#063 Härtsfeldbahn & Burg Katzenstein

#063 Härtsfeldbahn & Burg Katzenstein

#063 Härtsfeldbahn & Burg Katzenstein

Eine Fahrt mit der Museumsbahn „Härtsfeldbahn“von Neresheim mit dem herrlichen Kloster oberhalb der Stadt zum Härtsfeldsee ist für sich alleine schon ein tolles Erlebnis. Ich habe dieses Abenteuer für die ganze Familie um eine Wanderung zur Burg Katzenstein und zurück nach Neresheim zu einem tollen Tagesevent gemacht!

Tour-Info

  • Ausdauer 50% 50%
  • Abenteuer 70% 70%
  • Spaß 80% 80%
  • Verpflegung 100% 100%

HINWEIS: 

Was Kindern gefällt

Die Bahnfahrt, die Burg und der Härtsfeldsee, an dem man gerade im Frühsommer abertausende Amphibien entdecken kann, und natürlich der tolle Spielplatz / Wasserspielplatz direkt am See.

Ideale Witterung

Die Wanderung ist eindeutig eine Tour für sonnige Tage!

Verpflegung

Das Restaurant auf Burg Katzenstein und der Kiosk am Härtsfeldsee bieten eine reiche Auswahl an Speisen & Getränken.

An- & Abreise

Start- und Zielpunkt ist der Parkplatz am historischen Bahnhof von Neresheim, Dischinger Str. 11, 73450 Neresheim

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Die Härtsfeldbahn

Unser Abenteuer beginnt am altehrwürdigen Bahnhof Neresheim, heute der Beginn der Museumsbahn „Härtsfeldbahn“. Die Härtsfeldbahn, im Volksmund „Schättere“ genannt, verkehrte ursprünglich und bis 1972 von Aalen über Neresheim bis Dillingen/Donau. Die reste des spektakulären Albaufstiegs der Härtsfeldbahn habe ich bereits in Tipp 053 „Kocherburg & Härtsfeldbahn“ erwandert.

Härtsfeldbahn Neresheim

Da es keinen Vorverkauf gibt, empfiehlt es sich zeitig da zu sein. Das gibt uns auch die Möglichkeit, uns am Bahnhof umzuschauen. Die Museumsbahn verfügt über verschiedene Loks, die auf Abstellgleisen und im Lokschuppen stehen.

Härtsfeldbahn Neresheim

Wir können die ehrenamtlichen Bahnmitarbeiter bei Ihrem Tagwerk beobachten. Es wird rangiert, gekuppelt und gerade die Dampfloks brauchen eine längere Vorbereitungszeit. Kohle muss gebunkert werden und das Wasser muss aufgefüllt werden. Schon diese Vorbereitungen sind sehr spannend. Im Hauptgebäude ist ein Museum untergebracht, dass wir aus Zeitgründen nicht besucht haben. Dort bekommt man auch die altertümlichen Billetts, wie ich sie noch aus meiner Jugend kenne.

Härtsfeldbahn Neresheim

Die Härtsfeldbahn fährt aktuell von Neresheim Bf über Steinmühle (Kilometer 1,452), Sägmühle (Kilometer 2,865), Iggenhausen (Kilometer 4,300) bis Katzenstein (Kilometer 5,600). Eine Reaktivierung der Strecke Katzenstein – Dischingen ist bereits geplant. Die Fahrt durch die zauberhafte Landschaft des Härtsfeldes in beschaulicher Geschwindigkeit ist ein tolles Erlebnis.

Härtsfeldbahn

Die Fahrt verläuft dabei stilecht, von den alten Billetts, die der Schaffner abknipst über dessen Uniform bis zur Taschenuhr mit der an jedem Unterwegshalt die genaue Abfahrtszeit kontrolliert wird.

Härtsfeldbahn Steinmühle

Jede Fahrt wird mit anderen Lokomotiven durchgeführt, wir entschieden uns für die erste Fahrt des Tages mit dem Triebwagen T33. Der T33 kam 1956 als Gebrauchtfahrzeug von der stillgelegten Kleinbahn Bremen-Tarmstedt auf die Ostalb und versah dort seinen Dienst. 1964 wurde er bei Auwärter in Möhringen komplett modernisiert und neu aufgebaut. Nachdem er 1973 an die Schmalspurbahn Amstetten-Laichingen abgegeben wurde und dort schließlich als Ersatzteilspender auf den Schrotthändler wartete holte ihn der Verein zurück auf das Härtsfeld.

An der Endstation Katzenstein verlassen wir den Zug und stehen direkt am Härtsfeldsee.

Härtsfeldbahn Katzenstein

Burg Katzenstein

Der Bahnhof Katzenstein liegt unterhalb des Dorfes. Wir machen uns auf nach oben dem Dorf und der Burg entgegen. Unter uns liegt malerisch der Härtsfeldsee in den sanft geschwungenen Hügeln des Härtsfeldes.

Härtsfeldsee

Bereits nach einem kurzen Aufstieg taucht die Burg am Horizont auf und kommt rasch näher. Die hochmittelalterliche Höhenburg ist eine der ältesten Stauferburgen und nahezu vollständig erhalten. Das Geschlecht derer von Katzenstein wurde 1095 erstmals urkundlich erwähnt. Wie viele andere Burgen entlang des Albtraufs fiel auch die Burg Katzenstein dem 30jährigen Krieg zum Opfer. Franzosen und Schweden brannten sie 1648 nieder. 1669 lies Graf Friedrich Wilhelm von Baldern-Oettingen die Burg instandsetzen und nutzte sie als Sommerresidenz.

Burg Katzenstein

Blick vom Bergfried über die Anlage. Am Horizont der Dischinger Ortsteil Frickingen.

Burg Katzenstein

Die Burg Katzenstein ist toll eingerichtet und der Rundgang nimmt einige Zeit in Anspruch. Natürlich müssen wir den Bergfried „Katzenturm“ besteigen, daneben gibt es aber eine Vielzahl weiterer Räume zu erkunden, der Staufersaal, ein romanischer Palas mit Mosaiken an den Wänden. Die Waffenkammer, die Brunnenstube, das Jagdzimmer oder die Burgkapelle, die dem Heiligen Laurentius geweiht ist.

Burg Katzenstein

Über das Härtsfeld

Nach der Burgbesichtigung geht es in einem Bogen zurück an den Härtsfeldsee. Der See, offiziell „Hochwasserrückhaltebecken Egautal“ exisitert seit 1972. Er ist ein tolles Naherholungsgebiet und Lebensraum unzähliger Amphibien. Gerade im Frühsommer kann man tausende von Fröschen am Ufer quacken hören und auch beobachten.

Härtsfeld

Am Südufer des Härtsfeldsees kommen wir zum Kiosk am Härtsfeldsee. Im Wirtshaus und auf der großen Terrasse gibt es einfache kalte und warme Speisen.

Härtsfeld

Oberhalb des Kiosk findet sich ein nette Spielplatz mit Kletterturm, Seilbahn, Rutsche und Schaukel.

Härtsfeld

Am Ufer vor dem Kiosk wurde ein keliner Wasserspielplatz eingerichtet, der an warmen Tagen zum Spielen einlädt. Wer mit Kinder unterwegs ist sollte entsprechend Badeklamotten einpacken!

Härtsfeld

Nachdem wir den See umrundet haben folgen wir fast die ganze Strecke ungefähr dem Verlauf der Bahnlinie. Man sollte dabei den Fahrplan der Härtsfeldbahn im Auge behalten, damit man nicht gerade durch ein Wäldchen läuft, wenn einer der tollen Züge über das Härtsfeld dampft. Hier im Bild die Heißdampflok WN 11, gebaut von der Maschinenfabrik Esslingen im Jahr 1913.

Härtsfeld
Härtsfeld

Härtsfeldwerke

Die Härtsfeldwerke Neresheim wurden 1904 von der Westdeutschen Eisenbahngesellschaft, gegründet, um die wirtschaftlichen Rentabilität der Härtsfeldbahn zu erhöhen. Das Kalkwerk beschäftigte rund 50 Mitarbeiter und sorgten mit Kalk-, Zement- und Kohletransporten tatsächlich für viel Betrieb auf der Nebenbahn. 1965 verließen die letzten Transporte mit Kalk das Lager, der Betrieb wurde geschlossen. Einige Gebäude der Härtsfeldwerke sind noch vorhanden. Imposant sind die Terrassen, die man im stillgelegten Steinbruch angelegt hat, als man den Kalkstein des Weißen Jura abgebaut hat.

 

Härtsfeld

Neresheim

Je näher wir Neresheim kommen, desto imposanter erhebt sich die Benediktinerabtei Neresheim auf dem Ulrichsberg über uns. Die Kirche, ein Werk des bedeutendsten Künstlers des süddeutschen Barocks, Balthasar Neumann, zählt zu den bedeutendsten Kirchenbauten des Spätbarocks. Meine Tourbeschreibung belässt es bei einer Wanderung unterhalb des Klosters, wer möchte, kann der Abtei aber zum Abschluss auch noch einen Besuch abstatten. Für den Rest endet die Wanderung am Bahnhof in Neresheim.

 

Kloster Neresheim
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#058 Weiterweg & Hohen Tannen

#058 Weiterweg & Hohen Tannen

#058 Weiterweg & Hohen Tannen

Der Walderlebnispfad Weiterweg im Gschwender Ortsteil Rotenhar lädt zum Entdecken und Nachdenken ein. Der Ostalbwanderer hat den Rundkurs um den schönsten Ausblick der Frickenhofer Höhe erweitert: wir blicken von der Hohen Tannen weit hinein in den Schwäbisch-Fränkischen Wald. Zum Abschluss gibt es einen Abstecher zur bizarren Felsformation der Teufelskanzel.

Tour-Info

  • Ausdauer 30% 30%
  • Abenteuer 50% 50%
  • Spaß 60% 60%
  • Verpflegung 0% 0%

HINWEIS: Im Februar laufen im Wald die Forstarbeiten auf Hochtouren. Manche Forstwege können schlammig sein. Festes Schuhwerk und Kleidung die schmutzig werden kann sollte man anlegen.

Was Kinder gefällt

Die Felsformation der Teufelskanzel und den Walderlebnispfad spielerisch zu entdecken.

Ideale Witterung

Die Wege werden gut gepflegt und sind auch bei nassem Winterwetter toll.

Verpflegung

Die Wirtshäuser im Schwäbischen Wald sterben. Besonders bedauerlich finde ich, dass es die Schnitzelfabrik direkt an der Wanderroute nicht mehr gibt. Man sollte ein Rucksackvesper einpacken.

An- & Abreise

Es gibt einen kleinen Wanderparkplatz direkt am Einstieg in die Tour

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Die Frickenhofer Höhe

Der Höhenzug der Frickenhofer Höhe liegt im Dreieck der Städte Gaildorf im Nordwesten, Aalen im Südosten und Schwäbisch Gmünd im Südwesten. In Form eines langgestreckten Bogens erstreckt sich die Frickenhofer Höhe von Gaildorf im Norden bis Abtsgmünd im Südosten. Zu den Gemeinden innerhalb der Landschaft gehören Gschwend, Eschach, Göggingen, Ruppertshofen und Schechingen. Der höchste Punkt der Frickenhofer Höhe, die Hohen Tannen, liegt direkt am Beginn unserer Wanderung.

Frickenhofer Höhe

Hohen Tannen

Schon nach wenigen Minuten stehen wir heute am höchsten Punkt unserer Wanderung. Von hier aus hat man einen wirklich fantastischen Blick auf den Schwäbisch-Fränkischen Wald. Ganz hinten am Horizont sieht man die Hohenloher Ebene, davor die Stufenflächen des Schwäbischen Waldes und, deutlich zu erkennen, das Kochertal. 

Die Gegend war wegen der schlechten Böden und der Hügel dünn besiedelt und bildete daher auch eine natürliche Grenze. Noch heute erkennt man das an unseren Dialekten. Südlich davon wird schwäbisch gesprochen, nördlich der Frickenhofer Höhe spricht man Hohenlohisch, eine fränkische Spielart.

Hohen Tannen

Hohen Tannen ist eigentlich ein Flurname, damit der Name Programm wird, wurde eine Tanne auf dem Gipfel gepflanzt. Diese wurde mehrfach mutwillig zerstört und wieder neu  gepflanzt. Die aktuelle Tanne ist von 2010.

Hohen Tannen

Weiterweg

Der Sproß des Gaildorfer Adelsgeschlechts, Graf Gottfried von Pückler-Limpurg, und seine Gattin, Adele von Pückler und Limpurg gründeten 1950 die Graf von Pückler und Limpurg’schen Wohltätigkeitsstiftung. Nach dem Tod des Grafen floß sein gesamtes Vermögen in eine Stiftung zur Unterstützung von kirchlichen und diakonischen Projekten in Baden-Württemberg. Einen Großteil des Vermögens macht der 1.700 Hektar große gräfliche Forstbetrieb aus, durch den wir heute wandern.

Weiterweg

Die Stiftung ließ auch den durch den Tübinger Künstler realisierten Walderlebnispfad mit 10 Stationen anlegen und pflegt ihn. Jede Station besteht aus einer Kunstinstallation und zwei Tafeln. Eine mit einem biblischen Impuls, der das Thema der Station aufgreift, eine mit einem weltlich-spirituellen Text. Den Kindern genügt es oft, die Stationen zu entdecken, während sich die Erwachsenen auf die Texte einlassen können. Exemplarisch stelle ich einige Stationen vor.

Weiterweg

Durchblick 1

Gleich zu Anfang geht es darum, den Durchblickfür das Wesentliche zu bekommen. Die bunten Fenster sind verlockend. Doch der große Ausblick in der Mitte ist am allerschönsten. Wir entdecken das Wunderbare und Natürliche in all den Bäumen und Sträuchern. Durch das große Fenster bekommt man einen ungefilterten Blick auf das größte und wichtigste Kunstwerk, welches der weiterweg zu bieten hat: Die Natur.

Weiterweg

Tal der Stille

Im Tal der Stille rückt die Unruhe des Alltags in die Ferne. Sie dürfen hier zur Ruhe kommen. Hier gibt es Bäche, kleine Tümpel, Moose, Gräser und Bäume, die alles überwölben. Die Betrachtung der Natur kann in die Stille führen: Sehen Sie das was da ist! Zwei kurze Stichwege führen zu schönen Meditationsplätzen mit sieben bzw. zwölf Sitzplätzen.

Weiterweg

Friedenstisch

Die Idee hinter dem 16m langen Tisch, der aus einem einzigen Stamm hergestellt ist, ist es Gemeinschaft im gemeinsamen Mahl zu ermöglichen. Der ideale Ort für eine Brotzeit!

Weiterweg

Der enge und der weite Weg

Der enge Weg Weg ist unten breit und oben eng. Die ständige Beschäftigung mit „meinem Geld, meinem Auto, meinen Sorgen, meinem Glück“ macht uns eng. Diese Gedanken sind wie Balken in bedrohlicher Nähe des Kopfes. Sie verbarrikadieren den Blick indie große Weite des Himmels. Dies ist der Weg mit wenig Himmelsoffenheit. Wer die ganze Breite des Weges ausnutzen will, muss den Kopf einziehen und gebeugt durch das Leben gehen.

Der weite Weg ist unten schmal und oben weit. Die Balken beengen uns nicht mehr. Sie sind noch da. In gleicher Anzahl und in gleicher Größe. Sie wirken aber nicht mehr erdrückend. Sie lassen uns nun ein Gefühl der Freiheit erleben. Die Balken geleiten uns in die richtige Richtung an den Seiten unseres Lebensweges, der nun die richtige Breite hat. Er ist himmelsoffen und frei. Natürlich habe ich Geld, Auto, Nöte, Glücksgefühle, aber ich habe Abstand dazu. Der weite Weg ist der Weg himmelsoffener Gelassenheit.

Weiterweg

Der Teich

Dieser Teich ist ein Sinnbild für ein Leben in Balance. Auf der einen Seite braucht er frisches Wasser, das hereinfließt und auf der anderen Seite Wasser, das wieder abfließt. Ohne dieses Gleichgewicht von Zufluss und Abfließen kippt der Teich um. Auch wir Menschen brauchen diese Balance von Geben und Nehmen – Empfangen. Bekommen wir zu wenig, so trocknet unser kleines Lebenswasser langsam aus. Geben wir nichts her, so entsteht eine Stauung, die Lebendigkeit verhindert.

Weiterweg

Teufelskanzel

Nach allerlei nachdenklichem und einem wirklich wunderbaren Fleckchen Erde nehmen wir auf dem Heimweg noch ein letztes Highlight mit: die Teufelskanzel. Die versteckt liegende Felsformation oberhalb von Rotenhar war einst Zuflucht in Kriegszeiten und soll im Mittelalter ein Zeremonieplatz der „Täufer“- Sekte gewesen sein. Heute ist die wildromantische Teufelskanzel eines der Aushängeschilder von Gschwend. 

Teufelskanzel

Hat dich die Beschreibung der Tour angesprochen? Sehen wir uns demnächst im Schwäbisch-Fränkischen Wald? Schreib es mir in die Kommentare!

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#057 An der Blinden Rot

#057 An der Blinden Rot

#057 An der Blinden Rot

Das wildromantische Tal der Blinden Rot lädt mit gut ausgebauten Wanderwegen zu einer entspannten Wanderung mit guten Rastmöglichkeiten ein. Zur Abwechslung ist diese Wanderung des Ostalbwanderers kinderwagentauglich!

Tour-Info

  • Ausdauer 50% 50%
  • Abenteuer 50% 50%
  • Spaß 60% 60%
  • Verpflegung 80% 80%

HINWEIS:

Was Kinder gefällt

Ohne große Steigungen geht es immer am Bach entlang. Der Weg ist einfach zu gehen und lädt zum Rennen und Toben ein.

Ideale Witterung

Die Landschaft des Auentals hat zu jeder Jahreszeit ihren eigenen Reiz. Während im Sommer das üppige Grün fasziniert und das Blätterdach Schatten spendet, ist im Winter die Sicht auf den Bach, die kleinen Tümpel und Moore viel besser.

Verpflegung

Mit zahlreichen Bänken und Schutzhütten ist die Wanderung prädestiniert für ein Rucksackvesper. Am Start- und Zielpunkt gibt es kaltes und warmes Vesper in der Burghardsmühle (April bis Ende Oktober).

An- & Abreise

Es gibt einen kleinen Wanderparkplatz direkt am Einstieg in die Tour

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Die Blinde Rot

Die Blinde Rot hat mit der weitaus bekannteren Rot nur gemeinsam, dass beide in den Kocher münden. Die bei Wüstenrot entspringende Rot nach 37km als linker Nebenfluss bei Unterrot, die Blinde Rot 28km nach der Quelle bei Frankenhardt als rechtsseitiger Nebenlauf bei Abtsgmünd.

Tal der Blinden Rot

Das kleine Flüsschen mäandert sich von Nord nach Süd, während links und rechts davon die fast parallel verlaufenden Flüsse Jagst und Bühler von Süden nach Norden fließen. Das Tal der Blinden Rot ist kaum besiedelt. Es gibt nur den kleinen Weiler Willa (Gemeinde Rosenberg) und einige, teils ehemalige Mühlen. Wir wandern daher auf einsamen, aber gut ausgebauten Wegen.

Tal der Blinden Rot

Naturschutzgebiet

Das Flusstal ist kleinräumig, die Talaue an keiner Stelle breiter als 150m. Wir wandern auf der Ostseite des Bächleins hinab und auf der Westseite wieder zurück. Saftige Wiesen wechseln sich hier mit Wäldchen ab. Die Wälder sind zum großen Teil naturbelassen, wir kommen immer wieder durch Bruchwälder, Sumpfwälder, die teilweise überflutet sind und von wasserliebenden Erlen bewachsen sind. Da im Naturschutzgebiet keine Holzentnahme erfolgt liegen umgestürzte Erlen im Wald und bilden einen wildromantischen Urwald.

Tal der Blinden Rot

Dechenberghütte

Die Route bietet einige schöne Plätze für eine Rast und ein Picknick. Wer ein Dach über dem Kopf haben möchte, kann unseren Rundweg am Dechenbergweg für einen kleinen Abstecher verlassen und kommt nach kurzer Zeit an die Dechenberghütte. Dort besteht die Möglichkeit sich auf den Bänken unter dem Vordach zu erholen.

Dechenberghütte

„Furt“ im Brenntenholz

Anschließend folgen wir weiter dem Flusslauf und wechseln dabei über eine kleine Holzbrücke für einige Minuten die Flussseite. Nachdem wir über eine breite Betonbrücke wieder auf die „richtige“ Flussseite gewechselt sind, kommt der einzige kurze Abschnitt, der mit Kinderwagen beschwerlich ist. Es geht ein kurzes Stück ca. 20 Höhenmeter bergauf und der Weg ist eher schlecht. Oben angekommen wird es aber schnell wieder besser.

Im Brenntenholz

Kurz bevor die Blinde Rot bei Abtsgmünd in den Kocher mündet, überqueren wir nochmals den Fluss und machen uns auf den Rückweg. Die Blinde Rot verzweigt sich und der Wald längs unseres Pfades ist eine urtümlich sumpfige Landschaft. Den Rückweg treten wir auf dem Rottalsträßchen an, das die Zufahrt zum Sägewerk Ölmühle darstellt. Für die nächsten Minuten sind wir also auf aspalthierten Wegen unterwegs und es kann uns ein Auto begegnen. Der Verkehr ist aber sehr überschaubar und nach der Mühle ist der Weg wieder gesperrt für Fahrzeuge.

Tal der Blinden Rot
Tal der Blinden Rot

Schutzhütte Grenzstockweg

Nach einigen hundert Metern auf dem Rückmarsch erreichen wir wieder eine Schutzhütte am Grenzstockweg. Zwar gibt es hier keinen Tisch, dafür mehr Platz sich im trockenen niederzulassen.

Schutzhütte Grenzstockweg

Abtsgmünder Öl- und Sägmühle

Das Tal der Blinden Rot ist zu mehr als der Hälfte mit Wald bedeckt. Die Wald- und Forstwirtschaft spielte hier schon immer eine bedeutende Rolle. Das geschlagene Holz wurde vor Ort in Köhlereien zu Holzkohle verarbeitet oder auf der Blinden Rot zum Kocher geflößt. Da der Wasserstand des Flusses dafür häufig nicht ausreichte, wurden „Treibseen“ angelegt. In ihnen wurde Wasser aufgestaut um beim Schnellem ablassen des Wassers das Holz bis in den Kocher zu schwemmen. Von dort wurde es zu den Salinen von Schwäbisch Hall geflößt, wo immer eine hohe Nachfrage an Brennholz herrschte.

Von den vielen Mühlen, die einst das Tal prägten und die Wasserkraft der Blinden Rot nutzten, haben sich nur wenige gehalten die heute noch die Wasserkraft nutzen. Die Sägmühle Betzenhof, die Ludwigsmühle Willa, die heute ein international tätiger Cellulosehersteller ist, und die Abtsgmünder Öl- und Sägmühle, wo heute ein mittelständischer Säge-, Zimmerei- und Holzbaubetrieb arbeitet. Letzterer liegt auf unserer Route und wir wandern an den Produktionshallen und Holzlagern vorbei.

Ölmühle Holzbau Kruger

Jugendheim Rottal

Der Rückweg führt uns mehr durch die Wiesen in der Talaue. Malerisch mäandert die Blinde Rot zu unserer rechten durch das Tal. Nach einigen hundert Metern kommen wir am Jugendheim Rottal vorbei. Der schöne Grillplatz ist leider nicht öffentlich nutzbar. 

