#030 Römerspuren in Aalen
Das Limesmuseum Aalen erklärt das UNESCO-Weltkulturerbe Obergermanisch-Rätischer Limes mit Schwerpunkt auf dem teilweise ausgegrabenen Kastell am Standort des Museums. Die Ausgrabungen können im Außenbereich des Museums besichtigt werden.
Tour-Info
- Ausdauer 10%
- Abenteuer 70%
- Spaß 30%
- Verpflegung 30%
HINWEIS: Eine gute Ergänzung zum Museumsbesuch ist eine Limeswanderung in Gmünd. Eine Idee dazu gibt es im Ausflugstipp „Römerspuren in Gmünd„
Was Kindern gefällt
Römer sind zumindest bei meinen Kindern ein Riesenthema. Das Kastell im Außenbereich macht die Größe der Anlage auch für Kinder begreifbar. Eine Führung wird leider nur für Schulklassen angeboten, schade, ich konnte eine am Rande belauschen und fand sie toll! Einen Audioguide gab es zu meinem Besuch noch nicht, er soll aber 2023 kommen.
Ideale Witterung
Man sollte sich mindestens 1h draußen aufhalten können um das Außengelände zu erkunden!
Verpflegung
Die Stadt Aalen bietet für jeden Geschmack die passende Einkehrmöglichkeit im Anschluss an einen Museumsbesuch.
An- & Abreise
Parkplätze gibt es direkt am Museum.
GPX-Datei
Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.
Kastell Aalen
Das Kastell Aalen war zwischen 150 und 260 n. Chr. die größte Garnision am Rätischen Limes. Die 277 x 214m (6,07 Hektar) große Anlage wurde für eine berittene Eliteeinheit (Ala miliaria) erbaut. Der Name Aalen leitet sich vermutlich von diesem Ala ab.
Die 1.000 Mann starke berittene Truppe Ala II Flavia milliaria sollte die kleineren Kastelle entlang des Limes unterstützen, falls es zu Kämpfen oder Aufständen kam (Welzheim, Lorch, Gmünd, Böbingen, Rainau-Buch, etc.). Eine berittene Einheit konnte am Limes Strecken von 40km pro Tag zurücklegen.
Solche Auseinandersetzungen sind für unseren Raum aber nicht belegt. Vielmehr trieb man offenbar einen für beide Seiten lukrativen Handel mit den Barbaren jenseits des Limes.

Digitale Rekonstruktion des römischen Kastell in Aalen (Quelle: Carole Raddato, Wikipedia, CC BY-SA 2.0)
St. Johann Friedhof
Nachdem wir unser Auto am Museum geparkt haben, beginnen wir mit einem kleinen Spaziergang über den St. Johann-Friedhof. Der Friedhof liegt auf dem Gelände des ehemaligen Kastells. Teilweise finden sich dort noch Spuren des Kastells die auch auf mehreren Informationstafeln erklärt werden.

Dazu kommt, dass gerade im oberen Teil des Friedhofes viele schöne Grabanlagen der „Aalener Oberschicht“ aus früheren Tagen zu sehen sind.

Limesmuseum
Betritt man das Museum, steht man in der Dauerausstellung „Der Limes – eine Grenze für Rom“. Hier geht es um die weltgeschichtliche Einordnung, die Entwicklung des Römischen Reiches, die römische Herrschaftsideologie, das römische Verständnis von Grenzen und ihr Verhältnis zu ihren Nachbarn.

Das römische Aalen
Im Bereich „Das römische Aalen – Militärbasis am Limes“ werden anhand von liebevoll gestalteten Bildern sieben Charaktere vorgestellt, die im römischen Aalen gelebt haben und die anhand konkreter archäologischer Funde konstruiert wurden. Anschließend begleitet man diese sieben Charaktere in ihrem jeweiligen Lebensbereich, am Limes, im Kastelldorf oder im Kastell.

Der Limes – UNESCO Weltkulturerbe
Im Obergeschoss begibt man sich auf eine archäologische Entdeckungsreise entlang des 164km langen Limes in Baden Württemberg.

Man schreitet einen L-förmigen Raum entlang, der den abgeknickten Limes nachvollzieht. Auf einzelnen Tischen entlang des Rundweges wird jeder Ort entlang des Limes mit einer Informationstafel und archäologischen Funden beschrieben.

Der Römerpark
Der Römerpark ist das Freigelände des Museums. Hier kann man die Ausmaße des Geländes realisieren und auf den Schautafeln des Rundweges die verschiedenen Gebäude und deren Funktion kennenlernen.
Ich finde diesen Teil wirklich sehr gelungen und die 1.800 Jahre alte Geschichte des Kastells wird wirklich lebendig!



Ein Teil eines Kasernengebäudes wurde wieder aufgebaut, der Teil ist auf der zugehörigen Infotafel rot markiert. So kann man sich die Dimensionen der Anlage tatsächlich vorstellen.

Fazit
Es ist schade, dass es keine Führungen für Familien gibt. Das würde einen Besuch noch interessanter machen. Aber auch so lohnt ein Besuch in jedem Fall. Je nachdem wie alt und interessiert die Kinder sind sollte man zwei bis dreieinhalb Stunden kalkulieren.

Newsletter
Melde Dich zu unserem Newsletter an und bleibe stets auf dem laufenden. Deine Mailadresse wird nicht zu Werbezwecken verwendet. Ich nutze die Adresse ausschließlich zum Versand eines wöchentlichen Ausflugstipps an Dich. Du kannst den Newsletter jederzeit abbestellen.
0 Kommentare
Ausflugstipps
EXTRA: Schlittenfahrt XXL
Einen Schlittenhügel hinunterfahren kann jeder. Der Ostalbwanderer weiß etwas besseres: die schönsten XXL-Schlittenfahrten um das Kalte Feld!
#046 Mit Kindern auf dem Donauradweg
Ein Erfahrungsbericht über den deutschen Donauradweg mit Kleinkindern: geht das überhaupt? Ist das Urlaub oder Stress? Wir haben es versucht!
#045 Eine Nacht in den Bergen
Ein besonderes Abenteuer mit Kindern ist eine Übernachtung auf der Ostalb! Verschiedene Hütten bieten diesen Service an. Ein Überblick.
Interessante Artikel
Ein E-Bike für die Ostalb?
Ein Erfahrungsbericht über unsere E-Bikes für den Familienausflug auf der Ostalb. Für uns eine tolle Möglichkeit mit Kleinkindern.
Das Ries-Ereignis
Der Einschlag eines Asteroiden im heutigen Nördlinger Ries war ein gigantisches Ereignis mit globalen Auswirkungen. Hier gibt es die Details.
Die Kelten
Das Rieskratermuseum Nördlingen bietet einen tollen Einblick in das unvorstellbare Geschehen vor 1,5 Mio. Jahren auf der Schwäbischen Alb.
0 Kommentare