#053 Kocherburg & Härtsfeldbahn
Wir besuchen die Ruine der Kocherburg oberhalb von Unterkochen, blicken vom Hohlen Stein ins Tal, kraxeln am beeindruckenden Ursprungsfelsen, entdecken den zugemauerten Tunnel der Härtsfeldbahn im Wald und laufen über den alten Eisenbahnviadukt. Eine tolle und kurzweilige Wanderung am Trauf des Härtsfeldes.
Tour-Info
- Ausdauer 50%
- Abenteuer 60%
- Spaß 60%
- Verpflegung 0%
HINWEIS: Der Ursprungsfelsen darf vom 01. März und dem 15. Juli nicht betreten werden (Vogelbrutgebiet). Idealerweise macht man die Tour ausserhalb dieser Zeit.
Was Kinder gefällt
Die Burgruine und der Viadukt!
Ideale Witterung
Wenn die Blätter der Bäume weg sind, ist die Sicht ins Tal besser. Der Bereich um den Ursprungsfelsen darf nur außerhalb der Brutzeit betreten werden. Eine schöne Winterwanderung!
Verpflegung
Es gibt keine Einkehrmöglichkeit, ein Rucksackvesper ist angesagt.
An- & Abreise
Wir parken direkt am Häselbachstadion in Unterkochen.
GPX-Datei
Tour 053 Kocherburg & Härtsfeldbahn (.gpx-Datei)
Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.
Aufstieg zur Ruine
Vom Parkplatz ist es nur eine kurze Wanderung zur Kocherburg. Vorbei an einem Häuschen mit einer Statue die (vermutlich) den Heiligen Christopherus, Schutzpatron der Reisenden, zeigt geht es über einen schmalen Pfad hinauf.
Die Kocherburg
Die Kocherburg, vormals auch Kochenburg, hat eine lange, über tausendjährige Geschichte. Ursprünglich bewohnt von der Herren von Kochen die entweder in dillingischen oder ellwangischen Diensten standen, wechselte die Burg durch die Jahrhunderte mehrfach den Besitz. Im 17. Jahrhundert lies der damalige Besitzer, der Ellwanger Fürstprobst Jakob Blarer von Wartensee die Burg abbrechen und durch ein Schloss ersetzen. Leider kamen 1645 im Zuge des Dreißigjährigen Krieges die Schweden zu Besuch und zerstörten das fast neue Schloss vollständig.
Seit 1913 wird die Burg, damals unter dem Fabrikanten und Albvereinsvorsitzenden Adolf Palm, untersucht und gesichert. Auf mehreren Schautafeln ist die Ruine näher erklärt, Trampelpfade führen durch die Überreste des einst stolzen Schlosses.
Hohler Stein
Zum Glück deutet schon der Name an, dass hier eine Höhle sein muss. Nach dem Aufstieg von der Kocherburg steht man auf dem Hohlen Stein und hat einen recht schönen Ausblick auf Glashütte. Wer danach umkehrt verpasst aber das Beste! Mit etwas Kraxelei kommt man nach unten an den Höhleneingang des Hohlen Steins. Es gibt zahlreiche Sagen, die sich um die kleine Höhle ranken und in der Geschichte suchten die Unterkochener wohl manches mal Zuflucht an diesem für Nicht-Eingeweihte schwer zu findenden Ort.
Ursprungsfelsen
Nachdem wir auf das Plateau zurückgekehrt sind laufen wir in einem Bogen nach Norden an den Ursprungsfelsen. Die OSM-Karten, die u.a. Komoot nutzt sind hier nicht genau, aber mit etwas Spürsinn kommt man am Ende auf einen Weg der zum Ursprungsfelsen führt. Große Schilder weisen darauf hin, dass zwischen dem 01. März und dem 15. Juli die Gegend um die mächtigen Felsen nicht betreten werden darf um brütende Vögel zu schützen. Darum kommen wir ja auch im Januar, wo man die Felsen wegen des fehlenden Laubes auch leichter findet und besser darauf herumkraxeln kann.
Quelle Weißer Kocher
Anschließend laufen wir einen weiteren Bogen nach Norden und steigen ein Stück das Tal hinab wo wir auf die Quelle des Weißen Kochers treffen. (Nicht nur) Kinder fasziniert es immer wieder, wie das Wasser einfach zwischen den Steinen aus dem Boden kommt und plötzlich ein Bächlein bildet.
Der Weiße Kocher vereinigt sich in Unterkochen mit dem Schwarzen Kocher zum Kocher, er ist der kürzere der beiden Quellflüsse. Der Schwarze Kocher entspringt südlich von Oberkochen und fließt dann parallel zur B19 die Steige hinab nach Unterkochen.
Kocherburg-Tunnel
Von der Quelle steigen wir zurück nach oben, biegen nun zuerst rechts ab, wo wir nach wenigen Schritten an einer zugemauerten Öffnung stehen: der Eingang zum ehemaligen Kocherburg-Tunnel der Härtsfeldbahn. Die Härtsfeldbahn, von den Einheimischen „Schättere“ bezeichnet, weil es wohl „schätterte“ (klapperte) als die Bahn über die Gleise rollte, verband bis 1972 Aalen mit Dillingen an der Donau. Ein Verein betreibt heute noch zwischen Neresheim und Katzenstein ein 5,5km langes Teilstück der 53km langen Strecke als Museumsbahn. Der Tunnel ist vermauert, da er Fledermäusen als Quartier dient.
Härtsfeldbahn-Trasse
Am Tunnel drehen wir um und laufen auf der ehemaligen Bahntrasse talwärts. Der Albaufstieg zwischen Unterkochen Härtsfeldbahnhof und Ebnat (Härtsfeld) war der schwierigste Teil der Strecke. Zwischen Aalen Bahnhof (430m NN) und Höllau (649m NN) galt es immerhin auf 10,4km 219 Höhenmeter zu bezwingen.
Härtsfeldbahn-Viadukt
Dazu war nicht nur der 96m lange Kocherburgtunnel notwendig, sondern auch das Unterkochener Viadukt. Wir laufen über das beeindruckende Brückenbauwerk. Auf Informationstafeln gibt es weitere Informationen zur Schättere und zum Bauwerk.
Rückweg
Anschließend laufen wir in einem Bogen in das Tal hinab, dass der Viadukt überspannt und unter selbigem durch. Von unten wirkt die Brücke noch mächtiger! In diesem Seitental des Weißen Kochers bleiben wir und es geht auf einem breiten Weg bequem zurück nach Unterkochen.
Hat dich die Beschreibung der Tour angesprochen? Sehen wir uns demnächst auf dem Härtsfeld? Schreib es mir in die Kommentare!
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