Wiesenaue Blinde Rot

Die Rottal-Waldfee

Ein letztes Highlight auf unserem Weg zurück nach Burghardsmühle ist eine Rastmöglichkeit der „Rottal Waldfee“. Unter diesem Namen wurde Brigitta Herith aus Adelmannsfelden bekannt. Die rüstige Seniorin ärgerte sich einst, dass eine Sitzgruppe die wir am Wegesrand finden, kaputt war. Nach Vorsprache beim Revierförster wurde die Bank repariert und zum oft genutzten Ruheplatz von Frau Herith. Dort lernte sie die Natur lieben und schloss vor allem die Vögel des Rottals ins Herz. Zusammen mit ihrem Vogelschützer-Kollegen Armin Bernlöhr hängt sie in Absprache mit dem Revierförster Nistkästen im Rottal auf und pflegt diese. Auf „ihrem“ Rastplatz findet man neben liebevoller Dekoration auch ein Gästebuch mit Zeitungsberichten über sie und hat die Möglichkeit ihr Grüße zu hinterlassen. Frau Herith schaut auch an der Dechenberghütte nach dem Rechten, ein tolles Engagement für ein wunderbares Stück Heimat!

Brigitta Herith - Rottal-Waldfee

Dank Brigitta Herith (86) der schönstdekorierte Rastplatz im Ostalbkreis.

Burghardsmühle

Am Ziel unserer Reise, dem Flecken Burghardsmühle wartet von April bis Ende Oktober die „Veschbersdub“ in der Burghardsmühle auf hungrige und durstige Wanderer. Großer Biergarten, kleine Kneipe, ein Spielplatz, warme und kalte Vesper, sowie eine riesige Bierkarte bietet der Geheimtipp am Rande des Tales an. Zum Abschluss gehört eine Einkehr auf jeden Fall dazu!

Burghardsmühle Biergarten
Burghardsmühle Biergarten

Hat dich die Beschreibung der Tour angesprochen? Sehen wir uns demnächst in den Ellwanger Bergen? Schreib es mir in die Kommentare!

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#049 Mitternächtliche Christmette auf Hohenrechberg

#049 Mitternächtliche Christmette auf Hohenrechberg

#049 Mitternächtliche Christmette auf Hohenrechberg

Für mich ist Weihnachten, wenn der Musikverein Wißgoldingen in der verdunkelten barocken Wallfahrtskirche am Ende der Christmette das ‚Stille Nacht‘ spielt. Es ist für mich zu einem festen Ritual geworden, meinen gut gefüllten Magen am Heiligen Abend gegen 23 Uhr auf den Rechberg zu schleppen und um Mitternacht die Christmette zu genießen.

Tour-Info

  • Ausdauer 10% 10%
  • Abenteuer 70% 70%
  • Spaß 80% 80%
  • Verpflegung 20% 20%

HINWEIS: Der Gottesdienst beginnt immer um Mitternacht, Inos gibt es bei der Seelsorgeeinheit unterm Hohenrechberg.

Was Kinder gefällt

Lange aufbleiben und eine Nachtwanderung auf den Rechberg machen ist toll. Die barocke Kirche mit dem Weihnachtsschmuck und die musikalische Umrahmung durch den Musikverein Wißgoldingen.

Ideale Witterung

Heilig Abend ist Christmette, das Wetter ist egal. Vor Jahren habe ich die Messe wegen überfrierendem Regen mal ausfallen lassen, ansonsten geht die kurze Wanderung immer.

Verpflegung

Im „Haus Rechberg“ direkt neben der Kirche kann man sich vor und nach der Messe mit Getränken versorgen. Verkaufsschlager sind Tee und Glühwein. 

An- & Abreise

Wir parken direkt am Wanderparkplatz in Rechberg und laufen über asphaltierte Wege nach oben.

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Die Tour

Die Tour an sich ist kurz und wenig spektakulär, denn es ist tiefe Nacht, wenn wir gegen 23 Uhr vom Wanderparkplatz loslaufen. Vor allem am Kreuzweg, wenn wir nach der Ruine an der Nordflanke unterwegs sind, pfeift oft ein eisiger Wind. Warme Kleidung und, falls man den Weg nicht gut kennt, eine Taschenlampe sind empfehlenswert. 

Christmette um Mitternacht auf dem Rechberg

Heilige Messe

Die Christmette auf dem Rechberg ist eine sehr besondere Messe für mich. Die letzten Jahre war ich alleine auf dem Hohenrechberg, da meine Kinder noch zu klein waren. Der Marsch auf den Wallfahrtsberg zur Christmette ist eine innere Einkehr nach dem Trubel der Vorweihnachtszeit und dem Heiligen Abend – außerdem ist es ein netter Verdauungsspaziergang!

Die Christmette wird umrahmt vom Musikverein Wißgoldingen und es ist einfach nur schön, wenn am Ende der Messe die Kirche verdunkelt wird und man gemeinsam mit dem Orchester im Schein der Christbäume das „Stille Nacht“ singt.

Christmette um Mitternacht auf dem Rechberg

Ausblick

Leider hat man nicht immer das Glück, aber wenn am Heiligen Abend genug Fernsicht herrscht um ins Tal zu blicken, dann bietet sich ein toller Blick auf die beleuchtete Stadt. 2022 war es wieder einmal so weit. Vom Nordfels an der Kirche konnte man Straßdorf, Waldstetten, Schwäbisch Gmünd und das Remstal bei Nacht bewundern.

Christmette um Mitternacht auf dem Rechberg

Christmette

Habe ich Deine Lust geweckt? Sehen wir uns am Heiligen Abend um Mitternacht zur Christmette? Schreib es mir in die Kommentare!

In jedem Fall wünsche ich Dir und Deiner Familie von Herzen eine gesegnete und friedliche Weihnacht!

Christmette um Mitternacht auf dem Rechberg
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EXTRA: Schlittenfahrt XXL

EXTRA: Schlittenfahrt XXL

EXTRA: Schlittenfahrt XXL

Auf einem Schlitten einen Hügel hinunterrutschen kann jeder. Mich als Vater hat es früher genervt mit meinen Kindern Schlittenfahren zu gehen. Zig mal hintereinander einen (oder zwei, drei) Schlitten einen Hügel hochziehen war nicht meines.  Irgendwann kam mir eine Idee: wenn der Berg lange genug ist muss man den Schlitten nur einmal hochziehen. Seitdem haben wir deutlich mehr Spaß! Die schönsten Schlittentouren um Schwäbisch Gmünd gibt es hier!

Tour-Info

  • Ausdauer 90% 90%
  • Abenteuer 100% 100%
  • Spaß 100% 100%
  • Verpflegung 25% 25%

HINWEIS: Teilweise führen die Schlittenrouten über Wege auf denen Fahrzeuge, Radler und Wanderer auftauchen können. Ihr seid groß und selbst verantwortlich für euer tun!

Schlittenhügel Schwäbisch Gmünd

Was Kinder gefällt

Durch den Schnee stapfen, einen Schneemann bauen und natürlich am Ende mit einem Schlitten ins Tal zurück flitzen!

Ideale Witterung

Schnee. Je mehr desto besser! 

Verpflegung

Variante 1 benötigt ein Rucksackvesper, Variante 2 enden am Hofcafé Mangold.  Variante 2 bietet zusätzlich die Möglichkeit am Franz-Keller-Haus oder am Knörzerhaus einzukehren. Variante 3 hat keine Einkehrmöglichkeit und  Variante 4 endet in Weilerstoffel mit den Gaststätten Veit und Hölzle.

An- & Abreise

Alle Varianten starten am Wanderparkplatz Furtlepass. Da wir mit dem Schlitten ins Tal fahren sollte man sich dort absetzen und anschließend wieder abholen lassen. Natürlich kann man auch vom Tal aus laufen.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Die Idee

Statt immer denselben Hügel heraufzulaufen und wieder hinunterzufahren unternehmen wir eine Wanderung bis zum Gipfel und fahren dann eine lange Piste hinunter. Ich habe euch vier verschiedene Varianten rund um das Kalte Feld zusammengestellt wo das prima geht.

Schlittenhügel Schwäbisch Gmünd

Das geht übrigens auch mit Snowboards, und speziell in Coronazeiten haben auch viele Skifahrer ihre Bretter aufs Kalte Feld geschleppt um sich ein wenig Spaß im Tiefschnee zu gönnen.

Schlittenfahren auf der Ostalb

Die Ausrüstung

Anfangs war ich noch viel mit der Kraxe unterwegs. Den Dreijährigen Huckepack und drei Plastikrutscher hinten dran ging es zuerst auf den Berg und dann hinunter ins Tal. Zuletzt haben wir die Holzschlitten dabei. „Moderne“ Plastik-Bobs gehen natürlich auch haben aber die Felsen auf der Alb nicht so gerne. Solange genug Schnee liegt sind sie gut, da leichter.

Auf jeden Fall sollte man sich warm genug einpacken und eine Thermoskanne Tee mitnehmen.

Schlittenfahren auf der Ostalb

Variante 1 Bernhardus – Herdtlinsweiler

Das ist die längste und schönste Variante. Vom Furtlepass steigen wir über den Trampelpfad zum Bernhardus und fahren dann mit dem Schlitten den Wirtschaftsweg hinunter. Nachdem wir den Furtlepass überquert haben kommt der zweite Teil der Abfahrt nach Herdtlinsweiler. Zum Abschluss dann eine Einkehr im Hofcafé Mangold.

Schlittenfahren auf der Ostalb

Alleine die Winterstimmung am Bernharduskapelle rechtfertigt es einen Schlitten über den Steig nach oben zu schleppen.

Schlittenfahren auf der Ostalb

Für kleinere Kinder eine gute Sache: unser Dreijähriger hat den Marsch durch den Schnee auf den Bernhardus schon etwas mitgenommen. Zwischendurch kann man die Kleinen auch ein Stück ziehen. Das spart die Muckibude.

Variante 2 Kaltes Feld – Herdtlinsweiler

Fast ähnlich lang ist die Abfahrt vom Kalten Feld. Wir wandern westlich des Flughafens nach oben zum Franz-Keller-Haus und genießen einen Kalte-Feld-Tee. Anschließend geht es über das Knörzerhaus zum Wirtschaftsweg östlich des Flughafens. Von dort startet der erste Teil der Abfahrt bis zum Flughafen.

Nach einem kleinen Fußmarsch fahren wir dann vom Furtepass über die Wiesen nach Herdtlinsweiler.

Schlittenfahren auf der Ostalb

Der beste Moment: vor Papa auf dem Schlitten sitzen, vor uns die letzte Abfahrt von 1,5km von der Weilermer Skihütte nach Herdtlinsweiler.

Schlittenfahren auf der Ostalb

Variante 3 Hornberg – Waldstetten

Die Variante für Faule: direkt am Hornberg über den Sauren vorbei am Saurenhof bis zum Wanderparkplatz südöstlich von Waldstetten. Die Abfahrt ist steil und macht Laune, endet aber im Nirgendwo.

Schlittenfahren auf der Ostalb

An diesem Tag sind wir von Bettringen über das Lindenfeld, Staatswald und Hornbergsteige auf den Hornberg. Von dort haben wir die Variante 3 nach Waldstetten genommen. Der Aufstieg hat es in sich für die Kinder, aber auch das ist möglich. Einfacher ist es natürlich ab dem Furtlepass.

Variante 4 Hornberg Weilerstoffel

Auch diese Variante ist etwas für Faule. Wir starten Richtung Sauren biegen dann aber  auf halbem Weg links ab nach Weilerstoffel. Die Abfahrt ist weniger steil, dafür hat man am Ende mit dem Hölzle und dem Veit zwei Einkehrmöglichkeiten.

Schlittenfahren auf der Ostalb

Weitere Ideen…

Diese vier Varianten sind natürlich nicht abschließend. Während Corona war z.B. die Strecke entlang des alten Degenfelder Skilifts sehr populär. 

Schlittenfahren auf der Ostalb

Ehemalige Bergstation des Sessellifts am Kalten Feld.

Was ist dein Schlittenhügel der Wahl? Hab ich deine Lust auf eine XXL-Schlittentour geweckt? Schreib es in die Kommentare!

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#045 Eine Nacht in den Bergen

#045 Eine Nacht in den Bergen

#045 Eine Nacht in den Bergen

Ein besonderes Abenteuer mit Kindern ist eine Übernachtung auf der Ostalb! Verschiedene Hütten bieten diesen Service an. Ein Überblick über die Hütten mit Übernachtungsmöglichkeit auf der Ostalb gibt es hier. Probiert es aus, es lohnt sich!

Schutzhütten

Diese Karte zeigt die Lage der besprochenen Hütten. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich habe nur Hütten aufgenommen, die ich selbst besucht habe.

Was Kinder gefällt

Eine Wanderung durch die Natur, auf einer Berghütte übernachten und Abends am Lagerfeuer oder Kaminofen zu sitzen!

Ideale Witterung

Man kann das ganze Jahr auf einer Hütte schlafen. Im Sommer sind die Hütten oft ausgebucht, daher gibt es den Tipp auch jetzt im November.

Verpflegung

Selbstversorgerhütte oder bewirtschaftete Hütte: die Ostalb bietet beides, und beides hat seinen Reiz.

An- & Abreise

Man kann die Touren mit Übernachtung länger gestalten, muss aber bedenken, dass man alles mitschleppen muss. Mit Marschgepäck wird der Weg wesentlich anstrengender!

Planung

Ich habe dieses Jahr im Januar 2 Laibe Brot, 40 rote Würste und 3L Tee für meine Jugendgruppe plus mein Gepäck 9km über 450 Höhenmeter zum Franz-Keller-Haus getragen. Wenn man einigermaßen fit ist geht also auch ein Familienausflug mit Übernachtung, selbst wenn die Kinder gar nichts tragen.

Wichtige Fragen die du dir (in dieser Reihenfolge stellen solltest):

  • wer trägt das Gepäck und wie viel können wir wie weit tragen?
  • welche Hütte passt zu unserer Leistungsfähigkeit?
  • welche Route wähle ich dorthin?

Am Ende des Artikels findet ihr noch detaillierte Tipps und eine Checkliste für Euren Trip!

 

Übernachtung

Franz-Keller-Haus

Betreiber: Schwäbischer Albverein
Verpflegung: Bewirtschaftet, Grillstellen
Minimaler Anmarsch:

1,86km

100 Höhenmeter

Ausstattung: 22 Betten, Matratzenlager, (Hütten-)Schlafsack oder Bettwäsche gegen Aufpreis
Öffnungszeiten: An allen Wochenenden des Jahres, an allen Feiertagen außer Weihnachten und täglich während der Schulferien
Kontakt: Webseite

 

Übernachtung auf dem Franz-Keller-Haus

Das Franz-Keller-Haus ist die bekannteste und meistbesuchte Hütte auf der Ostalb. Es wird von Ehrenamtlichen des Schwäbischen Albvereins bewirtschaftet und bietet 22 Plätze im Matratzenlager. Auf Anfrage gibt es in der nebenan gelegenen Villa Maus fünf weitere Schlafplätze. Die Schlafräume sind sehr komfortabel und modern ausgestattet und verfügen über Heizkörper. Kleidung und Schuhe können am Kachelofen im Erdgeschoss getrocknet werden.

Wahlweise kann man die Grillstellen nutzen, Holz findet sich immer, oder man lässt sich bewirten. Das Frühstück ist inklusive und gut. Natürlich sollte man den Kalte-Feld-Tee probieren, der von Ehrenamtlichen nach Originalrezept hergestellt wird. Die Kräuter stammen vom Kalten Feld und werden unter dem Dach des Franz-Keller-Hauses getrocknet.

Übernachtung auf dem Franz-Keller-Haus

Kreuzberghütte

Betreiber: Deutscher Alpenverein Sektion Hohenstaufen-Göppingen
Verpflegung: Selbstversorgerhütte, Getränke vorrätig, Grillstelle
Minimaler Anmarsch:

1,1km

180 Höhenmeter

Ausstattung: 34 Betten, Matratzenlager, (Hütten-)Schlafsack
Öffnungszeiten: Nach Absprache
Kontakt: Webseite

 

Übernachtung auf der Kreuzberghütte

Der Galgenberg (Kreuzberg) ist über einen Grat mit dem Hauptmassiv des Kalten Feldes verbunden, aber deutlich weniger frequentiert. Der DAV betreibt dort die sehr große Kreuzberghütte mit einer tollen Küche und einer riesigen Wiese mit Grillstelle. 

Die Kreuzberghütte ist ideal, wenn man mit mehreren Familien gemeinsam unterwegs ist, oder eine Unterkunft für eine Gruppe sucht. Die Wiese lädt zum Fußballspielen ein, die große Feuerstelle bietet Platz für die gesamte Mannschaft. 

Getränke sind vor Ort, mit einer Sondergenehmigung kann man auch mit einem PKW (wenn kein Schnee liegt) zur Hütte fahren.

Übernachtung auf der Kreuzberghütte

Schorndorfer Hütte

Betreiber: DAV Sektion Schorndorf
Verpflegung: Selbstversorgerhütte
Minimaler Anmarsch:

1,34km

80 Höhenmeter

Ausstattung: 24 Betten, Gruppengröße max. 15 Personen, Matratzenlager, (Hütten-)Schlafsack
Öffnungszeiten: An Wochenenden 
Kontakt: Webseite

 

Schorndorfer Hütte

Die Schorndorfer Sektion des Deutschen Alpenvereins betreibt ca. 100m unter dem Knörzerhaus die Schorndorfer Hütte. Die Hütte verfügt über zwei gut ausgestattete Schlafräume und eine tolle Küche mit Elektro- und Holzherd. Kochfaule können zum Essen aufs Knörzerhaus laufen.

Übernachten auf der Schorndorfer Hütte

Naturfreundehaus Himmelreich

Betreiber: Naturfreundehaus Himmelreich e.V.
Verpflegung: Bewirtschaftet, Grillstellen
Minimaler Anmarsch:

1,61km

140 Höhenmeter

Ausstattung: 37 Betten, Zimmer mit 4-8 Betten, Bettwäsche wird gestellt
Öffnungszeiten: Wochenenden in den Sommermonaten
Kontakt: Webseite

 

Naturfreundehaus Himmelreich

Von den vorgestellten Übernachtungsmöglichkeiten kommt das Naturfreundehaus einem Hotel am nächsten. Das zugehörige Gasthaus bietet die berühmten Göggele (halbes Hähnchen) und Schnitzel, die Zimmer verfügen über fließend warmes Wasser und es gibt vier Duschräume. 

Der schnellste Aufstieg erfolgt von Heubach-Beuren aus, man kann eine Übernachtung dort gut mit einer Scheuelbergüberschreitung kombinieren.

Himmelreich

Schwarzhornhaus

Betreiber: Diözese Rottenburg-Stuttgart
Verpflegung: Bewirtschaftet, Grillstellen
Minimaler Anmarsch:

0,81 km

60 Höhenmeter

Ausstattung: 40 Betten, Matratzenlager,  1 Einzelzimmer, zwei Doppelzimmer, Etagenbad, Mindestbelegung 25 Personen und zwei Nächte
Öffnungszeiten: Nach Absprache
Kontakt: Webseite

 

Übernachtung auf dem Schwarzhornhaus

Wenn du auf der Suche nach einem Ort für deine (Jugend-)Gruppe bist, dann ist das Schwarzhornhaus etwas für dich. 25-45 Personen finden dort Platz, es gibt Tagungsräume und eine eigene Kirche. Für Teambuilding-Events kann der hauseigene Kletterpark mit zwei Trainern gebucht werden und auch eine kleine Kirche gehört zur Ausstattung. Die professionelle Gastroküche kann genutzt werden und taugt für die Verpflegung von bis zu 60 Personen.

Übernachtung auf dem Schwarzhornhaus

Hornberg-Hostel

Betreiber: Hornberg-Hostel GbR
Verpflegung: Frühstück auf Wunsch
Minimaler Anmarsch:

0 km

0 Höhenmeter

Ausstattung: 16 Doppelzimmer, ein Einzelzimmer, zwei 5er-Zimmer und ein Familienzimmer (Doppelbett und Schlafsofa). Frühstück ab 25 Personen
Öffnungszeiten: Nach Absprache, Mindestbelegung 25 Personen, zwei Nächte
Kontakt: Webseite

 

Übernachtung im Hornberg-Hostel

Das Hornberg-Hostel richtet sich an Gruppen ab 25 Personen und für mindestens zwei Nächte. Im Gegensatz zum Schwarzhornhaus kann man hier überwiegend in Doppelzimmern schlafen. Zur Ausstattung gehört eine große Küche, eine kleinere Küche mit Aufenthaltsraum, ein Tischtennisraum, ein großer Aufenthaltsraum, ein Unterrichtsraum und ein Speisesaal.

Übernachtung im Hornberg-Hostel

Gepäck

Je nachdem wie weit die Tour gehen soll, musst Du dich gewichtsmäßig einschränken. Ein ordentlicher Rucksack ist Pflicht! Ich verwende für Übernachtungen meinen Tasmanian Tiger Raid Pack MK III mit 52L Volumen. Dieses Volumen nutze ich auch in der Regel aus. Wenn ich mit Jugendgruppen unterwegs bin oder meinen Kindern Last abnehmen will ist er eher zu klein.

Packliste

Ich versuche das Gepäck möglichst schlank zu halten. Den meisten Platz nimmt meist die Verpflegung ein. Was ich immer dabei habe, habe ich für Euch in der folgenden Liste zusammengefasst. Je nach Planung kann ich das dann noch erweitern. Für nur eine Übernachtung plane ich für mich keine Wechselkleidung ein und tausche nur Wäsche und Socken. Für Kinder muss man in jedem Fall komplette Wechselkleidung mitführen.

Meine Grundausstattung:

  • Ersatzsocken
  • Unterwäsche
  • Schlafanzug (oder Jogginghose/Shirt)
  • für Kinder: komplette Wechselkleidung
  • Regenhose / Jacke oder Poncho
  • Erste Hilfe-Set
  • Taschenmesser
  • Taschen- / Stirnlampe
  • Feuerzeug (oder Feuerstahl) plus Zunder
  • Trinkflasche (Winter: Thermosflasche) mind. 1,0L / Kinder 0,6L
  • Powerbank + Kabel
  • Nähzeug
  • 2m Schnur
  • ggf. (Hütten-)Schlafsack
  • ggf. Kissen
  • ggf. Hüttenschuhe (ich laufe immer in dicken Socken und spare das Gewicht)
  • Kulturbeutel (mind. Zahnpasta, Zahnbürste, Seife, Handtuch)
  • Wasserdichter Packsack 20L
Kraxenponcho und Rucksacküberzug

Regenkleidung

Meistens habe ich nur meine normale Jacke dabei und ziehe dann einen Überzug über den Rucksack. Wenn richtiger Regen angekündigt ist nehme ich den Kraxen-Poncho unter dem Ostalbwanderer und sein Rucksack verschwindet.

Erste Hilfe-Set für das Wandern mit Kindern

EH-Set

Mein Erste Hilfe-Set habe ich bereits in einem eigenen Artikel vorgestellt

Taschenlampe / Stirnlampe

Taschen-/Stirnlampe

Taschenlampe und Stirnlampe sind sicher aus dem „oberen Regal“, dafür aufladbar, unkaputtbar und verdammt hell. Sowohl die Stirnlampe Ledlenser H8R SE LED als auch die Taschenlampe Ledlenser, P7R Signature kann ich uneingeschränkt empfehlen. Leider ist die Akkugröße unterschiedlich, für die Taschenlampe habe ich einen Reserveakku für längere Aufenthalte fernab der Steckdose (eine Woche im Zelt).

Die Stirnlampe mag ich nicht besonders, nutze sie zum arbeiten, in Höhlen oder als Leselampe beim singen am Lagerfeuer.

ZIPPO

Feuerzeug

Im Artikel „Unterwegs Feuer machen“ habe ich beschrieben wie man mit einem Stahl und Zunder Feuer machen kann. Habe ich auch immer dabei und nutze es in 99% der Fälle. Für „normale Menschen“ tut es auch ein Feuerzeug. Auch ich habe eines dabei. Manchmal muss es eben schnell gehen und nicht einmal ich habe Bock während strömendem Regen mit Stahl und Zunder zu spielen. Ich nutze ein Zippo, weil es immer funktioniert. In leuchtorange, weil ich Sachen gerne liegen lasse und dann suchen muss.

