HW1: Meine Planung
Fernwandern mit Biwak
Mir war nach meinen ersten Planungen schnell klar, dass ich auf dem Hauptwanderweg 1 (HW1) keine Herbergen nutzen möchte. Ich fände es reizvoll von Hütte zu Hütte zu wandern und beim SAV, beim DAV oder den Naturfreunden einzukehren. Deren Hütten haben nur am Wochenende geöffnet und es finden sich auch nicht überall entlang des Alb-Nordrand-Weges Hütten in entsprechenden Abständen.
Für meine Fernwanderung habe ich kein neues extraleichtes Material gekauft. Je leichter das Material wird, desto teurer wird es auch. Alleine ein ultraleichter Rucksack würde z.B. schon mit 250€ zu Buche schlagen.
Ich sehe auch nicht ein, mich tagelang von TUC-Keksen und Müsliriegeln zu ernähren, wie ich es in anderen Ultraleicht-Fernwanderer-Blogs gelesen habe. Mit einer Ausrüstung mit der ich Spaß haben kann, wog mein Rucksack nach dem Probepacken 15,13kg (Systemgewicht). Davon entfielen knapp 2,5kg auf Technik (GoPro, Stativ, Akkus) für meinen Blog.
Inklusive 3L Wasser und Essen für mindestens 24 Stunden kam ich auf ein Gesamtgewicht von 19,7kg. Knapp unter meiner persönlichen Grenze von 20kg.
Dafür bin ich völlig flexibel und kann rasten und schlafen wo ich möchte. Ich bin sicher vor Regen und kann mit Holz oder Spiritus kochen!
Meine Etappenplanung
Da ich nicht auf Herbergen angewiesen bin, konnte ich sehr viel flexibler planen. Grundlage für alles war der .gpx-Track des HW1, den ich zum einen in Komoot importierte und als geplante Route der Tour nutzte, zum anderen importierte ich die Route in Google MyMaps und ergänzte sie um Sonderziele und Biwakmöglichkeiten.
Gesamtroute HW 1 Albsteig (.gpx-Datei)
Da ich im Jahr 2025 nur fünf Tage Zeit finde, habe ich in Komoot „nur“ die ersten 200km durchgeplant. Das wären 40km/Tag, und mehr würden es sicher nicht werden.
Für die „strategische“ Etappenplanung nutzte ich aber nicht wie bei Tageswanderungen nur Komoot, ich trug stattdessen Informationen aus verschiedenen Quellen zusammen und trug sie in eine Google MyMaps-Karte ein.
- Die 16 Tagesziele des Tourismusverbandes zur Orientierung
- Mögliche Biwakplätze, gefunden durch Internetrecherchen (Schutzhütten etc.) oder Waldstücke außerhalb von Naturschutzgebieten. Dazu nutzte ich den Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt. Übersichtskarten der Naturschutzgebiete habe ich im A5-Format aus Screenshots erstellt und in meinen Roadmap-Ordner gepackt.
- Restaurants, Bäckereien, Metzgereien und Supermärkte entlang der Route. Nachdem ich mich zum guten Teil selbst verpflegen wollte, musste ich immer genug Lebensmittel mitführen um die nächste Einkaufsmöglichkeit zu erreichen.
- Friedhöfe: Wasser ist tatsächlich gerade im Sommer ein enormer Gewichtsfaktor. Da ich nur 3L Wasser mitführen wollte, war geplant an Friedhöfen entlang des Weges ordentlich zu trinken und die Vorräte aufzufüllen.
- Sonstige Wasserstellen: Wasser ist rar im Karstgebirge der Schwäbischen Alb, aber es gibt einige Quellen und Brunnen, die ich bei meiner Recherche gefunden habe.
Im nächsten Schritt legte ich mögliche Tagesziele fest.
Mögliche Etappenziele:
- Biwak Wald bei Eisbrunn (22,4km)
- Biwak Burgruine Hochhaus (40,1km)
- Biwak Wald bei Christgarten / Hoppelmühle (41,9km)
- Biwak Mutterbuche bei Bopfingen (55,1km)
- Biwak Hexenhäuschen (75,8km)
- Biwak Wöllerstein Hiddale (77,1km)
- Biwak Hundshülbhütte (78,5km)
- Biwak Wolfertstal vor dem Volkmarsberg (90,6km)
- Biwak Campingplatz Hirtenteich (106km)
- Biwak Grillplatz unterhalb des Rosensteins (109km)
- Biwak Lützelalb (126,0km)
- Biwak Kuchalb (143km)
- Biwak Fuchseck (161km)
- Biwak Häringen (173km)
- Biwak Ochsenwang (190km)
Die Nacht auf dem Campingplatz Hirtenteich wollte ich, wenn möglich, in jedem Fall einbauen, um Akkus zu laden und eine Waschmöglichkeit auf einigermaßen zivilisatorischem Standard zu haben.
Soweit ich das übersehen konnte gab es jeden Tag die Möglichkeit irgendwo einkaufen zu gehen oder einzukehren. Mir reichte das als Planung, letzten Endes könnte ich meinen Schlafsack irgendwo unter einen Busch werfen und dort pennen. Ich brannte darauf, dass es endlich losgehen sollte!
von Markus Weber
Markus Weber, der "Ostalbwanderer" bloggt seit 2023 über das Wandern mit Kindern auf der Schwäbischen Alb und dem Schwäbisch-Fränkischen Wald. 2024 wurde er vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg und den Baden-Württembergischen IHK als "Tourismusheld 2024" ausgezeichnet.
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