend und verstört zurück ins Tal wo sie die verstörenden Erlebnisse den staunenden Zuhörern erzählten.
Das Lesen von Holz war in vergangenen Zeiten eine häufige Arbeit der ärmeren Schichten, denen der Lehensherr das Recht gewährte in seinen Wäldern Totholz für den heimischen Herd zu sammeln. Wenn diese Holzbrockler ihr Reisig beieinander hatten, so schnürten sie es zu einem den Kräften des Trägers angemessenen Bündel. Hierbei wurden zu lange Holzstücke auf die richtige Länge zerbrochen. Man hört daher bei diesem Geschäft ein beständiges Knacken und Krachen.
Der Holzbrockler
Einmal waren zwei arme Weiber und ein Büblein auf dem Heldenberge droben um Holz zu lesen. Eben waren sie daran, das Reisig zusammenzubrechen, da hörten sie in der Nähe ein Knacken, als ob da auch jemand Holz zerbräche. Da das Krachen fortdauerte, ging eines der Weiblein der Richtung desselben nach und bemerkte zu ihrem Schrecken ein kleines, grüngekleidetes Männlein, dass Reisig über das Knie zerbrach und die ganzen kleinen Holzstücke auf einen hoch aufgetürmten Haufen warf. Im Nu aber saß das Männlein auf einem Pferde ohne Kopf, umgeben von zahllosen kopflosen Hunden und fort jagte die gespenstische Erscheinung unter Sturmgetöse, Krachen und Hundegebell durch den Wald nach dem Christentale und Granegg hinüber; es war als ob alle Stämme, Äste und Zweiglein des Waldes geknickt würden.
Keuchend, in atemloser Hast eilten die Holzleser nach Hause und meldeten den schrecklichen Vorfall.
In ähnlicher Weise ängstigte der Holzbrockler gar oft die Leute auf dem Heldenberg, wodurch der Berg in so üblen Ruf kam, dass er oft längere Zeit verödet stand, da sich jeder scheute,den dort hausenden Unholden zu nahe zu kommen.
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