USB Powerbank 20.000mAh

Powerbank

Als Wanderblogger brauche ich unterwegs meine Navi-App um Strecken zu tracken und neue Touren zu finden, und ich fotografiere sehr viel. Mit meiner 20.000mAh-Powerbank komme ich auch drei-vier Tage ohne Steckdose aus.

Nähzeug

Nähzeug

Braucht man selten, wenn dann aber dringend. Nimmt nicht viel Platz weg und ist daher immer im Rucksack dabei. Selbst gebastelt aus einem Stück Pappe.

Paracord

Schnur

Paracord ist eine Schnur, die man heute vornehmlich im Outdoorbereich nutzt. Im 2. Weltkrieg waren daraus die Schnüre von Fallschirmspringern. Daher ist die Schnur sehr leicht bei gleichzeitig sehr hohen Bruchlasten.

Paracord 550 / Paracord Type III

Ich verwende das sehr verbreitete „Paracord 550“ nach US-militärischer Spezifikation Mil-C-5040H Type III. Die „550“ steht für die Bruchlast in amerikanischen Pfund (250kg).

Man kann damit Rucksäcke flicken, Schnürsenkel ersetzen u.a. Für die Pfadfinderarbeit habe ich Paracord in verschiedenen Längen vorrätig, wobei ich jede Länge aus einer andersfarbigen Schnur hergestellt habe. Orange ist bei mir 2m, und davon habe ich immer ein Stück dabei.

Hüttenschlafsack

Hüttenschlafsack

Ich habe drei „Eskalationsstufen“ an Schlafsäcken. Der Leichteste ist ein Hüttenschlafsack aus reiner Seide. Er enthält keine Metallteile, wichtig für Berghütten in den Alpen, denn in vielen Hütten muss der Hüttenschlafsack in die Mikrowelle um evtl. vorhandene Bettwanzen abzutöten.

Schlafsack

Wenn es nicht auf das letzte Gramm Gewicht ankommt nehme ich lieber einen leichten Schlafsack mit kleinem Packmaß. Ich verwende den McKinley X-Treme Light 600 mit einer Wohlfühltemperatur bis minimal 15°C.

Wenn es richtig kalt ist, ich im Zelt oder einer nicht/schlecht geheizten Hütte schlafe, nehme ich meinen Marmot Trestles Elite Eco 30 Long. Wohlfühltemperatur bis min. 2°C, und in der „Long“-Version auch mit Gardemaß von 181cm bequem.

Reise-Kissen

Kopfkissen

Ein Luxus, den ich mir bei mehrtägigen Aufenthalten gönne ist mein komprimierbares Kissen. Kann man mitsamt Leinenbezug in einen Packbeutel stopfen und hat dann ein Packmaß ähnlich einem 0,5L Bierkrug. Entfaltet sich nach einiger Zeit selbst.

Reise-Handtuch

Handtuch

Ich hasse diese Microfaserteile. Man kann sich damit beschissen abtrocknen. Da sie aber vom Packmaß unschlagbar sind verwende ich sie doch. Als kleinen Luxus gönne ich mir die Größe L, sie ist vom Packmaß nur unwesentlich größer „S“-Variante.

Hast Du Lust auf eine Übernachtung in den Bergen? Sehen wir uns demnächst auf einer Hütte? Habe ich eine tolle Übernachtungsmöglichkeit nicht aufgeführt? Schreib es mir in die Kommentare!

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#042 Heimatmuseum Waldstetten

#042 Heimatmuseum Waldstetten

#042 Heimatmuseum Waldstetten

Das Heimatmuseum Waldstetten ist ein Sammelsurium der Heimatgeschichte. Es werden große Geschichten erzählt im Museum, aber aus der Sicht von unten. Das bietet spannende Perspektiven aus Handwerk, Industrie, Krieg und Verfolgung aber auch Archäologie. Der Ausflugstipp der Woche führt uns nach Waldstetten!

Das Museum ist jeden 1. und 3. Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr geöffnet, es ist kostenlos, um eine Spende wird gebeten. 

Wäldenbauers Haus

Das Museum war der Herzenswunsch des Waldstetter Alt-Bürgermeisters Rainer Barth. In der letzten Legislaturperiode seiner langjährigen Amtszeit gründete er mit anderen Waldstettern 1995 den Heimatverein Waldstetten / Wißgoldingen mit dem Ziel das Natur- und Kulturerbe der Gemeinde zu bewahren und letztlich auch ein Heimatmuseum zu eröffnen.

Fünf Jahre später, im Jahr 2000, kaufte man „Wäldenbauers Haus“. Die vorigen Besitzer hießen nicht wirklich Wäldenbauer, vielmehr handelt es sich um einen Hausnamen wie es sie in Waldstetten noch viele gibt. Die Kenntnis der Hausnamen zieht die Grenze zwischen denen, die dazugehören im Ort und den Rei’gschmeckten (Zugezogenen). Erst wer weiß, wer der Schuhbauer, der Gallabauer oder der Broidakapper ist, ist wirklich angekommen.

Aber zurück zum Museum: es zeigte sich, dass das Haus nicht zu renovieren war, so wurde es 2001 abgebrochen, neu aufgebaut und schließlich 2007 als Museum eröffnet.

Heimatmuseum Waldstetten

Das Museum

Das Museum beherbergt eine Dauerausstellung mit den sieben Themenbereichen Perlenstickerei, Beindreherei, Pfeifenmacherei, Sakrales & Volksfrömmigkeit, Erd- & Urgeschichte, Ortsgeschichte und Zeitgeschichte.

Daneben gibt es wechselnde Sonderausstellungen in zwei Räumen. Als Uhrenliebhaber denke ich gerne an die Ausstellung über die Gmünder Uhrenmanufaktur BIFORA zurück, als Ostalbwanderer waren die Sonderausstellungen zu Waldstetten als ehemals überregional bedeutsames  Skizentrum, zur Geschichte des Segelfluges auf dem Hornberg und die Sonderausstellung zu den Bunkern im Staatswald besonders spannend. 

Blick aus dem Museumsfenster auf St. Laurentius

Blick aus dem Museumsfenster auf St. Laurentius

Archäologie & Frühgeschichte

Waldstetten liegt an der Albnordrand-Verwerfung, die genau zwischen dem (aktuell abgerissenene) Rathaus und der St. Laurentiuskirche verläuft (Schwäbisches Lineament). Dort, wo ich aufgewachsen bin findet, auf den Schlattfeldern oberhalb Waldstettens findet man unzählige Fossilien und 2015 fand man dort eine 15.000 Jahre alte Frauenskulptur, ein rares Kunstwerk aus der Eiszeit.

Die Fossilien von Waldstetten sind für mich eng mit dem Namen von Josef Rothgerber. Der inzwischen verstorbene Hobbygeologe hatte im Keller seines Hauses, dass unweit meines Elternhauses stand, unzählige Fossilien gesammelt und präpariert. Es gab keine Baugrube in der Gegend, in der er nicht auf der Suche nach neuen Funden war. Es war für uns als Kinder das Größte, wenn wir seine Sammlung besichtigen durften!

Inzwischen sind Teile der Sammlung im Heimatmuseum der Öffentlichkeit zugänglich, für Kinder sicher der spannendste Teil des Museumsbesuches.

Heimatmuseum Waldstetten

Die geologische Sammlung

Handwerkskunst

Waldstetten lebte, wie weite Teile der Alb von der Textilindustrie. In meiner Jugend stand an der Straßdorfer Straße noch die „Schnäddre“, das ehemalige Werk des Heubacher Wäscheherstellers Triumph. Darüber hinaus gab es aber, zumindest aus heutiger Sicht exotischeres, für das Waldstetten berühmt war. Die Boi-Dreher („Boiner“ schwäbisch für Knochen), fertigten aus Rinderknochen filigrane Kunstwerke an, die man im Museum bewundern kann. 

Ab 1817 kam die Perlenstickerei auf, Frauen und Kinder strickten in Heimarbeit aus winzigen Perlen Taschen und Täschchen die bis in die Niederlande und die USA exportiert wurden. Die Technik brachte man Kindern eigens in Kinder-Industrie-Anstalten bei.

Daneben widmet sich ein Teil der Ausstellung auch der Pfeifenmacherei, die ein wichtiges Standbein der heimischen Wirtschaft wurde, als das Tabakrauchen in Mode kam.

Heimatmuseum Waldstetten

Werkstatt eines Beindrehers

Sakrales und Volksfrömmigkeit

Waldstetten war bis die Flüchtlinge 1945 kamen streng katholisch. Der Ausstellungsteil zeigt Objekte aus diesem Zusammenhang. So gab es in Waldstetten wie an vielen anderen Orten eine Rosenkranz-Bruderschaft, die gemeinsam täglich den Rosenkranz betete. Einzigartig ist, dass die Rosenkranzbruderschaft 15 Täfeles-Männer hatte, die an Fronleichnam und anderen Prozessionen 15 Blechtafeln vor der Prozession hertrugen.

Angesehene Bürger der Gemeinde waren es, die in Frack und Zylinder ihr Amt versahen und beim Tod eines Mit-Bruders einen Nachfolger wählten. Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts verstarb der letzte Täfeles-Mann, Johannes Abele, der „Herz-​Jesu-​Beck“. Auch diese Geschichte erzählt das Heimatmuseum. Ebenso existierte in Waldstetten die letzte Rosenkranz-Fabrik Baden-Württembergs. Zu meiner Erstkommunion durfte ich mir dort noch einen Rosenkranz aussuchen, den meine Großtante dann beim Chef und letztem gelernten Rosenkranzmacher Württembers, Thomas Albrecht, erwarb.

Heimatmuseum Waldstetten

Statuen, Rosenkränze und Devotionalien, made in Waldstetten.

Orts- und Zeitgeschichte

Es sind die vielen kleinen Geschichten, die das Museum ausmachen. Dabei ist es gleich, ob man selbst aus Waldstetten kommt. Wie Waldstetten als Bauern- und Handwerksdorf im 19. Jahrhundert aussah, oder wie es die Flüchtlinge nach dem Krieg erlebte ist für einen Bettringer oder Heubacher genauso spannend!

Ich würde mit Kindern für den Besuch eine Stunde einplanen, ohne Kinder etwas mehr. Danach einkehren im Museums-Café und vielleicht noch eine Runde durch Waldstetten laufen. Das Museum ist einen Besuch wert!

Heimatmuseum Waldstetten

Statuen, Rosenkränze und Devotionalien, made in Waldstetten.

Wirst Du das Waldstetter Heimatmuseum besuchen? Was hältst du davon, dass es hier nicht nur die klassischen Wanderungen sondern Ausflugstipps gibt? Schreib es in die Kommentare!

Kommentare

weitere Tipps der Woche
Das Magazin
HW1: Meine Packliste

HW1: Meine Packliste

Schlafen, kochen, wandern: was muss ich auf dem Albsteig im Rucksack dabei haben? Meine persönliche Packliste und meine Gedanken dazu.

HW1: Biwakieren

HW1: Biwakieren

Darf ich draußen schlafen? Darf ich wild zelten? Der Ostalbwanderer geht der Frage nach wie es mit dem Biwakieren am HW1 aussieht.

#037 Hörschbachschlucht & Franzenklinge

#037 Hörschbachschlucht & Franzenklinge

#037 Hörschbachschlucht & Franzenklinge

Die Hörschbachschlucht bietet wunderbare Wasserfälle und märchenhafte Wälder. Eine der schönsten Orte im Schwäbischen Wald! Wir wandern von Murrhardt durch die Hörschbachschlucht, laufen den Grenzsteinweg entlang und steigen durch die steile Franzensklinge wieder hinab ins Tal.

Tour-Info

  • Ausdauer 90% 90%
  • Abenteuer 90% 90%
  • Spaß 90% 90%
  • Verpflegung 70% 70%

HINWEIS: 

Hinweis Komoot

Komoot hält die Franzensklinge für gefährlich und empfiehlt alpine Erfahrung. Die Klinge ist nicht ungefährlich, aber nicht gefährlicher als viele Touren auf der Ostalb, die diesen Hinweis nicht tragen. Also nicht von diesem Attribut abschrecken lassen. Stabiles Schuhwerk ist natürlich Voraussetzung.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Was Kinder gefällt

Die Wasserfälle in der Hörschbachschlucht, die vielen kleinen Holzbrücken und die Grenzsteine im Wald zu suchen.

Ideale Witterung

Wir sind die Tour am 6. Januar bei leichtem Regen und aufgeweichtem Boden gegangen – man kann die Tour bei (fast) jedem Wetter machen. Bei schönem Wetter sind die Wasserfälle sehr überlaufen. Bei vorangegangenem Niedersclag ist die Schüttung des Hörschbachs höher und die Wasserfälle beeindruckender.

Verpflegung

Das „Gasthaus Wasserfall“ am Ende der Hörschbachschlucht ist leider noch geschlossen, man sollte ein Rucksackvesper einpacken.

An- & Abreise

Wir parken am „Parkplatz Festhalle“ direkt neben der Festhalle Murrhardt in der Helmut-Götz-Straße.

Die Tour

Ich habe einen Rundkurs gewählt, bei dem wir zuerst durch das Hörschbachtal bergwärts laufen und dann durch die Franzenklinge bergab zurücklaufen. Dadurch ergibt sich ein schöner Rundkurs. Die 10km und 310 Höhenmeter fühlen sich länger an. Man sollte einen ganzen Tag einplanen.

Hörschbachschlucht

Prälatenweg

Am hinteren Ende des Parkplatzes führt ein (nicht in Komoot / OSM) eingezeichneter Fußweg steil nach oben. Im Anschluss folgen wir einige Meter der Straße um den Friedhof herum und biegen dann links ab, wo es nach oben geht. Von dort bietet sich ein schöner Ausblick über Murrhardt und das Murrtal, bevor wir uns auf den Prälatenweg zur Hörschbachschlucht aufmachen.

Murrhardt
Hörschbachschlucht

Vorderer Hörschbach-Wasserfall

Nach einem kurzen Abstieg erreichen wir den Hörschbach direkt am vorderen Wasserfall. Der Fuß des Wasserfalls ist über einen kleinen Trampelpfad gut zu erreichen, bei schönem Wetter könnte man unter dem Wasserfall sogar duschen.

Der Wasserfall ist wirklich schön, tief in die anliegende Gesteinsformation eingegraben und man sollte auf jeden Fall 15-30min zur Erkundung einplanen.

Hörschbachschlucht
Hörschbachschlucht
Hörschbachschlucht

Oberer Hörschbachweg

Der „spannende“ untere Weg wurde von der Stadt Murrhardt aufgelassen und ist nicht mehr begehbar. Ausweislich der vielen Warntafeln haben vermutlich viele Freizeitwanderer in Stöckelschuhen und Birkenstock versucht sich durch Wandern umzubringen.

Aber auch der obere Weg ist wildromantisch, führt über einige kleine Holzbrücken und Feldwege zum hinteren Ende der Schlucht.

Hörschbachschlucht
Hörschbachschlucht
Hörschbachschlucht

Hinterer Hörschbach-Wasserfall

Der hintere Hörschbachwasserfall wird von einem kleinen Staudamm oberhalb gespeist. Dieser verfügt über eine Klappe mit der man den Wasserfall „anschalten“ kann. Nach viel Niederschlag ist das nicht notwendig, aber bei Trockenheit lässt sich der Hörschbach mit dem kleinen Damm aufstauen und nach dem Öffnen der Klappe ergießt sich ein Schwall Wasser über den Wasserfall.

Der kleine Abstieg vom Staudamm an den Fuß des Wasserfalls ist bei Nässe sehr rutschig und sicher der schwierigste Teil der gesamten Strecke. Wer sich nicht traut kann den Wasserfall aber auch von oben betrachten.

Hörschbachschlucht
Hörschbachschlucht

Hörschhof-Klamm

Nach dem Wasserfall führen uns Holztreppen durch eine Klamm nach oben. Wir treten unterhalb des Hörschhofes aus dem Wald heraus und laufen ein kleines Stück des Weges am Waldrand entlang.

Hörschbachschlucht

Gasthof Wasserfall

Nach kurzer Wanderung erreichen wir den Gasthof Wasserfall. Das Gasthaus, im Volksmund „Texas“ genannt, weil die Besucher früher gern zu Pferd anreisten und selbiges am Tresen festbanden, stand jahrelang leer. Wir haben die (neue) junge sympathische Besitzerin kennengelernt, die den Gasthof übernommen hat, und dort das Café Heimerlein eröffnen will. Wenn man sie trifft gibt es ein Kaltgetränk in die Hand zu kaufen. Sobald dort eröffnet ist, werden wir sicher hier einkehren!

Gasthaus Wasserfall

Grenzsteinweg

Nach dem Gasthof geht es rechts ab in den Wald. Beim letzten Besuch wurde dort gerade Holz gerückt und geschlagen. Wir haben den eingezeichneten Trampelpfad verloren und mussten uns anhand der Karte einige hundert Meter durch den Wald schlagen. Mittlerweile sollte man dort aber wieder gut durchkommen. Nach einigen hundert Metern erreichen wir den Grenzsteinweg.

Grenzsteine

Der Weg hat seinen Namen von über 50 historischen Grenzsteinen, die man entlang des Weges findet. Sie markieren die Wälder des Klosters (ein Abtstab), Wälder der Stadt Murrhardt (zwei Abtstäbe) und Privatwald (Pflugschar, sieht aus wie ein Weihnachtsbaum)

Hörschbachschlucht
Grenzsteinweg
Grenzsteinweg

Franzenklinge

Nachdem wir den Grenzsteinweg verlassen haben kommen wir nach einigen hundert Metern am oberen Ende der Franzenklinge an. Von hier führt ein Trampelpfad steil hinab nach Murrhardt. Stellenweise gibt es ausgesetzte Stellen und man muss die Kinder zur Vorsicht mahnen.

An vielen Stellen läuft man direkt am kleinen Bächlein entlang, dass die Klinge in den Schwäbischen Wald gegraben hat, was zum spielen und planschen einlädt.

Franzensklinge
Franzensklinge

Feuersee & Stadtgarten

Am Ende der Klinge weitet sich die Schlucht, wir stehen wieder im Murrtal und laufen durch ein Wohngebiet  immer der Stadtkirche mit den Doppeltürmen zu. Sie liegt am Rande des Stadtgartens mit dem Feuersee, oberhalb trohnt die Walterichskirche. Leider waren am Dreikönigstag beide Kirchen verschlossen. Vermutlich hat den Lutherischen in Murrhardt jemand verraten, dass eine katholische Delegation aus „Schwäbisch Nazareth“ zum Stubendurchgang anreist. Schade!

Am Feuersee kann man die zahlreichen Enten und Schwäne beobachten und sich ein wenig von den doch anstrengenden 10km durch die Hörschbachschlucht erholen. Eine wirklich tolle Wanderung!

Murrhardt
Murrhardt

Hat dich die Beschreibung der Tour angesprochen? Sehen wir uns demnächst in der Hörschbachschlucht? Schreib es mir in die Kommentare!

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#033 Die Schwäbische Waldbahn

#033 Die Schwäbische Waldbahn

#033 Die Schwäbische Waldbahn

Mit der Dampflok durch den Schwäbischen Wald zu fahren ist ein tolles Erlebnis. Dieser Ausflugstipp verbindet die Fahrt mit einer Wanderung durch das Edenbachtal. Alternativ kann man dort das Erfahrungsfeld EINS + ALLES besuchen.

Aufgrund des heftigen Unwetters im Wieslauftal Anfang Juni 2024 wurde die Bahnstrecke der Schwäbischen Waldbahn massiv beschädigt und ist bis auf Weiteres nicht durch die Museumsbahn befahrbar. Die Fahrten der Schwäbischen Waldbahn zwischen Schorndorf, Rudersberg und Welzheim müssen deshalb für die Saison 2024 abgesagt werden. Ein Ausweichprogramm gibt es auf der Webseite der Waldbahn.

Tour-Info

  • Ausdauer 30% 30%
  • Abenteuer 100% 100%
  • Spaß 100% 100%
  • Verpflegung 80% 80%

HINWEIS: Fahrkarten für die Schwäbische Waldbahn sollte man vorab online unter www.schwaebische-waldbahn.de bestellen.

Was Kinder gefällt

Alles! Eine Dampfeisenbahn, ein toller Weg entlang eines wildromatischen Bachs, ein Römerspielplatz, was will man mehr?

Ideale Witterung

An heißen Sommertagen ist der kühle Fahrtwind der Bahn und das schattige Tal des Baches ideal, dafür dürfte es an bedeckten Tagen und wenn es etwas kühler ist weniger Publikum geben. Bei Regen macht die Tour keinen Spaß.

Verpflegung

Im EINS + ALLES an der Laufenmühle gibt es ein kleines Restaurant, ich empfehle aber den Biergarten beim Römerspielplatz Welzheim.

An- & Abreise

Am Bahnhof Schorndorf gibt es ein Parkhaus. Wagemutige können auch mit der Bahn anreisen.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Schorndorf – Laufenmühle

In Schorndorf steigen wir am Bahnhof in die Schwäbische Waldbahn. Es lohnt sich auch bei reservierten Sitzplätzen etwas früher dran zu sein, die Kinder dürfen in den Führerstand und auch die Lok von außen erkunden. An Zugmaterial hat der Verein DBK Historische Bahn e.V., der die Fahrten durchführt eine Baureihe 64 (Baujahr 1937), eine Baureihe 50 (Baujahr 1942, nicht fahrbereit) und eine Baureihe 80 (Baujahr 1952, nicht fahrbereit). Dazu kommen vier Dieselloks, die teilweise auch eingesetzt werden. Im Fahrplan der Schwäbischen Waldbahn sind Dieselfahrtage extra ausgewiesen, ich empfehle aber an Dampffahrtagen zu buchen (17.09.23, 24.09.23, 03.10.23, 15.10.23, 29.10.23, 03.12.23, 10.12.23). Die Personenwagen entsprechen dem Stand der 50er Jahre. Von Schorndorf folgt der Streckenverlauf bis zur Laufenmühle der Wieslauf.

Schwäbische Waldbahn

Über Haubersbronn, Miedelsbach, Michelau, Rudersberg, Oberndorf erreichen wir nach 45min die Laufenmühle, wo wir die Bahn vorerst verlassen.

Schwäbische Waldbahn

EINS + ALLES an der Laufenmühle

Direkt am Bahnhof Laufenmühle liegt das Erfahrungsfeld EINS + ALLES, ein Erlebnispark der anderen Art. Ein Rundgang durch das EINS + ALLES dauert zu lange um danach noch nach Welzheim zu wandern und den Zug wieder zu erreichen, daher gibt es zwei Varianten:

Variante A: Wir bleiben an der Laufenmühle, halten uns dort den Tag über auf und nehmen den Zug zurück nach Schorndorf

Variante B: wir sehen uns nur kurz um und wandern dann noch nach Welzheim (siehe weitere Tourenbeschreibung)

Eins & Alles Laufenmühle

Neben einem schönen Spielplatz mit Rutschen und Klettermöglichkeiten bietet das Eins + Alles verschiedene Stationen um mit allen Sinnen Erfahrungen zu machen. 

Außerdem gibt es in der „Tieroase“ mit Alpakas, Lamas, Kaninchen, Meerschweinchen, Gänsen, Hühnern und Bienen.

Eins & Alles Laufenmühle

Edenbachtal

Wer ein wenig wandern möchte, dem empfehle ich an der Laufenmühle das Wieslauftal zu verlassen und in das Edenbachtal abzubiegen. In einem tiefen wildromantischen Tal, wie es für den Schwäbischen Wald typisch ist, laufen wir entlang des Edenbachs Richtung Welzheim.

