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Die Packliste auf dem Albsteig (HW1) hängt im wesentlichen davon ab, wie man wandern möchte. Wie will man schlafen? Im Hotel oder im Zelt? Wie will man essen? Im Wirtshaus, als Picknick oder will man ein Feuer machen können?
Ich habe mich für die „Königsdisziplin“ entschieden: biwakieren unterwegs und die Möglichkeit warm über Feuer essen zu können. Das Ganze auch noch alleine, sodass man die schweren Ausrüstungsteile im Team nicht aufteilen kann.
Aus vorangegangenen Wanderungen wusste ich, dass alles bis 20kg noch Spaß macht, alles darüber nicht mehr. Am Ende war es ganz schön knapp, aber ich bin unter 20kg gekommen.
Ersatzkleidung | 410g |
Regenkleidung | 1.180g |
Körperpflege | 390g |
Ausrüstung | 4.880g |
Kochen | 2.740g |
Schlafen | 2.830g |
Erste Hilfe-Set | 220g |
Nahrung & Wasser | 4.660g |
Media-Ausrüstung | 2.480g |
SYSTEMGEWICHT | 15,13kg |
GESAMTGEWICHT | 19,79kg |
Ich setze auf den Lagenlook, bei kaltem Wetter dient meine Regenjacke gleichzeitig noch als Kälteschutz (siehe Regenkleidung).
Meine Wanderuhr, eine mechanische Glycine Airman 42mm GMT. Ich liebe das gute Stück, dass auf Anforderungen von Piloten, 1953 vom Schweizer Uhrenhersteller entwickelt wurde. Das toll nachtleuchtende Display ist genau das richtige für einsame Nächte auf der Alb. Das 24h-Ziffernblatt allerdings gewöhnungsbedürftig. Unverwüstlich, wasserdicht und ganggenau.
Hier habe ich nach dem ersten Probewiegen ordentlich gespart. Mit dem Plan, dass die Oberbekleidung nicht nass wird, flog der komplette Ersatz heraus. Für den Tag habe ich nur Unterwäsche, Socken und ein Wechselshirt eingepackt. So komme ich mit nur 409g aus (Nachtwäsche siehe Kapitel Schlafen).
Für den Hochsommer ist mein Boonie Hat angenehmer zu tragen, aber meine Feldmütze ist fast immer das Mittel der Wahl.
Ich habe einen tollen Poncho unter den auch mein Rucksack passt. Vorteil: er ist luftig und man schwitzt nicht so schnell. Nachteil: es ist etwas fummelig ihn alleine über den großen Rucksack zu bekommen und man braucht trotzdem eine Regenhose, sonst gibt es nasse Unterschenkel. Ich habe ihn zugunsten einer Regenjacke daheim gelassen, da ich diese auch als Kälteschutz tragen kann. Im August 2024 durchaus denkbar, dass man das braucht.
Hält auch bei Sintflut trocken und warm: meine Regenjacke von Mountain Hardwear
Beim „Leben im Felde“ muss man die Ansprüche an die sanitären Einrichtungen naturgemäß ganz nach unten schrauben. Mein Plan ist am Tag 3 auf dem Campingplatz Hirtenteich zu biwakieren, um eine Dusche zu haben. Ansonsten muss mein Wasservorrat von 3L und mein Kulturbeutel reichen. Insgesamt kostet mich das 400g Gewicht.
Vom Gewicht mit 4,88kg ein großer Brocken. Ein Großteil entfällt allerdings auf meinen Rucksack, den Tasmanian Tiger Raid Pack Mk III mit 3,7kg. Das ginge deutlich leichter, aber der Rucksack ist nunmal da. Mit 55L Volumen ist er nicht ganz voll beladen und ich mag ihn, weil er ein absolut robustes Arbeitspferd ist und eine sehr bequeme Tragekonstruktion mitbringt.
Über Feuer kochen zu wollen kostet Gewicht. Das Material für meine Feldküche wiegt 2,74kg. Aber ich habe Bock darauf und hoffe genügend Grillplätze zu finden, damit sich das Ganze lohnt.
4,66kg für Essen ist ein Viertel des Gesamtgewichtes und zusammen mit meiner Feldküche könnte ich hier gut Gewicht sparen. Wobei 3kg auf Trinkwasser entfallen. Und: ich bin im Urlaub und will nicht fünf Tage von Keksen und Müsli leben. Als Pfadfinder will ich draußen kochen können. Meine Mahlzeit für den ersten Tag, die dann in Supermärkten erneuert wird, ist jetzt keine große Küchenkunst, aber eine Dose Chili con Carne vom eigenen Hobo ist eine geile Sache! Dazu kommt Energie und Zucker, falls es unterwegs einen Engpass bei der Nahrungsbeschaffung gibt.
Meine Biwakausstattung ist aufgrund des wechselhaften Sommers darauf ausgelegt, dass ich bis +5°C komfortabel schlafen könnte. Komplett mit Nachtwäsche komme ich auf 2,8kg. Das einzige Teil, dass ich mir neu für diese Fernwanderung gekauft habe ist das Tarp mit 2,0 x 2,5m. Normalerweise nutze ich ein größeres mit 3x4m, dass auch wirklich toll ist, weil man darunter bequem mehrere Tage campen kann. Um Gewicht und Platz zu sparen gab es jetzt noch ein kleineres Tarp.
Wenn ich mit meinen Kindern oder ehrenamtlich in der Jugendarbeit unterwegs bin habe ich ein umfangreiches und sehr durchdachtes EH-Set dabei, dass ich für meine Alleinwanderung deutlich abgespeckt habe.
Markus Weber, der "Ostalbwanderer" bloggt seit 2023 über das Wandern mit Kindern auf der Schwäbischen Alb und dem Schwäbisch-Fränkischen Wald. 2024 wurde er vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg und den Baden-Württembergischen IHK als "Tourismusheld 2024" ausgezeichnet.
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