Wie auch der Sinnesgarten im Einst + Jetzt ist der Weg nicht für Kinderwägen geeignet. Wir haben es ausprobiert und den Kinderwagen auch durchgebracht. Das beinhaltete aber mehrere Tragestrecken mit zwei Männern am Kinderwagen, davon ein paar Meter entlang eines Grats.

Gleich zu Beginn des Pfades hinter der Lasufenmühle gibt es eine Grillstelle, die zur Rast einlädt.

Edenbachtal

Römerspielplatz

Nach knapp 5km erreichen wir den Bahnhof Welzheim-Tannwald, Endstation der Schwäbischen Waldbahn. Dort liegt ein sehr liebevoll gestalter Römerspielplatz. Unsere Kinder lieben ihn!

Römerspielplatz Welzheim

Biergarten

Direkt neben dem Römerspielplatz befindet sich ein großer Biergarten. Während die Kinder toben können Mama & Papa dort Schwäbische Spezialitäten oder einen Kaffee genießen.

Biergarten Welzheim

Rückfahrt

Vom Bahnhof Tannwald nehmen wir schließlich die Dampflok zurück nach Schorndorf. Der Zug fährt die Strecke jeweils zwei Mal täglich.

  • 10.30 Uhr: Abfahrt in Schorndorf mit der ersten Bahn 
  • 11.14 Uhr: Ankunft Laufenmühle
  • 16.30 Uhr: Abfahrt Welzheim
  • 17.30 Uhr: Ankunft Schorndorf

Wählt man „Variante A“ und bleibt an der Laufenmühle fährt man dort um 16.48 Uhr ab Richtung Schorndorf.

Man hat also entweder 5,5 Stunden für das Eins + Alles oder 5 1/4 Stunden für die Wanderung von der Laufenmühle, den Römerspielplatz und den Biergarten. Beides ist gut und ohne Hektik möglich.

Schwäbische Waldbahn
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#031 Bauern- & Technikmuseum

#031 Bauern- & Technikmuseum

#031 Bauern- & Technikmuseum

Das Bauern- & Technikmuseum Kiemele Seifertshofen ist das verrückteste Museum, dass ich kenne und unbedingt einen Besuch wert! Auf 12.000m² hat Eugen Kiemele eine Sammlung von 90.000 Objekten zusammengetragen. Vom Bügeleisen bis zum Kampfpanzer, vom ausgestopften Biber bis zum Düsenjäger ist alles dabei. In Zeiten von kuratierten Ausstellungen und Museumspädagogen verzichtet das Schwäbische Bauern- & Technikmuseum auf eben dies. Es gibt einfach alles, sehr viel davon und das mit einer kaum vorhandenen Ordnung in jedem Gebäude des Museums. Eine faszinierende Reise in die Welt der Technik! 

Dr‘ Kiemele

Wenn man es im Schwäbischen geschafft hat, dass überregional nur der Nachname genannt wird und jeder davon ausgeht, dass der Genannte dem Gegenüber bekannt ist, dann ist man zur lokalen Berühmtheit geworden. 

Dr‘ Kiemele, der „schnellste Schrotthändler der Welt“, ist definitiv eine solche Person. Eugen Kiemele wurde 1937 als Bauernsohn in Seifertshofen geboren. In der Nachkriegszeit begann er einen Handel mit gebrauchten Militärgütern der „Amis“. Daraus entstand auf dem elterlichen Bauernhof eine Gebrauchtwarenhandlung.

Eugen Kiemele war „nebenher“ als Rennfahrer in der Formel V auf Porsche unterwegs und begann Technik zu sammeln. Daraus entstand das Schwäbische Bauern- & Technikmuseum. Sammeln tut er bis heute, dr‘ Kiemele.

Das Bauernhaus

Der Rundgang startet im Bauernhaus, das Elternhaus von Eugen Kiemele. Alle Stockwerke, alle Zimmer, alle Gänge sind mit Exponaten gefüllt, die nur einer groben thematischen Ordnung unterliegen.

Da findet sich ein Gemälde von Kaiser Wilhelm II unter einem vergoldeten Buddha-Schrein und ein ausgestopfter Elchkopf trohnt an der Wand neben einem Sportwagen aus den 70ern und einer Dampfmaschine. Ein Raum ist überfüllt mit allen Pokalen, die Eugen Kiemele als Porsche-Rennfahrer und mit seinem Museums-Gigant beim Tractor Pulling errang.

Man kann jeden Raum lange anschauen, jeder Einzelne mutet wie ein 3D-Wimmelbild an.

Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen
Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen
Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen
Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen
Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen

Die Hallen

Auf dem Gelände befinden sich die alten Ställe des Bauernhofs neben neu errichteten Hallen. Auch hier bietet sich dem Besucher dasselbe Bild wie im Bauernhaus: grob thematisch sortiert findet sich dort alles, was zu groß für das Bauernhaus ist. PKW, Motorräder, Traktoren, landwirtschaftliche Maschinen, Feuerwehrautos, LKW, Panzer, Flugzeuge. 

Ein besonderes Schmuckstück ist die 140-Tonnen-Dampflok der deutschen Bundesbahn aus der Baureihe 50 (50 2613 mit Kabinentender). Mit dieser hat das Museum seinen Anfang genommen. 1981 hat Kiemele sie gekauft und von der Endstation in Untergröningen über Land nach Seifertshofen geschafft. Anschließend wurde die große Museumshalle um die Lok herumgebaut.

Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen
Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen
Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen
Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen
Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen
Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen
Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen

Freigelände

Um die Hallen herum ist alles drapiert, was in den Hallen keinen Platz mehr findet. Die Märchengarten-Häuschen vom Schurrenhof, riesige Plastiktiere, Hubschrauber, eine Pionierbrücke, Panzer, Flugzeuge, Hubschrauber, Traktoren. Es ist eine riesige Entdeckungsreise!

Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen
Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen
Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen
Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen
Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen
Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen

Museums-Stüble

Zum Museum gehörte eine Gaststätte, das Museums Stüble. Leider hat es Corona nicht überlebt und ist seit Januar 2021 geschlossen. Auch der Geheimtipp der Region, die legendäre Schnitzelfabrik (Gasthaus Rößle) von Adolf Wolf in Rotenhar ist bereits lange Geschichte. Seit 2022 ist auch der Stern in Mittelbronn geschlossen. Ein dramatischer Verlust der Wirtshauskultur auf der Frickenhofer Höhe! Also besser ein Rucksackvesper einpacken!

Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen

Fazit

„Der Kiemele“ ist das verrückteste Museum, dass ich kenne, und es ist unbedingt einen Besuch wert! Der Papa ist davon genauso begeistert wie die Kinder!

Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen

Wirst Du das Schwäbische Bauern- und Technikmuseum besuchen? Was hältst du davon, dass es hier in den Sommerferien nicht die klassischen Wanderungen sondern Ausflugstipps gibt? Schreib es in die Kommentare!

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#026 Deutsches Landwirtschaftsmuseum

#026 Deutsches Landwirtschaftsmuseum

#026 Deutsches Landwirtschaftsmuseum

Stuttgart verfügt über zwei Universitäten, die 1829 gegründete Universität Stuttgart und die ältere Universität Hohenheim, deren Vorgängerin 1818 gegründet wurde. Hohenheim verfügt über die drei Fakultäten für Agrar-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. International bekannt ist der Standort  für seine agrarwissenschaftliche Fakultät. Unter dem Dach „Deutsches Landwirtschaftsmuseum“ sind die landtechnischen Sammlungen der Universität der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein Besuch lohnt sich!

Deutsches Landwirtschaftsmuseum

Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum entstand aus der universitären Agrarsammlung, der mit dem Museum ein permanenter Ausstellungsraum geschaffen wurde. Mit 5.700m² Ausstellungsfläche gehört das DLM zu den umfangreichsten Sammlungen landwirtschaftlicher Exponate im deutschsprachigen Raum.

Nachdem der Raum am Standort Garbenstraße zu eng wurde, kam in der Filderhauptstraße ein zweiter Standort hinzu wo mit maßgeblicher Unterstützung deutscher Landmaschinenhersteller weitere Hallen gebaut wurden um die umfangreiche Traktoren- und Erntemaschinenausstellung unterzubringen.

Deutsches Landwirtschaftsmuseum

Standort Filderhauptstraße

In verschiedenen Hallen ist hier die Traktoren- und Erntemaschinenausstellung der Universität untergebracht. Von A wie Allgaier bis Z wie Zanker ist alles vertreten, was in der Landtechnik Rang und Namen hat(te).

Durch die Zusammenarbeit der Universität mit der Industrie findet man dort nicht nur, wie in vielen anderen Museum, die klassischen Oldtimer, sondern auch Exponate aus den 70ern, 80ern und 90er Jahren.

Der Cheret-Pavillon von 1994 des Stuttgarter Architekten Prof. Cheret ist der älteste Teil der Erweiterung Filderhauptstraße. Das auf der Internationalen Gartenschau Stuttgart erstmals präsentierte Gebäude in Holzmastenbauweise erhielt 1994 den Holzbaupreis Baden-Württemberg.

Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Standort Filderhauptstraße
Traktorensammlung
DLM Claas Apollo
Cheret-Pavillon Deutsches Landwirtschaftsmuseum

Die Hallen

Die Ausstellung am Standort Garbenstraße ist aktuell noch geschlossen. Ursprünglich sollte sie zur Sommersaison 2023 wieder eröffnet werden, aber die Umgestaltung ist noch nicht abgeschlossen.

Untergebracht ist hier die umfangreiche Pflugsammlung. Als die wichtigste Erfindung im Ackerbau überhaupt stand der Pflug und seine verschiedenen Bauformen schon immer im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses.

Daneben gibt es eine umfangreiche Modellsammlung in der hunderte Landmaschinen aus Holz nachgebaut wurden um den Studenten die Funktionsweise zu erklären, sehr beeindruckend!

Ein weiterer Bereich der Ausstellung beschäftigt sich mit der Geschichte der Milchproduktion. Von den Anfängen im alten Ägypten bis zur Neuzeit dokumentiert das DLM den technischen Fortschritt.

Pflugsammlung
Modellsammlung
Geschichte der Melktechnik
Lemmer-Fullwood Melkstand

Hohenheimer Gärten

Mehr als 30 Hektar Garten umfasst der Campus der Hohenheimer Universität. Nach dem Museumsbesuch sollte man auf jeden Fall eine Wanderung durch die Gärten unternehmen!

Der Garten bietet ganz unterschiedliche Teile und ist sehr abwechslungsreich. Im Landesarboretum, gegründet 1776, werden im Exotischen Garten und im Landschaftsgarten gärtnerisch interessante Gehölzsortimente dargestellt. Da der Garten Mitte der 1990er Jahre zu klein wurde, wurde er 1994 um 8 Hektar erweitert. Auf einem ehemaligen Acker wurde mit 140.000m² Erde eine Landschaft zum neuen Landschaftsgarten modelliert.

Schlosspark

Um das 1785 erbaute Residenzschloss lies Herzog Carl Eugen nach Versailler Vorbild einen spätbarocken Repräsentationsgarten anlegen. Im Laufe der Zeit wurde der Garten mehrfach erweitert und umgestaltet. Außerdem kamen zahlreiche Denkmäler hinzu.

Botanischer Garten

Südlich des Schlosses befindet sich der botanische Garten. Hier wird die Entwicklung der Vegetation Mitteleuropas seit der letzten Eiszeit (vor 15.000-11.000 Jahre) bis heute dargestellt. In einem Rundgang kann man den Verlauf der Entwicklung nachvollziehen.

Sammlungsgewächshaus & Pflanzensystem

Botanikprofessor Oskar von Kirchner etablierte um 1901 ein Pflanzensystem, dass Pflanzen nach funktionellen botanischen Gruppen kategorisiert. Am Standort neben dem Sammlungsgewächshaus wurde dieses Pflanzensystem mit rund 3.000 Arten aus 230 Familien angepflanzt.

Im Sammlungsgewächshaus selbst erwartet einen die größte Begoniensammlung Deutschlands, tropische Pflanzen Ostafrikas, Orchideen, Wasserpflanzen, ein Kakteenhaus, tropische und Wüstenpflanzen.

Hohenheimer Gärten
Hohenheimer Gärten
Hohenheimer Gärten

Die Garbe

Nach diesem Ausflug hat man sich etwas zu Essen verdient! In Hohenheim speist man in der Garbe, einem Wirtshaus direkt an der Universität mit riesigem Biergarten. Dort tummelt sich eine bunte Mischung: Touristen, Professoren, Studenten – in der Garbe treffen sich alle. Leider mittlerweile zu nicht sehr studentenfreundlichen Preisen, dafür war aber der Eintritt ins Museum sehr günstig und der Park umsonst. Die Garbe ist während des Semesters überlaufen, man sollte reservieren oder sich auf eine Wartezeit (bis man einen Platz bekommt!) einstellen.

Garbe

Fazit

Die Landtechnik begeistert Kinder natürlich! Aber auch die Gärten sind superspannend. Man kann die Gärten als wissenschaftlich Interessierter besuchen und viel neues lernen, oder man streift einfach mit den Kindern durch das riesige Areal und genießt die Natur. Beides ist super!

Bauern- und Technikmuseum Kiemele Seifertshofen

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#023 Sagenhaftes Christental

#023 Sagenhaftes Christental

#023 Sagenhaftes Christental

Diese Woche begeben wir uns auf den Rundweg „sagenhaftes Christental“. Wir wandern vorbei an der Reiterleskapelle, wir finden die versteckten Ruinen der geheimnissvollen Burg Graneggle und lernen die Sagen kennen, die im geheimnisvollsten Tal der Ostalb spielen. An mehreren Punkten unserer Wanderung kannst Du Deinen Kindern diese Sagen erzählen, die ich Dir als Druckversion mitliefere.

Tour-Info

  • Ausdauer 40% 40%
  • Abenteuer 90% 90%
  • Spaß 90% 90%
  • Verpflegung 60% 60%

HINWEIS: Ich habe diese Wanderung als „Erzählreise Sagenhaftes Christental“ geplant. An verschiedenen Stationen kannst Du Deinen Kindern die Sagen des Christentals vorlesen. Du findest die Sagen, auch als Druckversion, unten.

Was Kinder gefällt

Eine versteckte Ruine, Sagen von Rittern und kopflosen Reitern, ein See mit Fischen, eine atemberaubende Natur und eine angenehme Strecke ohne große Steigungen. Was will man mehr?

Ideale Witterung

Mitte – Ende Mai beginnt die Blütezeit der Orchideen am Kalten Feld. Aber auch bis Mitte Juli findet man am Orchideenweg ein Blütenmeer. Idealerweise ist es sonnig aber nicht zu heiß, da der Rückweg uns über offene Wiesen führt.

Verpflegung

Ich empfehle ein Picknick am Christentalstausee und anschließen ein Eis am Gasthof Heldenberg. Natürlich kann man aber dort auch zum Mittagessen einkehren.

An- & Abreise

Start- und Zielpunkt ist der Wanderparkplatz am Tanzbödele zwischen Tannweiler und Weilerstoffel. Achtung: die Strecke von Wißgoldingen bis zum Parkplatz ist Sonn- und Feiertags für PKW gesperrt. Dann ist nur eine Anfahrt über Waldstetten, Weilerstoffel und Tannweiler möglich.

Die Erzähl-Sagen zur Wanderung

Hier findest du die Sagen als .pdf zum ausdrucken und mitnehmen und die Links zu den einzelnen Sagen.

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GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Die Wanderung

Direkt am Parkplatz beginnt ein Fußweg, der uns im sanftem Anstieg nach nur rund 500 Metern zum Reiterles Kapelle führt. Linker Hand blicken wir in das Tal zwischen Stuifen und Kaltem Feld hinab, dass der Tobelbach in die Landschaft gegraben hat. Tief unter uns liegt Weilerstoffel, dahinter der Sporn des Hornberg mit dem Flugplatz. An der Passhöhe des Christentalpasses, taucht nun, wenn sich der Wald öffnet das Reiterleskapelle mit der mächtigen 400 Jahre alten Linde auf. Die Sommer-Linde  (Tilia plattypllos) hat einen Stammumfang von 4,10m und ist 21m hoch. Sie ist innen hohl, in den 90er Jahren haben „Baumdoktoren“ den Stamm mit Metallstreben versehen um einen Tod des markanten „Zeigerbaums“, der früher wohl den Weg ins Christental wies, zu verhindern.

Trampelpfad zum Reiterles Kapelle

Reiterleskapelle

Die St. Leonhard-Kapelle, die niemand so nennt, trohnt auf einer kleinen Anhöhe oberhalb des Christentalpass. Auf dem Türsturz ist die Jahreszahl 1714 eingemeißelt. Das Alter der Linde, dass Forstwissenschaftler auf gut 400 Jahre schätzen, deutet auf ein älteres Alter hin, ebenso die Sage, die das kleine Kirchlein umgibt.

Am 16. November 1911 erschütterte das Albstadt-Erdbeben Mitteleuropa, ein Erdbeben der Stärke 8 auf der Richterskala. Es war von Braunschweig bis zur Toskana spürbar. Dieses Erdbeben beschädigte das Reiterleskapelle schwer. Die Renovierung der beschädigten Kapelle übernahm der Schwäbische Albverein.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges sollte die „Reiterles-Linde gefällt werden um die darunterliegende Pass-Straße für die vorrückenden amerikanischen Panzer zu blockieren. Die Bauern waren der Erzählung nach von dieser Idee wenig begeistert und lehnten den Befehl mit der Ausrede, man habe keine Säge die groß genug sei, ab. Daraufhin wurde dem Christental- und dem Reiterlesbauer befohlen große Bäume im Wald zu schlagen um die Straße zu blockieren.

Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts war die Kapelle baufällig und einsturzgefährdet. Der Landrat Konrad Burkhardt machte das Projekt zur Chefsache. 1957 wurde die alte Kapelle abgebrochen und exakt nach den Maßen des Vorgängerbaues wieder aufgerichtet. Am 27. Oktober 1957 wurde der Neubau unter großer Anteilnahme der Bevölkerung von Bischof Carl Joseph Leiprecht geweiht.

Nordwestlich der Kapelle befinden sich Bänke mit einem Blick über das Tal. Sie laden dazu ein den Kindern die Sage vom Reiterleskapelle zu erzählen.

HIER KANN MAN DIE SAGE VOM REITERLESKAPELLE ERZÄHLEN.

Reiterleskapelle am Christentalpass
Das Reiterleskapelle Ende März 2022

Zum Graneggle

Nach der Rast am Kapelle wandern wir auf dem breiten Kiesweg in Richtung Kaltes Feld, das Christental rechts von uns. Bald verlassen wir aber den Hauptweg und biegen rechts ab auf einen kleinen Trampelpfad zu einem 200m langen Bergsporn, dem Graneggle. Während das Kalte Feld weithin bekannt ist und auf dem Hauptweg entsprechend viele Wanderer unterwegs sind, ist das Graneggle nur Eingeweihten bekannt. Entsprechend einsam ist man die kurze Strecke bis zu den Überresten der Burg Granegg unterwegs. Die letzten Meter führen steil nach oben auf einen kleinen Hügel. Im hinteren Teil des Hügels befinden sich die Grundmauerreste des Bergfriedes, das sichtbarste Zeichen, dass hier einst eine Burg stand.

Aufstieg Kaltes Feld

Burgstall Granegg

Über die Burg ist nichts bekannt. Kein Dokument hat es aus dem finsteren Mittelalter in unsere Zeit geschafft, vielleicht mit ein Grund, warum es gleich mehrere Sagen gibt, die sich um die Mauerreste ranken.

Zu den Fakten: aufgrund der Buckelquader aus Weißjura-Gestein vermutet man die Erbauung der Burg im 13. Jahrhundert. Weiterhin wird angenommen, dass die Burg spätestens im 14. Jahrhundert verlassen wurde. Als Burgherren werden die Herren von Holtz, Dienstmannen derer von Rechberg, oder die Herren von Stoffel aus Weilerstoffel genannt, beides ist aber nicht bestätigt. Auf einer 1572 gezeichneten Pirschkarte des Gebietes fehlt jeder Hinweis auf eine Burg oder Ruine. Erst 1674 werden die Ruinen von einem Chronisten Friedrich Vogt aus Gmünd erwähnt.

Es fehlt auch an zeitgenössischen Ansichten der Burg. Durch Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass die Burganlage einst 60 x 22 Meter maß und durch einen 4m tiefen Graben, den wir eben heraufgestiegen sind, vom Kalten Feld abgetrennt war. Um 1885 waren noch Reste eines Kellergewölbes und einer Kellertreppe sichtbar, die Steine des Bergfrieds sollen in der Umgebung als Baumaterial gedient haben, so ist heute kaum noch ersichtlich wer dort oben wie residierte.

HIER KANN MAN DIE SAGE „JAKOB VEIT & DAS GOLDENE KEGELSPIEL“ ERZÄHLEN.

Grundmauern der Burg Granegg über dem Christental
Grundmauern der Burg Granegg über dem Christental
Grundmauern der Burg Granegg über dem Christental

Orchideenweg

Nachdem wir jetzt viel über Ritter, Burgen und Sagen gehört haben wenden wir uns der wundervollen Natur am Kalten Feld zu. Wir gehen den Weg ein kurzes Stück zurück, bis wir auf den Hauptweg stoßen und nehmen dort den nächsten Trampelpfad links ab, der uns auf unserem Rundweg um das Christental unterhalb des Christentalfelsen entlang des Kalten Feldes führt. Der Weg ist ein echtes Kleinod.

Ein schmaler Trampelpfad führt durch dichte Hecken, nach rechts wird der Blick immer wieder freigegeben ins Christental, auf den gegenüberliegenden Heldenberg und nach Nenningen hinunter.

Ab März blühem die Orchideen, nach denen der Pfad benannt ist, aber auch im Juli wandert man noch durch blühende Blumen die von Schmetterlingen umkreist werden.

AN EINER STELLE MIT BLICK AUF DEN HELDENBERG KÖNNEN WIR DIE GESCHICHTE VON DEN FEINDLICHEN BRÜDERN ERZÄHLEN.

Orchideenpfad zwischen Christental und Kaltem Feld

Die Bilder dieser Galerie entstanden auf einer einzigen Wanderung Mitte Juli 2020.

Zick-Zack-Weg

Am Ende des Orchideenweges weitet sich der Blick hinein auf die Schwäbische Alb. Links sehen wir den Grat der das Kalte Feld mit dem Galgenberg befindet. Auf der Hochfläche der Turm der Skisprungschanze von Degenfeld. Unter uns im Tal liegt Nenningen.

Wir steigen von hier aus in engen Kurven den Zick-Zack-Weg, der Name ist Programm, hinab ins Tal. Die Wanderung hat einen alpinen Charakter und macht richtig Spaß!

Am Fuß des Kalten Feldes angekommen laufen wir weiter im leichten Gefälle durch eine Wiesenlandschaft bis wir oberhalb Nenningen den Christentalstausee, ein Regenrückhaltebecken erreichen.

Zick-Zack-Weg vom Kalten Feld ins Christental

Christental-Stausee

Wir umrunden den Christentalstausee an der Südwestseite zur Hälfte, bis wir auf einen Steg treffen. Ein ruhiges Örtchen um eine Rast einzulegen. Man kann dort in der Regel gut Fische beobachten und hat einen herrlichen Blick zurück auf das Kalte Weg und den steilen Abstieg, den wir gerade genommen haben.

HIER IST ES AN DER ZEIT DIE GESCHICHTE VON DER HEIDENSCHLACHT IM CHRISTENTAL ZU ERZÄHLEN.

Am Christentalstausee

Am Heldenberg

Gegenüber dem Kalten Feld liegt der Heldenberg. Wer Lust hat, oder wie ich den Ehrgeiz besitzt auf jedem Gipfel zu stehen kann später, kurz vor dem Reiterleskapelle noch einmal links abbiegen und den Heldenberg mitnehmen. Er ist aber unspektakulärer als der Nme vermuten lässt und bietet auch kaum Aussicht. Jetzt wollen wir aber erst dem Landgasthof Heldenberg am Fuße des Berges einen Besuch abstatten. 

Wer, wie wir, sein Vesper im Rucksack hatte kann hier ein Eis kaufen. Für alle anderen bieten die Wirtsleute gute deutsch-schwäbische Küche und Wild aus heimischer Jagd.

Blick von der Terrasse des Landgasthofes

Blick von der Terrasse des Landgasthofes

Zurück durch das Christental

Der Tag ist fortgeschritten, Zeit umzukehren. Wir wandern durch das Christental nach oben. Dazu haben wir zwei Wege zur Auswahl. Der Hauptweg, der direkt am Christentalhof vorbeiführt und mehr frequentiert ist oder den westlich gelegenen Feldweg, den wir nehmen werden.

Im Gegensatz zum steilen Abstieg nach Nenningen führt uns dieser Weg, überwiegend durch grüne Wiesen zurück auf die Passhöhe. Zum Ende hin wird es etwas steiler und geht durch den Wald nach oben. Oben am Pass lassen wir das Schwarzhorn dieses mal rechter Hand liegen und laufen abwärts zurück bis zum Wanderparkplatz.

Als Alternative bietet sich zum Schluß wie schon erwähnt noch ein Abstecher zum Heldenberg an, oder man überschreitet das Schwarzhorn und kehrt von dort zum Parkplatz zurück.

HIER OBEN KÖNNEN WIR DIE LETZTE GESCHICHTE DES TAGES ERZÄHLEN, DIE VOM HOLZBROCKLER AM HELDENBERG.

Mit einem 3,5 Jahre alten Kind, dass die ganze Strecke alleine gelaufen (!) ist und einem Abstecher auf den Heldenberg (ca. 800m) waren wir inklusive aller Pausen 5h 15min unterwegs, haben 8 Kilometer zurückgelegt und sind 250 Höhenmeter ab- und wieder aufgestiegen. Ein toller Sonntagsausflug für Frühjahr & Sommer!

Rundweg durch das Christental

Blick von der Terrasse des Landgasthofes

Wie gefällt Dir die Sonntagsrunde? Hast Du die Sagen Deinen Kindern erzählt? Schreib es mir in die Kommentare!

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#022 Märchenwald im Hafental

#022 Märchenwald im Hafental

#022 Märchenwald im Hafental

Ein Tal wie aus einem Märchen. Im Spraitbacher Hafental würde es einen nicht wundern, wenn einem eine Elfe oder die 7 Zwerge begegnen würden. Wir wandern durch den Märchenwald im Hafental entlang des Baches, entdecken Wasserfälle und kommen dann, am Reichenbachsee vorbei, zur Weggenziegelhütte. Dort gibt es zum Abschluss einen leckeren Zwiebelkuchen aus dem Holzbackofen.

Tour-Info

  • Ausdauer 70% 70%
  • Abenteuer 90% 90%
  • Spaß 90% 90%
  • Verpflegung 70% 70%

HINWEIS: Die Öffnungszeiten der Weggenziegelhütte erfährt man auf der Facebook-Seite des Hofcafé.

Was Kinder gefällt

Die Tour führt entlang des Baches, wir sehen Wasserfälle und laufen über kleine Holzbrücken. Eine Abenteuerwanderung!

Ideale Witterung

Wir sind viel im Schatten der Wälder unterwegs, daher bietet sich die Tour für heiße Tage an. Außerdem kommen wir am Reichenbachsee vorbei – wer mag kann die Badehose einpacken!

Verpflegung

Wir kehren in die Weggenziegelhütte ein, allerdings erst ganz am Ende. Ein Rucksackvesper ist ratsam!

An- & Abreise

Start und Ziel ist der Parkplatz an der Schule in Spraitbach.

GPX-Datei

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Ins Hafental

Von unserem Parkplatz laufen wir direkt in den Wald und unterhalb von Spraitbach entlang, am Weiler Kohlgehau geht es hinunter ins Hafental bis zur Ölmühle. Hier unten scheint die Zeit stillzustehen. Alte Bauernhäuser, Wiesen, Tiere auf den Weiden. Nach der Ölmühle biegen wir rechts ab und laufen entlang des Baches das Hafental hinauf.

Märchenwald im Hafental

Hafental

Das Hafental ist eines der schönsten Fleckchen Natur der Gegend. Ein flacher, feuchter Talgrund mit einem kleinen Bächlein. Im Sommer grünt es überall, der Trampelpfad ist feucht und an manchen Stellen sumpfig. Hin und wieder wechseln wir über kleine Holzbrücken die Bachseite.

Märchenwald im Hafental

Luitenbrünnle

Nach einiger Zeit stoßen wir auf den Luitenbrunnen. Gut vorstellbar, dass er seinen Namen von den Erdluitlen hat, einem Zwergenstamm, der den Sagen nach im westlichen Schwäbisch-Fränkischen Wald lebt. Wo, wenn nicht hier im Märchenwald im Hafental sollen solche Gestalten hausen?

Märchenwald im Hafental

Wasserfall

Kurz nach dem Luitenbrünnle erwartet uns die nächste Attraktion: das kleine Bächlein bildet einen kleinen Wasserfall. Rechts daneben können wir über Wurzelweg nach oben klettern und folgen weiter dem Trampelpfad durch den Märchenwald im Hafental.

Märchenwald im Hafental
Märchenwald im Hafental

Weiler Hafental

Kurz hinter dem Wasserfall verlassen wir den Bachlauf und steigen das Tal an der Südwestflanke empor. Wir kommen auf einen Waldweg und umrunden die Quelle des kleinen Bächleins um auf der anderen Talseite am Weiler Hafental vorbeizuwandern.

Nun auf der anderen Seite des Baches verlassen wir den Waldweg wieder und steigen einen Trampelpfad durch üppiges Grün hinab zum Luitenbrünnle.

Märchenwald im Hafental

Unteres Hafental

Ab dem Luitenbrünnle laufen wir das kurze Stück auf dem bereits bekannten Trampelpfad durch den Märchenwald im Hafental, verlassen den Pfad aber nicht an der Ölmühle sondern folgen dem Bachlauf weiter. Auch hier finden wir wieder eine verzauberte Natur, die man auf Bildern gar nicht einfangen kann. Wir überqueren kleine Holzbrücken. Kurz vor wir beim Schotthof auf freies Feld kommen verliert der Wald seinen Zauber langsam. Hier, unter dem dichten Dach hoher Fichten legen wir normalerweise eine Rast ein um unser Rucksackvesper zu verzehren.

Märchenwald im Hafental
Märchenwald im Hafental
Märchenwald im Hafental

Reichenbachsee

Nun geht es über einen Wiesengrund durch das Tal hinab bis zum Reichenbachsee. Der Reichenbachsee ist ein künstlich angelegtes Hochwasserrückhaltebecken, dass zusammen mit 10 weiteren Becken die Gefahr von Hochwassern an der Lein und letztlich auch im Kochertal verringern soll.

Der See bedeckt im Normalzustand 2,9 Hektar. Er wird sowohl von Anglern genutzt, die auf Karpfen, Zander, Hecht, Regenbogenforelle und Schleie ansitzen, als auch von Schwimmern. Bei gutem Wetter kann man jetzt in seine Badehose steigen und sich abkühlen, bevor es auf die letzte Etappe geht.

Märchenwald im Hafental
Reichenbachstausee

Reichenbachtal

Nun erklimmen wir die Staumauer des Reichenbachsees und steigen rechts hinauf zum Weiler Ochsenbusch. Dort geht es auf einem Trampelpfad der an der Traufe des Tals durch den Wald entlangführt. Am Wegesrand hat jemand viele kleine Figuren versteckt, die die Kinder jedes mal faszinieren. Schließlich geht es hinab ins Leintal, wo der Reichenbach in die Lein fließt um anschließend auf der gegenüberliegenden Seite das Tal wieder zu erklimmen.

Weggenziegelhütte

Kapelle Weggenziegelhütte

Nach einem kurzen, recht steilen Anstieg kommen wir auf eine Wiese und sehen am Ende schon das Gehöft Weggenziegelhütte. Rechts am Wegrand liegt die kleine Kapelle der Bewohner, die in der Regel geöffnet ist. Im Inneren findet man auch einen Zeitungsausschnitt, der die Geschichte der Kapelle beschreibt.

Weggenziegelhütte

Weggenziegelhütte

Nun trennen uns nur noch wenige Schritte vom nächsten Ziel, dem Hofcafé Weggenziegelhütte. Es gibt Zwiebelkuchen und Kuchen aus dem Holzbackofen. Bei gutem Wetter sitzt man im Biergarten und kann von dort einen Blick auf die Kinder werfen, die sich auf dem kleinen Spielplatz unterhalb vergnügen.

Weggenziegelhütte
Weggenziegelhütte

Spraitbacher Höhe

Wir sind bereits fast wieder auf der Höhe von Spraitbach, daher geht es von nun an fast ebenerdig zurück nach Spraitbach. Im Rücken haben wir die Ostalb, deren Gipfel wir über das Leintal und das Remstal hinweg erspähen.

Die letzten drei Kilometer von der Weggenziegelhütte sind der „langweiligste Teil der Strecke. Wir haben es auch schon so gemacht, dass ich meine Frau bei einem Kuchen in der Weggenziegelhütte zurückließ, die Kinder auf dem Spielplatz, und die letzten 3km im Stechschritt zum Auto lief um sie dort abzuholen.

Spraitbach

Geschafft!

Für mich eine der faszinierendsten Ecken entlang des Leintals, eine unbedingte Empfehlung diesen Weg einmal zu gehen!

Märchenwald im Hafental
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#020 Schelmenklinge

#020 Schelmenklinge

#020 Schelmenklinge

Die Schelmenklinge ist ein wunderbares Kleinod. Der kleine Bach, der zur Rems fließt, wird von der Ortsgruppe Lorch des Schwäbischen Albvereins jedes Jahr mit tollen Wasserspielen versehen. Auf dem Rückweg besuchen wir noch die Flugschau der Stauferfalknerei Lorch. Eine kurzweilige Wanderung mit zwei besonderen Abenteuern für Kinder!

Tour-Info

  • Ausdauer 50% 50%
  • Abenteuer 70% 70%
  • Spaß 90% 90%
  • Verpflegung 0% 0%

HINWEIS: Die Wasserspiele werden über den Winter abgebaut. In den letzten Jahren kam es nach Hochwassern dazu, dass die Klinge auch im Sommer nicht immer begehbar ist. Aktuelle Informationen gibt es beim SAV Lorch.

Was Kinder gefällt

Die Wasserspiele und die Stauferfalknerei sind natürlich die Attraktion des Tages!

Ideale Witterung

Wir sind viel im Schatten der Wälder unterwegs, daher bietet sich die Tour für heiße Tage an. Bei der Flugschau sitzen wir allerdings im Freien: Sonnenhut einpacken!

Verpflegung

Es gibt keine Einkehrmöglichkeit. Rucksackvesper einpacken! 

An- & Abreise

Wir parken am Bahnhof Lorch oder verbinden den Ausflug mit einer Bahnfahrt dorthin.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Zur Schelmenklinge

Lorch war in früherer Zeit eine wichtige Raststation für Kutschenreisende zwischen Aalen und Lorch. Mit dem Bau der Remsbahn 1861 verkürzte sich die Reisezeit und den Lorchern fiel eine wichtige Einnahmequelle weg.

In dieser Zeit kam aber auch der Tourismus aus, die Städter konnten mit der Bahn sehr einfach Tagesausflüge in das Umland unternehmen. Der Lorcher Verschönerungsverein wurde in dieser Zeit gegründet und legte unter anderem den Weg in der Schelmenklinge an.

Irgendwann begannen Bastler kleine Wasserspiele entlang des Bachlaufes aufzustellen. Seit rund 30 Jahren werden diese Wasserspiele vom SAV Lorch aufgestellt, gewartet und gepflegt.

Schelmenklinge

Schelmenklinge

Nachdem wir von Lorch an der Traufkante des Götzenbachtals entlanggelaufen sind, erreichen wir nach 2,5km das untere Ende der Schelmenklinge. Eine Bank lädt zu einer ersten Rast ein. 

Uns, vor allem die Kinder, zieht es aber weiter, denn hier beginnen die Wasserspiele. Die Erfinder haben sich Mühe gegeben und viele unterschiedliche Spiele entworfen, die alle von dem kleinen Bach angetrieben werden, entlang dem wir nun die Klinge nach oben wandern.

Der Weg durch die Klinge ist nur ca. 800m lang, aber wir brauchen einige Zeit bis wir alles gesehen haben. Im unteren Teil ist der Anstieg noch recht flach, das obere Stück führt uns über Treppen bis zum Ausgang des Tales.

Schelmenklinge
Schelmenklinge
Schelmenklinge

Durch den Wald

Am oberen Ende befindet sich am Rande des Parkplatzes eine überdachte Holzbank, ein idealer Platz um unser Vesper auszupacken. 

Danach geht es auf einem Feldweg erst am Waldtrauf entlang und dann durch eine Wiese, bis wir in den Wald kommen. Dort geht es schließlich wieder ins Tal, Lorch zu.

Bargauer Kreuz

Kloster Lorch

Wir treten aus dem Wald und sehen vor uns bereits das Kloster Lorch, dass über der Stadt trohnt. Das Kloster Lorch wurde 1102 vom ersten Staufer Friedrich I. gestiftet. Das Kloster ist die Grablege der staufischen Kaiser. Ohne Führung ist der Eintrittspreis zu hoch, eine Führung ist aber eine spannende Sache auch für Kinder. Öffnungszeiten und Eintrittspreise finden sich auf der Webseite des Kloster Lorchs.

Kloster Lorch

Stauferfalknerei

Direkt neben dem Kloster liegt die Stauferfalknerei, in der man heimische und ortsfremde Greifvögel bei Flugschauen live erleben kann. Die Tiere im Flug zu beobachten ist für Kinder und Erwachsene gleichermaßen spannend und ein Besuch in jedem Fall zu empfehlen.

Die Flugschauen finden nur Nachmittags um 15 Uhr statt (im Winter keine Flugschau!) bis dorthin sind es 5,5km. Ich plane so, dass wir um 14 Uhr dort sind. Dann können wir die Karte kaufen und uns das Kloster und den römischen Wachturm daneben ansehen. Sollten wir später kommen haben wir immer noch einen Puffer. Weitere Informationen zur Stauferfalknerei auf deren Webseite.

Stauferfalknerei Lorch

Geschafft!

Nach der Flugschau geht es nur noch hinunter in die Stadt zu unserem Auto. Wer möchte kann einen kleinen Umweg laufen, die Eisdiele San Marco in Lorch macht die besten Eisbecher im Remstal!

Kloster Lorch
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#019 Pfaffensturz & Remsursprung

#019 Pfaffensturz & Remsursprung

#019 Pfaffensturz & Remsursprung

„Pfaffensturz und Remsursprung“ ist eine Wanderung der Gegensätze: im ersten Teil erreichen wir auf ruhigen Wanderpfaden die Gipfel von Pfaffenberg und Hoher Wiere, im zweiten Teil besuchen wir die touristisch erschlossene Remsquelle, kommen an zwei tollen Spielplätzen vorbei, sehen den östlichsten Weinberg des Remstals, haben gleich zwei Biergärten am Wegesrand liegen und als Highlight noch eine 400m lange Murmelbahn!

Tour-Info

  • Ausdauer 70% 70%
  • Abenteuer 80% 80%
  • Spaß 80% 80%
  • Verpflegung 90% 90%

HINWEIS: Der Schlenker vom Pfaffenberg zum Pfaffensturz ist mehr Wildwechsel als Wanderpfad, sehr verwachsen und an einigen Stellen ausgesetzt. Gutes Schuhwerk erforderlich, aber lohnenswert und für Kinder machbar.

Was Kinder gefällt

Der tolle Blick am Gipfelkreuz am Pfaffensturz, die zwei absolut tollen Spielplätze, die Murmelbahn und der kleine „Remsstrand“ am Biergarten Remsgärtle.

Ideale Witterung

Wir laufen viel unter dem Blätterdach des Waldes, schön an warmen Tagen!

Verpflegung

Wir kommen gegen Ende zuerst am Biergarten der Forellenzucht Remsquelle und dann am Biergarten Remsgärtle vorbei. Beide sehr empfehlenswert!

An- & Abreise

Mit dem Auto in Essingen an der Remshalle, in der Straße „Schranke“.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Aufstieg zur Hohen Wiere 

Als ich mir in den Kopf gesetzt hatte alle Berge zwischen Ipf und Hohenstaufen zu besteigen hörte ich erstmals von der Hohen Wiere. Ein außerhalb von Essingen eher unbekannter Berg, aber mit einem tollen Panoramablick beim Aufstieg. Unser Weg führt uns aus Essingen hinaus, wobei es verschiedene Kunstwerke zu bestaunen gilt, bevor der Ort endet und der Albtrauf vor uns liegt.

Am Anfang folgen wir noch ein kleines Stück der Landstraße nach Hohenroden (Vorsicht!), dann geht es links ab über Trampelpfade in die Höhe zum verlassenen Gehöft Prinzeck. Oberhalb von Prinzeck trifft man in der Regel Braunviehkühe mit Glocken und darf sich wie im Allgäu fühlen. Wenn man nun zurückblickt liegt Aalen und der umgebende Albtrauf vor uns. Ein herrlicher Blick!

Kunst in Essingen

Kunst in Essingen

Ausblick auf Essingen

Blick zurück auf Essingen

Kuhweide am Prinzeck

Kuhweide beim Prinzeck

Ausblick auf Aalen

Ausblick auf Aalen

Hohe Wiere 

Die Hohe Wiere selbst gibt sich unspektakulär. Auf kaum zu sehenden Pfaden überschreiten wir das Gipfelplateau Richtung Westen. Oftmals ist man hier oben ganz alleine unterwegs. Wir genießen die Stille und überschreiten den ersten Gipfel des Tages.

Gipfel Hohe Wiere

Hohen Wiere: am Gipfel(le)

Tannenreute und Pfaffensturz

Die Hohe Wiere und der Pfaffenberg sind durch eine Hochebene mit Wiesen, Hecken und Wäldern verbunden. Immer noch in der Einsamkeit unterwegs wandern wir über diese Hochfläche, die Tannenreute. 

Schließlich geht es in den Wald hinein und wir umrunden den Pfaffenberg an seiner Flanke. Wer den kommenden Trampelpfad scheut kann hier abkürzen, verpasst aber ein tolles Highlight!

Der Weg ähnelt nun mehr einem Wildwechsel als einem Wanderpfad. Stellenweise ist er mit Hasnuss-Sträuchern überwachsen und man muss genau schauen, wie der Weg verläuft. 

Das letzte Stück zum Pfaffensturz geht es über einen kaum zu erkennenden Trampelpfad steil nach oben. Hier ist ein wenig Vorsicht geboten, aber nach wenigen Minuten stehen wir am Pfaffensturz!

Ob hier tatsächlich Theologen hinabgestüzt sind vermag ich nicht zu beurteilen. Wenn du mehr weißt schreib es in die Kommentare! Jedenfalls fällt der Berg hier steil ab und es bietet sich neben dem Gipfelkreuz eine herrliche Aussicht auf den Sedelfelsen am Rosenstein und das Remstal.

Trampelpfad zum Pfaffensturz

Der Trampelpfad: nichts für den Sonntagsspaziergang

Pfaffensturz

Blick vom Pfaffensturz auf den Sedelfelsen am Rosenstein

Gipfelkreuz am Pfaffensturz

Gipfelkreuz

Pfaffenberg und Remsursprung

Nachdem wir am Pfaffensturz gerastet haben übersteigen wir nun den Gipfel des Pfaffenberges, der sich wesentlich unspektakulärer gibt als der Ausblick von seiner Westflanke und steigen hinunter ins Tal. In der Nähe des Skizentrums Hirtenteich überqueren wir die Landstraße Lauterburg – Essingen (Vorsicht!) und steigen die letzten Meter durch das Bett eines Grabens hinunter. Nun stehen wir an einem Parkplatz und nach kaum 100m über einen Bretterweg sind wir an der Quelle der Rems.

Der Platz ist schön hergerichtet, es finden sich verschiedene Informationstafeln und man überquert die noch junge Rems bis man schließlich an der Quelle steht, die mit großen Bruchsteinen gefasst ist. Für Kinder ein spannender Ort zu sehen, wie das Wasser einfach beständig zwischen den Steinen herausströmt!

Pfad oberhalb der Remsquelle

Trampelpfad oberhalb der Remsquelle

Remsursprung

Remsquelle

Remsquelle

Remsursprung

Weiße Treppe

Zur „Remstalgartenschau“ bauten 16 Kommunen entlang der Rems je ein Kunstwerk. Während die Gmünder mit ihrem Aussichtsturm am Lindenfirst (den man nicht betreten darf weil die Treppe nicht der Landesbauordnung entspricht) schon ein Schildbürgerstück hingelegt haben, ´haben sich die Essinger für 124.000 Euro (sic!) eine Betontreppe in einen aufgelassenen Steinbruch genagelt. Ist das nicht schön? Ja, das ist nicht schön. Wer mag kann trotzdem nochmal die Hauptstraße am Remsursprung überqueren und das Ding bewundern.

Weiße Treppe Essingen

Murmelbahn

Mit dem Remsursprung beginnt der touristisch erschlossene Teil der Wanderung. Kurz hinter der Quelle beginnt eine 400m lange Kugelbahn, die ihrem Pendant im Taubental allerdings nicht das Wasser reichen kann und schnurgerade am Weg entlang ins Tal geht. Für 20 Cent kann man an einem Automaten Kugeln kaufen. Achtung: der Automat nimmt nur 20ct-Stücke!

Murmelbahn Remsursprung

„Forellenzucht“ Biergarten & Spielplatz

Wir wandern entlang der Auwiesen der Rems talwärts und kommen nach kurzem Marsch zur Forellenzucht Remsquelle. Noch bevor wir die eigentliche Forellenzucht erreichen präsentiert sich links ein toller Spielplatz. Größere Kinder kann man hier alleine lassen und sich schon einmal in den Biergarten der Forellenzucht setzen. Die Familie Allgaier betreibt dort neben der Fischzucht auch das „Forellenstüble“, wo man neben Kaffee & Kuchen auch verschiedene Forellenrezepte bestellen kann. Wer Forelle mag ist hier definitiv richtig!

Spielplatz Forellenzucht Remsquelle
Forellenzucht Remsquelle

Niederseilgarten

Es geht weiter die Rems entlang durch grüne Auwiesen und nach kurzer Wanderung erreichen wir einen schönen Niederseilgarten, der zu einer Kletterpartie einlädt.

Niederseilgarten Essingen

Weinberg

Direkt im Anschluss treffen wir auf den östlichsten Weinberg des Remstals, aus dem pro Jahr rund 75L Solaris gekeltert. Einige Infotafeln erklären den Weinberg und das „Insektenhotel“ nebenan.

Weinberg Essingen
Naturschutzgebiet Weiherwiesen

Biergarten Remsgärtle

Wer bis hierhin durchgehalten hat, hat sich eine Einkehr mehr als verdient. Das Remsgärtle bietet keinen so tollen Spielplatz wie die Forellenzucht, dafür einen „Remsstrand“ direkt im Biergarten. Kinder können hier direkt an der Rems planschen die hier nur ein kleines Bächlein ist.

Remsgärtle

Schlosspark

Kurz hinter dem Remsgärtle beginnt schon wieder Essingen. Bevor wir zum Parkplatz zurückkehren wandern wir aber noch durch den Schlossgarten. Das zugehörige Schloss derer von Woellwarth ist im Privatbesitz, die nördlich des Parks gelegene Schlossscheune dient als Veranstaltungsraum. Der Schlossgarten wurde zur Remstalgartenschau wirklich schön und recht naturnah neu gestaltet. Man findet im 4ha großen Park mehrere Kunstobjekte, einen Teich und tolle Bäume, unter anderem einen Mammutbaum.

Nach einem Spaziergang im Park kommen wir direkt am Parkplatz wieder heraus. Eine nette Tagestour die einsame Pfade und spannende „Kinderbespaßung“ verbindet!

Schlossteich Essingen
Schlosspark Essingen

Kennst Du diese Runde schon? Oder wirst Du sie gehen? Schreib es in die Kommentare!

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#018 Rhododendrenwald Wört

#018 Rhododendrenwald Wört

#018 Rhododendrenwald Wört

Die Tour rund um Wört ist idyllisch. Ein Geheimtipp ist sie, wenn im Rhododendrenwald Wört der Rhododendron blüht! In der Regel ist das ein-zwei Wochen nach der Rhododendrenblüte in Schwäbisch Gmünd der Fall, also Anfang Juni.

Tour-Info

  • Ausdauer 30% 30%
  • Abenteuer 50% 50%
  • Spaß 70% 70%
  • Verpflegung 0% 0%

HINWEIS: Zwei Trampelpfade, einmal im Rhododrendrenwald und das zweite mal vom Spitalhof nach Wört sind auf manchen Karten (OSM) nicht eingezeichnet. Es gibt sie aber, und mit Komoot und meiner Tour sind sie leicht zu finden.

Was Kinder gefällt

Ruhige, einsame Wege, die riesigen blühenden Rhododendronbüsche, die Weiherkette beim Spitalhof und das malerische Dorf.

Ideale Witterung

Zur Rhododendronblüte, Anfang Juni bei gutem Wetter.

Verpflegung

Es gibt keine Einkehrmöglichkeit. Rucksackvesper einpacken und am einsamen Weiher bei der Spitalmühle eine Brotzeit machen.

An- & Abreise

Direkt am Beginn der Route befindet sich ein Einkaufs- und Geschäftszentrum mit Parkmöglichkeiten.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Zum Rhododendrenwald Wört

Nachdem wir direkt in der Dorfmitte geparkt haben, laufen wir ein kleines Stück die Hauptstraße am Dorfmühlweiher entlang und biegen dann links ab. Rechter Hand den kleinen Weiher, dann ein kleines Stück dem Bach entlang um dann nach einer kleinen Kurve durch das Wohngebiet die Hauptstraße am Friedhof zu überqueren.

Dann geht es durch Felder und Wiesen dem Hirschhof zu. Kurz hinter dem Hirschhof laufen wir erst ein Stück am Wald entlang und durchqueren diesen dann. Am Ende des Waldes biegen wir rechts ab und laufen an dem Weiher vorbei – wir haben unser erstes Etappenziel erreicht, den Rhododendrenwald Wört!

Rhododendren-Wald Wört
Rhododendren-Wald Wört

Rhododendrenwald Wört

Die Trampelpfade durch den Rhododendrenwald Wört sind in den aktuellen OSM-Karten nicht verzeichnet. In meiner Komoot-Route habe ich sie als Offline-Abschnitt mit aufgenommen.

Kurz nach dem Weiher geht es rechts in einen Weg, der nordöstlich des Holzweihers entlang führt. Dort wollen wir nicht hin. Wir verlassen diesen Weg nach wenigen Metern wieder links in einen Trampelpfad und folgen dann einfach den Pfaden durch den Wald. 

Die blühenden Rhododendren sind ein wunderbares Naturschauspiel und man sollte ohne Hektik durch den kleinen Wald streifen. Meist begegnet man nur wenigen Menschen.

Die Trampelpfade führen uns zuerst in westlicher Richtung um dann nach Südwest abzubiegen, bevor wir wieder auf einem Feldweg stehen. Nun geht es Richtung Spitalhof, ein kleines Stück des Weges führt uns auch entlang der wenig befahrenen Hauptstraße. Meist ist aber zur Rhododendrenblüte auch die Wiese rechts der Straße gemäht und wir können dort laufen.

In Richtung Spitalhof

Wir lassen den Spitalhof rechts liegen und laufen nach Westen in den Wald hinein. Wir finden gut ausgebaute Wege, die uns flott voran bringen. Nach einiger Zeit durch den Wald finden wir links einen großen Schuppen, rechter Hand ein kleinerer Schuppen mit einer Holzbank, die zur Rast einlädt. Ich würde aber noch ein wenig warten!

Rhododendren-Wald Wört
Rhododendren-Wald Wört

Weiherkette Spitalhof

Kurz hinter den beiden Hütten biegen wir rechts ab und kommen nach kurzer Zeit an den Großtiefenweiher. Wir laufen auf dem Damm den Weiher entlang ungefähr bis zur Mitte. Dort finden wir einen Rastplatz mit Bank, der sich ganz hervorragend dafür eignet die Brotzeit aus dem Rucksack zu holen. Zur Zeit der Rhododendronblüte kann man auch Kaulquappen im See beobachten und auch die Fische zeigen sich, wenn man sich ruhig genug verhält.

Weiherkette beim Spitalhof
Weiherkette beim Spitalhof

Durch den Wald

Frisch gestärkt nehmen wir Kurs zurück Richtung Wört und laufen weiter auf dem Forstweg. Wenn wir an eine T-Kreuzung kommen endet der Weg laut OpenStreetMap/Komoot, wir gehen trotzdem gerade aus auf einem Forstweg / Trampelpfad nach Norden, überqueren den eingezeichneten Weg und schwenken dann langsam nach Nordwest ein. Nach einiger Zeit durch einen schönen Wald treten wir ins Freie und sehen schon Wört vor uns liegen. 

Über die Felder und anschließend durch den Ort laufen wir auf den Kirchturm von St. Nikolaus Wört zu. Wir laufen rechts an der Kirche vorbei und umrunden zum Abschluß den Dorfmühlweier im Uhrzeigersinn. Es gibt dort Enten und Fische zu bestaunen, an der Nordwest-Ecke überqueren wir den Zufluß Rotach und ihr kleines Autal. An der Nordseite hat man das schönste Panorama mit dem Weiher und der dahinter liegenden Kirche St. Nikolaus.

Rhododendren-Wald Wört

Geschafft!

Nach 7,5km fast ohne Steigungen sind wir wieder am Auto zurück. Wir waren beim letzten Besuch 4,5 Stunden unterwegs, haben aber über eine Stunde Pause am Großtiefenweiher gemacht und waren auch sehr langsam unterwegs.

Ich finde den Rhododendrenwald zur Blüte herrlich – unbedingt anschauen!

Rhododendren-Wald Wört
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#017 Runde durch die Weiherwiesen

#017 Runde durch die Weiherwiesen

#017 Runde durch die Weiherwiesen

Eine weite Lichtung, umschlossen von dichten Wäldern, bei Tauchenweiler beherbergt das Naturschutzgebiet Weiherwiesen, einer der schönsten Fleckchen auf dem Albuch. Wir erleben eine wunderbare Blütenbracht, viele Lebewesen des Moores auf der Alb, lernen etwas über die Eisenherstellung im frühen Mittelalter und kehren in ein zünftiges Wirtshaus ein.

Tour-Info

  • Ausdauer 30% 30%
  • Abenteuer 80% 80%
  • Spaß 80% 80%
  • Verpflegung 60% 60%

HINWEIS: Die Weiherwiesen sind gut besucht und das einzige Gasthaus auf dem Weg, die Gastwirtschaft Tauchenweiler, bei gutem Wetter in der Regel voll. Man kann reservieren, ist aber dann an die Zeit gebunden. Ich nehme eher ein wenig Wartzeit in Kauf, ansonsten sollte man 2,5h vom Parkplatz bis zum Gasthaus planen (Kind 2,5 Jahre, teilweise in der Kraxe, und Kind 4,5 Jahre)

Was Kinder gefällt

Der Fokus sind ganz klar die Tiere. Es gibt Unmengen an Reptilien, daher ist die Zeit Mitte Mai – Ende Juni ideal, wenn das Viehzeug unterwegs ist.

Ideale Witterung

Ein Sommertag auf den Weiherwiesen ist toll. Idealerweise nicht zu heiß, da wir nur die Hälfte des Weges im und am Wald unterwegs sind.

Verpflegung

Das einzige Gasthaus auf dem Weg, die Gastwirtschaft Tauchenweiler, bei gutem Wetter in der Regel voll. Man kann reservieren, ist aber dann an die Zeit gebunden, da das Gasthaus am Ende der Tour liegt. Oder man geht gleich zu Beginn hin. Plätze für ein Vesper in der Natur finden sich überall.

An- & Abreise

Mit dem Auto in Essingen rechts weg Richtung Tauchenweiler. Direkt vor dem „Dorf“ gibt es kostenlose Parkplätze.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen

Das Moor „Weiherwiesen“ ist der Überrest des Quellgebietes des urzeitlichen Wentalflusses. Das Zentrum des Moores bilden zwei Weiher, der Obere Weiher und der Untere Weiher. 

Die Hülbe

Gespeist werden die Seen aus einer Hülbe, die wir im Verlauf der Wanderung besuchen. Hülben sind künstlich von Menschenhand angelegte Seen als Wasserresorvoir, und ein einzigartiges kulturgeschichtliches Zeugnis des vorzeitlichen Lebens auf der Schwäbischen Alb. Hülben werden entweder mit Regenwasser gespeist oder sie befinden sich auf natürlichen Vernässungsflächen, haben aber keinen Zulauf, was sie von Seen und Weihern unterscheidet.

Die Doline

Eine weitere Besonderheit in Karstgebirgen wie der Schwäbischen Alb stellen Dolinen dar, Karsttrichter die durch unterirdische, geologische Vorgänge wie Trichter in der Landschaft wirken. In einer Doline unterhalb der Weiherwiesen versickert der Abfluss des Unteren Weihers im Weißjura der Schwäbischen Alb.

Die Natur

Die Vielfalt der Fauna und Flora sucht auf dem Albuch seinesgleichen. Es blüht, kreucht und fleucht an jeder Ecke, ein wirklich wunderbarer Streifzug durch die Natur!

Naturschutzgebiet Weiherwiesen
Naturschutzgebiet Weiherwiesen

Zu den Bohnerzgruben

Wir besuchen heute zwei nicht weit voneinander entfernt liegende Lichtungen. Auf der ersten liegt Tauchenweiler, dort starten wir mit der Tour, die zweite Lichtung sind die Weiherwiesen. Dorthin wandern wir, umrunden die halbe Lichtung und laufen dann auf geradem Weg wieder zurück, einmal quer durch die Weiherwiesen.

Auf dem Weg zu den Weiherwiesen durchqueren wir ein Waldstück in dem lange vor dem Bergbau bei Aalen im 10.-12. Jahrhundert Bohnerzgruben zur Eisenerzgewinnung angelegt wurden. Dazu später mehr.

Jetzt genießen wir erst einmal den Weg dahin, hier zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite, im Wald und am Waldrand hat sie ein wahres Blütenmeer für uns ausgelegt.

Wir schreiten eine Zeit lang durch den Wald, bis uns ein Holzschild nach rechts auf einen kleinen Forstweg führt, der mehr und mehr zu einem Trampelpfad wird und schließlich ganz verschwindet. An diesem Forstweg beginnen die Bohnerzgruben.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen
Naturschutzgebiet Weiherwiesen

Historische Bonerzgruben

Das Bohnerz

Bohnerz ist ein Eisenerz mit Eisenanteil bis 76%, was sehr hoch ist. Es ist oft erbsen- oder bohnenförmig, daher stammt auch der Name.  Meist haben die kleinen Erzkügelchen einen Durchmesser von 9 bis 15 Millimeter. Im Wald findet man noch die Gruben, in denen die Menschen vor 1.000 Jahren dieses Erz abgebaut haben in Form kleiner Senken. Diese sind nicht sonderlich spektakulär, und ohne dieses Wissen würde der unaufmerksame Wanderer daran vorbei gehen.

Man kann aber zum Einen die Natur genießen und zum anderen mit den Kindern auf die Suche nach Bohnerz gehen und ihnen die frühe Eisenverhüttung erklären. Wir sind darüber in lange Gespräche über Eisen und die Entwicklung der menschlichen Kultur gekommen.

Der Weg ist eine Sackgasse und so kehren wir nach unserem Streifzug zurück auf den Hauptweg und setzen die Wanderung fort in Richtung Naturschutzgebiet Weiherwiesen.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Bonerzgruben

Zu den Weiherwiesen

Auf der Asphaltstraße im Wald hatten wir bei unserer Tour 2021 die erste Begegnung mit Amphibien. Abertausende von kleinen Kröten haben die Straße überquert. Es war keine Kunst eine Kröte zu sehen, es war eine Kunst einen Platz für den nächsten Schritt zu finden ohne eine Kröte zu zertreten. Der Wahnsinn!

Sobald wir aus dem Wald treten, überblicken wir einen großen Teil des Naturschutzgebietes Weiherwiesen. Linker Hand sehen wir den unteren Weiher, den wir heute auch noch besuchen wollen, vorerst laufen wir aber weiter am Nordrand der Weiherwiesen bis zu deren Ende, um dann scharf links abzubiegen und der Lichtung zu folgen.

Auf halber Strecke durchqueren wir ein kleines Wäldchen, wir folgen dem Weg weiter nach Süden bis wir in einem Dickicht auf die Hülbe stoßen.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Krötenwanderung
Naturschutzgebiet Weiherwiesen

Die Hülbe

Die Hülben auf der Alb haben zum Teil natürlichen Ursprung, wenn sich wasserundurchlässige Böden in Dolinen gebildet haben, z.B. durch Tonablagerungen, sie hatten aber häufig menschlichen Ursprung. Auf dem Karstboden der Schwäbischen Alb versickert das Wasser schnell, für die vorindustriellen Menschen ein echtes Problem.

Die Dolinen dienten als Wasserreservoir, in diesem Fall zur Speisung der beiden Weiher, die hauptsächlich zum Waschen der Schafe vor dem Scheren benutzt wurden. Die Schafhaltung war ein wichtiges Standbein für die Menschen auf der Alb, die Schafe kamen mit den mageren Gräsern und den Wachholderheiden der Alb gut zurecht. In früheren Zeiten wurden zur Schafschur 20.000 Schafe auf den Weiherwiesen gewaschen. Zum Glück gab es damals noch keine Grünen, die eine Bürgerinitiative gegen Massentierhaltung starten konnten!

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Hülbe

Der Obere Weiher

Der Obere Weiher ist der Ältere der beiden Seen im Naturschutzgebiet Weiherwiesen, und nahezu komplett verwachsen. Ein tolles Refugium für Wildenten, die Ralle (eine Kranichart), für Insekten wie Schmetterlinge und Libellen und natürlich Amphibien. Letztere bekommt man hier aber schwerlich zu Gesicht, weil der See stark verwachsen ist. Ein paar Frösche haben wir aber doch gefunden, die das sonntägliche Treiben an ihrem See aus dem Wasser heraus beobachtet haben.

Wir laufen den Damm auf der Ablaufseite des Sees halb hinauf und biegen dann in einen Trampelpfad ein, der uns am Waldrand entlang zum unteren Weiher führt.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Oberer Weiher
Naturschutzgebiet Weiherwiesen Oberer Weiher

Der Untere Weiher

Der Untere Weiher ist nicht so stark zugewachsen und man hat insbesondere auf dem Damm gute Chancen Amphibien im Wasser zu beobachten.

Nach ausgiebiger Erkundung wandern wir auf dem Trampelpfad weiter, bis wir auf den Hauptweg kommen. 

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Unterer Weiher
Naturschutzgebiet Weiherwiesen Unterer Weiher

Zur Doline &  nach Tauchenweiler

Bevor wir im Gasthaus einkehren biegen wir auf dem Hauptweg noch kurz rechts ab und laufen ein Stück weit, bis wir den Weiherbach wieder sehen, der die Weiher entwässert. Rechts der Straße ist es noch ein kleines Bächlein, links der Straße verschwindet er in einer Senke – die Doline von Tauchenweiler. 

Nachdem wir uns dieses Schauspiel der Natur angesehen haben kehren wir um und laufen durch den Wald zum Gasthaus Tauchenweiler. 

Sobald wir den Wald verlassen haben taucht der kleine Flecken am Horizont auf und in wenigen Minuten erreichen wir dieses Gehöft das im Prinzip aus einem großen Biergarten mit zugehörigem Wirtshaus besteht.

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Weg nach Tauchenweiler
Naturschutzgebiet Weiherwiesen Weg nach Tauchenweiler

Gastwirtschaft Tauchenweiler

Die Gastwirtschaft Tauchenweiler bietet eine abwechslungsreiche Tageskarte, die auch auf der Facebookseite der Wirtschaft veröffentlicht wird (keine Webseite). Gekocht wird schwäbisch und jugoslawisch. Forelle vom Grill, Maultaschen mit Speck & Zwiebelschmelze, Pfannengyros, Rindergulasch, Schweinebraten. Die Karte ist abwechslungsreich, das Essen gut.

Nach der Einkehr im Biergarten sind wir in wenigen Minuten am Parkplatz. Geschafft!

Naturschutzgebiet Weiherwiesen Gasthaus Tauchenweiler

Bist Du die Weiherwiesenrunde schon gegangen? Oder habe ich Dich angefixt? Was ist dein Lieblings-Naturschutzgebiet auf der Ostalb? Schreib es in die Kommentare!

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#011 Scheuelbergüberschreitung

#011 Scheuelbergüberschreitung

#011 Scheuelbergüberschreitung

Der erste Mai steht vor der Tür – und damit ist die Winterruhe der Fledermäuse offiziell beendet! Während sich am Rosenstein jetzt die Wanderer gegenseitig auf die Füße steigen, besuchen wir den „Nachbarn“: Es geht rund um Beuren übers Bargauer Horn und das Himmelreich – im Mittelpunkt steht eine Scheuelbergüberschreitung mit drei Höhlenbefahrungen. Nacheinander besuchen wir die Jakobushöhle, das Enge Loch und die Fastnachtshöhle.

Tour-Info

  • Ausdauer 70% 70%
  • Abenteuer 80% 80%
  • Spaß 80% 80%
  • Verpflegung 70% 70%

HINWEIS: 2022 war das Himmelreich wegen Mangel bei den Ehrenamtlichen nicht immer besetzt. Aktuell sieht es besser aus, aber vorher die Webseite checken!

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Was Kindern gefällt

Natürlich sind die Höhlen ein absolutes Highlight, aber auch die blühende Natur, gerade am Plateau des Himmelreichs und am Küchenschellenweg sowie die Aussicht vom „Hohen Fels“ und vom Ostfelsen sind toll.

Ideale Witterung

Wir laufen viel im Wald – ideal bei heißem Wetter. Wenn der Fels nass ist kann es auf den „Mini-Klettersteigen am Hohen Felsen und an der Jakobushöhle rutschig werden. Zwischen 1. Oktober und 1. Mai dürfen die Höhlen wegen der Fledermäuse (Winterschlaf) nicht befahren werden.

Verpflegung

Nach 2,8km, aber nachdem wir schon die meisten Höhenmeter hinter uns haben liegt das Naturfreundehaus Himmelreich. Es wird von Ehrenamtlichen bewirtschaftet. Der berühmte Klassiker auf der Speisekarte: das halbe Göggele mit Salat.

An- & Abreise

Wir parken im kleinen Heubacher Teilort Beuren an der St. Wendelin-Kapelle.

Die Tour

Kaum eine andere Wanderung gibt so eine schöne Rundtour, wie diese „Runde um Beuren“ mit einer Scheuelbergüberschreitung und drei Höhlenbefahrungen als Highlight am Ende. Dazu kommt, dass mit dem Naturfreundehaus Himmelreich auch noch eine gute Einkehrmöglichkeit besteht und wir im Laufe der Tour nach allen Seiten hin einen tollen Ausblick auf die Alb und das Albvorland genießen können.

Am Scheuelberg

Nach oben zum Bargauer Kreuz

Wie immer versuche ich die Tour so zu planen, dass der schwere Aufstieg am Anfang liegt und die Tour nach der letzten Attraktion keine mühsamen Abschnitte mehr enthält.

Deshalb geht es gleich zu Beginn aus dem beschaulichen Weiler Beuren steil hinauf auf das Bargauer Horn. Zu Beginn mäandert der Weg durch grüne Wiesen, wir sehen rechts von uns das Himmelreich, nach links richtet sich der Blick auf das Massiv aus Rosenstein und Hochberg. Hinter uns liegt das eigentliche Ziel, der Scheuelberg.

Der zweite Teil des Weges führt uns durch den Wald bis zur ersten Rast am Bargauer Kreuz. Mehrere Bänke laden im schattigen Wald zum Verweilen ein, bevor es weiter zum Himmelreich geht.

Am Himmelreich
Bargauer Kreuz
Bargauer Kreuz

Naturfreundehaus Himmelreich

Es geht durch eine Senke hinüber auf das Himmelreich, wo das Naturfreundehaus Himmelreich zur Einkehr einlädt. Spezialität des Hauses ist das halbe Göggele (Hähnchen), das man unbedingt probieren sollte. Anschließend lädt der Spielplatz vor dem Naturfreundehaus zum toben ein, während die Eltern auf einer Bank noch relaxen können.

Das Naturfreundehaus ist nicht an allen Wochenenden geöffnet. Bitte immer vorher die Homepage prüfen! Die Tour geht auch gut mit einem Rucksackvesper. Gute Picknickplätze sind am Naturfreundehaus, auf der Hochebene des Himmelreichs, auf der Wiese im Tal zwischen Himmelreich und Scheuelberg, am Hohen Felsen und am Ostfelsen des Scheuelbergs.

Öffnungstage des Naturfreundehauses in den kommenden Wochen:

  • 29. April
  • 30 April
  • 6. Mai
  • 7. Mai
  • 20. Mai
  • 21. Mai
  • 28. Mai
Himmelreich
Am Himmelreich
Naturfreundehaus Himmelreich

Himmelreich-Gipfel

Hinter dem Naturfreundehaus führt uns ein kurzer Steig auf das Gipelplateau des Himmelreiches. Nach links hinüber öffnet sich der Blick zum Hornberg und den Dreikaiserbergen, rechts im Tal liegt Bargau, dahinter Bettringen.

Eine wirklich tolle Aussicht und nach dem beschwerlichen Aufstieg eine angenehme Wanderung über die Magerwiesen der Schwäbischen Alb. 

Am Ende geht es in den Wald und bald noch einmal steil hinab bis wir auf einer Wiese stehen. Wir rasten hier ganz gerne, bevor es auf der anderen Seite durch den Wald zum letzten Anstieg des Tages geht.

Am Himmelreich
Am Himmelreich

Hoher Fels am Scheuelberg

Nach einem kurzen, steilen Anstieg stehen wir am Gipfel des Scheuelberges. Vor uns liegt der Hohe Fels mit einem Blick über Bargau hinaus, weit ins Remstal und in den Schwäbischen Wald. Der Steig von Bargau auf den Scheuelberg führt hier durch einen Felsspalt des Hohen Felsen auf den Gipfel.

Die letzten Höhenmeter sind ein „Mini-Klettersteig“. Den müssen wir nicht gehen, weil wir ja schon oben sind, aber die Kinder haben Spaß daran hinunter- und wieder hinaufzuklettern.

Scheuelberg Ostfels
Am Scheuelberg
Am Scheuelberg

Überschreitung

Von nun an geht der Weg relativ eben durch den Buchenwald auf der Hochfläche des Scheuelbergs. Nach einiger Zeit kommen wir auf einen Aussichtsfelsen mit Blick Richtung Schwäbische Alb. Unter uns liegt unser Startpunkt in Beuren, vor uns Nägelberg und Bargauer Horn, dahinter die Albhochfläche.

Kurz nach dem Aussichtspunkt geht es recht steil rechts den Berg hinunter zur Jakobushöhle.

Scheuelberg

Jakobushöhle

Alle Höhlen die wir heute besuchen sind recht kurz und relativ ungefährlich. Ein Helm ist trotzdem angeraten. Der Chirurg in der Stauferklinik war ziemlich ungehalten, dass ich einige Stunden gebraucht habe, um vom Rosenstein bis auf seinen Tisch zu kommen um mir das Loch im Kopf wieder zuflicken zu lassen, dass die Dreieingangshöhle hinterlassen hatte.

Man muss sich dafür keinen extra Kletterhelm zulegen, ein Fahrradhelm reicht völlig. Ich halte mich nicht immer daran, aber gerade mit Kindern achte ich mittlerweile darauf. Auch eine Taschenlampe ist ratsam, zur Not tut es aber auch die Funzel am Smartphone.

Dreieingangshöhle

Spätestens, wenn man fremde Kinder dabei hat, wie hier mit meiner Pfadfindersippe, ist ein Helm in der Höhle Pflicht! Ideal ist eine Stirnlampe.

Die Jakobushöhle ist 26m lang und durchgängig bequem zu begehen. Sie ist die „schönste“ Höhle am Scheuelberg und sollte auf jeden Fall befahren werden.

Am Scheuelberg
Jakobushöhle
Scheuelberg

Enges Loch

Das Enge Loch ist 23m lang und macht seinem Namen alle Ehre. Der Eingang ist ein enger Spalt, der im Winter zum Schutz der Fledermäuse verschlossen wird. Daher rühren auch die zwei eisernen Laschen, die in den Fels eingelassen sind. 

Der erste Teil kann recht bequem befahren werden, es kommt aber kurz nach der Mitte der Höhle noch eine Engstelle.

Raff, Julius & Werner; Höhlenplan Enges Loch (1966)

Plan der Höhle „Enges Loch“ von Julius & Werner Raff (1966), älteste Vermessung der Höhle

Ein kleines Abenteuer erwartet uns nach der Befahrung noch: um leichter wieder hinauf auf den Hauptweg zu kommen, hat man einen „Mini-Klettersteig“ angelegt. An einem Seil kann man einige Höhenmeter nach oben klettern.

Scheuelberg
Klettersteig am Scheuelberg

Fastnachtshöhle

Mit 20m ist die Fastnachtshöhle die kürzeste der „bekannten“ Scheuelberghöhlen. Es gibt noch eine Vielzahl weiterer Höhlen hier oben.

Rosensteindoktor Franz Keller beschrieb diese drei Höhlen, kam aber zu dem Schluss, dass ein Besuch der Jakobushöhle genüge. „Dagegen vom Fastnachtshohl und dem engen Loch hast du genug an dem Namen.“ Ich empfehle zumindest den ersten Teil vom Engen Loch und die Fastnachtshöhle, die aufrecht begangen werden kann, ebenfalls zu machen.

Fastnachtshöhle

Ostfelsen

Nach unseren Höhlenbefahrungen geht es auf dem Plateau des Scheuelbergs weiter zum Ostfelsen. Der Weg führt uns durch lichte Buchenwälder und ist angenehm zu begehen. Vom Ostfelsen haben wir einen schönen Blick auf die Steige, die von Heubach nach Bartholomä, zwischen Hochberg und Nägelberg hindurch, auf die Alb hinauf führt. Damit verabschieden wir uns vom Berg, um die Scheuelbergübersteigung zu komplettieren steigen wir über einen kleinen Trampelpfad in der Nähe steil hinunter ins Tal Richtung Heubach.

Scheuelberg Ostfels

Küchenschellenweg

Von März bis Mai blüht die namensgebende Küchenschelle entlang des nach ihr benannten Weges in reicher Zahl.

Wir laufen nur ein kurzes Stück den eigentlichen Küchenschellenweg, steigen dann über einen Trampelpfad weiter ab und laufen in Richtung Beuren parallel zum Küchenschellenweg.

Aber auch hier begegnet uns Pulsatilla vulgaris links und rechts des Weges. Die Küchenschelle oder Kuhschelle kommt entlang der Schwäbischen und Fränkischen Alb in Verbänden vor, ist aber insgesamt selten.

ACHTUNG, alle Pflanzenteile sind giftig. Auch der Kontakt von Pflanzensaft mit der Haut kann Reizungen verursachen. 

Im Frühjahr erleben wir hier neben der Küchenschelle eine Vielzahl von Blütenpflanzen, die den Weg zu einer tollen Wanderung machen.

Küchenschelle

Gemeine Küchenschelle, Marco Schmidt, CC BY-SA 3.0

Am Scheuelberg

Fazit

Nach 7,5km und 350 Höhenmetern, die sich irgendwie mehr anfühlen, kommen wir zurück nach Beuren. Die Runde um Beuren mit der Scheuelbergübersteigung ist keine ganz leichte Wanderung, aber mit Sicherheit eine, die sich lohnt! Zum Abschluss besuchen wir noch die St. Wendelin-Kapelle und auf dem Heimweg bietet es sich an im Biergarten des Alten Sudhaus der Heubacher Brauerei einzukehren.

Heubach-Beuren St. Wendelins-Kapelle

Der Stuifen vom Schönbergle aus gesehen (von Süden)

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#008 Geologischer Pfad

#008 Geologischer Pfad

#008 Geologischer Pfad

Die Wanderung auf dem Geologischen Pfad, vom Remstal bis auf die Spitze des Rechbergs, bietet einen einmaligen Streifzug durch die geologische Geschichte der Ostalb. Durch das Hölltal geht es entlang des Tiefenbachs auf die Verebnungsfläche des Jura bei Metlangen, und weiter über die Ruine Rechberg bis zum Gipfel des Rechbergs mit der barocken Wallfahrtskirche.

Tour-Info

  • Ausdauer 90% 90%
  • Abenteuer 80% 80%
  • Spaß 80% 80%
  • Verpflegung 90% 90%

HINWEIS: Die angegebene Strecke bezieht sich nur auf den Hinweg! Es gibt drei Varianten die Tour zu gehen:

Variante A: vom Start bis Metlangen, von dort wieder zurück, oder die Bahntrasse (Fußgänger- & Fahrradweg) an Straßdorf vorbei bis Gmünd.

Alternative B: von Metlangen auf den Rechberg und wieder zurück

Variante C: wie dargestellt, den gesamten Geologischen Pfad 

Was Kindern gefällt

Die Tour bietet einen bunten Strauß an Aktivitäten. Der untere Teil ist abenteuerlich mit Furten, Felsen und Zugang zum Bach. Die Stationen sind für jüngere Kinder unverständlich, aber selbst Kleinkindern kann man die unterschiedlichen Steine zeigen und die „Exponate“ können bestiegen werden. Bei Rechberg gibt es einen Spielplatz, danach kommt schnell die Ruine, dann der Kreuzweg und schließlich die wunderschöne Barockkirche und die Aussicht auf dem Gipfel.

Ideale Witterung

Der untere Teil und der Abschnitt Metlangen bis zum Gipfel verläuft viel im Wald, im unteren Teil bringt der Tiefenbach zusätzliche Abkühlung, ideal an heißen Tagen. Die Felsformationen sieht man allerdings außerhalb der Vegetationsperiode deutlich besser.

Verpflegung

Entlang des Weges gibt es direkt am Einstieg das BBQ im Hölltal, in Metlangen den Stern, die Burgschänke auf der Ruine und „Haus Rechberg“ auf dem Gipfel. 

Picknick bietet sich auf dem Spielplatz bei Rechberg, im Burggraben nördlich der Ruine oder auf dem Gipfel an.

An- & Abreise

Am Einstieg gibt es mehrere Parkmöglichkeiten (Wanderparkplatz oder am BBQ). Man kann ab Bahnhof Gmünd mit dem Bus bis zur Haltestelle „Fuggerle“ fahren und dort beginnen. Von Metlangen und Rechberg kommt man mit dem Bus zurück zum Bahnhof.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Meine Erfahrungen

Ich bin den Geologischen Pfad schon in verschiedenen Varianten gegangen. Der untere Teil bis Metlangen (3km) dauert mit einem Drei- und einem Fünfjährigen zwei Stunden, wir sind dann noch 2,3km bis Straßdorf Ortsmitte gelaufen, was inklusive Vesper an der Bahntrasse noch einmal eine Stunde gedauert hat.

Den oberen Teil Metlangen bis zum Gipfel sind wir Hin- und zurück gelaufen. Wir  (Söhne 3/5 Jahre alt) haben am Spielplatz gespielt, die Ruine besichtigt, Brotzeit gemacht und uns ein wenig auf dem Gipfel aufgehalten. Insgesamt waren wir 4 Stunden unterwegs bis wir zurück in Metlangen waren und haben 5,39 Kilometer zurückgelegt.

Schließlich sind wir im gleichen Alter meiner Söhne auch noch den ganzen Weg  vom Hölltal zum Gipfel und wieder zurück gegangen. Wir waren mit einer befreundeten Familie unterwegs und haben deshalb Burg und Kirche ausführlich besichtigt. Insgesamt waren wir 7,5 Stunden unterwegs und haben dabei 11,7km zurückgelegt. Eine schöne entspannte Tagestour!

Geologischer Pfad, Station 8

Der Geologische Pfad

Der Naturkundeverein Schwäbisch Gmünd e.V. hat vom Hölltal bis auf den Gipfel des Rechbergs einen Geologischen Pfad angelegt, der an 24 Stationen die Geologie der Ostalb beschreibt. Auf unserer Wanderung durchschreiten wir den gesamten geologischen Schichtaufbau der Ostalb.

Im unteren Hölltal liegt der Keuper vor, auf unserem Weg nach Metlangen durchwandern wir dann die Schichten des Unterjura (Schwarzer Jura). Nach Metlangen erleben wir den Übergang zum Mitteljura (Brauner Jura) und am Fuße der Ruine Rechberg steigen wir in den Oberjura (Weißer Jura) ein, der uns bis zum Gipfel begleitet.

In meinem Artikel „Warum steht hier ein Berg?“ habe ich die Hintergründe zur Entstehung des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes erklärt.

Der Weg ist mit Kinderwagen befahrbar, unterhalb der Ruine muss man einen kleinen Umweg fahren, ansonsten läuft man auf einer asphaltierten oder geschotterten Straße. Trotzdem besteht die Möglichkeit, dass die Kinder sich links und rechts des Weges im Gelände austoben.

Der Geologische Pfad im Hölltal

Das Hölltal

Der erste Teil unseres Weges führt uns durch das Hölltal in überwiegend sanftem Anstieg von Schwäbisch Gmünd auf die Hochebene bei Metlangen. Das letzte Stück ist etwas steiler.

Linker Hand steigt das Gelände steil an und zeigt deutlich die Felsformationen die man durchläuft. Die Felsen laden zum Klettern und besteigen ein. Rechts von uns mäandert der Tiefenbach das Tal hinab zur Rems. An vielen Stellen kann man an flachen Stellen an den Bach heran und planschen.

Furt durch den Tiefenbach

An zwei Stellen kreuzt der Tiefenbach die Straße, entweder man durchquert ihn an dieser Stelle über die angelegten Furten oder man nutzt die daneben gelegenen Fußgängerbrücken.

Das Hölltal ist ein wunderbares Kleinod direkt vor den Toren der Stadt, dass trotzdem nicht überlaufen ist. Es hat zu jeder Jahreszeit seinen Reiz. Im Sommer ist es unter dem dichten Blätterdach des Mischwaldes und entlang des Tiefenbaches angenehm kühl. Im Winter sind die Felsen und der Bach durch die fehlende Vegetation besser zugänglich. In jedem Fall sollte man auf passende Kleidung und Wechselklamotten achten. Wir sind den Weg schon im Februar bei knapp über 0°C gegangen (siehe Fotos). Mit Matschhose, Jacke und Mütze haben wir nicht gefroren, weil man immer in Bewegung ist.

Geologischer Pfad im Hölltal
Der Geologische Pfad im Hölltal

Verebnungsfläche Metlangen

Am Ende des Hölltales treten wir auf eine weite Hochfläche, die sich einen Kilometer bis nach Metlangen zieht. Der Spaßfaktor des Hölltales ist weg, dafür taucht vor uns unser Ziel auf, der Rechberg mit seiner Ruine auf dem Sporn und der weithin sichtbaren Barockkirche auf dem Gipfel.

Nach wenigen Metern weitet sich auch der Blick nach links und rechts und vor uns liegt das Panorama der Ostalb vom Rosenstein über den Scheulberg, das Kalte Feld und den Stuifen, auf der rechten Seite des Rechbergs taucht der Grat des Aasrückens und an dessen Ende der Hohenstaufen auf.

Am Ende des Weges überqueren wir die Kreisstraße und sind in Metlangen. Wer einkehren will kann das bei Christian Mack im Stern Metlangen guten Gewissens tun. Der Stern bietet gute Schwäbische Küche.

Geologischer Pfad bei Metlangen
Gerologischer Pfad bei Metlangen

Von Metlangen zur Ruine Rechberg 

Nach Metlangen steht uns der Aufstieg auf den Rechberg bevor. Bis ins Dorf Rechberg sind es etwas mehr als einen Kilometer, wobei nur der letzten 300m durch den Wald gehen. Der erste Teil des Anstieges geht durch Wiesen. Die Wanderung ist weniger spektakulär als das Hölltal, aber die nächste Station des Geologischen Pfades ist immer schon im Blick und so geht es schnell voran bis wir Rechberg erreichen.

Am Ortsrand von Rechberg treffen wir auf einen kleinen Spielplatz. Er ist keine Zierde seiner Art, besteht nur aus einer Rutsche und einer Wippe, aber meine Jungs hatten Spaß. Außerdem gibt es dort einen großen Tisch, der zu einer Brotzeit einlädt. (Tisch war im November 2022 abmontiert)

Nach dieser Erholung folgt ein kurzer steiler Anstieg durch den Wald. Schon nach wenigen Metern tauchen rechts im Wald über uns die Mauern der Ruine Rechberg auf. Wir laufen an der Ruine vorbei und biegen dann links ab, unter der großen steinernen Rundbogenbrücke die zum Burgtor führt. Es geht über Brücke, durch das Tor hindurch und wir erreichen die Ruine der ehemaligen Burg Rechberg.

Geologischer Pfad bei Rechberg
Spielplatz bei Rechberg

Ruine Rechberg

Die Burg Rechberg wurde zwischen 1200 und 1250 von Ullrich von Rechberg als Dienstmannenburg der Staufer erbaut. Sie widerstand den Plünderungen der Freien Reichstadt Gmünd 1448 bis 1450 in der Gegend, den Bauern im Bauernkrieg 1525 als der Hohenstaufen niedergebrannt wurde, und der Belagerung durch den Schmalkhaldischen Bund 1546.

Bis 1585 regierten die Grafen von Rechberg direkt von ihrer Stammburg aus. Sowohl im Dreißigjährigen Krieg 1648, als auch in den Französischen Revolutionskriegen 1796 wurde die Burg von Franzosen besetzt, aber nicht zerstört.

Feuersbrunst

Erst ein Blitzschlag und das dadurch entstandene Feuer am Dreikönigstag des Jahres 1865 vernichtete die Burg. Ein Ereignis, dass sich tief ins Gedächtnis der Region eingebrannt hat, galt die Burg auf dem Bergsporn, weithin sichtbar im Remstal und im Filstal, doch als Wahrzeichen. Meine Großtante erzählte mir bis zu ihrem Tod immer wieder die Geschichte wie ihr Großvater damals mit dem Pferdefuhrwerk im wilden Galopp vom Dangelhof in Reichenbach aus zur Hilfe eilte.

Heutiger Zustand

Die Ruine wurde in den letzten Jahrzehnten restauriert. Ein Teil des ehemaligen Palas wurde mit einem Flachdach versehen von dem man einen herrlichen Blick auf den Albhauptkamm und den Schwäbisch-Fränkischen Wald hat. Im Vorhof wurde ein Restaurant, die Burgschänke, eingerichtet. Auch hier kann man zum Essen einkehren oder ein Eis kaufen.

Der Zutritt zur Burg ist kostenpflichtig und funktioniert über ein Drehkreuz mit Münzeinwurf. Kinder bezahlen 1 Euro, Erwachsene 2 Euro.

Was viele Besucher übersehen: direkt nach dem Drehkreuz kann man im Bergfried über mehrere Stockwerke bis in den Burggraben hinabsteigen. Das sollte man in jedem Fall tun, und die Burg im Graben umrunden. Der Burggraben ist auch ein idealer Ort für ein Picknick.

Brand von Burg Rechberg, Stich in der "Illustrierten Zeitung Leipzig" vom 28. Januar 1865 (C. Häberlin)

Brand von Burg Rechberg, Stich in der „Illustrierten Zeitung Leipzig“ vom 28. Januar 1865 (C. Häberlin)

Hohen Rechberg einst und heute" (vor 1896 entstanden)

Grafik „Hohen Rechberg einst und heute“ von W. Boppel (vor 1896)

Ruine Rechberg
Ruine Rechberg
Ruine Rechberg
Ruine Rechberg

Der Kreuzweg

Von der Burg steigen wir weiter in Richtung Gipfel auf unsere letzte Etappe. Der normale Weg ist asphaltiert und mit einem Kreuzweg mit 14 Stationen aus Sandstein-Bildstöcken flankiert. 

Allerdings gibt es auch einen Trampelpfad zum Gipfel. Wir nehmen normalerweise beim Aufstieg den Trampelpfad und laufen den Hauptweg zurück. Der Trampelpfad geht kurz nach der Ruine rechts vom Hauptweg ab. Er bietet am Rande einige schöne Felsformationen des Weißen Jura, die zum klettern einladen.

Nach einiger Zeit kommt man wieder auf den Hauptweg zurück und verlässt diesen nach kurzer Zeit wieder, dieses Mal nach links. Auch hier findet man wieder einige schöne Felsformationen der wohlgeschichteten Kalke, einer Formation des Weißen Jura. 

Der Hauptweg bietet nur ausserhalb der Vegetationsperiode einen guten Blick auf die Gesteinsformationen. Die Station „Wohlgeschichtete Kalke-Formation“ ist im Sommer in der Regel total überwuchert und kaum zu erkennen.

Kreuzweg auf den Rechberg
Kletterpartie im Weißen Jura
Kletterpartie im Weißen Jura
Kletterpartie im Weißen Jura

St. Maria Hohenrechberg

Erreicht man das Gipfelplateau des Rechbergs liegt direkt rechts das „Haus Rechberg„, eine Gaststätte die auf den Grundmauern der ersten Steinkapelle auf dem Hohenrechberg von 1488 steht.

Die Kirche

Der Blick wandert aber unweigerlich nach links, wo neben dem kleinen Pfarrhäuslein die Wallfahrtskirche zur Schönen Maria Hohenrechberg steht. Die erste Kirche, damals noch aus Holz wurde 1424 erstmals urkundlich erwähnt. Ursprung der Wallfahrt auf dem Hohenrechberg ist das Gnadenbild der Schönen Maria vom Hohenrechberg. Es entstand entweder kurz vor 1348 als Kaiser Ludwig IV. („der Bayer“) und damit auch seine Anhänger, die Grafen von Rechberg, mit einem Kirchenbann belegt wurden, oder zur Zeit der großen Pestwelle  1349 bis 1353. In dieser Zeit begannen wohl auch die Wallfahrten am Hohenrechberg und somit steht seitdem eine Kapelle am Gipfel des Berges.

Grundsteinlegung

Am Tag der Heiligen Veronika, am 09. Juli 1686, lies Graf Bernhard Bero von Rechberg zu Donzdorf den Grundstein für die heutige barocke Steinkirche legen. Von 1688-89 verzierte der Tessiner Bildhauer und Stuckateur Prospero Brenno den Innenraum der Kirche.

1774 schlug der Blitz in den nach wie vor hölzernen Glockenturm ein der daraufhin völlig abbrannte und als Steinturm in seiner heutigen Form wieder errichtet wurde.

Der rechte Seitenaltar ist seit 1806 dem Heiligen Bernhard geweiht. Zu dieser Zeit wurde die Figur des Heiligen Bernhard aus der abgebrochenen Wallfahrtskirche auf dem Bernhardus nach St. Maria verbracht.

Bernhardus

1880 stiftete Graf Otto von Rechberg, stolzer Vater von sechs Töchtern, auf dem Bernhardus eine Kapelle an der Stelle des Hochaltars der ehemaligen Bernhard-Wallfahrtskirche auf dem Bernhardus. Er hegte die Hoffnung dadurch einen männlichen Erben zu bekommen. Von 1885 bis 1892 wurde der Graf Vater dreier Söhne, was zu einer Wiederbelebung der Bernhardus-Wallfahrt führte, die jedes Jahr am 20. August, dem Gedenktag des Heiligen, tausende Gläubige auf den Gipfel lockt. Der Heilige Bernhard zieht in diesem Zuge  jedes Jahr am 20. August, dem Bernhardustag, für eine Wallfahrt zurück auf „seinen Berg“ und steht dann in der Bernharduskapelle.

„Meine“ Kirche

Die Kirche ist für mich die schönste Kirche der Ostalb, der ich auch emotional eng verbunden bin. Aus dem Wohnzimmerfenster meines Elternhauses grüßte er mich täglich, damals noch verbunden mit dem Tuten des Schienenbusses „Klepperle“, wenn es die unbeschrankten Übergänge unterhalb des Berges passierte. Egal aus welcher Richtung ich nach Hause fahre, wenn der Rechberg mit St. Marien am Horizont auftaucht weiß ich, dass ich daheim bin. Schön, dass ich meine protestantische Frau überzeugen konnte, mir vor dem Hochaltar der Schönen Maria das Ja-Wort zu geben!

Die Kirche sollte man auf jeden Fall besuchen, wenn man auf dem Rechberg ist!

St. Maria Hohenrechberg
St. Maria Hohenrechberg

Der Gipfel

Der Rechberg (708m NN) ist der Mittlere der Drei Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg, Stuifen. Nachdem wir die Kirche besucht haben und uns im Haus Rechberg gestärkt, oder auf der Wiese oder den zahlreichen Bänken gerastet haben, umwandern wir das kleine Gipfelplateau.

Hinter dem Haus Rechberg ist ein Aussichtspunkt in Richtung Südwesten von dem aus der Blick hinüber zum Hohenstaufen geht. Direkt daneben beginnt ein Trampelpfad, der einen zum Ortseingang von Rechberg bringt. Laufen wir weiter an der Plateaukante entlang, kommen wir zum Kriegerdenkmal für die Gefallenen Söhne Rechbergs in Form eines steinernen Kreuzes und einer Glocke. Von hier aus geht der Blick nach Südosten, auf den Stuifen, das Kalte Feld und den Hauptkamm der Schwäbischen Alb.

Am Ziel

Von hier aus geht es weiter an der Ostflanke der Hochebene entlang. Auf halbem Weg findet man den Einstieg zu einem Trampelpfad der in fast gerader Linie, oberhalb der Hummelshalden und der Hohenreute vorbei, in den Pfefferweg nach Waldstetten mündet.

Kommt man nun an die über einen Felsen steil abfallende Nordflanke, haben wir das Ziel unserer Wanderung erreicht. Direkt neben einem Aussichtspunkt, der einen weiten Blick über das Remstal bis zum Schwäbisch-Fränkischen Wald bietet, finden wir die 24. und letzte Station des Geologischen Pfades. Geschafft!

Kriegerdenkmal Rechberg
Kriegerdenkmal Rechberg
Geologischer Pfad Station 24
Geologischer Pfad, Station 8

Die Stationen

Um Dir einen Eindruck des Pfades zu geben, habe ich Dir hier eine Galerie der meisten Stationen zusammengestellt. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Wandern. Berg Heil!

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#004 Kalter Krieg in Waldstetten

#004 Kalter Krieg in Waldstetten

#004 Kalter Krieg in Waldstetten

Wir sind auf den Spuren des Kalten Kriegs in Waldstetten. Auf dem Plan stehen 25 ehemals US-amerikanische Bunker auf einer bewaldeten Anhöhe zwischen Waldstetten, Bettringen und Weiler i.d.B. Aber auch die Natur hat den Hang zum Ende des Kalten Krieges geprägt. 1988 rutschte der Hang auf einer Fläche von 11 Hektar ab und riß sogar einen 19x12m großen Bunker mit sich, sodass er schließlich zerbrach. Er und zwei weitere beschädigte Bunker wurden daraufhin gesprengt. Das ehemalige Rutschgebiet steht als „Bergrutschung Tannenwald“ mittlerweile unter Naturschutz. Außerdem besuchen wir ein zweites Naturschutzgebiet, das Lindenfeld oberhalb von Unterbettringen.

Tour-Info

  • Ausdauer 40% 40%
  • Abenteuer 100% 100%
  • Spaß 90% 90%
  • Verpflegung 30% 30%

HINWEIS: Die Bunker dürfen offiziell nicht betreten werden, was vermutlich haftungsrechtliche Gründe hat. Auch wenn sich niemand daran hält, möchte ich niemanden dazu auffordern sich über dieses Verbot hinwegzusetzen.

Was Kinder gefällt

Natürlich die Bunker! Auch das Naturschutzgebiet Lindenfeld und die Amphibien, die man zu dieser Jahreszeit am Hufeisensee findet, sind eine Attraktion – und die spannende Geschichte des Waldstetter Bergrutsches von 1988.

Ideale Witterung

Der Staatswald ist für jedes Wetter gut. Wir sind auch gerne bei Schmuddelwetter da oben unterwegs.

Verpflegung

Im Staatswald findet sich kein Wirtshaus, Rucksackvesper ist angesagt!

An- & Abreise

Start- und Zielpunkt ist der Wanderparkplatz am Abenteuerspielplatz im Almenweg Waldstetten.

GPX-Datei

Eine .gpx-Datei (GPS Exchange Format) ist ein Format zur Speicherung von Geodaten. Diese Datei enthält die Tour-Route und kann in alle gängigen Wander-Apps importiert werden. Ich empfehle die Nutzung von komoot.

Der im Volksmund „Staatswald“ genannte Höhenzug, in offiziellen Karten als Kriegsebene bezeichnet, ist ein Geländerücken, der sich vom Hornberg nach unten abstuft und in das nördliche Albvorland hineinragt. Nach der amerikanischen Besatzung war der Hügel bis in die 1980er Jahre militärisches Sperrgebiet. Die Waldstetter wussten zwar, dass dort etwas geschah, aber nicht was. Lediglich häufige, auch nächtliche, Militärkonvois sorgten für allerlei Spekulationen. Man munkelte, dass die 36 Pershing II-Mittelstrecken-Atomraketen von der Mutlanger Heide teilweise auch in Waldstetten standen.

1988 rutschte dann ein Teil des Hanges in Folge starker Regenfälle ab und zerstörte Wege, Wald, ein Feuchtgebiet und auch Feldscheunen der Waldstetter Bauern.

Bunker 881

Bergrutschung unterer Teil

Wir starten am Abenteuerspielplatz in Waldstetten und wenden uns von dort nach Nordosten, wo es in einem steilen Anstieg ca. 100 Höhenmeter nach oben geht. Es geht durch eine Kleingartensiedlung bis wir am Waldstetter Wasserhochbehälter in den Wald treten. Dort endet die befahrbare Straße und wird zu einem Trampelpfad. 

An dieser Stelle geriet am 16. März 1988 der Hang ins Rutschen. Auf einer Breite von 300m rutschte der Hang auf einer Länge von 400m ca. 20m in die Tiefe. Der Boden bewegte sich dabei bis in eine Tiefe von 10-20 Metern.

Vorausgegangen war diesem Ereignis ein außergewöhnlich nasses Frühjahr. Im Februar hatte es in Waldstetten 95,3L/m² geregnet, im März sogar 227,7L/m²! Einige Tage vor dem Erdrutsch ging ein Starkregen mit fast 40mm Niederschlag nieder, zeitgleich setzte eine rasche Schneeschmelze ein, die dem Hang weiteres Wasser zuführte.

Bergrutschung unterer Teil
Längsschnitt der Hangrutschung Waldstetten

Die gut wasserdurchlässige Eisensandstein-Formation überlagert die Opalinuston-Schicht. Der anhaltende Niederschlag störte das labile Hanggleichgewicht und sorgte dafür, dass sich die Erdmassen am 16. März 1988 in Bewegung setzten.

Wir wandern den ehemaligen „Mittleren Weg“ nach oben, der mehr oder weniger komplett zerstört wurde.

Luftbild Rutschgebiet vorher - nachher

Das Luftbild zeigt das Rutschgebiet vor dem Erdrutsch (links) und danach. Gut zu erkennen der komplett verschwundene mittlere Weg und die großflächig zerstörte Waldfläche im Zentrum Oberhalb des oberen Weges sieht man die helle Abbruchkante.

Vom Gate 1 in den Bunkerwald

Nach 300m haben wir das Rutschgebiet durchschritten und die Straße beginnt von neuem. Wir steigen weiter empor, bis wir am Übergang der Kriegsebene zum Hornberg auf das Tor 1 (Gate 1) zum ehemaligen militärischen Sperrgebiet stoßen. Erkennbar sind hier nur noch einige Betonpfosten mit Maschendrahtzaun. Der aufmerksame Beobachter hat schon auf dem Weg nach oben im Wald, linker Hand, immer wieder Überreste der Sperranlage entdeckt.

Neben den Resten der Sperranlage steht eine Infotafel zu den Bunkern, die wir dem Heimatmuseum Waldstetten unter Leitung des Vorsitzenden Bürgermeister a.D. Rainer Barth zu verdanken haben.

Im Sperrgebiet

Wir laufen nun in das ehemalige Sperrgebiet und treffen nacheinander auf die Bunker 875, 874, 873 und 872. Von den ursprünglich 28 Bunker wurden drei nach dem Erdrutsch gesprengt. Von den verbliebenen 25 Bunkern wurden 6 als Rückzugsort für Fledermäuse zugemauert. 19 Bunker sind zu betreten, wobei hier mindestens einer von den örtlichen Jägern als Unterstellmöglichkeit genutzt wird. Hier gilt: was zu ist bleibt zu! Es gibt genügend frei zugängliche Bunker – und bis auf einen sehen sie alle gleich aus. 19m breit, 12m tief. Vorne eine Rampe mit einer Treppe an der rechten Seite. Ein großes Stahltor und im hinteren Deckenbereich links und rechts jeweils eine Lüftungsklappe, die auch vom Dach aus zu bestaunen ist.

Bericht der Landesschau Baden-Württemberg (SWR) über die Waldstetter Unterwelt mit Alt-Bürgermeister Rainer Barth. Ab 1:19 die Waldstetter Bunker.

Gate 1 Bunkerwald Waldstetten

Gate I mit Infotafel

Bunker 880 Bunkerwald Waldstetten

Bunker 880

Lüftungsklappe auf einem Bunkerdach

Lüftungsklappe auf einem Bunkerdach

Bunker 856 „Gas Chamber“

Der einzige Bunker, der sich von den anderen unterscheidet ist 856, den wir als nächstes besuchen. Dort wo bei den anderen Bunkern das große Tor ist befindet sich eine große Fensteröffnung. Rechts daneben befinden sich zwei Türen. Die linke Tür führt in einen Raum der eine große Fensteröffnung zum Hauptraum hat. Augenscheinlich war dort ehemals eine Scheibe eingebaut, durch die man in den Hauptraum blicken konnte.

Die Lösung

Ich habe lange darüber gerätselt, was es damit auf sich hat. Inzwischen habe ich die Fotografie eines GIs entdeckt die unseren Bunker 856 zeigt und auf die er handschriftlich notiert hat

GAS CHAMBER, 1983-8

WEST GERMANY

„WALDSTTATEN“ FIELD

Herzlichen Dank an Ralf Stumpf und seine Facebook-Seite US Cold War Museum Schwäbisch Gmünd an dieser Stelle!

Bunker 856 "Gas Chamber"
Bunker 856 "Gas Chamber"

Offenbar nutzte die US-Army den Bunker um zu prüfen, ob die GIs ihre ABC-Schutzausrüstung dichtsitzend aufziehen konnten. Ähnliches gab es während meiner Atemschutzausbildung bei der Feuerwehr. Alle Mann aufgerödelt in einen Raum, Tränengas rein, warten. Wer weinend herauskam, hatte „individuellen Förderbedarf“ was das Anlegen der Schutzkleidung betraf.

Dadurch, dass er nicht einfach nur ein großer Raum ist, ist 856 der „spannendste“ Bunker und sollte auf jeden Fall besucht werden.

Auf dem „Gipfel“

Nachdem wir 856 inspiziert haben, folgen wir der Straße und laufen nacheinander an 857, 858 vorbei. Anschließend laufen wir eine Sackgasse links ab zum höchsten Punkt der Kriegsebene, wo sich eine große Freifläche befindet. Ich rätsle noch, was dort geschah. Ein Standort für eine Funkeinheit? Ein Landeplatz für die „Bananenhubschrauber“ Boeing CH-47 Chinook, die ich als Kind immer im Tiefflug über Waldstetten gesehen habe? Gar der Aufstellungsort für die MAN gl Kat 2 mit dem „die Amis“ ihre Pershing II-Raketen spazieren gefahren haben? Oder eine konventionelle Feuerstellung? Ich bleibe dran und habe schon eine Idee, wer mich hier mit weiteren Informationen versorgen kann. Es wird noch einen Ausflugstipp dazu geben!

Bunker-Runde

Bis dahin sinnieren wir weiter nach, was die US Army hier oben angestellt haben mag und drehen dann um, um die Bunker 859, 860, 861, 862, 863, 864, 865, 866, 867 und 869 zu besuchen. Vor Bunker 870 biegen wir rechts ab und laufen eine Zeitlang durch einen „bunkerfreien Wald“, bevor wir rechter Hand auf 882 stoßen. Wir wenden uns nach links und treffen auf 881 und 880 bevor uns eine Schranke den Weg versperrt.

Bunker 856 "Gas Chamber"
Bunker 856 "Gas Chamber"

Bergrutschung oberer Teil

Die Schranke ist der Beginn des Rutschgebiets, dieses mal sind wir auf dem „Oberen Weg“, direkt unter der Abbruchkante. Zunächst laufen wir auf dem Trampelpfad noch nicht durch das Hauptfeld des Erdrutsches und umrunden die Hügelkuppe. Am Ende der Kurve beginnt linker Hand die Abbruchkante. Rechts von unserem Pfad fällt die Abbruchkante stellenweise fast senkrecht über 15-20 ab. An einer Stelle hat der Erdrutsch große Formationen des vorliegenden Eisensandsteins freigelegt, die zum Kraxeln einladen.

Kindheitserinnerungen

Am Ende des Rutschgebietes sieht man die Abbruchkante deutlich. Man muss zwei Meter fast senkrecht nach oben steigen und plötzlich ist da wieder eine Straße vor uns.

Ich erinnere mich noch genau, wie ich im März 88 mit meinem Vater mit dem Schlepper hier heraufgefahren bin. Als Gemeinderat war mein Vater um die Wasserversorgung der Gemeinde Waldstetten besorgt. Der Wasserhochbehälter der Gemeinde liegt nur knapp außerhalb des Rutschgebietes am Mittleren Weg. 

Gefühlt hatte sich der halbe Ort dort oben versammelt. Zumindest die Alteingesessenen, die Bauern, deren Scheuern bedroht waren, und die Gemeinderäte hatten sich eingefunden. Abends waren wir in der Tagesschau.

Braunjuraformation im oberen Teil des Rutschgebietes an der Abrisskante

Freiliegende Felsformationen des Braunjura an der Abbruchkante. Im Sommer sind sie etwas hinter dem Bewuchs versteckt, ich habe auf Komoot ein „Highlight“ dazu angelegt.

Abbruchkante am oberen Weg

Hier stand ich 1988 als kleiner Bub neben meinem Vater. Die damals noch asphaltierte Straße war einfach abgebrochen. Die Abbruchkante ist noch sehr gut zu erkennen.

Gate II

Wenn wir weiterlaufen sehen wir links den Bunker 876, dann treffen wir auf die Überreste einer Toranlage, das Gate 2 des ehemaligen Sperrgebiets. 

Wir laufen einige „bunkerfreie“ Straßen zurück zur Sackgasse, die auf den Gipfel führt, laufen dieses Mal aber an 858 gerade vorbei, bis wir auf einer T-Kreuzung auf 866 treffen, den letzten Bunker des heutigen Tages.

Überreste von Gate 2

Abstieg zum Lindenfeld

Wir überqueren die T-Kreuzung geradeaus und finden auf der gegenüberliegenden Seite einen Trampelpfad, der uns in den Wald hinein führt. Nach wenigen Metern geht es steil durch den Wald bergab. Die Kinder haben einen Riesenspaß und die Waschmaschine freut sich auf Überstunden.

Wir überqueren auf halber Höhe einen geschotterten Platz, laufen auf der anderen Seite wieder in den Wald hinein und folgen dem Trampelpfad weiter, der uns nun sanft bergab führt. 

Abstieg zum Lindenfeld

Naturschutzgebiet

Wenn wir unten aus dem Wald treten, überblicken wir das Naturschutzgebiet Lindenfeld. Unten im Tal liegt Bettringen vor uns, links dahinter Gmünd, ganz links erhaschen wir die die ersten Häuser von Waldstetten. Das Lindenfeld ist eine Mischung aus mageren Heideflächen mit Feuchtbiotopen, die die Ketten amerikanischer Panzer bis in die 80er Jahre „angelegt“ haben. Eine herrliche Landschaft mit weitem Blick hinein ins Albvorland und auf den Schwäbisch-Fränkischen Wald.

Wir durchwandern das Lindenfeld talwärts bis zu den ersten Häusern von Bettringen, am Feldkreuz am Ortsrand biegen wir auf den geschotterten Feldweg ein und wenden uns Waldstetten zu. Schließlich geht es über einen Trampelpfad zurück und auf einer Asphaltstraße noch ein kurzes Stück in den Staatswald hinein.

Naturschutzgebiet Lindenfeld
Naturschutzgebiet Lindenfeld

Hufeisensee

Im Staatswald machen wir noch einen kleinen Abstecher und laufen an der ersten T-Kreuzung nach links, wo wir nach wenigen Metern einen kleinen See, den Hufeisensee erreichen.

Schon in meiner Jugend haben wir Kinder unserer Grundschullehrerin damals gezeigt, wo man die Molche von ihren Bildern in echt trifft und wie man sie fängt.

Der Hufeisensee ist ein tolles Refugium für allerlei Amphibien. Neben Molchen kann man dort Frösche, Kröten und Unken beobachten, die Eidechsen und der Salamander bevorzugen eher die sonnigen Plätzchen weiter unten im Lindenfeld.

Zu dieser Jahreszeit beginnt der See zu leben, und man findet riesige Schwärme Laich und Kaulquappen.

In den letzten Jahren sah man im See auch immer wieder einen Schwarm ausgesetzter riesiger Goldfische, die die heimische Fischwelt im See „bereichern“.

Nachdem wir alles erkundet haben laufen wir am Waldrand entlang zurück zum Ausgangspunkt in Waldstetten.

Hufeisensee

Fazit

Abenteuer pur! Die Bunker ziehen bei meinen Kindern immer, und auch Regen tut dem Spaß an der Tour keinen Abbruch. Wir sind gerne hier oben im Staatswald unterwegs und entdecken jedes Mal etwas neues.

Bunkertür
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#001 Fernsehturm & Teufelsklinge

#001 Fernsehturm & Teufelsklinge

#001 Fernsehturm & Teufelsklinge

Abseits des allseits bekannten Rosensteins bezwingen wir heute den Hochberg und den Glasenberg mit dem Fernsehturm auf der Spitze, und steigen anschließend durch recht unwegsames Gelände über die legendäre Teufelsklinge ab.

Diese Tour bietet viel Natur abseits der ausgetretenen Pfade am Rosenstein und fordert auch ein wenig körperliche Anstrengung. Aber es macht verdammt viel Spaß!

Tour-Info

  • Ausdauer 90% 90%
  • Abenteuer 80% 80%
  • Spaß 70% 70%
  • Verpflegung 50% 50%

HINWEIS: Die Schlüsselstelle, der ausgesetzte Steig zur Teufelsklinge, ist gefährlich. Ich bin ihn mit meinem 4jährigen an der Hand und dem 2jährigen in der Kraxe gegangen, aber der Erwachsenen sollte in diesem Fall schon trittsicher sein. Meine Frau ohne große Bergerfahrung macht solche Sachen auch mit, wenn sie sich dabei nicht auch noch um die Kinder kümmern muss. Ordentlicher Bergschuh ist Pflicht. Man kann diesen Teil einfach auslassen, aber dann verpasst man etwas.

Was Kindern gefällt

Einen Fernsehturm besteigen und einen steilen Grat gehen an dessen Ende ein Wasserfall wartet! Dazu jede Menge Natur mit Felsen und steilen Pfaden, die es hinauf und hinunter geht.

Ideale Witterung

Die Teufelsklinge führt in der trockenen Zeit oft gar kein Wasser, nach Regen kommt mehr oder weniger viel. Nach der Schneeschmelze auf der Albhochfläche speit sie das Wasser in einer Fontäne aus – ein beeindruckendes Schauspiel!

Verpflegung

Die SAV-Hütte auf dem Glasenberg direkt neben dem Fernsehturm ist bewirtet. Ansonsten werden wir uns viel alleine abseits der bekannten Routen bewegen. Definitiv eine Wanderung für ein Rucksackvesper.

An- & Abreise

Direkt am Ausgangspunkt befindet sich links und rechts der Straße ein Parkplatz.

Das schöne an dieser Tour ist, dass wir bereits auf 720m NHN starten. Damit wir trotzdem ein paar Höhenmeter zusammenbekommen steigen wir zwischendurch ein wenig auf und ab und kommen, nachdem bis auf 560m NHN abgestiegen sind, am Ende auf respektable 350 Höhenmeter.

Auf den Glasenberg

Wir beginnen ganz moderat und laufen vom Parkplatz in Richtung Nordosten, zuerst über freies Feld, doch schon nach einem guten halben Kilometer geht es an einem schönen Spielplatz in die Buchenwälder hinein, die typisch für die Berge um den Rosenstein sind.

Fernsehturm auf dem Rosenstein und Teufelsklinge

SAV-Hütte am Fernsehturm

Nach gut zwei Kilometern erreichen wir die Hütte des Schwäbischen Albvereins, Ortsgruppe Heubach. Das ist zugleich der höchste Punkt unserer Wanderung. Mit 772m NHN geht es im Ostalbkreis auch nicht sehr viel höher. Der SAV veröffentlicht die Öffnungszeiten online. Die Hütte bietet gutes Essen, eine gemütliche Atmosphäre und einen Niederseilgarten zum Toben für die Kinder.

Fernsehturm auf dem Rosenstein und Teufelsklinge

Sender Heubach

Der Sender Heubach ist ein 142 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom auf der Spitze des Glasenbergs. Er dient heute neben dem Richtfunk, dem Mobilfunk und dem BOS-Funk der Verbreitung von UKW-Hörfunk und dem Amateurfunkdienst. Bis vor 15 Jahren wurden darüber auch die analogen Fernsehprogramme von ARD und ZDF ausgestrahlt. Mit der Umstellung auf den digitalen Empfang wurde dieser Dienst überflüssig und die Spitze des ursprünglich 162m hohen Turms wurde entfernt.

Auf 25m Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform, diese ist leider nur sporadisch zugänglich. Infos dazu findet man ebenfalls auf der Homepage des SAV Heubach.

Fernsehturm auf dem Rosenstein und Teufelsklinge

Pionierweg

Nachdem wir den Sender erkundet haben, folgen wir nicht den Massen auf den Rosenstein hinüber, sondern steigen über den Pionierweg zwischen Glasen- und Hochberg hinab. Im Geländeeinschnitt zwischen den beiden Bergen entspringt der Steigbach. Dort befindet sich auch der „Grimminger Brunnen“ benannt nach den Gebrüdern Grimminger aus Schwäbisch Gmünd, die dem „Rosensteindoktor“ Franz Keller bei der Erschließung der Wanderwege rund um den Rosenstein halfen. Wir bleiben auf der Hochbergebene, einem Sporn des Glasenbergs und wandern südwestlich auf das Bargauer Horn zu.

Fernsehturm auf dem Rosenstein und Teufelsklinge

Abstieg vom Hochberg

Wir kommen an einen steilen Einschnitt zwischen Hochberg und Heidenburren, der zur Straße Heubach – Lautern hin abfällt. Dort auf halber Höhe, liegt fernab jedes Weges die Clemenshöhle. Ich habe sie bisher noch nicht gefunden, das Gelände ist mit Kindern aber auch schlecht und schwer zu begehen. Wir lassen die Höhle deshalb aus und bleiben auf dem Wanderpfad, der steil bis zur Kreisstraße abfällt.

Fernsehturm auf dem Rosenstein und Teufelsklinge

Unser Picknickplatz am Tumbach

Wir überqueren vorsichtig (!) die Kreisstraße Heubach – Lautern und laufen weiter entlang des Gutenbachs ins Tal. Nach kurzer Zeit öffnet sich der Wald und wir laufen an einer Wiese entlang. Bevor wir wieder rechter Hand durch eine kleine Hecke laufen, und über eine Brücke den Tumbach überqueren, bietet sich die Wiese zu einem Picknick an. Anschließend überqueren wir die Brücke und eine zweite Wiese, bevor es im Wald bergab zur Teufelsklinge geht.

Fernsehturm auf dem Rosenstein und Teufelsklinge

Teufelsklinge

Links von unserem Pfad fließt die Teufelsklinge Richtung Tal. Nach einem kurzen Aufstieg geht von unserem Pfad eine Sackgasse ab, die mit einem Schild „Betreten auf eigene Gefahr“ gekennzeichnet ist. Der Pfad erfordert kein besonderes bergsteigerisches Geschick, man sollte aber schwindelfrei sein. An ein paar ausgesetzten Stellen ist es sehr rutschig und ein Sturz könnte schlimme Folgen haben. Festes Schuhwerk ist Pflicht, ebenso sollte man kleine Kinder an der Hand haben und entsprechend sichern. Der Pfad ist gute 100 Meter lang und am Ende steht man in der Mitte einer hohen Weißjura-Wand: die Teufelsklinge.

Wir stehen auf einem kleinen Felsvorsprung. Die meiste Zeit des Jahres findet man am Boden des Vorsprungs ein kleines Rinnsal, aber wenn auf der Alb der Schnee schmilzt oder starke Regenfälle vorangegangen sind schießt aus dem Loch am hinteren Ende eine riesige Fontäne heraus, die sich als Wasserfall in die Klinge ergießt.

Aber auch bei trockenem Wetter ist die Teufelsklinge ein atemberaubendes Stückchen Natur und auch ein Abenteuer für die Kinder.

Fernsehturm auf dem Rosenstein und Teufelsklinge
Fernsehturm auf dem Rosenstein und Teufelsklinge
Fernsehturm auf dem Rosenstein und Teufelsklinge

Durch den Wald

Nachdem wir die Klinge bestaunt haben, gehen wir die Sackgasse zurück auf den Hauptweg und steigen weiter hinauf auf die Albhochfläche. Der Weg ist nach der kurzen Steigung angenehm zu gehen und gut zu finden. Nach einem kurzen Fußmarsch sind wir zurück an unserem Parkplatz. 

Fernsehturm auf dem Rosenstein und Teufelsklinge

Fazit

Eine tolle Tour die nicht so überlaufen ist wie ein Ausflug auf der Hochebene des Rosensteins, und trotzdem viel Abwechslung und Abenteuer für die Kinder bietet. In jedem Fall sehr empfehlenswert, wir laufen die Strecke mindestens einmal im Jahr. Demnächst steht dann auch die Suche nach der Clemenshöhle und deren Befahrung an.

Fernsehturm auf dem Rosenstein und Teufelsklinge
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